Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
Tree of life
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#401 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Mo 29. Mär 2021, 23:23

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 29. Mär 2021, 18:50
An irgendwas muss man ja erkennen können wer der Schwächere ist. Sonst würde Streit überhaupt keinen Sinn machen.
Nur ein Beispiel:

In Beziehungen kommt es mitunter vor, dass man etwas als ungerecht empfindet oder jemand sich benachteiligt sieht.
In deinem Tiervideo kann man das sehr schön beobachten mit den Affen im Käfig.
Und Menschen dürften das schon in sich haben, also diesen Wunsch nach Gerechtigkeit und ist die Waage aus dem Gleichgewicht und es ist keine Lösung in Aussicht, beginnt man zu streiten, meist der, der sich benachteiligt sieht/fühlt.
Und so geht eins ins andere und es kracht.
Oft sind es Dinge, die man lange Zeit toleriert hat, runter geschluckt um des lieben Friedens Willen und im Streit (geladen voller Emotionen)platzt die Bombe und man wirft sich Worten an den Kopf, die man später bereut ODER es kann zu einem "Rosenkrieg" kommen.

Ich denke, in Helmuths Episode könnte es ein langes Beziehungsvorspiel gegeben haben und die Frau setzte ihre Aussage als Waffe gegen diesen Mann ein, das Tüpfelchen am i

Ruth
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#402 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Di 30. Mär 2021, 00:14

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 29. Mär 2021, 19:37
Manchmal verliere ich dramatisch an Wert und kann es nicht mehr reparieren.
Da stellt sich die Frage: woran mißt du selbst denn deinen eigenen Wert ...... daran, ob dir jemand zustimmt oder nicht ?
Vielleicht wäre es ja gut, deine eigenen Wertmaßstäbe mal zu überarbeiten und erneuern.... möglicherweise findest du dann das wieder, von dem du glaubtest, es verloren zu haben :g222:

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 29. Mär 2021, 19:37
Da müsstest du ganz stark in der "Nächstenliebe" sein.
Och ... da bin ich sicher: Lena hat von der Nächstenliebe ganz viel übrig, viel mehr, als viele andere :engel:

SilverBullet
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#403 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Di 30. Mär 2021, 17:16

Lena hat geschrieben: Willst du damit sagen, dass andere dich, durch etwas was du gesagt hast, von einem Moment auf den andern, nicht mehr so finden, wie sie dich zuvor empfunden haben: Wertvoll? Habe ich dich richtig verstanden?
Ja, ich denke Religion, und ich bin ja nicht religiös, ist ein Thema, bei dem so ein Verlauf vorkommen kann.

Ich habe letztlich Religion hinter mir gelassen und da ist es in mir natürlich zu gewissen nicht-neutralen Einstellungen gekommen.
Sobald ich meine Haltung zu Religion nicht verdeckt halten kann, wirkt dies abweisend auf Menschen, die ich eigentlich gar nicht treffen möchte, weil sie mir wertvoll sind, nur interessiert das dann nicht mehr sonderlich.

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Ruth hat geschrieben: Da stellt sich die Frage: woran mißt du selbst denn deinen eigenen Wert ...... daran, ob dir jemand zustimmt oder nicht ?
Eher am Vertrauen, das mir in diesem Fall ein Gläubiger entgegenbringen bzw. nicht mehr entgegenbringen möchte.
ich gehe nicht davon aus, dass mir ein Gläubiger meiner Haltung zustimmen möchte.
Wenn ich über Glaube/Religion spreche, hört sich das bestimmt ungünstig an, denn ich habe das alles hinter mir gelassen und bin innerlich sozusagen "dagegen" (ist aber kein Angriff gegen andere, sondern nur eine Entscheidung für mich).
Vermutlich sollte man auseinander bleiben und schon gibt es keine Probleme mehr - aber manchmal geht es halt auch um emotionale Sympathie, sprich man hat jemanden irgendwie gerne.
Die Gradwanderung zwischen Religion und Nicht-Religion funktioniert eine gewisse Zeit, aber irgendwann schleicht sich etwas ein und plötzlich macht es "Wumm".

