ein paar universalistische Gedanken

Rund um Bibel und Glaube
Ruth
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#11 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von Ruth » Mi 31. Dez 2014, 11:09

michaelit hat geschrieben:Lieber Christoph,

für mich stellt sich das so dar daß Sinai und Moses keine gute Grundlage waren um eine Gesellschaft aufzubauen in der man gut miteinander leben kann. Deshalb hat Jesus dieses Gesetz des Moses mit seinem Kreuz auch abgelöst. Das meinte Johannes als er sagte daß durch Jesus Gnade und Wahrheit gekommen sind. Es gilt kein hartes Gesetz mit mannigfaltigen Pflichten und Strafen mehr, sondern stattdessen nun Gnade und Wahrheit. Und das was vom Gesetz noch da ist, sind nur noch die 10 Gebote Gottes die durch Liebe erfüllt werden. Denn wie kann man ein Tieropfer durch Liebe erfüllen? Oder wie ist eine Steinigung durch Liebe erfüllt? Das Gesetz des Moses quoll über vor Todesstrafen und harten Pflichten. Es war aber laut Jesus und Paulus nur Menschenwerk und Menschengebot. Die 10 Gebote dagegen kann jeder erfüllen, sie sind leicht einsichtlich für das Gewissen und bedeuten keine Bürde. Bei dem mosaischen Religionsgesetz dagegen wird Sünde erst geschaffen, denn jeder wird zum Sünder und keiner kann diese Gebote vollständig halten. Die Gnade die nun von Jesus kam bedeutet daß der Mensch nicht gerecht sein muß sondern daß er sich der Gerechtigkeit Gottes sicher sein kann. Es ist nicht mehr wichtig vor Gott gerecht zu sein sondern es ist wichtig daß Gott gerecht zu mir ist. Das Gesetz wurde aus der Mittlerrolle weggenommen und stattdessen habe ich nun Jesus dort. Man sieht ja auch aus den atheistischen Gesellschaften das es kein Religionsgesetz braucht damit Menschen nichts Böses tun. Auch unsere Eltern belehren uns ja über Gutes und Böses. Und das normale bürgerliche Gesetz reicht aus so es denn gut gedacht ist wie etwa das deutsche Grundgesetz mit seinem Verweis auf die Menschenwürde.

LG

Daniel

Das hast du sehr interessant und plausibel dargestellt, Daniel. Danke, denn so detailliert und zusammenhängend habe ich das noch nicht gehört.

Die Frage nach den Gesetzen wird aber immer ein Stein des Anstosses sein, fürchte ich. Weil für die meisten Leute unserer Gesellschaft die Gesetze festgelegt sind. Das Gesetz der Liebe ist den menschlichen Gesetzen untergeordnet worden. Fest stehen die Buchstaben, welche man so deutet, wie man es in der Gesellschaft festgelegt hat.

Es ist darum hilfreich, alle Gesetze mit dem Anspruch Jesu abzugleichen. Auch und besonders die biblischen Gesetze. Jesus hat sehr viel über Gesetze geredet. Davon hat er viele Vorstellungen der damaligen Gesellschaft in Frage gestellt und schlicht übertreten, wenn er die Liebe ganz praktisch, in seinem Handeln dargestellt hat.

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Christof
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#12 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von Christof » Mi 31. Dez 2014, 13:47

...kann ich nur zustimmen - die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes.
"Gott widersteht den Höchmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade."-1.Petr 5,5

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seeadler
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#13 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von seeadler » Mi 31. Dez 2014, 17:07

liebe Ruth,
Ruth hat geschrieben: Jesus hat sehr viel über Gesetze geredet. Davon hat er viele Vorstellungen der damaligen Gesellschaft in Frage gestellt und schlicht übertreten, wenn er die Liebe ganz praktisch, in seinem Handeln dargestellt hat.

Sofern es sich nicht um menschengemachte Gesetze, sondern auch die von Gott gegebenen handelt, und deren gab es damals über sechshundert in der Wüste, hatte Jesus diese kein einzistes mal in Frage gestellt, aufgehoben oder gar ihnen zuwider gehandelt. Auch wenn es für manchen auf den ersten Blick so erscheinen mag. Jesus hatte die Gesetze bestätigt und erfüllt. Er selbst ist die Erfüllung der Gesetze, zu denen die 10 Gebote als Grundgesetz gehörten.

Die Menschen damals hatten die Gesetze schlicht nicht richtig verstanden und deshalb auch nicht richtig umgesetzt. Abgesehen davon, dass sie auch keine Lust hatten, sie zu befolgen. Wenn man sich Israel zur Zeit Jesu anschaut, so kann man den moralischen sittlichen und ethischen Verfall allerorten erkennen, geprägt durch die vielen Einflüsse von außen....

