Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Themen des Neuen Testaments
Maryam
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#21 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von Maryam » Mo 15. Nov 2021, 21:04

R.F. hat geschrieben:
Mo 15. Nov 2021, 18:20

Hallo Maryam!

Jesus sah sich offenbar beauftragt, den göttlichen Plan zu verwirklichen. Das heißt, Er zeigte den Menschen was sie tun und unterlassen sollten, um das dem Menschen gesetzte Ziel zu erlangen, nämlich zu unsterblichen Mitgliedern der Gott-Familie zu werden. Dass dazu mehr notwendig ist, als die buchstäbliche Befolgung der Gesetze des Alten Bundes, zeigte Jesus insbesondere den Vertretern der jüdischen Religion. In der so genannten Bergpredigt verwies Jesus die Hörer auf die Tragweite des göttlichen Gesetzes. Allein schon deshalb ist es nicht gerechtfertigt, Jesus selbst oder Seinen Nachfolgern erlogene Berichte über Jesu Wirken zu unterstellen. Denn in den Lügen sah der Messias das Maß der Verkommenheit der Gesellschaft.

Dass Jesus auf Seine vormenschliche Existenz hinwies, erwähnte ich bereits. Er überzeugte die Menschen jedoch nicht nur mit Worten, sondern auch durch Wunder.

Danke R.F, sehr interessante Gedanken.

Jesus sah sich ja genau deshalb zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel weil dort den Menschen der Schlüssel/Weg in den Himmel von solchen verschlossen wurde, welche selber keinen Zugang hatten. (wehe ihr Schriftgelehrten und Pharisäer) Deshalb bin ich überzeugt, dass Jesus das Judentum von solchen widergöttlichen Gesetzeswerken erlösen wollte, welche mit Geboten unvereinbar waren..

Die Worte, bevor Abraham bin ich kamen Jesus in Bedrängnis aus dem Mund. Er sagte ja auch einmal, dass was er lehre nicht von ihm "persönlich" käme, sondern von dem -allein wahren Gott, dem Höchsten, Schöpfer den er Vater im Himmel nennt, der ihn ja gezielt zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt hat.

Somit werte ich es nicht so, dass Jesus damit habe sagen wollen, dass er schon vor Abraham existierte, sondern der Geist Gottes liess ihn diese Worte sagen, weil Jesus ja sozusagen das Wort, Sprachrohr Gottes war.

Mt 10. 19 Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. ,20Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.

Die Heil-Wunder konnte Jesus mit der Kraft des Heiligen Geistes Gottes erwirken, so wie dies dann auch Petrus konnte und offenbar auch weitere, die sich Jesus Lehren zu Herzen nahmen und sich zu eigen machten.

Apg 10,38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.

lg Maryam

piscator
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#22 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von piscator » Di 16. Nov 2021, 10:29

Da ich hier angesprochen wurde, auch meine Gedanken zu dem Thema. Ich kann mir nicht vorstellen,, dass Jesus eine Religion (im heutigen Sinne) gründen wollte, zum einen betonte er, dass "sein Reich nicht von diese Welt sei" und zum anderen erwartete er das Ende aller Zeiten in naher Zukunft.

Er hat nie entsprechende Strukturen oder Organisationen ins Leben gerufen, er war Wanderprediger. Erst mit Paulus wurde der Grundstein für das heutige Christentum gegründet. 
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Maryam
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#23 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von Maryam » Mi 17. Nov 2021, 09:47

R.F. hat geschrieben:
Mo 15. Nov 2021, 18:20

Hallo Maryam!

Jesus sah sich offenbar beauftragt, den göttlichen Plan zu verwirklichen. Das heißt, Er zeigte den Menschen was sie tun und unterlassen sollten, um das dem Menschen gesetzte Ziel zu erlangen, nämlich zu unsterblichen Mitgliedern der Gott-Familie zu werden. Dass dazu mehr notwendig ist, als die buchstäbliche Befolgung der Gesetze des Alten Bundes, zeigte Jesus insbesondere den Vertretern der jüdischen Religion. In der so genannten Bergpredigt verwies Jesus die Hörer auf die Tragweite des göttlichen Gesetzes. Allein schon deshalb ist es nicht gerechtfertigt, Jesus selbst oder Seinen Nachfolgern erlogene Berichte über Jesu Wirken zu unterstellen. Denn in den Lügen sah der Messias das Maß der Verkommenheit der Gesellschaft.

Dass Jesus auf Seine vormenschliche Existenz hinwies, erwähnte ich bereits. Er überzeugte die Menschen jedoch nicht nur mit Worten, sondern auch durch Wunder.

