Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Rund um Bibel und Glaube
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Savonlinna
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#461 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Fr 18. Sep 2015, 13:47

SilverBullet hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Sprachwissenschaftler, die die Semantik einbeziehen, machen das allerdings nicht
Sprachwissenschaftler sind (für mich) an dieser Stelle irrelevant.
Das macht ja nichts.
Darum springen dann andere ein, die das einbringen, was der andere nicht sehen kann.

SilverBullet hat geschrieben:Genauso ist „Liebe“ kein Objekt, sondern es ist das Verstehen von Gehirn- und Körperdaten.
Definitionssache.
Und Definitionen beziehen sich nicht auf ein Ganzes, sondern immer nur auf etwas unter einem bestimmten Aspekt.
Der Aspekt, unter dem etwas definiert wird, muss angegeben werden. Außerhalb dieses Aspektes sagt die Definition nichts aus.

SilverBullet hat geschrieben:Diese Art der Semantik ist ein Verarbeitungskonzept im Gehirn: ein Denken ohne Sprache.
Sprachwissenschaftler können lediglich auf diesem Konzept aufbauen, mehr nicht.
Eine Frage der Weltanschauung.
Manche setzen ihre Weltnanschauung absolut.

SilverBullet hat geschrieben:Sprache kann den phänomenalen Charakter nicht ausdrücken, weil das Bewusstsein diese Art des Verstehens nicht analysieren kann.
Das Bewusstsein kann nicht nachschauen, was es macht, wenn es versteht (-> Qualia).
Richtig. Sprache assoziiert nur. Semantik versucht unterhalb der jeweiligen Begrifflichkeiten das Gemeinte zu sammeln.

SilverBullet hat geschrieben:„Liebe“ ist somit eine relativ konkrete Ausprägung eines „Gehirnwerkzeugs“.
Du kannst ja Liebe so verstehen. Nur ist Deine Herleitung nur auf Teilaspekten beruhend.

SilverBullet hat geschrieben:Wenn man eine Ausprägung dieses „Gehirnwerkzeugs“ als „Gott“ erklärt, dann ist das nicht besonders sinnvoll.
Wer hat denn das getan?

Wenn Du verstehen möchtest, wass "die Bibel" oder die Menschen, die in der Bibel gerne lesen, für Gottesbilder hat oder haben, dann kannst Du ja nicht selber die Antworten herleiten.
Dann hättest Du niemanden hier fragen müssen.

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Andreas
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#462 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Andreas » Fr 18. Sep 2015, 13:58

SilverBullet hat geschrieben:Wie beim Farbphänomen existieren nur die physikalischen Ursachen, die sensorisch gewonnenen Eingangsdaten (elektrische Impulse) und die neuronale Verarbeitung.

Das Bewusstsein, samt der sich darin auswirkenden Liebesvorgänge, ist (für mich) lediglich ein Bedeutungszusammenhang im Ablauf einer Schaltverarbeitung (virtuell).
Die Anzahl der Schaltvorgänge sagt ja nun gar nichts über die Liebe aus.
Ab wie vielen GigaFLOPS, TeraFLOPS, PetaFLOPS, ExaFLOPS, ZettaFLOPS oder YottaFLOPS gelingt oder flopt eine Liebesbeziehung denn nun? In welchen Einheiten und mit welchen Formeln oder Algorithmen berechnest du die Unterschiede von Selbstliebe, Freundschaft, erotischer Liebe, Tierliebe, Mutterliebe und Blau? Was nützen dir die mageren naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Liebe im Alltag, in den Beziehungen zu deiner Freundin, deiner Frau, deinen Kindern? Wie viele YottaFlops und in welcher Struktur müssen sie in dir auftreten um dich bei Liebeskummer zu trösten?

Was Liebe ist, ist mir aus deiner Schilderung nicht mal annähernd klar geworden. Möglicherweise liegt es daran, dass die Naturwissenschaft momentan nicht geeignet ist, dieses menschliche Phänomen angemessen zu beschreiben.

