Hallo und einen guten Abend am Tag des Herrn alle zusammen
Einige sicherlich unvollständige Gedanken und Impulse zum Text:
Zunächst springt ins Auge: egal, wo du dich mit deinen Sünden verbirgst, der Herr sucht und findet dich, lädt sich in dein Haus, dein Herz ein. Haste nicht ständig durch dein weltliches Leben und sorge dich im Voraus, sondern halte einmal geistig inne, finde deinen Platz in Ruhe und mit Überblick, wo der Herr sicher kommen wird.
Egal, wie groß die Sünden sind, begehrst du den Herrn zu sehen, ja, bist du nur neugierig auf ihn, er wird vorbeikommen und sich in Liebe dir zuwenden. Jesus holt dich dort im Leben ab, wo du gerade bist, er schaut besonders auf die Sünder, die ohne ihn verloren wären. Fühlst du dich klein und unbedeutend, wirst du den Herrn trotzdem erblicken können, fühlst du dich unbeachtet in der Menge, der Herr neigt sich dir zu. Achte überhaupt nicht darauf, was die Menge tut, sondern darauf, wo der Herr ist!
Zeige auch Demut vor dem Herrn, wenn er bei dir ist, steige eilig herunter von deiner hohen Warte, befreie dich von deinem Hochmut, damit du wieder Freude empfinden kannst und der Herr wird, ja muss in dein Haus, dein Herz vor Liebe eintreten, wenn du Ja zu ihm sagst. Schäme dich nicht vor den anderen, wenn du dieses Ja sagst, sie werden weiter lästern, denn sie sehen nur das Äußere und nicht deine Umkehr im Herzen, denn dort kann nur der Herr einkehren und es durchschauen.
Wenn dann der Herr in deinem Herz verweilt, dann wird er dich ihm ähnlich machen. Du wirst nicht mehr an den Reichtümern dieser Welt hängen, du wirst barmherzig werden und nach Gerechtigkeit streben, wie der Herr. Du wirst deshalb auch jenen reichlich gutes zurückgeben wollen, denen du unrecht bereitet hast.
Diese Wiedergeburt in Jesus lässt dich Anteil haben an dem Heil, das er verheißen hat, das Heil, das selig macht und dir das ewige Leben gibt. Du wirst hineingenommen in alle Verheißungen, die Gott den Söhnen Abrahams gab, denn auch du wirst ein Israelit, zum Volk Gottes zugehörend und ihn preisen und ehren.
Nur kurz als weiteren Impuls will ich noch auf eine andere, eschatologische Deutung hinweisen:
Jericho bedeutet aus eschatologischer Sicht die Welt. Der Begriff Zöllner repräsentiert die feindlichen Mächte, die an den Grenzen unseres Lebens sitzen. Sie suchen bei uns das, was ihnen gehört, nämlich unsere Sünden, und finden sie welche, halten sie uns zurück, um zu strafen für das, was wir getan haben. Besonders wird dies bei Lk 3, 12-13 deutlich:
HSK
Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sagten zu ihm: »Meister, was sollen wir tun?« Er sprach zu ihnen: »Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist!«
Johannes fordert die Zöllner als Frucht der Umkehr also auf, von nun an nicht mehr von jenen umgekehrten Sündern zu verlangen, als im Gesetz festgelegt ist und nur soviel zu strafen, wie Gott zulässt, und ...