Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

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Andreas
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#481 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Andreas » Fr 18. Sep 2015, 17:01

Savonlinna hat geschrieben:Wenn man bis heute den Schöpfungsmythos weiterentwickelt oder bereits weiterentwickelt hat, dann lässt man zu, dass derselbe Gott auch außerirdische Wesen geschaffen hat, die möglicherweise ein anderes Raum- und Zeitverstehen haben als der irdische Mensch.
Davon ist in der Urgeschichte schon die Rede. Ist halt wieder einmal eine Frage der Auslegung.

Gen 3,24 hat geschrieben:Er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens von Eden die Kerubim auf und das lodernde Flammenschwert, damit sie den Weg zum Baum des Lebens bewachten.
Kommentar der EU dazu hat geschrieben:Eden ist ein symbolischer Ort großer Fruchtbarkeit, den man geographisch nicht festlegen kann. - Kerubim sind Engelgestalten. Übermenschliche Wesen und Feuer bewachen in den Urzeiterzählungen vieler Völker den Zugang zu verbotenen Orten.

Gen 6,1-4 hat geschrieben:Als sich die Menschen über die Erde hin zu vermehren begannen und ihnen Töchter geboren wurden, sahen die Gottessöhne, wie schön die Menschentöchter waren, und sie nahmen sich von ihnen Frauen, wie es ihnen gefiel. Da sprach der Herr: Mein Geist soll nicht für immer im Menschen bleiben, weil er auch Fleisch ist; daher soll seine Lebenszeit hundertzwanzig Jahre betragen. In jenen Tagen gab es auf der Erde die Riesen, und auch später noch, nachdem sich die Gottessöhne mit den Menschentöchtern eingelassen und diese ihnen Kinder geboren hatten. Das sind die Helden der Vorzeit, die berühmten Männer.
Kommentar der EU dazu hat geschrieben:1-4: Der letzte Überarbeiter des Pentateuch fügt hier eine alte Tradition über die Entstehung der Riesen ein. Ursprünglich waren die «Gottessöhne» als überirdische Wesen gedacht, die nach den Sagen vieler Völker mit menschlichen Frauen verkehrten und so die Riesen oder die Helden der Vorzeit zeugten. Im heutigen Zusammenhang, für den die alte Erzählung stark gekürzt wurde, werden die Gottessöhne entweder als Engel gedeutet (vgl. Ijob 1,6; 2,1; 38,7; Dan 3,92), die aus ihrer Ordnung gefallen sind, oder als die Nachkommen Sets, die als fromm galten und darum als «Gottessöhne» bezeichnet werden konnten, aber nun Ehen mit den weiblichen Nachkommen Kains eingingen, mit den «Menschentöchtern», sodass die Laster der Kainiten auch auf die Setiten übergriffen. Der Bearbeiter greift diese Tradition auf, um das auffällige Absinken des Lebensalters der Urväter vor der Flut auf das viel niedrigere Lebensalter nach der Flut zu erklären.
Zuletzt geändert von Andreas am Fr 18. Sep 2015, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.

Novas
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#482 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Novas » Fr 18. Sep 2015, 17:03

Andreas hat geschrieben:Die altbekannte Taktik der Hysterisch-Kitschigen-Bibeltreuen-Neo-Atheistischen-Gegen-Theo-LogeZuerst mal eine pauschale Unterstellung in die Welt setzen. Was für eine hirnrissige Luftnummer!


Was bringt es, ein Gespräch zu führen, wenn man nur Vorurteilen begegnet, die nicht mal das geringste mit uns persönlich zu tun haben, die einfach nur auf einen drauf projiziert werden? Das ist verschwendete Liebesmühe. Am Besten investiert man gar keine Energie und ignoriert das, dann löst sich die Luftnummer in Nichts auf.
Es ist ja nur Schall und Rauch :) Man kann natürlich trotzdem immer versuchen den anderen als Freund zu sehen und seine Beweggründe verstehen lernen, ihm möglichst in Liebe begegnen (was für mich gleichbedeutend ist mit "Du darfst Du selbst sein") aber ein Kampf gegen Windmühlen bringt nichts; vorallem wenn sie aggressiv reagieren.

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Savonlinna
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#483 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Fr 18. Sep 2015, 17:36

Novalis hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die altbekannte Taktik der Hysterisch-Kitschigen-Bibeltreuen-Neo-Atheistischen-Gegen-Theo-LogeZuerst mal eine pauschale Unterstellung in die Welt setzen. Was für eine hirnrissige Luftnummer!