Ruth hat geschrieben: Vielleicht wäre es ja gut, deine eigenen Wertmaßstäbe mal zu überarbeiten und erneuern.... möglicherweise findest du dann das wieder, von dem du glaubtest, es verloren zu haben
Du meinst ich sollte Glaube/Religion höher bewerten, als ich es tue?

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Naqual hat geschrieben:
SilverBullet hat geschrieben:Anders gefragt: wie viel Liebe und Frieden liegt in der Messias-Idee? (ist sie der "Nächstenliebe" dienlich?)
Die Messias-Idee würde Jesus als Führer des "Heiligen Volkes" verstehen. Das würde ich erst einmal nicht mit Nächstenliebe zusammen sehen. Tendenziell besteht eher die Gefahr, dass eine Gruppe sich als etwas Besonderes fühlt und wenn dies auf Kosten anderer geht... dann ist eher das Gegenteil von Nächstenliebe der Fall.
Ja, ich denke auch, die Messias-Idee ist letztlich der "Nächstenliebe" nicht förderlich.
Es geht um eine Gott-Unterstützung, die durch eigenes Verhalten erreicht werden muss und es geht um die "Ankunft" eines Führers, der Erlösung bringen soll.
Das ist letztlich Abgrenzung in alle Richtungen und führt zu einem "Reinheitsdenken", also einem ständigen Ablehnen von Allem, was nicht dazugehören dürfen soll.
"Nächstenliebe" könnte man fast als "grundlegende Integration" auffassen und steht dem elitären Messias-Denken eher entgegen.
Wer die "Nächstenliebe" bei "Jesus" hochhält, nimmt die "Jesus"-Aussagen vermutlich an anderer Stelle nicht so genau - das wäre dann eine Haltung aus der anderen Seite dieser Unvereinbarkeit heraus.

Ruth
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#404 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Di 30. Mär 2021, 18:02

SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 17:16
Eher am Vertrauen, das mir in diesem Fall ein Gläubiger entgegenbringen bzw. nicht mehr entgegenbringen möchte.
ich gehe nicht davon aus, dass mir ein Gläubiger meiner Haltung zustimmen möchte.
Wenn ich über Glaube/Religion spreche, hört sich das bestimmt ungünstig an, denn ich habe das alles hinter mir gelassen und bin innerlich sozusagen "dagegen" (ist aber kein Angriff gegen andere, sondern nur eine Entscheidung für mich).
Vermutlich sollte man auseinander bleiben und schon gibt es keine Probleme mehr - aber manchmal geht es halt auch um emotionale Sympathie, sprich man hat jemanden irgendwie gerne.
Die Gradwanderung zwischen Religion und Nicht-Religion funktioniert eine gewisse Zeit, aber irgendwann schleicht sich etwas ein und plötzlich macht es "Wumm".

Ich sehe da eigentlich kein Problem. Eher vielleicht dort, wo man meint, man müsse seine eigene Haltung gegenüber dem anderen begründen, den anderen überzeugen. Denn wenn man selbst anfängt, etwas zu begründen, dann fordert man (vielleicht manchmal unbewusst) vom Anderen ebenfalls eine Begründung, die man dann bewerten könnte.... und steht damit automatisch unter dem Druck, vom eigenen Wert überzeugen zu müssen.

In meiner Vorstellung von Gemeinschaft zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen kann man einfach zur Kenntnis nehmen/ stehen lassen, evtl. noch Gemeinsamkeiten fetstellen.... ohne gegenseitige Bewertung. Wenn man keine Gemeinsamkeiten findet, ist es auch gut, denn man redet nicht miteinander, um denjenigen von seiner eigenen Haltung zum Glauben zu überzeugen.

