Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Rund um Bibel und Glaube
Malika
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#11 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von Malika » So 23. Jun 2013, 09:32

Mir kommen deine Probleme sehr bekannt vor, GanzBaff. Ich hatte diese vor Jahren und habe sie auch des öfteren heute noch.
Ich selbst wuchs in einer sehr strengen Gemeinde auf, die irgendwann eine falsche Richtung einschlug, also verließen wir die Gemeinde. Mir war ein extremer, lebensfeindlicher Fundamentalismus beigebracht worden, etwa nach dem Motto: "Da, wo du dir dein Leben als Christ schwerer machen kannst, da hast du das zu tun, egal ob das Sinn mach oder nicht."

In den darauffolgenden Jahren musste ich vieles überdenken und revidieren und ich lernte in verschiedenen Internetforen ganz andere Christen kennen. Es waren viele dabei, die körperlich und/oder psychisch krank sind oder waren. Ein älteres Paar in England - sie hatte früher Bulimie, er Depressionen. Eine Frau mittleren Alters in den USA, deren Körper durch ihre Magersucht und Bulimie so zerstört wurde, dass sie über eine Magensonde rernährt werden muss. Eine alleinstehende Mutter von zwei Töchtern, die zwischenzeitlich ihre Probleme hatten, die Mutter hat eine Angststörung und ist pleite.

Darüber bin ich barmherzig geworden und tolerant. Ich kann nicht einfach jemandem den Glauben absprechen oder Mitchristen verurteilen, die Dinge anders machen oder anders sehen als ich es für richtig halte, denn jeder von diesen Menschen hat eine ganz eigene Geschichte und hat sich den Glauben bzw. das Festhalten an Jesus hart erkämpft und kämpft manchmal noch immer darum, gerade wenn andere Christen sagen, wer seinen Körper durch Magersucht zestört hat, könne kein richtiger Christ sein.
Ich selbst mache auch manches anders oder sehe manches anders, als ich das früher tat. Weil ich früher Dinge gemacht habe, um zu der Gruppe von Christen dazuzugehören, um nur nicht kritisiert, sondern gemocht zu werden und bei anderen Christen nicht anzuecken. Irgendwann ging das nicht mehr, es ist ja mein Leben und ich muss mich dafür vor Gott verantworten und kann meinen Glauben nicht drehen wie ein Fähnchen im Wind nach dem Christen, der gerade am lautesten ruft und mich am strengsten verurteilt. Jeder hat seine eigene Gesichte mit Gott und die hast du sicher auch.

Was solche Dinge anbelangt:
Nach dem Motto: Gott befahl das Volk auszurotten, also hatte es einen Sinn, also nehmen wir das so hin, also gibts da nix zu meckern.
Da las ich mal einen Blog (finde den leider nicht wieder) in dem eine Frau (überzeugter Christ) schrieb, man müsse das so nicht verteidigen. Es ist erlaubt, als christ zu sagen, dass man das als grausam empfindet und nicht versteht. Du kannst Gott ohnehin nie vollkommen verstehen und das weiß er doch. Wenn du gewisse Dinge in der Bibel problematisch oder unglaubwürdig findest, bring sie vor Gott. Ich finde es sogar in Ordnung, Nichtchristen gegenüber zuzugeben, dass man diese Dinge nicht versteht. Das ist glaubwürdig und ehrlich und man kann Gott durchaus vertrauen, auch wenn man nicht alles versteht.

Darüberhinaus retten nicht die Werke. Ich habe das lange genug probiert, soweit, dass ich mir selbst teilweise das Leben fast zur Hölle gemacht habe, nachdem Motto: Je aktiver ich bin und je mehr ich dabei angegriffen werde und leide, desto lieber hat mich Gott und desto eher bin ich gerettet.
Das einzige, was ich bisher als Christ gut drauf habe, ist die Demut, zu sehen, dass ich mich gar nicht selbst erretten kann, dass ich nichts habe, was ich Gott geben kann, außer mein sehr unperfektes Leben. Das ist eine Erleichterung und anstatt mich in blindem Aktivismus zu vergraben, werde ich offen für das, was Gott von mir wirklich will.

R.F.
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#12 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von R.F. » So 23. Jun 2013, 11:20

GanzBaff hat geschrieben: - - -
Auch in der Diskussion hier im Forum über die teils grausamen Schilderungen gingen mir die Argumente aus und ich fand keine.
- - -
An der Festigung seiner Überzeugung muss jeder selbst arbeiten. Sicher beginnen besonders Menschen, die unter gesellschaftlichen Katastrophen leiden, am üblichen Gottesbild zu zweifeln. Auch Jesus wurde wegen der beim Einsturz eines Turmes zu Tode gekommenen 18 Menschen gefragt, wie Gott das nur geschehen lassen konnte. Seine Antwort:

Lukas 13,4-5 (Lutherübersetzung):
Oder meint ihr, dass die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen?
Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Buße tut, werdet ihr alle auch so umkommen:
Es ist ein Verbrechen an der Menschheit, nicht auf diesen Charakterzug Gottes hinzuweisen. Die Geduld des Gottes der Bibel ist eben nicht grenzenlos. Wie wackelig die Position selbst für Angehörige des kleinen Kreises der wirklichen Gemeinde ist, zeigt Petrus:

1. Petrus 4,17-18:
Denn die Zeit ist da, dass das Gericht anfängt an dem Hause Gottes. Wenn aber zuerst an uns, was wird es für ein Ende nehmen mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben?
Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird dann der Gottlose und Sünder bleiben?