Was bringt es, ein Gespräch zu führen, wenn man nur Vorurteilen begegnet, die nicht mal das geringste mit uns persönlich zu tun haben, die einfach nur auf einen drauf projiziert werden? Das ist verschwendete Liebesmühe. Am Besten investiert man gar keine Energie und ignoriert das, dann löst sich die Luftnummer in Nichts auf.
Es ist ja nur Schall und Rauch :)
Immer wieder meine Frage, Novalis:

Rassismus zum Beispiel besteht NUR aus Luftnummern.
Luftnummern wirken auf viele suggestiv. Es sammeln sich Gruppen, die nur Luftnummern als Gegenstand haben.
Aber aus diesen Luftnummern kann ganz konkrete Gewalt erfolgen.
Dürfen wir das ignrorieren?
Pasat da nicht besser der Spruch: "Wehret den Anfängen"?

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#484 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Novas » Fr 18. Sep 2015, 18:07

Savonlinna hat geschrieben:Luftnummern wirken auf viele suggestiv. Es sammeln sich Gruppen, die nur Luftnummern als Gegenstand haben. Aber aus diesen Luftnummern kann ganz konkrete Gewalt erfolgen.
Dürfen wir das ignrorieren?

Es gibt im Zen einen schönen Spruch: „ein Baum der fällt macht mehr Krach, als ein Wald, der wächst“. Meine Erfahrung ist, dass es mehr bringt, wenn man sich auf den Wald konzentriert. Allerdings bedeutet das für mich nicht, dass wir tatenlos zusehen und die Welt den fallenden Bäumen überlassen. ;) Für mich heißt das nur: ich fixiere mich nicht auf sie.
Ich sehe das eher so wie Charles Eisenstein, wir brauchen eine neue Erzählung der Geschichte, einen neuen 'Mythos', der die Einheit unsres Selbst mit der Natur, miteinander und mit dem Universum wieder mehr in den Vordergrund rückt:



"Charles Eisenstein, genre-defying social philosopher and countercultural intellectual, sees the New Story as a call to act in service to the new, towards a deeper revolution, offering each other a different kind of logic where the logic of the mind and the logic of the heart no longer conflict. Charles was filmed at the New Story Summit: Inspiring Pathways for our Planetary Future, which took place at the Findhorn Foundation and Community in Scotland in September 2014."

Es gibt so vieles, was man tun und entdecken kann, dass ich mich nicht länger mit fallenden Bäumen beschäftigen will. Sie interessieren mich nicht. Ich will lieber in der Gegenwart leben und etwas daraus machen.

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Savonlinna
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#485 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Fr 18. Sep 2015, 18:28

Novalis hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Luftnummern wirken auf viele suggestiv. Es sammeln sich Gruppen, die nur Luftnummern als Gegenstand haben. Aber aus diesen Luftnummern kann ganz konkrete Gewalt erfolgen.
Dürfen wir das ignrorieren?

Es gibt im Zen einen schönen Spruch: „ein Baum der fällt macht mehr Krach, als ein Wald, der wächst“. Meine Erfahrung ist, dass es mehr bringt, wenn man sich auf den Wald konzentriert. Allerdings bedeutet das für mich nicht, dass wir tatenlos zusehen und die Welt den fallenden Bäumen überlassen. ;) Für mich heißt das nur: ich fixiere mich nicht auf sie.
Okay.
Aber ob Andreas - den Du ja offenbar kritisiert hast - sich auf sie fixiert oder einfach nur nicht tatenlos zusehen will, kann man ja nicht von außen beurteilen.
Ich finde, man schaute schon viel zu lange tatenlos zu.

Novalis hat geschrieben:Es gibt so vieles, was man tun und entdecken kann, dass ich mich nicht länger mit fallenden Bäumen beschäftigen will. Sie interessieren mich nicht. Ich will lieber in der Gegenwart leben und etwas daraus machen.
Es hat doch auch niemand anderes von Dir verlangt.

Solche Menschen werden von unserer Gesellschaft mitgetragen.
Dennoch sind sie Nutznießer derer, die dafür gesorgt haben, dass Diktaturen sich auflösten und dafür sorgen, dass keine neuen entstehen.

JackSparrow
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#486 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von JackSparrow » Fr 18. Sep 2015, 18:38

Savonlinna hat geschrieben:Rassismus zum Beispiel besteht NUR aus Luftnummern.
Schon mal beobachtet, was Schimpansen mit fremden Eindringlingen machen?


Andreas hat geschrieben:
Kommentar der EU dazu hat geschrieben:Eden ist ein symbolischer Ort großer Fruchtbarkeit, den man geographisch nicht festlegen kann.
Alles eine Frage der Etymologie.
Hebräisch: gan eden = Garten der Lüste
Sumerisch: gan-edena = hochgelegene Steppe

Sumerisch sprach man in Mesopotamien. Das dortige Weltbild (zwei Himmel, zwei Unterwelten und dazwischen die Erdenscheibe) entspricht dem Weltbild der Bibel. Der in der Bibel erwähnte Fluss "Pischon" liegt ebenfalls in Mesopotamien. Man nennt ihn heute "Euphrat".

