Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

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Ziska_Deleted

#11 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von Ziska_Deleted » Mo 18. Jan 2021, 13:45

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:07
Ziska hat geschrieben:
Mi 13. Jan 2021, 14:51
In der Regel brachten die Römer über dem Verurteilten ein Schild an, das über sein Verbrechen informiert

Pilatus ließ das Schild anbringen mit der Aufschrift: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden“.

Es war immer ein vollständiger Satz. Erst Jahrhunderte später wurde daraus die Abkürzung I.N.R.I.

Ach, und wo soll den Deiner Meinung nach Pilatus gesagt haben, dass Jesus wegen seiner Antwort auf die Frage von Pilatus, ob er der König der Juden sei, sich eines Verbrechens schuldig gemacht zu haben, dass zum Tode führt?

Mk 15,2 Und Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er aber antwortete ihm und sprach: Du sagst es.
Hallo! Hier einmal der komplette Bericht:
Lukas 23:1-7 Die gesamte Menge stand nun auf und führte ihn zu Pilạtus.
2 Sie erhoben folgende Anklage gegen ihn: „Wie wir herausgefunden haben, hetzt dieser Mann unser Volk auf,
verbietet, Cäsar Steuern zu zahlen, und behauptet, er selbst sei Christus, ein König.“
3 Also stellte Pilạtus ihm die Frage: „Bist du der König der Juden?“, worauf er antwortete: „Du hast es selbst gesagt.“

4 Da sagte Pilạtus zu den Oberpriestern und der Menge: „Ich sehe keinen Grund, diesen Mann zu verurteilen.“
5 Doch sie bestanden darauf: „Mit seinen Lehren hetzt er in ganz Judạ̈a das Volk auf, angefangen von Galilạ̈a bis hierher!“
6 Als Pilạtus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galilạ̈er sei.
7 Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Jesus aus dem Herrschaftsgebiet von Herodes kam, schickte er ihn zu ihm.
Herodes hielt sich zu der Zeit ebenfalls in Jerusalem auf.

Lukas 23:13-25 Pilạtus rief dann die Oberpriester, die Vorsteher und das Volk zusammen
14 und sagte zu ihnen: „Ihr habt mir diesen Mann als Aufrührer gebracht.
Wie ihr seht, habe ich ihn vor euch verhört, finde aber keine Bestätigung für eure Anschuldigungen.

15 Auch Herodes konnte nichts feststellen, denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt.
Und er hat ja nichts getan, wofür er den Tod verdient.

16 Ich werde ihn also bestrafen und dann freilassen.“
17 –– 18 Doch die ganze Menge rief: „Weg mit ihm! Lass Bạrabbas frei!“
19 (Wegen eines Aufstands in der Stadt und wegen Mord saß Bạrabbas im Gefängnis.)

20 Pilạtus appellierte noch einmal an sie, denn er wollte Jesus freilassen.
21 Doch sie schrien gellend: „An den Pfahl mit ihm! An den Pfahl mit ihm!“

22 Da sagte er zum dritten Mal: „Warum? Was für ein Verbrechen hat dieser Mann denn begangen?
Ich konnte nichts feststellen, wofür er den Tod verdient. Ich werde ihn also bestrafen und freilassen.“

23 Doch sie bestanden darauf, verlangten lautstark seine Hinrichtung und setzten sich mit ihrem Geschrei durch.
24 Pilạtus entschied daher, dass ihre Forderung erfüllt werden sollte.

25 Er ließ den Mann frei, den sie verlangten und der wegen Aufstand und Mord im Gefängnis saß,
Jesus aber lieferte er dem Willen des Volkes aus.

Pilatus beugte sich dem Willen der Oberprieser, den Vorstehern und dem Volk.
Denn sie hassten Jesus. Der Grund der Hinrichtung wurde auf einer Tafel angebracht.
Lukas 23:38 Über ihm war ein Schild mit der Aufschrift angebracht: „Das ist der König der Juden.“

Lena
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#12 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von Lena » Mo 18. Jan 2021, 15:44

Weil es die Wahrheit ist. 

König der Juden war Gott bevor das Volk einen König haben wollte so wie die Heiden: Einen Menschen. 

