kandyra hat geschrieben:Magdalena61 hat geschrieben:
Einerseits glauben die meisten Christen: Die Bibel ist das Wort Gottes.
Andererseits....sind da eine Menge Zweifel und ambivalente Gefühle.
...ich denke, dass die Bibel manipuliert wurde und man kann sie nicht so nehmen wie sie ist.
So etwas meine ich. Wer legt denn fest, was "authentisch" ist und was nicht?
Als der Kanon festgeschrieben wurde, da hat man sich, das AT betreffend, an der Zusammenstellung der jüdischen Schriften orientiert-- halt in den verschiedenen Versionen, mal mit Apokryphen, mal ohne. Von den Apokryphen denke ich nicht so "schlecht" wie manch andere evangelische Christen: Sirach beispielsweise unterscheidet sich von der Ausstrahlung und Weisheit her nicht von den Sprüchen, finde ich. Andere dagegen wirken schon eher wie "Legenden" oder rein geschichtliche Aufzeichungen.
Aber wenn man es genau nimmt, dann wirkt das Buch Esther
auch teilweise recht märchenhaft. Als "historischen Bericht" kann man es stehen lassen, dazwischen sind noch einige zeitlose Wahrheiten untergebracht.
Im NT muß man nur schauen,
von wem die einzelnen Texte verfasst wurden, dann wird ersichtlich, nach welchem System verfahren wurde in der Frage, was in den Kanon mit reinkommt und was nicht. -- Es scheint eher so zu sein, dass da einige Texte fehlen/ verloren gegangen sind, z.B. ein Brief an die Korinther
1. Kor. 5,9 ( wo ist das Schreiben, von dem Paulus hier spricht?)... oder an eine Gemeinde, die "Laodizea" hieß
Kol. 4,16.
Bevor ich etwas dazu schreibe, müsste ich mich zuerst gründlich damit beschäftigen. So weit ich sehe, ist das "Thomasevangelium" mit dabei-- dieses ist umstritten, und das zu Recht.
Insgesamt kann man die Bibel den Leuten durchaus guten Gewissens empfehlen. Das ist mein Fazit nach mehr als 30 Jahren, die ich damit umgehe-- aber durchaus nicht von Anfang an "wohlwollend"- blauäugig, sondern sehr kritisch.
Selbst, wenn einiges fehlen sollte oder vielleicht manches nicht unbedingt drin sein müsste...ist doch noch genügend an "Gotteswort" vorhanden, sodass der Mensch eine Ahnung erhält, worum es geht und begreifen kann, was Gott von ihm will.
Das bezieht sich auch auf die modernen, auf die "kommunikativen" Übersetzungen, die teilweise ja schon stark verändert sind, und Christen, die an die Schlachter, Luther oder Elberfelder gewöhnt sind, manchmal Probleme damit haben, bestimmte Verse wieder zu erkennen.
Und die Volxbibel ist ja eh der totale Exot. Ich mag sie nicht sonderlich. Sie ist aber bei einer bestimmten Zielgruppe erstaunlich erfolgreich, wird angenommen.
LG