Danke R.F. für Dein Statement

Als Jesus ja am Jordan sein Kreuz aufnahm, um seine jüdischen Glaubensgeschwister darüber aufzuklären, woran man wahrhaft zu nurmehr gottgefälligem Verhalten gelehrteGebote/Gesetze erkennen könne, nämlich an Aufruf zu uneingeschränkt gelebter Liebe,
Mt 22,40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten
.
- weil wer wahrhaftig, aufrichtig liebt weder tötet, bestiehlt, verleumdet, hintergeht -, waren es ja die extrem buchstabenfixierten Schriftgelehrten, Pharisäer -AT-Gesetzeslehrer, die ihm feindlich gesinnt waren, weil sie mit dem was Jesus über wahren Gottesglauben und glaubwürdig gottgefälliges Leben nicht einverstanden waren.

Mt 23,14 Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschliesst den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst nämlich geht nicht hinein, und die hineingehen möchten, die lasst ihr nicht hinein.
Den Satz, den viele als angeblichen Beweis aufführen, Jesus habe damit auf seine vormenschliche Existenz hingewiesen, also folgende Worte aus Jesus Mund: EHE ABRAHAM WAR BIN ICH... verbinde ich mit folgenden, beruhigenden Worten Jesus an seine Jünger, falls auch sie mal in Bedrängnis kämen und nicht wüssten was sie sagen sollten.

Mt 10,19 Wenn sie euch nun überantworten werden, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.20 Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.
Jesus war ja vollkommen erfüllt durch den Hl.Geist, der wie eine Taube vom Himmel herabkam. Und Jesus wies ja darauf hin, dass das was er von sich gab, nicht von ihm persönlich käme, sondern er lehre, was ihm gottseits gedanklich hierfür eingegeben wurde.

Jesus konnte all die Werke tun, weil Gott ihn mit Kraft und Hl.Geist darin stärkte.
Apg 10, 36 Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles. 37 Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist, angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm.
Auch Petrus und andern Nachfolgern Jesus, somit beherzte Befolger seiner mit Gott verbindenden Lehren, wurden ja wunderbare Werke nachgesagt
.Apg 6,8 Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und große Zeichen unter dem Volk.

Ich bin der Ansicht, dass wenn die damaligen jüdischen religiösen Machthaber - wie viel damaliges Volk-- die göttlichweisen Lehren Jesus über die bislang geltenden 613 teils todbringenden mosaischen Gesetze erhöht hätten, statt den Messias ans Holz aufgehängt, dass vielerlei Nahostkonflikte ausgeblieben wären.

lg Maryam

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#24 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Nov 2021, 17:40

R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Zum Beispiel äußerte Jesus nie Zweifel an den Schriften des Alten Bundes, ...
Richtig, der Jude Jesus war voll integriert im Judentum und pochte als strenggläubiger Jude sogar auf die besonders strenge Auslegung der jüdischen Gesetze. (Toraverschärfung)
So etwas findet man auch heute noch bei religiösen Eiferern, bzw. Fanatikern. Unfähigkeit zum Kompromiss führte damals auf direktem Weg ins Verderben.

R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Die Uni- Bibliotheken sind voller Werke dem Naturalismus ergebener Autoren. Nur wenige Leser kennen sich in der Kontra-Literatur aus. Doch spätestens dann, wenn es zu den unmissverständlich vorhergesagten Ereignissen kommt, brauchen Menschen, die noch nicht völlig davon überzeugt sind, dass es sich bei der Evolutionshypothese um Unsinn handelt, auf weitere Beweise nicht warten.
Die Evolutionstheorie ist eine der am besten bestätigten Theorien überhaupt.
Kann man aktuell auch live in der Pandemie verfolgen. Diejenige Mutante, die sich am erfolgreichsten reproduziert, setzt sich durch.


R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Damit ist auch Jesu Eigenschaft als Messias bewiesen.
Im jüdischen Messias-Verständnis konnte jemand, der als gewöhnlicher Verbrecher hingerichtet worden ist, niemals der Messias sein. Seine schändliche Hinrichtung war geradezu der Gegenbeweis.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#25 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von sven23 » Fr 19. Nov 2021, 17:44

R.F. hat geschrieben:
Mo 15. Nov 2021, 18:20
Dass Jesus auf Seine vormenschliche Existenz hinwies, erwähnte ich bereits.
Nicht Jesus verwies darauf, sondern der unbekannte Schreiber des sog. Johannesevangeliums. Ein kleiner, aber feiner Unterschied.