Die Juden rechneten das Jesus als Schuld an - sich selber zu Gott zu machen. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
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#13 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von JackSparrow » Mo 18. Jan 2021, 16:17

Lena hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 15:44
König der Juden war Gott bevor das Volk einen König haben wollte so wie die Heiden: Einen Menschen.
es gibt keine staatliche Gewalt, die nicht von Gott stammt; jede ist von Gott eingesetzt Rö13:1

Die Juden rechneten das Jesus als Schuld an - sich selber zu Gott zu machen. 
Sie rechnen ihm Gotteslästerung als Schuld an: Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. Mt26:65

Diese ist verboten gemäß 3Mo24:16: Welcher des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Wie der Fremdling, so soll auch der Einheimische sein; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben

Pech für die Hohepriester ist lediglich, dass Pilatus als römischer Bürger nicht an die Gesetze des Moses gebunden ist und man dem Pilatus deshalb noch einen etwas handfesteren Hinrichtungsgrund liefern muss.

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sven23
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#14 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von sven23 » Mo 18. Jan 2021, 17:32

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
sven23 hat geschrieben:
Mi 13. Jan 2021, 18:31

Definitiv war die Inschrift keine Ehrenbezeugung des Pilatus an Jesus, wie Maryam meinte.
Sie war vielmehr die öffentliche Bekanntgabe des Grundes, warum jemand hingerichtet wurde. Wer die Königswürde beanspruchte in einem von den Römern besetzten Gebiet, der stellte sich offen gegen Rom. Hier lag Aufruhr in den Luft und da ließen die Römer keine Gnade walten.
Hierin liegst Du offenbar so falsch wie Ruedi mit seiner Variante. Ich muss zwar gestehen, dass ich es anfangs stets so sah wie Maryam, doch wenn Pilatus wirklich so ein schlimmer Finger gewesen sein soll, klingt für mich die Version von Tree of Live recht interessant, sehe ich es auch als plausibel erklärbare Variante.
Nee, das ist Humbug. Man sollte sich schon an die Erkenntnisse der Historiker halten. Es ist gerade nicht plausibel, wenn man postulieren muss, dass hier alles ganz anders gewesen sein soll als es römisches Recht und die Prozessordnung vorgesehen haben. (Wenn es überhaupt einen formellen Prozess gegeben hat) Das historische Plausibilitätskriterium ist ein sehr wichtiges.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
INRI (auch I.N.R.I. oder J.N.R.J.) sind die Initialen des lateinischen Satzes Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum – „Jesus von Nazaret, König der Juden“. Dieser Satz stand nach Joh 19,19–22 EU in Hebräisch, Griechisch und Latein auf einer Tafel, die der römische Statthalter Pontius Pilatus oben am Kreuz Christi anbringen ließ, um den Rechtsgrund seiner Verurteilung anzugeben. Auch die übrigen Evangelien nennen mit kleinen Varianten eine solche Tafelinschrift. Sie wird daher auch Kreuzestitel (Titulus crucis) genannt.

Die öffentliche Bekanntgabe der Schuld eines Hingerichteten entsprach damaligem römischem Brauch. Da die Römer jüdischen Vasallenherrschern das Tragen des Königstitels damals verboten hatten und der Ausdruck „König der Juden“ im Neuen Testament (NT) nur in Aussagen von Nichtjuden auftaucht, gilt der Titel als Anhaltspunkt für ein historisches Todesurteil, das Jesus durch einen impliziten oder expliziten Messiasanspruch provoziert haben kann.


Quelle


Wikipedia kann ja auch von Laien verändert werden, wie iich auch schon bezüglich anderen evangelikal angehauchten Begriffen in der Bibel feststellen musste.Da wird alles nach ihrem Gusto verdreht, und das teils bis zum geht nicht mehr.
Siehst du, und schon musst neue Behauptungen aufstellen, damit deine Glaubensideologie nicht gefährdet wird.
Der Wikipedia-Artikel ist mit Sicherheit nicht von Evangelikalen geschrieben worden, sondern orientiert sich ganz eng an den neutestamentlichen Forschungsergebnissen.
 