Novas
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#487 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Novas » Fr 18. Sep 2015, 18:40

Alles Äußere ist eine Reflexion unsres Bewusstseins. Wenn wir gegen die Reflexion kämpfen, dann ist das Schattenboxerei. Viel wichtiger finde ich die Frage: welche Vision möchte ich mit der Welt teilen? Was ist für mich der Pfad der höchsten Freude und wie verleihe ich ihr Ausdruck? Was kann ich geben, wie kann ich dienen?
Zuletzt geändert von Novas am Fr 18. Sep 2015, 18:57, insgesamt 1-mal geändert.

SilverBullet
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#488 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von SilverBullet » Fr 18. Sep 2015, 18:55

Andreas hat geschrieben:Ich hoffe Konjunktive versetzen dich nicht in Panik.
Von „Panik“ kann angesichts deines Beitrages keine Spur sein.
Ich lächle gerade in mich hinein – du hast deinen Text sogar noch mal später editiert, sozusagen „verbessert“ :-)

Leider hast du eine Chance verpasst, den passenden Bibeltext, also das Bild der Bibel zum Begriff „Liebe“ anzugeben.
(ist nicht schlimm – es passt zu dem Bild, das ich seit einiger Zeit für mich aufstelle)

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JackSparrow hat geschrieben:Oder auch daran, dass es viele Leute lieber nicht so genau wissen möchten, weil sie die Wahrheit eventuell als unangenehm empfänden.
Das stimmt.

Apropos Wahrheit:

Interessant sind hierzu immer die Studien, die man mit Neugeborenen/Babys durchführt. Dadurch wird deutlich, welche Funktionen bereits evolutionär in uns verankert sind.

Bei Themen wie „Moral“ oder „Mitgefühl“ zeigt sich, dass die Kleinen bereits das Konzept anwenden.
In deinem Video wird ab Zeitpunkt 8:40 deutlich, dass die „Zwerge“ auch schon auf Attraktivität reagieren.

Die Vermessungscharakteristika, die im Video angesprochen werden, sind genau die vom Gehirn bewerteten Kriterien, um den Vorgang einzuleiten, der sich später im Bewusstsein als „Liebe“ auswirkt.

Das Gehirn hat das Zepter in der Hand.
Genau das wollen viele Leute nicht wahr haben.

Das Bild bzw. die Bilder aus der Bibel könnte(n) sich diesbezüglich als problematisch erweisen, weil sich daraus eine gewisse Erhöhung/Überhöhung in der Selbsteinschätzung ergibt.
Wer sich (ständig) dem Körperlichen als übergeordnet fühlt bzw. den Körper als Hülle ansieht, der hat einiges zu verlieren, wenn es darum geht, die tatsächlichen Funktionszusammenhänge zwischen Körper, Gehirn und dem „Bewusstsein“ zu akzeptieren.

Es ist hier in einem Beitrag schon kurz angeklungen, dass es als gefährlich angesehen wird, den Menschen (samt Bewusstsein) auf technische Funktionen zurückzuführen.

Das ist im Grunde eine verständliche Reaktion, denn wenn jemand davon ausgeht, dass er etwas Übergeordnetes sei (bzw. sein könnte), dann wird er das, was am Ende übrig bleibt, eher gering schätzen.

Jemand der diese Überhöhung nicht macht, wird viel eher staunend und bewundernd mit den funktionellen Abläufen umgehen können.

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#489 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Novas » Fr 18. Sep 2015, 19:08

Savonlinna hat geschrieben:Aber ob Andreas - den Du ja offenbar kritisiert hast - sich auf sie fixiert oder einfach nur nicht tatenlos zusehen will, kann man ja nicht von außen beurteilen.

Ihn habe ich nicht kritisiert. Es war eher ein Ratschlag oder ein Anstoß, die negativ aufgeladenen Beiträge hier zu ignorieren, denn sie führen zu nichts.

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Savonlinna
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#490 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Fr 18. Sep 2015, 20:23

JackSparrow hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Rassismus zum Beispiel besteht NUR aus Luftnummern.
Schon mal beobachtet, was Schimpansen mit fremden Eindringlingen machen?
Du meinst also, Rassismus bestehe nicht aus Luftnummern, weil biologisch gut fundiert?
Und man müsse die Folgen so hinnehmen, weil ja schließlich auch die Schimpansen...?

Im Übrigen war Rassismus hier nicht das Thema.

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