R.F. hat geschrieben:
Mo 15. Nov 2021, 18:20
Denn in den Lügen sah der Messias das Maß der Verkommenheit der Gesellschaft.
Dann unterschied er sich wesentlich von Paulus, der die Lüge als legitimes Mittel ansah, wenn sie der Verherrlichung Gottes diente.

R.F. hat geschrieben:
Mo 15. Nov 2021, 18:20
Er überzeugte die Menschen jedoch nicht nur mit Worten, sondern auch durch Wunder.
Die man ihm wohl posthum angedichtet hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#26 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Nov 2021, 08:33

Maryam hat geschrieben:
Mi 3. Nov 2021, 07:54
Was glaubt wer als was Jesus sich sah?

Im Grunde führt die Ausgangsfrage zur Kernfrage der historischen Jesusforschung, nämlich die Diskrepanz zwischen historischem Jesus und dem verklärten Christus der Evanglien und der Kirche.
Wie wir ja gesehen haben, hatten Paulus und die Evanglisten kein Interesse an dem historischen, also "echten" Jesus. (Der Jesus im Fleische geht uns nichts an). Ihnen ging es allein um den verklärten und vergotteten Christus.

Exemplarisch läßt sich das auch an dem vermutlichen Aussehen Jesu festmachen. Aus der orientalischen Physiognomie wurde im Laufe der Zeit ein weichgespülter Christus mit europäisiertem Aussehen.

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Was kommt der historischen Wahrheit näher und was ist glaubensideologisches Wunschdenken?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Maryam
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#27 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von Maryam » Sa 20. Nov 2021, 10:56

sven23 hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 08:33
Maryam hat geschrieben:
Mi 3. Nov 2021, 07:54
Was glaubt wer als was Jesus sich sah?

Im Grunde führt die Ausgangsfrage zur Kernfrage der historischen Jesusforschung, nämlich die Diskrepanz zwischen historischem Jesus und dem verklärten Christus der Evanglien und der Kirche.
Wie wir ja gesehen haben, hatten Paulus und die Evanglisten kein Interesse an dem historischen, also "echten" Jesus. (Der Jesus im Fleische geht uns nichts an). Ihnen ging es allein um den verklärten und vergotteten Christus.

Exemplarisch läßt sich das auch an dem vermutlichen Aussehen Jesu festmachen. Aus der orientalischen Physiognomie wurde im Laufe der Zeit ein weichgespülter Christus mit europäisiertem Aussehen.

Was kommt der historischen Wahrheit näher und was ist glaubensideologisches Wunschdenken?

Wie Jesus von Nazareth augesehen haben soll ist ja wirklich vollkommen nebensächlich. Jesus war ja schon zuvor kein seltener Name. Jesus Sirach ist Dir sicher auch ein Begriff.

Noch einmal: Jedwelche "Vergottung" stammt weder von Paulus, den Synoptikern noch von Johannes und ebensowenig von Jakobus Judas Petrus noch von dem Johannes der die Briefe schrieb. An diversen Konzilen wurden nachweislich christusferne Glaubensdogmen beschlossen und dem Christentum aufdoktriniert.

Dazu gehören ja angeblich göttliche Trinität, Gott als Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-HG in Einem, das finanziell einträgliche Erbsündedogma und so auch das unsinnigste aller Dogmen, das Jesus Kreuzigung als Sühneopfertoddogma. Alle, die letzteres bezeugten und nur solche seien in der guten Lage, dass Gott so quasi über deren einstigen und künftigen Sünden beide "Augen" zudrücken würde. Dabei ist doch klar, dass die religiösen Machthaber im damaligen Judentum, alles was gegen ihre Gottesüberzeugung sprach zu töten sei. Die ersten Christen wurden ja dann auch gesteinigt, respektive wurde mit Gefängnis gedroht, wenn sie nur schon öffentlich den Namen Jesus erwähnten, respektive weiterlehrten was jesus ihnen zur Ausbreitung seines Evangeliums, dass der allein wahre Gott am Aufbau eines Reiches wo Liebe, Frieden, Barmherzigkeit regieren interessiert war, also der zerstörerischen Macht von Jahwe, dem schlimmsten Hochstapler, Schreckensherrscher aller Zeiten ein längst fällig gewesenes Ende bereiten wollte.

Jesus lehrte den inneren Weg zu inniger, segensreicher Gottverbundenheit, mit dem barmherzigen Gott der Liebe des Friedens, wie auch dann Paulus übernahm und weiterlehrte und dadurch auf verfolgt, gefangengenommen wurde.

