Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

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2Lena
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#41 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von 2Lena » Mi 13. Aug 2014, 07:28

closs hat geschrieben:Die Leute aus Gottmadingen.
:lol:
Pluto hat geschrieben:Lass mich raten.... Die "Zeugen Jehovas"?
:lol:
Gab's die schon vor 2.000 Jahren?
Die APG erzählt die Entstehung des Christentums.
Man muss etwa 700 Jahre vor dieser Zeit zurückgehen um die Zusammenhänge zu verstehen und seine Wichtigkeit.

Ich greif nicht vorweg und vertrau mal auf eure Geschichtskenntnisse.

Ziska_Deleted

#42 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mi 13. Aug 2014, 08:45

Zeugen von Jehova gab es schon so lange es Menschen gibt.
Abel, der Sohn Adams und Evas war z. B. ein treuer Zeuge JHWHs, Jehovas.
Hebraeer 11, 1-39
Hebräer 12:1a Wir sind also von einer ganzen Wolke von Zeugen umgeben.

Auch Jesus war ein Zeuge JHWHs, ein Zeuge Jehovas.
Offenbarung 1:5 und von Jesu Christo, welcher der treue Zeuge ist,

2Lena
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#43 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von 2Lena » Mi 13. Aug 2014, 11:33

Ziska: Abel, der Sohn Adams und Evas war z. B. ein treuer Zeuge JHWHs, Jehovas.
Aber Ziska, trotz deinem leckerem Herz muss ich dir widersprechen.
Mit Abel gab es einen Konflikt. Du würdest "Kain" zum Mörder machen, wenn du die Geschichte so siehst. In Wirklichkeit ist dies jedoch ein Lehrstück über die Entwicklung der Menschheit. Sie hat vielfältige Inhalte.

Lass also lieber die ZJ bei ihrer ganz normalen Gründungsgeschichte.
Die Alten sahen die Lage etwas anders.
Sie waren andere Zeugen.

jk80
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#44 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von jk80 » Mo 6. Apr 2015, 23:46

Hallo R.F.!
R.F. hat geschrieben:Man schaue sich Galater 6,16 in einer weniger gefärbten Übersetzung mal etwas näher an.

Galater 6,16 (Luther):
Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Kreatur.
Und alle, die sich nach diesem Maßstab richten - Friede und Barmherzigkeit über sie und über das Israel Gottes!

Und nun die Neue-Welt-Übersetzung:

Denn weder Beschneidung ist etwas noch Unbeschnittenheit, sondern eine neue Schöpfung [ist etwas].
Und alle, die nach dieser Regel des Benehmens* ordentlich wandeln werden, über sie komme Frieden und Barmherzigkeit, ja über das Israel* Gottes.
Der Text der WTG verneint die nach wie vor bestehende Vorzugsstellung der Stämme Israels, indem sie alle Bekehrten mit “Israel” gleichsetzt.
Was die Übersetzung des griechischen Wortes "kai" betrifft, so kann es nicht nur "und", sondern eben auch "und zwar", "nämlich" oder in einem verstärkenden Sinne "ja" bedeuten. Im Anhang des Neuen Testaments von Herbert Jantzen kann man zu "kai" folgendes lesen:

„Kai kann eine Erklärung anfügen, die dann meist auch verstärkenden Charakter hat, z.B. Luk. 6,48: 'er grub und machte tief' = er grub, und zwar tief ...“, (Gottfried Steyer, Statzlehre, Bd. 2, S. 110, § 47 L).

Es finden sich übrigens in zahlreichen Bibelübersetzungen Verse, in denen "kai" mit "ja" wiedergegeben wird. Hier drei Beispiele:

2. Korinther 8, 3 (Schlachter 2000)
Denn nach [ihrem] Vermögen, ja ich bezeuge es, über [ihr] Vermögen hinaus waren sie bereitwillig;

Apostelgeschichte 7, 43 (Elberfelder 1871)
Ja, ihr nahmet auf die Hütte des Moloch und das Gestirn euers Gottes Remphan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten; und ich werde euch verpflanzen jenseits Babylon".

1. Korinther 2, 10 (King James Version)
But God hath revealed them unto us by his Spirit: for the Spirit searcheth all things, yea, the deep things of God.

Möchtest du demnach wirklich von einer Falschübersetzung sprechen, wenn es um die Wiedergabe von Galater 6, 16 in der NWÜ geht? Das Wort "kai" kann mit "ja" wiedergegeben werden, und der Kontext spricht dafür, dass sich "das Israel Gottes" tatsächlich auf alle Gläubigen bezieht. Du hattest es ja selbst zitiert: "Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas..."