Wie du weißt, gibt es keine Gottesbeweise. Es gibt Unterschiede zwischen Glauben und Wissen, Theologie und Naturwissenschaft. Auf naturwissenschaftlicher Ebene kann ich dir Gott sowenig "erklären" wie du mir die Liebe.

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NIS
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#463 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von NIS » Fr 18. Sep 2015, 14:05

Die menschliche Sprache ist das menschliche Abbild der Wirklichkeit.

Ähnlich einer mathematischen Funktion. Eine Abbildung oder Funktion ist die Brücke zwischen einer Ausgangsmenge und einer Zielmenge.

Das heißt, die Sprache vermittelt ein Abbild der Wirklichkeit, wobei die Grundmenge die Wirklichkeit ist und die Zielmenge das menschliche Verständnis ist. Die Sprache ist daher nur ein menschliches Medium zur Kommunikation nicht mehr.

Die Sprache ist ähnlich einem Brief vom Sender zum Empfänger!

Sprache ist somit nur ein Medium unabhängig von der Existenz einer Wirklichkeit und unabhängig von der Existenz des menschlichen Verstandes.

Der Mensch erkennt sich selbst im Spiegel seiner Wirklichkeit.

Die Höchste Form der Erkenntnis ist die Selbsterkenntnis. Darin unterscheidet sich der Mensch von dem Tier! ;)

Gott ist die höchste Form einer sprachlichen Abbildung des Menschen.

Erkennt Euch selbst in Eurem Nächsten!

AMEN
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#464 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von NIS » Fr 18. Sep 2015, 14:17

Andreas!
Das Gefühl ist Analog, der Verstand ist Logisch.

Das heißt, die Liebe, als die höchste Form eines Gefühls, wäre daher ein logischer Kurzschluss, da helfen auch keine Analog/Digital-Wandler.

Ein Orgasmus wäre somit ein zeitlich begrenzter Kurzschluss (Gleichschaltung) von Geist und Seele, von Verstand und Gefühl!

Die Logik kann nur annähernd durch A/D-Wandler (wie in der Fuzzy-Logik) ein Gefühl beschreiben aber nie ausreichend!

Das bedeutet, eine Maschine kann nie dasselbe Gefühl wie bei einem Menschen entwickeln, denn jedes maschinelle Gefühl ist nur logisch und abhängig von der Rechen Tiefe des Prozessors. (zur Zeit 64-Bit auf der Erde) :thumbup:
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#465 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Münek » Fr 18. Sep 2015, 14:43

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nach dem biblischen Schöpfungsmythos hat Gott NICHT das (damals völlig unbekannte) Universum geschaffen
So völlig unbekannt war das Universum damals ja nun nicht. Die Milchstraße und selbst die Andromedagalaxie waren damals mit bloßem Auge besser sichtbar als heute. Kein vernünftiger Mensch vermisst in einem Schöpfungsmythos den Messier-Katalog.

Nein. Das Universum war den Menschen damals völlig unbekannt.

Dass sie die Milchstraße und den Andromedanebel am Nachthimmel sehen konnten, heißt ja nicht, dass sie deren wahre Natur durchschauten. Für sie existierte nur das die Erde umspannende Himmelsgewölbe, an das Gott die Gestirne einschließlich Milchstraße und Andromedanebel gesetzt hatte. Oberhalb dieser Himmelsfeste befanden sich riesige Wassermassen.

Das kosmologische Wissen der Altvorderen war nunmal arg begrenzt. Diese Begrenztheit schlug sich natürlicherweise im Schöpfungsmythos nieder.