Der Verfasser der 3 Johannesbriefe beschrieb das durch Jesus gelehrte Gottverständnis so klar und unmissverständlich, (Gott ist Liebe und wir in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm) dass man sich wundert, dass in weiten Bereichen des sogenannten Christentums noch immer darauf bestanden wird, dass der Kriegsgott in den Büchern Mose und später in Köpfen diverser Propheten, mit demjenigen Gottesglauben den Jesus verbreitete, also mit dem himmlischen Vater identisch sei.

lg Maryam

Franz Alt schrieb bezüglich Jesus vom ersten NEUEN Mann, weil er das Weibliche in sich nicht verdrängt sondern entwickelt und integriert habe.

Jesus sah sich ja NUR zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Warum nannte er sie wohl so? Weil ihnen eingetrichtert wurde, das Töten von Mitmenschen für dies und das (aufgrund mosaischen Gesetzesforderung, die Moses von einem in Wolkensäulen reisenden und davon herabkommendem Individuum in Menschengestalt bekam, der behauptete Gott Israels zusein) sie von Gott so angeordnet worden seien. In Wahrheit wurden die Ausführenden zu Mördern, Sündern.

lg Maryam

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#28 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von sven23 » Sa 20. Nov 2021, 12:52

Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Wie Jesus von Nazareth augesehen haben soll ist ja wirklich vollkommen nebensächlich.
Ja und nein. Es ist unerheblich für seine Botschaft der nahe bevorstehenden Gottesherrschaft und der dafür notwendigen strengeren Gesetzesauslegung.
Es ist aber nicht unerheblich für das Jesusbild, das die Evangelisten und die Kirche entworfen haben. Jesus wurde seiner eigenen Religion und Kultur entfremdet und die Euorpäisierung seiner äußeren Gestalt ist die logische Konsequenz dieser Herauslösung aus seinen Wurzeln. Somit war auch der christliche Antijudaismus leichter zu vertreten, wenn Jesus gar kein "richtiger Jude" war.


Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Noch einmal: Jedwelche "Vergottung" stammt weder von Paulus, den Synoptikern noch von Johannes und ebensowenig von Jakobus Judas Petrus noch von dem Johannes der die Briefe schrieb.
Dann mußt du dich mal intensiver mit der Thematik beschäftigen. Die Gottessohnschaft und die paulinische Kreuzestheologie ist die Basis der allermeisten christlichen Konfessionen.

https://www.christentum-hinterfragt.de/xologie.htm#vergottung_nt


Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Dazu gehören ja angeblich göttliche Trinität, Gott als Gott-Vater, Gott-Sohn, Gott-HG in Einem, das finanziell einträgliche Erbsündedogma und so auch das unsinnigste aller Dogmen, das Jesus Kreuzigung als Sühneopfertoddogma.
Dann mußt du auch eingestehen, dass die paulinische Kreuzestheologie Unsinn ist, denn sie geht auf Paulus zurück.

Nicht nur um seinetwillen steht aber geschrieben: »Es wurde ihm zugerechnet«, 24 sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, 25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Röm 4, 23-25


Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Franz Alt schrieb bezüglich Jesus vom ersten NEUEN Mann, weil er das Weibliche in sich nicht verdrängt sondern entwickelt und integriert habe.
Weil sich Jesus von Frauen aushalten ließ, oder was ist damit gemeint?

Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Jesus sah sich ja NUR zu den Verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.
Richtig, das nennt man religiösen Partikularismus. An Menschen außerhalb des Judentums hatte Jesus keine Botschaft. Erst Paulus und die Evangelisten haben das nach seinem Tod geändert.

Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Warum nannte er sie wohl so?
Weil sie seiner Meinung nach die Gesetze nicht streng genug befolgten. Nur durch noch strengere Gesetzesauslegung war es seiner Meinung nach möglich, dem endzeitlichen Gericht zu entgehen.

Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Weil ihnen eingetrichtert wurde, das Töten von Mitmenschen für dies und das (aufgrund mosaischen Gesetzesforderung, die Moses von einem in Wolkensäulen reisenden und davon herabkommendem Individuum in Menschengestalt bekam, der behauptete Gott Israels zusein) sie von Gott so angeordnet worden seien. In Wahrheit wurden die Ausführenden zu Mördern, Sündern.
Gibt es denn Zahlen zu den religiös motivierten Tötungen? Waren sie sozusagen an der Tagesordnung oder eher die Ausnahme?
In den muslimischen Schriften findet sich auch die Aufforderung, Ungläubige zu töten, wo immer man sie antrifft. Trotzdem verhalten sich die allermeisten Muslime nicht so. Frag mal deine muslimische Freundin, wieviel Ungläubige sie schon getötet hat.
Die strenge Auslegung von Gesetzen findet man doch eher auf der Seite der religiösen Fanatiker. Man kann hier durchaus Parallelen ziehen zu dem jüdischen Wanderprediger und seinem zelotischen Umfeld.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