Gruß, jk80

R.F.
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#45 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von R.F. » Mi 15. Apr 2015, 19:35

jk80 hat geschrieben: - - -
Möchtest du demnach wirklich von einer Falschübersetzung sprechen, wenn es um die Wiedergabe von Galater 6, 16 in der NWÜ geht? Das Wort "kai" kann mit "ja" wiedergegeben werden, und der Kontext spricht dafür, dass sich "das Israel Gottes" tatsächlich auf alle Gläubigen bezieht. Du hattest es ja selbst zitiert: "Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas..."
- - -
Ich habe zwar nur diese eine strittige Schriftstelle genannt. Doch tatsächlich würde die von der WTG präferierte Übersetzung einer großen Zahl weiterer Schriftstellen widersprechen, so dass, wäre die WTG-Version zutreffend, die Glaubwürdigkeit Bibel völlig in Frage gestellt wäre.

Die meisten Übersetzer geben aus gutem Grund den Vers nicht entsprechend der WTG wieder...

jk80
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#46 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von jk80 » Mo 27. Apr 2015, 21:27

Hallo R.F.!
R.F. hat geschrieben:...tatsächlich würde die von der WTG präferierte Übersetzung einer großen Zahl weiterer Schriftstellen widersprechen
Und wieviele dieser Schriftstellen lassen sich nicht auf ein geistiges "Israel" beziehen?

R.F. hat geschrieben:Die meisten Übersetzer geben aus gutem Grund den Vers nicht entsprechend der WTG wieder...
Selbst wenn ein Übersetzer hier die von dir geforderte Übersetzung bietet, bedeutet das noch nicht zwingend, dass er den Vers nicht genauso verstehen kann wie die Zeugen Jehovas! Die Jerusalemer Bibel von 1968 übersetzt hier mit "...und über das Israel Gottes", hat dazu aber diese Fußnote:

Das christliche Volk, das wahre Israel, vgl. 3[:]29; Röm 9[:]6-8, im Gegensatz zum Israel nach dem Fleisch, 1 Kor 10[:]18.

Die Gute Nachricht 2000 übersetzt mit "...und dem ganzen Israel Gottes", hat aber ebenfalls eine Fußnote:

Wahrscheinlich denkt Paulus hier an die Christen allgemein. Zu ihrer Bezeichnung als Israel Gottes vgl. 3,29; 4,28-29; Phil 3,3.

Die Übersetzung des Wortes "kai" alleine kann hier also ohnehin nicht entscheidend sein. Tatsächlich gibt es aber zahlreiche Übersetzungen, die den Vers - wenigstens sinngemäß - so wiedergeben, wie die Neue Welt Übersetzung:

Das Neue Testament, Heinrich Wiese 1921
Und so viele nach dieser Richtschnur wandeln werden: Friede über sie und Barmherzigkeit, nämlich über das Israel Gottes.

Die Heilige Schrift, Hermann Menge 1926
und alle, die nach dieser Richtschnur wandeln werden: über die komme Friede und (göttliches) Erbarmen, nämlich (oder: das heißt) über das Israel Gottes!

Einheitsübersetzung 1974
Friede und Erbarmen kommen über alle, die nach diesem Grundsatz leben, über das Israel Gottes.

Tafelbibel 1998
Und wie viele nach dieser Richtschnur wandeln, über die komme Friede und Erbarmen als über das Israel Gottes!

Neue Genfer Übersetzung 2009
Allen, die sich an diesen Grundsatz halten, schenke ´Gott` seinen Frieden und sein Erbarmen; sie sind das ´wahre` Israel Gottes.

(Fußnote zu "Israel Gottes":
Vergleiche z. B. Kapitel 3,28-29; 4,28 sowie Johannes 4,21-24; Römer 2,25-29; 9,6-8 und Philipper 3,3. Od und sein Erbarmen – ihnen und dem Gottesvolk Israel.)

Von einer Sonderlehre der Zeugen Jehovas kann hier also gar keine Rede sein. Mir scheint, dass es lediglich eine kleine Minderheit evangelikaler Christen ist, die darauf besteht, dass (das fleischliche) Israel immer noch Gottes Nation ist. Um beim Thema zu bleiben: Die NWÜ übersetzt Galater 6, 16 anders, aber genauso korrekt, wie die Elberfelder oder Schlachter Bibel...

LG, jk80

jk80
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#47 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von jk80 » So 3. Mai 2015, 08:54

Hallo Catholic!
Catholic hat geschrieben:In der Neuen-Welt-Übersetzung heisst es
"Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war ein Gott."
wohingegen es heissen muss
"und das Wort war Gott."
Und warum MUSS es das? Was sagt der griechische Text?
In Joh 1,1c scheint die Formulierung καὶ θεὸς ἦν ὁ λόγος das Wort mit Gott zu identifizieren, was aber aus zwei Gründen problematisiert werden muss: Zunächst heißt es in 1,1b.2 (Inklusio), dass ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν θεόν, dass also das Wort bei dem (einen) Gott war, was zwei grundsätzlich zu unterscheidende Entitäten voraussetzt. Daneben ist in 1,1c θεὸς aufgrund des fehlenden Artikels nicht Satzsubjekt, sondern Prädikatsnomen, womit das Nomen selbst zwar die Wesensart des λόγος beschreibt, nicht aber dieses als Gott identifiziert bzw. mit dem (einen) Gott gleichsetzt.