Im Grunde ist das kein Problem NUR zwischen Glaubenden und Nicht-Glaubenden. Auch unter Glaubenden hat jeder oft so eine unterschiedliche Art, Glauben zu leben, dass es oft sogar gegensätzlich wirkt. Wenn dann jeder versucht, den anderen von seiner Art Glauben zu überzeugen, dass dieser der einzig richtige sei, dann kann das bis zur Feindschaft führen.... solche Fälle gibt es unzählige, und das lehne ich ab.
SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 17:16
Du meinst ich sollte Glaube/Religion höher bewerten, als ich es tue?
Nein.
Eher gar nicht bewerten.
Wobei deine Äußerung hier ...
SilverBullet hat geschrieben:
Mo 29. Mär 2021, 19:37
Manchmal verliere ich dramatisch an Wert
... auf dich selbst bezogen war. Das geht noch ein Stück weiter, als Bewertung des Glaubens. Und da meine ich, dass man seinen eigenen Wert nicht an Mitmenschen messen sollte, sondern nur in sich selbst finden kann.

Du bist mehr, als das, was du glaubst oder eben nicht glaubst. Hier im Forum hast du zB schon öfter Bestätigung bekommen, dass man dich als Gesprächspartner schätzt. Das vergisst du (scheinbar) mit deiner Wahrnehmung, dass du deinen Wert verloren hättest, völlig... du selbst verlierst es, nicht deine Mitmenschen, dadurch, dass sie irgendwas an deinem (Nicht-)Glauben bemängeln ... wenn sie es dann überhaupt täten.

In einem Forum, wo es um Glauben geht, kann man natürlich leicht in diese Schiene hineingeraten. Vor allem dann, wenn auch hier Spezies unterwegs sind, die den Wert des Menschen grundsätzlich nur an ihrer Art, Glauben zu leben, bewerten.

Deinen persönlichen Wert findest du grundsätzlich nur bei dir selbst ... nicht im Vergleich mit/von deinen Mitmenschen.

Lena
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#405 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Di 30. Mär 2021, 18:50

Ruth hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 18:02
Deinen persönlichen Wert findest du grundsätzlich nur bei dir selbst ... nicht im Vergleich mit/von deinen Mitmenschen.

Wer das umsetzt, kann Lob oder Tadel, Zustimmung oder eine andere Meinung, so weit vertragen,
dass er den Nächsten, noch immer mögen mag   :Herz: .
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

SilverBullet
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#406 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Di 30. Mär 2021, 21:57

Ruth hat geschrieben: In meiner Vorstellung von Gemeinschaft zwischen Gläubigen und Nicht-Gläubigen kann man einfach zur Kenntnis nehmen/ stehen lassen, evtl. noch Gemeinsamkeiten fetstellen.... ohne gegenseitige Bewertung.
Gibt es für meine Haltung ein "Ohne Bewertung"? - allein durch "Nicht-Religion" positioniere ich mich umfassend bewertend.

Ruth hat geschrieben: Wenn man keine Gemeinsamkeiten findet, ist es auch gut, denn man redet nicht miteinander, um denjenigen von seiner eigenen Haltung zum Glauben zu überzeugen.
Bei Gemeinsamkeiten zu Nicht-Religion ist man vermutlich schnell an einem Ende angekommen.
Vielleicht ist das der Hintergrund, weshalb ich bei einem gläubigen Menschen, das für mich Positive in seinem Glauben suche und explizit anspreche.
Auch wenn das letztlich eine deutliche Bewertung ist, ist es quasi die einzige mir mögliche Gemeinsamkeit.

