Münek hat geschrieben:
Die historisch-kritische Exegese kann und soll nicht leisten, was Du von
ihr zusätzlich erwartest. Sie arbeitet wissenschaftlich, nicht katechetisch
(glaubensvermittelnd).
Ich bin mir nicht sicher, ob Bastler tatsächlich
fordert, dass eine exegetische Methode glaubensvermittelnd arbeiten muss.
Wenn ja, dann würde ich ihm ebenfalls widersprechen, aber das muss er selbst sagen.
Der Punkt ist, dass eine Methode eben Wissenschaft definiert (hier Theologie als Wissenschaft) und Wissenschaft dadurch Wissen schafft.
Als Glaubender meint man über gewisses Wissen zu verfügen, was durchaus stimmt, eben über Wissen, was jenseits von durch Wissenschaft vermitteltes Wissen geht.
Ich hatte das an anderer Stelle als "subjektives Wissen" bezeichnet und bereits mit Pluto erörtert.
Die Schwierigkeit ist aber, dass zu viele Menschen meinen, dass das subjektive Wissen zum Glauben führt, tatsächlich führt der Glaube zu dem subjektiven Wissen.
Und die Schwierigkeit ist, dass man das subjektive Wissen anpassen muss, wenn es methodisch durch objektives Wissen (aus Wissenschaft) korrigiert wird.
Das heisst, als Glaubender muss man sich manchmal von liebgewonnenen Vorstellungen trennen. So ist das subjektive Wissen, dass Gott in 6 Tagen die Erde und das Leben geschaffen hat, abgelöst worden durch das subjektive Wissen, dass Gott alles erschaffen hat, während der Zeitraum durch Wissen abgelöst wurde.
Der entscheidende Punkt aber ist, dass Wissen alleine nicht genügt. Der Glaube kommt dazu und erzeugt subjektives Wissen. Jeder sollte sich darüber im Klaren sein, wo bei ihm persönlich die Grenzlinie verläuft.
Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.