Quelle: Stefan Wenger, "Der wesenhaft gute Kyrios - eine exegetische Studie über das Gottesbild im Jakobusbrief" (2011), Seite 55

Der unbestimmte Artikel ("ein") steht nicht im griechischen Text, denn den gibt es im Griechischen nicht. Es gibt aber den bestimmten Artikel und der findet sich vor dem ersten, sowie dem dritten "theos" (das Wort ist also bei "dem Gott"). Da das zweite "theos" (mit welchem "das Wort" bezeichnet wird) ohne den bestimmten Artikel steht, kann der Übersetzer es mit dem unbestimmten Artikel versehen - wenn der Kontext es erforderlich macht - so wie es fast alle Übersetzer in Apostelgeschichte 28,6 getan haben:

Apostelgeschichte 28,6 (Einheitsübersetzung 1980)
Da erwarteten sie, er werde anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als sie aber eine Zeit lang gewartet hatten und sahen, dass ihm nichts Schlimmes geschah, änderten sie ihre Meinung und sagten, er sei ein Gott.

Warum MUSS es hier nicht "Gott" heißen? Warum kann es in Johannes 1,1 nicht "ein Gott" heißen?
Gruß, jk80

jsc
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#48 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von jsc » So 3. Mai 2015, 15:20

An der Stelle in Apg. Kann problemlos der unbestimmte Artikel wegfallen. Oder wer (hat) behauptet, das er da hin müsste?

jk80
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#49 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von jk80 » Mo 4. Mai 2015, 08:24

Hallo jsc!
jsc hat geschrieben:An der Stelle in Apg. Kann problemlos der unbestimmte Artikel wegfallen. Oder wer (hat) behauptet, das er da hin müsste?
Grammatikalisch (!) gesehen muss er da nicht hin. Aber die Menschen auf Malta teilten ganz sicher nicht den jüdischen Glauben an den einen allein wahren Gott, sondern hatten eine Vielzahl von Göttern. Einen von ihnen glaubten sie vor sich zu haben. Zum Vergleich:

Apostelgeschichte 14, 11 (Einheitsübersetzung 1980):
Als die Menge sah, was Paulus getan hatte, fing sie an zu schreien und rief auf Lykaonisch: Die Götter sind in Menschengestalt zu uns herabgestiegen.

Die Menschen in Lystra hielten Paulus und Barnabas für Hermes und Zeus! Genauso glaubten die Menschen auf Malta einen Gott - aber nicht DEN Gott (JHWH) - vor sich zu haben. Hätten die Inselbewohner hier tatsächlich an "den Gott" gedacht, dann hätte Lukas es sich in seinem Bericht nicht leisten können den bestimmten Artikel (griechisch: ho) vor "theos" einfach wegzulassen. Kontext und fehlender Artikel legen also nahe, den unbestimmten Artikel einzusetzen. Genauso zeigt der fehlende Artikel vor dem zweiten "theos" in Johannes 1, 1, dass "theos" hier entweder eine Eigenschafts- oder Gattungsbezeichnung ist. Hätte Johannes den Logos als "den Gott" identifizieren wollen, dann hätte er es sich nicht leisten können, den Artikel hier wegzulassen. Erst recht nicht, weil er "den Gott" ja sowohl davor, als auch danach erwähnte, nämlich getrennt vom Logos: "...und der Logos war bei GOTT (wörtlich: bei dem Gott)". So gesehen ist die Wiedergabe "...der Logos war ein Gott" nicht nur eine mögliche (wörtliche!) Übersetzung, sondern philologisch durchaus naheliegend.

Gruß, jk80

2Lena
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#50 Re: Ist die NWÜ korrekt übersetzt?

Beitrag von 2Lena » Mo 4. Mai 2015, 13:51

Und, was soll man da glauben?

Das Kapitel 14 erzählt doch die Entwicklung des Christentums - berichtet von vielen Landstrichen und benutzt uralte Mythen als Erklärung.
Die hielten niemand für "Zeus" oder für Jupiter.

Es gab Philosophenschulen, die konnten sich nicht weiter entwickeln.
Als der von Geburt Lahme den "Paulus" (Die Methode des Abwägens) ansah, wurde das behoben. Da war dann viel Tumult wegen "göttlichen Lehren", die sie entwickeln wollten.
Sie nannten Paulus - Merkur, es war eine etwas "ähnliche" Methode.

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