Münek hat geschrieben:Der Naturalist leugnet nicht a priori den Einfluss transzendenter Wirkfaktoren.
Das wäre mir neu. Ich verstehe Naturalismus eher im Sinne von wik:
"Der Naturalismus ist die Auffassung, dass die Welt als rein naturhaftes Geschehen zu begreifen ist. Diese Annahme, die oft auch durch den Spruch Alles ist Natur pointiert wird, lässt für sich genommen offen, wie der Begriff der Natur zu umgrenzen ist. Versteht man unter „Natur“ allein die physische Natur, so ergibt sich aus dem Spruch Alles ist Natur eine materialistische oder physikalistische Position. Derartige Theorien vertreten, dass auch der Geist oder das Bewusstsein Teil der physischen Natur sei oder, alternativ, gar nicht oder höchstens als Illusion existiere".
Aber wenn Du recht hast - um so besser.
Münek hat geschrieben: Vielmehr wartet er, bis der Anhänger einer außerweltlichen Ontologie gute Gründe für seine Annahme vorbringt.
Ein Zirkel. - Denn das, was der Naturalist erwartet, muss inner-naturalistisch verwertbar sein - und genau das geht nicht. - Ginge es, könnte man "Geist" usw INNERHALB des Naturalismus ansiedeln - dann gäbe es aber keine Transzendenz.
Das ist genau der Grund, warum ich immer von
methodischem Dogmatismus spreche - nicht expressis verbis innerhalb der naturalistischen Arbeit, sondern a priori per methodischen Setzungen. - Was übrigens kein Vorwurf ist, weil der Kritische Rationalismus überhaupt kein Interesse an Transzendenz hat - er fühlt sich schlicht nicht dafür zuständig (siehe Popper).
Gefährlich wird es - und das ist regelmäßig der Fall - , wenn man aus methodischen Gegebenheiten weltanschauliche Schlüsse zieht - also methodische Aussagen mit ontologischen Aussagen verwechselt oder sie in ontologische Aussagen erhöht.
Münek hat geschrieben:Im Übrigen trägt es dem Prinzip der in den Wissenschaften allgemein üblichen Methodologie Rechnung
Genau das tut es, wenn man materialistische und physikalistische Positionen vertritt - in Geisteswissenschaft geht es NICHT.