Was die selbsternannten Verwalter der Wahrheit nicht sagten: Im Hinblick auf das von Gott mit den Menschen verfolge Ziel war der Auftritt des Obama und der Merkel vergangenen Mittwoch eine Provokation sondergleichen...

Die Folge:

Römer 1, 32 (Lutherübersetzung):
Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.

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sven23
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#13 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 11:24

R.F. hat geschrieben: Im Hinblick auf das von Gott mit den Menschen verfolge Ziel war der Auftritt des Obama und der Merkel vergangenen Mittwoch eine Provokation sondergleichen...


Was war denn so provokant?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#14 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von R.F. » So 23. Jun 2013, 11:36

GanzBaff hat geschrieben: - - -
Naja.. weiters sind mir halt auch bezüglich der Bibel selbst Zweifel gekommen, was die Autorenschaft einzelner Bücher und deren Datierung angeht...
Wenn Du dazu mal näher einsteigst, wirst Du Dich über die sehr bescheidenen Fähigkeiten vieler Theologen wundern...
GanzBaff hat geschrieben: ...und eben - und das war für mich ein Hauptargument für die Glaubwürdigkeit der Bibel - dass die zahlreichen Prophetien teilweise doch sehr an den Haaren herbeigezogen sind oder auch nach den Ereignissen niedergeschrieben wurden.
- - -
Weil es echte Vorhersagen nicht geben darf, hat man die Abfassung einige Schriften nach den vorhergesagten Ereignissen angesetzt...

Sicher doch können nur wenige Geologen der Vorhersage, dass die gegenwärtigen Gebirge innerhalb weniger Stunden verschwinden werden (vgl. Offenbarung 16,20), Glauben schenken. Zu fest verwurzelt sind die vertretenen ungeheuren Zeiträume, während denen sich die Gebirge gebildet haben sollen...

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#15 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von R.F. » So 23. Jun 2013, 11:43

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Im Hinblick auf das von Gott mit den Menschen verfolge Ziel war der Auftritt des Obama und der Merkel vergangenen Mittwoch eine Provokation sondergleichen...


Was war denn so provokant?
Hast Du nicht gelesen, armer Sven, dass der Schrift zufolge Protagonisten und Claqueure über die Klinge springen werden?

Ich halte übrigens mein Angebot aufrecht, die Lesekompetenz einiger Miforisten mit praktischen Übungen zu verbessern... ;)

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#16 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 12:00

R.F. hat geschrieben: Hast Du nicht gelesen, armer Sven, dass der Schrift zufolge Protagonisten und Claqueure über die Klinge springen werden?


Und welche Konsequenzen hätte die beiden Akteure daraus ziehen sollen, deiner Meinung nach?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#17 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von R.F. » So 23. Jun 2013, 12:06

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Hast Du nicht gelesen, armer Sven, dass der Schrift zufolge Protagonisten und Claqueure über die Klinge springen werden?


Und welche Konsequenzen hätte die beiden Akteure daraus ziehen sollen, deiner Meinung nach?
Zumindest die Klappe halten...

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#18 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 12:46

R.F. hat geschrieben: Zumindest die Klappe halten...

Das ist auch in einem Diskussionsforum nicht gerade sinnvoll. :mrgreen:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#19 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von R.F. » So 23. Jun 2013, 13:17

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Zumindest die Klappe halten...

Das ist auch in einem Diskussionsforum nicht gerade sinnvoll. :mrgreen:
Die Beiden befanden sich in keinem Diskussionsforum, als sich der dürre US-Präsident für die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit Ehen aussprach, und die rundliche Frau Doktor dazu heftigst nickte...

Noch eine paar derart daneben liegende Antworten, armer Sven, und ich korrigiere Dein von mir geschätztes Lebensalter von 19 auf 91 Jahre...

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sven23
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#20 Re: Der Same doch nur auf den Fels gefallen?

Beitrag von sven23 » So 23. Jun 2013, 13:21

R.F. hat geschrieben:

Die Beiden befanden sich in keinem Diskussionsforum, als sich der dürre US-Präsident für die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit Ehen aussprach, und die rundliche Frau Doktor dazu heftigst nickte...


Ach so, warum hast du das nicht gleich gesagt? Ich dachte schon, es wäre was Schlimmes gewesen. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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