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
Du liegst wieder mal total falsch mein Lieber. Fakt ist, dass es die jüdische Tempelelite war, die immer wieder Jesus zujm Schweigen bringen wollte und nicht die Juden. (Das wurde Dir glaube ich schon öfters klar gemacht oder nicht?)
Dass die Tempelaristokratie eine Rolle gespielt haben mag, wird von der Forschung gar nicht bestritten. Trotzdem lag die Gerichtsbarkeit allein in römischer Hand. Nur sie hatte das Recht, Todesurteile zu verhängen. Fakt ist, dass die Evangelienschreiber uns Glauben machen wollen, dass die Juden die alleinige Schuld an seinem Tod tragen. Mit der historischen Wahrheit hatte das mit großer Wahrscheinlichkeit recht wenig zu tun.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
Die damaligen Juden, die sich Jesus Lehren zuwandten, gründeten ja die Gemeinde Gottes, die der Ursprung des Urchristentums bildete, auch sie wandten sich vom damaligen Judentum ab, wie der gebürtige Jude Jesus.
Der Jude Jesus hat sie nie vom Judentum gelöst, warum sollte er das tun? Alles in den Berichten deutet darauf hin, dass er die jüdischen Gesetze noch viel strenger auslegte als der Mainstream (bis auf ein paar Ausnahmen). Nur in der strengen Befolgung der Gesetze konnte man seiner Meinung nach dem Gottesgericht entgehen, das unmittelbar bevorstand. Darin war er sich einig mit seinem Mentor Johannes dem Täufer. Jesus vertrat eine jüdischen Nationialismus und religiösen Partikularismus, er war in Glaubensfragen eher konservativ und rückwärtsgewandt, so wie die meisten religiösen Eiferer/Fanatiker.

Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
Im Sinne Jesus ist es sicher nicht, dass ein Grossteil der Christen ihn einzig und allein zum "praktischen" Sündenbock für ihr Unvermögen, zu deren bisherigen Sünden zu stehen sie bereuen und aufzuhören der Sündenknechtschaft zu unterliegen degradieren.
Dafür ist aber Paulus vor allem verantwortlich. Er hat die schändliche Niederlage am Kreuz in einen von Gott gewollten Opfer- und Sühnetod für die ganze Menschheit umgedeutet. Jesus hingegen hat seinen Tod weder vorausgesehen, noch gewollt.


Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
(Du hättest die entsetzten Gesichter sehen sollen, als ich sie fragte, was das für sie bedeuten würde, dass Jesus am Kreuz nicht wirklich gestorben sei, sondern nur durch eine entsprechende Flüssigkeit in eine tiefe Bewusstlosigkeit versetzt, dies ein früh geplantes gut eingespieltes Komplott zwischen Jesus, Nikodemus und Josef von Arimathäa war?)
Manche halten die Evangelien ja für reine Märchenberichte. Trotzdem sollte man seine Phantasie etwas zügeln.
Ich denke, Goethe war da schon eher auf der richtigen Spur.

Offen steht das Grab! Welch herrlich Wunder! Der Herr ist
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sven23
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#15 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von sven23 » Mo 18. Jan 2021, 17:39

Lena hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 15:44
Weil es die Wahrheit ist. 

König der Juden war Gott bevor das Volk einen König haben wollte so wie die Heiden: Einen Menschen. 

Die Juden rechneten das Jesus als Schuld an - sich selber zu Gott zu machen. 
Die Forschung ist sich einig darin, dass sich Jesus selbst nicht als Gott gesehen hat. Das wäre für jeden frommen Juden eine unentschuldbare Gotteslästerung gewesen, also auch für Jesus selbst, oder gerade für ihn.
Seine Vergottung ist allein den Evangelienschreibern zu verdanken. Aber selbst im Johannesevangelium, das am allerwenigsten mit dem historischen Jesus gemein hat, ist Jesus immer noch Gott subordiniert. Erst die Kirche hat ihn dogmatisch zu einem vollen Gott befördert.
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Maryam
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#16 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von Maryam » Mo 18. Jan 2021, 21:05