R.F.
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#29 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von R.F. » Sa 20. Nov 2021, 17:14

sven23 hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 17:40
R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Zum Beispiel äußerte Jesus nie Zweifel an den Schriften des Alten Bundes, ...
Richtig, der Jude Jesus war voll integriert im Judentum und pochte als strenggläubiger Jude sogar auf die besonders strenge Auslegung der jüdischen Gesetze. (Toraverschärfung)
So etwas findet man auch heute noch bei religiösen Eiferern, bzw. Fanatikern. Unfähigkeit zum Kompromiss führte damals auf direktem Weg ins Verderben.
Hallo Sven!

Jesus erklärte in Seiner so genannten Bergpredigt die Tiefe des göttlichen Rechts. Er pochte auf die Einhaltung von Gesetzen, deren Beachtung den dritten Weltkrieg verhindern würde. Uns Deutschen wäre der II. Weltkrieg erspart geblieben, hätte die Führung die Mahnung beachtet “Du sollst dich nicht gelüsten!”.
sven23 hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 17:40
R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Die Uni- Bibliotheken sind voller Werke dem Naturalismus ergebener Autoren. Nur wenige Leser kennen sich in der Kontra-Literatur aus. Doch spätestens dann, wenn es zu den unmissverständlich vorhergesagten Ereignissen kommt, brauchen Menschen, die noch nicht völlig davon überzeugt sind, dass es sich bei der Evolutionshypothese um Unsinn handelt, auf weitere Beweise nicht warten.
Die Evolutionstheorie ist eine der am besten bestätigten Theorien überhaupt.
Das ist keine Theorie, sondern eine Behauptung. Die Vertreter dieser “Theorie” wissen aber um die Komplexität des Lebens und verstecken sich hinter riesigen Zeiträumen, während denen die Arten entstanden sein sollen. Davon abgesehen, dass man die Entstehung einer echten Art nie beobachtet hat, fehlen glaubwürdige Angaben zu den Zeiten und zu den Datierungsverfahren. Was soll man von Datierverfahren halten, die Alter von Proben liefern, die bis zum Mehrhunderttausendfachen vom historisch nachgewiesenen Alter abweichen?
sven23 hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 17:40
Kann man aktuell auch live in der Pandemie verfolgen. Diejenige Mutante, die sich am erfolgreichsten reproduziert, setzt sich durch.
Den Schriften des Alten Bundes zufolge hat die Lebenskraft der Organismen durch die Verwüstungen der großen Flut nachgelassen, was sich insbesondere im abnehmenden Alter der Menschen zeigte. Wurden sie zuvor noch bis zu knapp tausend Jahre alt, erreichten sie zur Zeit Abrahams keine zweihundert Jahre mehr.

Schlechte Nahrungsmittel schwächen die Organismen und verkürzen die Lebenszeit.
sven23 hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 17:40
R.F. hat geschrieben:
So 14. Nov 2021, 13:28
Damit ist auch Jesu Eigenschaft als Messias bewiesen.
Im jüdischen Messias-Verständnis konnte jemand, der als gewöhnlicher Verbrecher hingerichtet worden ist, niemals der Messias sein. Seine schändliche Hinrichtung war geradezu der Gegenbeweis.
Weshalb wiesen die Religionsvertreter nicht während des Gerichtsprozesses darauf hin?

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sven23
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#30 Sah sich Jesus als Reformator oder Religionsgründer ?

Beitrag von sven23 » So 21. Nov 2021, 08:36

Maryam hat geschrieben:
Sa 20. Nov 2021, 10:56
Noch einmal: Jedwelche "Vergottung" stammt weder von Paulus, den Synoptikern noch von Johannes und ebensowenig von Jakobus Judas Petrus noch von dem Johannes der die Briefe schrieb.

Dann solltest du mal einen Blick in die Bibel werfen und weniger auf deine Freundin hören, die dir das erzählt, was du hören willst.


Bibelzitat aus 1. Brief des Johannes, Kapitel 5, Vers 20 - Luther (1912):20 Wir wissen aber, daß der Sohn Gottes gekommen ist und hat uns einen Sinn gegeben, daß wir erkennen den Wahrhaftigen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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