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NIS
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#466 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von NIS » Fr 18. Sep 2015, 14:47

Die ganze Bibel ist ein Gleichnis Gottes. :thumbup:
AMEN
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Andreas
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#467 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Andreas » Fr 18. Sep 2015, 14:54

Münek hat geschrieben:Nein. Das Universum war den Menschen damals völlig unbekannt.
Nö.
Münek hat geschrieben:Dass sie die Milchstraße und den Andromedanebel am Nachthimmel sehen konnten, heißt ja nicht, dass sie deren wahre Natur durchschauten.
Eben.
Münek hat geschrieben:Oberhalb dieser Himmelsfeste befanden sich riesige Wassermassen.
Echt jetzt? Wo sind die denn hingekommen?
Münek hat geschrieben:Das kosmologische Wissen der Altvorderen war nunmal arg begrenzt.
Da ist was dran, aber das war auch gar nicht ihr Thema, als sie den Schöpfungsmythos schrieben.
Münek hat geschrieben:Diese Begrenztheit schlug sich natürlicherweise im Schöpfungsmythos nieder.
Das begrenzte lediglich die Motive aus denen sie auswählen konnten, um ihre theologische Botschaft mitzuteilen.

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#468 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von SilverBullet » Fr 18. Sep 2015, 14:59

Savonlinna hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Genauso ist „Liebe“ kein Objekt, sondern es ist das Verstehen von Gehirn- und Körperdaten.
Definitionssache.
Und warum machst du es dann nicht?
Ich habe mich festgelegt, als was man Liebe im Bewusstsein ansehen sollte.
Bin ich der Einzige dem das gelingt?

Savonlinna hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Diese Art der Semantik ist ein Verarbeitungskonzept im Gehirn: ein Denken ohne Sprache
Eine Frage der Weltanschauung.
Warum deutest du nur an, sag es halt direkt.
Welche alternative Weltanschauung hast du?

Savonlinna hat geschrieben:Wenn Du verstehen möchtest, wass "die Bibel" oder die Menschen, die in der Bibel gerne lesen, für Gottesbilder hat oder haben, dann kannst Du ja nicht selber die Antworten herleiten.
Du kannst doch jederzeit etwas dazu schreiben.
Ich werde aber deine Angaben analysieren (schreibst du deshalb nichts Konkretes?)

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Andreas hat geschrieben:Die Anzahl der Schaltvorgänge sagt ja nun gar nichts über die Liebe aus.
Nein, nicht die Anzahl, sondern die Art und Weise, also der Algorithmus legt den Bedeutungszusammenhang fest.

Andreas hat geschrieben:Was nützen dir die mageren naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über die Liebe im Alltag
Ich gehe nicht her und versuche „phänomenale Bewusstseininhalte“ als universelle Strategie dem Wort „Gott“ zuzuordnen.
(das ist schon mal ein dickes Pfund)

Andreas hat geschrieben:Was Liebe ist, ist mir aus deiner Schilderung nicht mal annähernd klar geworden. Möglicherweise liegt es daran, dass die Naturwissenschaft momentan nicht geeignet ist, dieses menschliche Phänomen angemessen zu beschreiben.
Moment, ich habe dir das Zustandekommen der Liebe als einen phänomenalen Bewusstseinsinhalt skizziert -> die Aussensicht.
Das sogenannte „Erleben“ dieses Phänomens erfolgt nach dem Prinzip dieses Zustandekommens, ist die Innensicht.
Hierfür kennt man die notwendigen Einzelschritte nicht (verständlich, denn diese werden zum Berechnen des Bewusstseins benötigt, aber nicht als Inhalt des Bewusstseins).

Als Analogie könnte man sagen: „ich weiss ungefähr wie man einen komplizierten 3D-Drucker baut – ich weiss aber nicht, wie es ist, ein 3D-Drucker zu sein (wobei es der Drucker auch nicht weiss :-) )

Andreas hat geschrieben:Wie du weißt, gibt es keine Gottesbeweise.
Logisch, man weiss offensichtlich nicht „was“ man beweisen soll.