sven23 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 17:32


Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
Die damaligen Juden, die sich Jesus Lehren zuwandten, gründeten ja die Gemeinde Gottes, die der Ursprung des Urchristentums bildete, auch sie wandten sich vom damaligen Judentum ab, wie der gebürtige Jude Jesus.
Der Jude Jesus hat sie nie vom Judentum gelöst, warum sollte er das tun? Alles in den Berichten deutet darauf hin, dass er die jüdischen Gesetze noch viel strenger auslegte als der Mainstream (bis auf ein paar Ausnahmen). Nur in der strengen Befolgung der Gesetze konnte man seiner Meinung nach dem Gottesgericht entgehen, das unmittelbar bevorstand. Darin war er sich einig mit seinem Mentor Johannes dem Täufer. Jesus vertrat eine jüdischen Nationialismus und religiösen Partikularismus, er war in Glaubensfragen eher konservativ und rückwärtsgewandt, so wie die meisten religiösen Eiferer/Fanatiker.
Hi sven23
Ich hätte wetten können, dass Du Giovanni fast buchstabengetreu dieselben falschen Behauptungen schreiben wirst, wie Du mit schon mehrmals schon fast leierkastenmässig.
Er wurde von jüdischen Schriftgelehrten und Pharsäern verfolgt, wie auch später Anhänger seiner mit dem damaligen Judentum unvereinbaren Lehren, wie die Vergebungslehre, also wie der allein wahre Gott, namentlich der VATER im Himmel Sünden vergibt.
Mk 2,7 »Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?«, dachten sie. »Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.«
Der nachweislich erbarmungslose, rachsüchtige Kriegsgott der Hebräer musste mit Opfern gnädig gestimmt werden. Eine andere Art der Sündenvergebung gab es im damaligen Judentum nicht.
Dann kam Jesus, vom allein wahren Gott gesandt, u.a dessen wahres barmherziges "Wesen" und auch Vergebungskriterien zur Erkenntnis zu geben, was die Kinder Jahwes in Rage brachte.

sven23 hat geschrieben:
Giovanni146 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 13:25
Im Sinne Jesus ist es sicher nicht, dass ein Grossteil der Christen ihn einzig und allein zum "praktischen" Sündenbock für ihr Unvermögen, zu deren bisherigen Sünden zu stehen sie bereuen und aufzuhören der Sündenknechtschaft zu unterliegen degradieren.
Dafür ist aber Paulus vor allem verantwortlich. Er hat die schändliche Niederlage am Kreuz in einen von Gott gewollten Opfer- und Sühnetod für die ganze Menschheit umgedeutet. Jesus hingegen hat seinen Tod weder vorausgesehen, noch gewollt.

Auch hier unterliegst Du noch immer mehreren Fehlannahmen.

1. Paulus hat sich am Evangelium Jesus dem Gekreuzigten betreffen Reich Gottes durch Gesinnungswandel einstiger Sünder gehalten und sich vom Gott des Zorns zu dem durch Jesus offenbarten Gott des Friedens, der Liebe und der Hoffnung zugewandt. Paulus nannte den dort und damals durch Jesus offenbarten allein wahren glaubwürdigen Gott nirgends JHWH oder Jahwe sondern sprach im Gegensatz dazu vom GOTT UNSERM VATER, wie Jesu diese Nennung offenbart hat.

2. Jesus hat seine Tötung vorhergesehen,
Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.
denn so erging es ja allen Propheten seines Vaters.
Lk 11,47 Weh euch! Denn ihr baut den Propheten Grabmäler; eure Väter aber haben sie getötet
.Du kennst doch sicher das Gleichnis von den bösen Weingärtnern.
Jedenfalls war die Kreuzigung garantiert nicht der Wille seines Vaters im Himmel, der Jesus ja ansonsten nicht auferweckt hätte. hätte er auf die Opferung eines sündlosen Opfers gesetzt. Auch Paulus hebt die Auferweckung des Gekreuzigten hervor. Römer 10,9


3. Im Gegensatz zu Giovanni glaube ich an die Auferstehung Jesus vom Tode, wie er es ja vorausgesagt hat. Es ist ja klar dass Jahwe/JHWH seit seinem Auftritt als Schlangenzauberer......auf die Opferung der männlichen Erstgeburt bestand. Dies forderte er womöglich auch vom Schöpfer von Himmel und Erde. Letzterer machte dann die Tat der Feinde seines Sohne sozusagen zunichte und mit seiner Schöpferkraft holte er seinen ihm vollkommen gehorsamen Sohn ins Leben zurück.