Gruß
Seeadler
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

michaelit
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#14 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von michaelit » Do 1. Jan 2015, 10:01

Hallo Seeadler, dann hätte er aber von den Pharisäern eigentlich nichts zu befürchten gehabt, denn die Pharisäer waren ja alle Eiferer für das Gesetz, wie es auch Paulus bezeugt. Er hätte nur sagen brauchen, ich unterstütze das Gesetz und ihr sollt alles darin halten, und sie wären erfreut gewesen. Aber Jesus sah das mit dem Gesetz alles ganz anders, er tat was er wollte am Sabbath, war gegen Steinigungen, ordnete sich nicht dem Hohepriester unter usw. Und was meinst du warum Paulus soviel gegen das Gesetz schreibt, daß es die Kraft der Sünde ist, daß Gerechtigkeit durch Glauben an die Treue Gottes in Jesus Christus kommt? Und lies dir doch das Gesetz des Moses einfach mal wörtlich durch. Entscheide selbst, ist es ein gutes oder ein schlechtes Gesetz. Kann man mit dem Gesetz des Moses eine gute und funktionierende Gesellschaft aufbauen?

LG

Daniel

Ruth
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#15 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von Ruth » Do 1. Jan 2015, 21:25

seeadler hat geschrieben:
Ruth hat geschrieben: Jesus hat sehr viel über Gesetze geredet. Davon hat er viele Vorstellungen der damaligen Gesellschaft in Frage gestellt und schlicht übertreten, wenn er die Liebe ganz praktisch, in seinem Handeln dargestellt hat.
(.....)
Jesus hatte die Gesetze bestätigt und erfüllt. Er selbst ist die Erfüllung der Gesetze, zu denen die 10 Gebote als Grundgesetz gehörten.

Die Menschen damals hatten die Gesetze schlicht nicht richtig verstanden und deshalb auch nicht richtig umgesetzt.

Das meinte ich ja, wie man an dem, von mir hervorgehobenen Text erkennen kann.

Den Menschen ging es nur um die Buchstaben. Das ist heute oft noch genau so. Wenn man die Liebe als Leitfaden nutzt, sehen die Gesetze oft ganz anders aus, als sie nach dem Buchstaben scheinen. Darum hat Jesus die Liebe dem menschlich verstandenen Gesetz entgegengestellt und danach gehandelt.

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#16 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von JackSparrow » Fr 2. Jan 2015, 21:02

Ruth hat geschrieben:Wenn man die Liebe als Leitfaden nutzt, sehen die Gesetze oft ganz anders aus, als sie nach dem Buchstaben scheinen.
Kommt drauf an wen oder was man liebt. Und welche Gesetze.

michaelit
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#17 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von michaelit » Di 6. Jan 2015, 15:15

Jack, Gesetze bilden ein Gesamtwerk und ein Gesetz widerspricht dem anderen. Wenn ich ganz in echt in Gesetz des Gebotes zur Nächstenliebe habe, dann kann ich auch nicht jemanden steinigen. Das ist wie mit der Gewaltenteilung, die Gewalten sind geteilt damit sich das eine nicht gegen das andere überhebt. In Israel gab es Propheten, Priester, Leviten, Bürgermeister, weise Männer, Sänger, Richter usw. Das war auch wie Gewaltenteilung, nur haben sich dann später eben die Könige oft über die Propheten erhoben, oder die Propheten sind durcheinandergekommen und haben Kriege als gottgewollt hingestellt. Das ist aber alles gegen die Liebe und der Heilige Geist hat uns dahin geführt daß wir heute glauben daß Gott keine Kriege bewirkt sondern daß Kriege aus der Sünde und aus Lieblosigkeit kommen. Es ist wichtig die Bibel nicht immer wörtlich zu nehmen und sie nicht als unfehlbar anzusehen. Dann können wir mit unserem Verstand das nehmen was in ihr gut ist und das wegtun was in ihr schlecht ist. Und schon haben wir Freiheit.

LG

Daniel

Martinus
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#18 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von Martinus » Di 6. Jan 2015, 18:03

michaelit hat geschrieben: die Propheten sind durcheinandergekommen und haben Kriege als gottgewollt hingestellt.

ich bitte um Beispiele für die Aussage
Angelas Zeugen wissen was!

michaelit
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#19 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von michaelit » Mi 7. Jan 2015, 19:44

Hallo Martinus,

da gibt es genug. In den Büchern Mose (war ja auch ein Prophet), gab es die Eroberung des Gelobten Landes die wörtlich gelesen mit Kriegen erfolgte die von Gott so gewollt waren. Bei Josua geht das so weiter. Bei den Propheten ist immer wieder zu hören daß Gott Kriege sandte um Israel zu bestrafen, also Bei Jeremiah, Jesaja, Hesekiel usw. Laut diesen Propheten geschahen Kriege nicht aus der Bosheit sondern waren Instrumente Gottes um das ungehorsame Israel zu bestrafen bzw zu befreien, je nach Lage der Situation.

LG

Daniel

Martinus
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#20 Re: ein paar universalistische Gedanken

Beitrag von Martinus » Mi 7. Jan 2015, 22:02

michaelit hat geschrieben:
In den Büchern Mose (war ja auch ein Prophet), gab es die Eroberung des Gelobten Landes die wörtlich gelesen mit Kriegen erfolgte die von Gott so gewollt waren....

Hallo

die Eroberung gab es bei Moses nicht. Das gelobte Land wird erst mit Josua betreten. Selbstverständlich waren die Eroberungskriege und von Gott gewollt. Die Propheten haben die Dinge so dargestellt wie sie gedacht und ausgeführt wurden.
Ich hatte schon mal erwähnt , deinen "Schmusegott" den gab es im AT nicht.
Angelas Zeugen wissen was!

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