Andreas hat geschrieben:Auf naturwissenschaftlicher Ebene kann ich dir Gott sowenig "erklären" wie du mir die Liebe.
Der Vergleich hinkt gewaltig:
„Liebe“ ist in Wahrnehmungssystemen unseres analysierbaren Weltkonzept angesiedelt und für das Zustandekommen sind die Materialien und die Technik nachweisslich vorhanden. (wie ich gesagt habe: wer behauptet, dass reiche nicht aus, der muss eine neue Schnittstelle liefern – bitte nicht in den Quantenbereich absteigen).

„Gott“ ist ein Wort, das helfen soll, eine unvollständige Vermutung auszubauen, was irgendwie nicht gelingen mag. Es gibt keine Idee über das „was“, wobei die Frage, wie diese vermuteten Handlungen zustande kommen sollen, gar nicht erst gestellt werden braucht.

Was ist aus deiner Antwort auf die Frage „was soll Liebe sein“ geworden?
Kannst du mir weder sagen „was Gott sein soll“ noch „was Liebe sein soll“?
(verwende einfach die Bibel)

Samantha

#469 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Samantha » Fr 18. Sep 2015, 15:21

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Oberhalb dieser Himmelsfeste befanden sich riesige Wassermassen.
Echt jetzt? Wo sind die denn hingekommen?
Das würde ich auch gern mal wissen.

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Savonlinna
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#470 Re: Welches Bild vermittelt uns die Bibel?

Beitrag von Savonlinna » Fr 18. Sep 2015, 15:51

Andreas hat geschrieben: Was Liebe ist, ist mir aus deiner [SilverBullets] Schilderung nicht mal annähernd klar geworden. Möglicherweise liegt es daran, dass die Naturwissenschaft momentan nicht geeignet ist, dieses menschliche Phänomen angemessen zu beschreiben.
Die Naturwissenschaft wird nicht nur nicht „momentan“ geeignet sein, dieses menschliche Phänomen angemessen zu beschreiben, sondern wird es niemals sein und kann es auch niemals sein. Denn Wissenschaft kann per definitionem nur Aussagen über ein klar abgegrenztes Untersuchungsfeld machen, mit einer klar beschreibbaren Methode.
„Das Ganze eines Menschen“ kann nie wissenschaftlich untersucht werden, da dafür keine wissenschaftlichen Methoden oder Modelle entwickelbar sind.
Es kann darüber philosophiert werden, es kann darüber gedichtet oder gemutmaßt werden, aber von all dem - Legitimen und auch Fruchtbaren - hat sich die Wissenschaft abgesondert, die nach eigener Methodik und nach eigener Selbstbegrenzung Wissen sammelt.

Wenn die Naturwissenschaft etwas über den Aufbau der Physis des menschlichen Auges erfahren will, dann wird das Ergebnis nichts über die Füße des Menschen aussagen, da dies nicht das Untersuchungsfeld war.

Genausowenig wird das Ergebnis etwas darüber verraten, warum Verliebte sich so gerne in die Augen des geliebten Menschen versenken, aber nicht in die Augen ungeliebter Menschen - und auch nicht darüber, warum manche Augen ernst geworden sind im Laufe des Lebens, und wie die Ernsthaftigkeit in den Ausdruck der Augen gekommen ist.

Das ist der Aberglaube mancher Fans, dass Naturwissenschaft etwas über das Ganze eines Menschen sagen kann.

Andreas hat geschrieben: Es gibt Unterschiede zwischen Glauben und Wissen
Und es gibt Unterschiede zwischen Wissen und Wissen.

Wissenschaftliches Wissen ist ganz etwas anderes als Erfahrenswissen zum Beispiel eines altgewordenen Dirigenten, um ein Orchester zwischen dem Instinkt des Orchesters und dem Instinkt des Dirigenten befriedigend für beide Teile zu manövrieren und damit beispielsweise radikal neue Einsichten in das Stück eines Komponisten dem Publikum zu präsentieren.

Das nur zur Ergänzung des von Dir Gesagtem.

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