Das Wort vom Kreuz, INRI war denen eine Torheit, die Jesus als König der Juden verhöhnten, statt ihm zu glauben und ihr Leben nach dessen Lehren umzustellen, doch jene die Jesus diese Ehre zu Teil werden liessen spürten ja -wie ich auch- die positive Wirkung durch Dranbleiben an Jesus Lehren.

lg Maryam

Ruedi
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#17 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von Ruedi » Di 19. Jan 2021, 09:33

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05

Hi sven23
Ich hätte wetten können, dass Du Giovanni fast buchstabengetreu dieselben falschen Behauptungen schreiben wirst, wie Du mit schon mehrmals schon fast leierkastenmässig.
Er wurde von jüdischen Schriftgelehrten und Pharsäern verfolgt, wie auch später Anhänger seiner mit dem damaligen Judentum unvereinbaren Lehren, wie die Vergebungslehre, also wie der allein wahre Gott, namentlich der VATER im Himmel Sünden vergibt.
Mk 2,7 »Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?«, dachten sie. »Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.«
Der nachweislich erbarmungslose, rachsüchtige Kriegsgott der Hebräer musste mit Opfern gnädig gestimmt werden. Eine andere Art der Sündenvergebung gab es im damaligen Judentum nicht.
Dann kam Jesus, vom allein wahren Gott gesandt, u.a dessen wahres barmherziges "Wesen" und auch Vergebungskriterien zur Erkenntnis zu geben, was die Kinder Jahwes in Rage brachte.


lg Maryam

Hi

Kommen wir mal zu den Fakten, und lassen die Geschichten weg:

Am Passahfest (wie an allen Festtagen) ist eine Gerichtsverhandlung verboten. Da sind mal sicher drei Evangelien falsch gewickelt.
Ebenso darf in der Nacht keine Verhandlung geführt werden.

Sündenvergebung durch Opfer war nur für bestimmte Sünden möglich, und konnte durchaus auch Mehl sein. An verschiedenen Stellen wird das Gebet und die Umkehr als Akt der Sündenvergebung beschrieben.

Langsam frage ich mich ob hier die Bibel überhaupt gelesen wird, oder ob einfach Falschzitate von einem Scharlatan nachgeplappert werden.

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sven23
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#18 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von sven23 » Di 19. Jan 2021, 19:13

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
sven23 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 17:32
Der Jude Jesus hat sie nie vom Judentum gelöst, warum sollte er das tun? Alles in den Berichten deutet darauf hin, dass er die jüdischen Gesetze noch viel strenger auslegte als der Mainstream (bis auf ein paar Ausnahmen). Nur in der strengen Befolgung der Gesetze konnte man seiner Meinung nach dem Gottesgericht entgehen, das unmittelbar bevorstand. Darin war er sich einig mit seinem Mentor Johannes dem Täufer. Jesus vertrat eine jüdischen Nationialismus und religiösen Partikularismus, er war in Glaubensfragen eher konservativ und rückwärtsgewandt, so wie die meisten religiösen Eiferer/Fanatiker.
Hi sven23
Ich hätte wetten können, dass Du Giovanni fast buchstabengetreu dieselben falschen Behauptungen schreiben wirst, wie Du mit schon mehrmals schon fast leierkastenmässig.
Hi Maryam
Warum sollte ich gegenüber Giovanni etwas anderes vertreten? Die Forschungsergebnisse sind für alle gleich.



Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
Er wurde von jüdischen Schriftgelehrten und Pharsäern verfolgt, wie auch später Anhänger seiner mit dem damaligen Judentum unvereinbaren Lehren, wie die Vergebungslehre, also wie der allein wahre Gott, namentlich der VATER im Himmel Sünden vergibt.

Mk 2,7 »Wie kann dieser Mensch es wagen, so etwas zu sagen?«, dachten sie. »Das ist ja Gotteslästerung! Niemand kann Sünden vergeben außer Gott.«
Eben, Vergebung kann nur von Gott kommen, das hat auch Jesus vertreten. Aber dafür muss der Mensch auch etwas tun, durch die strenge Befolgung der Gesetze.
Und damit auch Jesus die Macht hatte, Sünden zu vergeben, befleißigten sich die Schreiber nach seinem Tod ihn in den Rang eines Gottes zu erheben.
Dumm war halt nur, dass Jesus sich zu Beginn seiner Karriere als sündiger Mensch von Johannes taufen ließ. Das führte zu Glaubwürdigkeitsproblemen, auch in den christlichen Urgemeinden, bei Juden sowieso, die die Absichten der Evangelisten durchschaut hatten.

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
Der nachweislich erbarmungslose, rachsüchtige Kriegsgott der Hebräer musste mit Opfern gnädig gestimmt werden. Eine andere Art der Sündenvergebung gab es im damaligen Judentum nicht.

Da irrst du dich.