Ruth hat geschrieben: Nein.
Eher gar nicht bewerten.
Dann würde ich letztlich still sein müssen, denn meine Haltung ist Bewertung und sobald ich sage, weshalb ich still bin, bewerte ich schon wieder.
Das ist schon ein gewisses Dilemma und da habe ich bestimmt gerne danach gesucht, wie ich die jeweilige Haltung eines Gläubigen in meinem Weltbild ernst nehmen kann, was aber dann vermutlich wie ein Zugeständnis aussieht und nicht so gut ankommt.
Im Grunde ist es sogar ein Zugeständnis, und zwar in mir. Spreche ich es laut aus, scheint es vielleicht so, als "erlaube" ich es dem Gläubigen für den Bereich ausserhalb von mir, "so sein zu dürfen".

Ruth hat geschrieben: Wobei deine Äußerung hier ...
SilverBullet hat geschrieben:Manchmal verliere ich dramatisch an Wert
... auf dich selbst bezogen war. Das geht noch ein Stück weiter, als Bewertung des Glaubens. Und da meine ich, dass man seinen eigenen Wert nicht an Mitmenschen messen sollte, sondern nur in sich selbst finden kann.
Es führt zu einer Disharmonie in einem selbst, wenn jemand, zu dem eine gewisse Harmonie aufgebaut wurde, deutlich im Vertrauen nachlässt - dann stimmt etwas nicht mehr.
Man kann es sicherlich lernen, über solch einen Umstand relativ schnell hinwegzukommen, aber ich würde es, für meine Person, für bedenklich halten, wenn es zu keiner Disharmonie kommen würde, denn dann wäre mir der andere Mensch egal.
Sicherlich sind mir nur wenige Menschen derart nicht egal, und hierbei kommt es darauf an, dass es zu einer positiven Vorgeschichte gekommen sein muss.

Ruth hat geschrieben: Deinen persönlichen Wert findest du grundsätzlich nur bei dir selbst ... nicht im Vergleich mit/von deinen Mitmenschen.
Vermutlich sammelt man im Laufe des Lebens Überzeugungen zu sich selbst und koppelt sich dann mehr und mehr ab.

Ruth
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#407 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Mi 31. Mär 2021, 10:35

SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 21:57
Gibt es für meine Haltung ein "Ohne Bewertung"? - allein durch "Nicht-Religion" positioniere ich mich umfassend bewertend.

Solange du es nur aus dem Blickwinkel betrachtest, was daraus FÜR DICH brauchbar ist, ist das in Ordnung. So hast du zB auch meine Beschreibung zu meinem Glauben, am Anfang unseres Austauschs, kommentiert. Ich sehe darin keine Bewertung, sondern einfach eine Suche nach dem gemeinsamen Nenner.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 21:57
Bei Gemeinsamkeiten zu Nicht-Religion ist man vermutlich schnell an einem Ende angekommen.
Vielleicht ist das der Hintergrund, weshalb ich bei einem gläubigen Menschen, das für mich Positive in seinem Glauben suche und explizit anspreche.
Auch wenn das letztlich eine deutliche Bewertung ist, ist es quasi die einzige mir mögliche Gemeinsamkeit.

Den Unterschied macht hier die Sichtweise aus: du hast NUR deine Bewertung MEINES Glaubens kommentiert, während ich darin nur nach Gemeinsamkeiten gesucht habe … ohne Bewertung.



SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 21:57
Ruth hat geschrieben: ………...
…. gar nicht bewerten.
Dann würde ich letztlich still sein müssen, denn meine Haltung ist Bewertung und sobald ich sage, weshalb ich still bin, bewerte ich schon wieder.

Muss man still sein denn immer begründen?
Für mich bedeutet still sein einfach, dass man nichts dazu sagen kann oder will … oder beides. Man kann auch „stehen lassen“, indem man eben NICHT kommentiert. Oder man kann nur einen Teil kommentieren, über den man reden WILL. Was man dabei denkt, ist dann persönliche Meinung, über die man selbst entscheiden kann, ob man sie darstellen will oder nicht.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 21:57
Es führt zu einer Disharmonie in einem selbst, wenn jemand, zu dem eine gewisse Harmonie aufgebaut wurde, deutlich im Vertrauen nachlässt - dann stimmt etwas nicht mehr.