Altes Testament
Gegenüber Jahwes alleiniger Vergebungszuständigkeit (Ps 130,3) ist zwischenmenschliche Vergebung kaum belegt (Scheiber, 2006, 16). Jahwes Vergebung ist grundsätzlich unverdient (Hos 11,9; Gen 8,21), aus hermeneutischen Gründen (theologische Exilsdeutung) jedoch auch durch Umkehrforderungen konditionalisiert (Am 4,6-13; Jer 18,18 und öfter). Schwerpunktmäßig exilisch-nachexilisch belegt ist die explizite Vergebungsbegrifflichkeit (salach; Scheiber, 2006, 17f.;20f.) ebenso wie die Vorstellung einer als Heilshandeln Jahwes verstandenen, kultisch vermittelten Sündenvergebung im Sinne inklusiv stellvertretender Sühne (Gese, 1977; Janowski, 2002), exemplarisch im Ritual des großen Versöhnungstages (Lev 16)

Quelle: bibelwissenschaft.de

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
sven23 hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 17:32
Dafür ist aber Paulus vor allem verantwortlich. Er hat die schändliche Niederlage am Kreuz in einen von Gott gewollten Opfer- und Sühnetod für die ganze Menschheit umgedeutet. Jesus hingegen hat seinen Tod weder vorausgesehen, noch gewollt.

Auch hier unterliegst Du noch immer mehreren Fehlannahmen.
1. Paulus hat sich am Evangelium Jesus dem Gekreuzigten betreffen Reich Gottes durch Gesinnungswandel einstiger Sünder gehalten und sich vom Gott des Zorns zu dem durch Jesus offenbarten Gott des Friedens, der Liebe und der Hoffnung zugewandt.
Jesus hat kein Evangelium geschrieben. Vermutlich war er sogar Analphabet. Er hielt es überhaupt nicht nötig, irgendwas schriftlich zu fixieren, da ja die Zeitenwende seiner Meinung nach unmittelbar bevorstand. In der neuen Ordnung würde man keine Schriftrollen mehr benötigen.


Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
Paulus nannte den dort und damals durch Jesus offenbarten allein wahren glaubwürdigen Gott nirgends JHWH oder Jahwe sondern sprach im Gegensatz dazu vom GOTT UNSERM VATER, wie Jesu diese Nennung offenbart hat.
Auch Jesus betete das Vaterunser, das war nichts besonderes. Daraus kann man aber nicht schließen, dass Jesus damit nicht den jüdischen Gott Jahwe gemeint hat. Für einen gläubigen Juden war das sowieso undenkbar.

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
2. Jesus hat seine Tötung vorhergesehen,

Mt 17,23 und sie werden ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen. Und sie wurden sehr betrübt.

Hier spricht man von einer Vaticinium_ex_eventu, also einer nachgelagerten Prophezeiung.
Das wäre in etwa so, als wenn man am Montag die Lottozahlen vom Samstag "prophezeit".

Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
Jedenfalls war die Kreuzigung garantiert nicht der Wille seines Vaters im Himmel, der Jesus ja ansonsten nicht auferweckt hätte. hätte er auf die Opferung eines sündlosen Opfers gesetzt. Auch Paulus hebt die Auferweckung des Gekreuzigten hervor. Römer 10,9
Eben, er ist ja auch der Erfinder der christlichen Kreuzestheologie. Ohne Opfer- und Sühnetod keine christliche Religion. Dabei haben aber Paulus und die Evangelisten nicht konsequent zu Ende gedacht. Wenn der Opfer- und Sühnetod heilsnotwendig war, dann müßte die Menschheit den Juden ja dankbar sein, dass sie die Kreuzigung ermöglicht haben, sie wären also Gottes Werkzeug. Aber wie wir ja oben gesehen haben, waren die Juden gar nicht die Hauptverantwortlichen für seine Hinrichtung, sondern die Römer.
Bultmann sprach übrigens von primitiver Mythologie.


Maryam hat geschrieben:
Mo 18. Jan 2021, 21:05
Das Wort vom Kreuz, INRI war denen eine Torheit, die Jesus als König der Juden verhöhnten, statt ihm zu glauben und ihr Leben nach dessen Lehren umzustellen, doch jene die Jesus diese Ehre zu Teil werden liessen spürten ja -wie ich auch- die positive Wirkung durch Dranbleiben an Jesus Lehren.
Diejenigen, die an seinen Lehren "dran" bleiben, sind z. B. die Zeugen Jehovas, die immer noch an die unmittelbar bevorstehende Gottesherrschaft glauben.
Aber nach 2000 Jahren würde wahrscheinlich selbst der gute Jesus seinen Irrtum einräumen.

 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Maryam
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#19 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von Maryam » Mi 20. Jan 2021, 07:29

Ruedi hat geschrieben:
Di 19. Jan 2021, 09:33

Hi

Kommen wir mal zu den Fakten, und lassen die Geschichten weg:

Am Passahfest (wie an allen Festtagen) ist eine Gerichtsverhandlung verboten. Da sind mal sicher drei Evangelien falsch gewickelt.
Ebenso darf in der Nacht keine Verhandlung geführt werden.

Sündenvergebung durch Opfer war nur für bestimmte Sünden möglich, und konnte durchaus auch Mehl sein. An verschiedenen Stellen wird das Gebet und die Umkehr als Akt der Sündenvergebung beschrieben.

Langsam frage ich mich ob hier die Bibel überhaupt gelesen wird, oder ob einfach Falschzitate von einem Scharlatan nachgeplappert werden.

Hi Ruedi
Das mit den Verboten von Gerichtsverhandlungen an Festtagen galt aber wennschon viel später, damals noch nicht. Oder hatte der Mann der lediglich an einem Sabbat Holz auflas eine faire Gerichtsverhandlung? Durfte er erklären, warum oder für wen er dies machte? NEIN!

4.Mose 15. 33 Und die ihn dabei gefunden hatten, wie er Holz auflas, brachten ihn zu Mose und Aaron und vor die ganze Gemeinde. 34 Und sie legten ihn gefangen, denn es war nicht klar bestimmt, was man mit ihm tun sollte. 35 Der HERR aber sprach zu Mose: Der Mann soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen draußen vor dem Lager. 36 Da führte die ganze Gemeinde ihn hinaus vor das Lager und steinigte ihn, sodass er starb, wie der HERR dem Mose geboten hatte.

Die buchstabenfixierten, verblendeten Anhänger der vermeintlichen Gotteslehre des Mose wollten ja Jesus auch beim "Entheiligen" des Sabbats erwischen um einen Grund zu haben ihn für immer zum Schweigen bringen zu können. Dass Jesus dann an einem Sabbat heilte und das auch noch in einer Synagoge führte ja dazu, dass....
Joh 5,16 Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte.
Und nun stellt Jesus im Auftrag des geistmässig in ihm wohnenden allein wahren Gotte folgende Frage, die zweifelsohne im Zusammenhang mit dem lediglich am Sabbat Holz auflesenden Mannes steht:

Mk 3,4 Und er sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen still.

Steht das alles nicht in Deiner Bibel? Oder kannst Du mir eine oder gar mehrere Bibelstellen nennen, dass Gerichtsverhandlungen damals an Festtagen verboten waren?

lg Maryam

JackSparrow
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#20 Re: Warum schrieb Pilatus INRI ans Kreuz?

Beitrag von JackSparrow » Mi 20. Jan 2021, 08:05

Maryam hat geschrieben:
Mi 20. Jan 2021, 07:29
Oder hatte der Mann der lediglich an einem Sabbat Holz auflas eine faire Gerichtsverhandlung?
Gerichtsverhandlungen waren grundsätzlich nicht vorgesehen.

Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. 5Mo17:6

Mk 3,4 Und er sprach zu ihnen: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes tun oder Böses tun, Leben retten oder töten? Sie aber schwiegen still.
Holz sammeln jedenfalls nicht.

Steht das alles nicht in Deiner Bibel? Oder kannst Du mir eine oder gar mehrere Bibelstellen nennen, dass Gerichtsverhandlungen damals an Festtagen verboten waren?
Weder schildert die Bibel eine "Gerichtsverhandlung" noch interessierte sich Pilatus für Bibelstellen.

Die korrekte Frage wäre hier, wieso die Autoren die Kreuzigung ausgerechnet am Passahfest stattfinden lassen. Offensichtlich folgte man hier der Theologie des Paulus mit Jesus als Passah-Lamm, das zur Vergebung von Sünden geopfert werden muss. Diese Symbolik hätte an einem anderen Tag einfach nicht funktioniert.

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