Vertrauen muss eine Grundlage haben, auf die man Vertrauen aufbaut. Dabei KANN es nur um Dinge gehen, die man übereinander und voneinander KENNT.
Das würde zB bedeuten, dass wir beide (du und ich) auf genau das aufbauen, was wir (der Einzelne) über und von uns aufgeschrieben haben. Alles, was darüber hinausgeht, ist durch ein Bild ÜBER den anderen in einem selbst aufgebaut worden. Das Bild ist dann natürlich durch eigene Erfahrungen und viel Wunschdenken „hergestellt“ worden. Was bedeutet, dass in dem Moment, wenn eine weitere Botschaft vom Gegenüber ankommt, möglicherweise das „Bild“ in mir zusammenfällt … und sich als Illusion entpuppt, weil die Grundlagen, auf die man gebaut hat, nicht wirklich existieren.

Das, was dann an Vertrauen zusammenfällt ist eine Selbsttäuschung, die der Realität weicht .. auf eine Grundlage erbaaut, die nicht wirklich tragbar ist, weil es nur „Wolken“ sind, die den „Himmel“ bestenfalls durch wenige Lücken anzeigen, ansonsten aber reine Wunschvorstellung ist.

Wenn wir also als Beispiel wieder unser (dein und mein) Vertrauen anschauen, dann habe ich recht viel über meinen Glauben berichtet … zusätzlich auch noch einiges über meine persönlichen Erlebnisse, während du bisher nur sehr wenig von dir selbst erzählt hast (was für mich ganz okay war, weil ich annahm, dass du darüber nicht mehr sagen willst).

Ich hatte also viel weniger „Material“, worauf ich Vertrauen aufbauen konnte. Also habe ich mir sehr viel ÜBER dich in einem Bild zusammengefügt, welches durch das (wenige) was du von dir preisgegeben hast, entstanden ist.

Am Anfang ging ich davon aus, dass du die Dinge MEINES Glaubens, über die ich einiges erzählt hatte, nur die Gemeinsamkeiten suchtest. Das passte zu meinem Verständnis über Glauben, und es bildete sich bei mir eine Vorstellung davon, wie du so bist. In diesen Punkten konnte ich dir vertrauen, weil sich das bisher bewährt hatte. Dass du dich dabei selbst zu "Nicht-Glaubenden" zählst, ist für mich völlig okay.

Soweit ich es aus jetziger Sicht betrachte, hast du wohl für dich persönlich immer auch eine Wertung zugefügt, und warst nun am Ende deiner Toleranz angekommen ..,. fingst also an, meine Art zu glauben zu bewerten und fordertest von mir Begründungen dazu. In dem Moment hat sich natürlich meine persönliche Vorstellung (Bild) von dir verändert, und ich habe dir signalisiert, dass ich darüber nicht weiter diskutiere.

……..

„Glauben“ ist für mich eine ganz persönliche Sache. Entweder man glaubt oder man glaubt nicht … vielleicht manchmal teilweise ja oder nein.
Meine Grundlage meines Glaubens sind für mich meine ganz persönlichen Erfahrungen, in dem schon auch Spuren von erlernter Grundlagen enthalten sind. Aber grundsätzlich sind die Erfahrungen stärker, als das Erlernte … natürlich auch schon deshalb, weil ich inzwischen altersmäßig weiter fortgeschritten bin, als du (davon gehe ich jetzt einfach mal aus).
Ich bin auch nicht mehr auf der Suche nach dem richtigen Glauben (den es meiner Meinung nach nicht gibt).

Bisher haben wir (fast) nur über Glauben und Nichtglauben miteinander kommuniziert. Das Vertrauen, was dabei entstanden sein kann, hat sich zT als nicht tragfähig bewiesen. Auf „Wolken“ kann man nicht wirklich bauen. Also kann der Zusammensturz nicht besonders hart gewesen sein. Man muss nur erkennen, dass das, was zusammengefallen ist, eigentlich gar nicht vorhanden war, weil es auf ein (Wolken-) Bild gebaut war.

Darüber muss man also nicht traurig sein, wenn sich ein Wolkengebilde nicht bewährt hat. Viel eher gibt es nun neue Chancen, Vertrauen aufzubauen, auf Dinge, die WIRKLICH tragfähig sind, weil sie in der Person selbst verankert sind…. die nicht auf Bilder bauen, welche aus Wunschdenken gebildet wurden.
Zuletzt geändert von Ruth am Mi 31. Mär 2021, 11:09, insgesamt 2-mal geändert.

Lena
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#408 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Lena » Mi 31. Mär 2021, 11:04

SilverBullet hat geschrieben:
Di 30. Mär 2021, 17:16
Ja, ich denke Religion, und ich bin ja nicht religiös, ist ein Thema, bei dem so ein Verlauf vorkommen kann.

Ich habe letztlich Religion hinter mir gelassen und da ist es in mir natürlich zu gewissen nicht-neutralen Einstellungen gekommen.
Sobald ich meine Haltung zu Religion nicht verdeckt halten kann, wirkt dies abweisend auf Menschen, die ich eigentlich gar nicht treffen möchte, weil sie mir wertvoll sind, nur interessiert das dann nicht mehr sonderlich.

Es gelingt uns Menschen selten, dem andern volle Freiheit zuzustehen und ihn dann noch immer zu mögen,
was auch immer er sagt. Darum gibt es so viele Trennungen. Oder man schweigt und spricht nur noch über 
Themen die unverfänglich sind. Nur bleibt so eine Beziehung eher oberflächlich. Man darf ja nicht mehr sagen
was man denkt. Oder wenn doch, dann krachts...

Ist wohl eine grosse Kunst, das Ganze  :) .
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Tree of life
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#409 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Mi 31. Mär 2021, 11:36

Ruth hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 10:35
Das passte zu meinem Verständnis über Glauben, und es bildete sich bei mir eine Vorstellung davon, wie du so bist.
Vielleicht sollte man das nicht tun, also in einem Forum!
Hier wird nur ein Gedankengut mitgeteilt und Reaktionen im Sinne der Art, wie reagiert wird, aber aus dem kann man sich kein Bild von einem Menschen machen, wie er ist.
Wir sind Menschen, die unterschiedlich reagieren können, darüber haben wir hier schon ausgetauscht.
Das Problem besteht immer wieder, dass wir uns Bilder formen anhand von...

Ein user könnte in aller Ruhe etwas schreiben, weil er da vielleicht in einem entspannten Zustand ist oder ein Lach Smilie posten etc. und dann begegnest du ihm im realen Leben und es stellt sich raus, der is ganz anders.
Oder umgekehrt, der donnert los und im realen Leben ist der vielleicht recht lustig oder entspannt...
Silverbullett schreibt hier sehr sachlich und manchmal für mich eher trocken, wie ein Vortrag..eher ratio, daher habe ich da machmal echt Probleme, auch mit der Formulierung.. Aber ich kenne den Menschen dahinter nicht

Ruth
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#410 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Mi 31. Mär 2021, 11:42

Tree of life hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 11:36
Ruth hat geschrieben:
Mi 31. Mär 2021, 10:35
Das passte zu meinem Verständnis über Glauben, und es bildete sich bei mir eine Vorstellung davon, wie du so bist.
Vielleicht sollte man das nicht tun, also in einem Forum!


Tut "man" aber meistens. Ich glaube, es gelingt selten, NUR ein Thema zu behandeln, ohne sich den Menschen vorzustellen, mit dem man kommuniziert.
Mit smileys kann man natürlich die Emotionen zum Text steuern. Aber auch das kann nicht jeder so entschlüsseln, wie es gemeint ist.

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