Paulus - ein Heiliger?

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sven23
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#101 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von sven23 » So 3. Jan 2021, 10:25

Maryam hat geschrieben:
Sa 2. Jan 2021, 20:31
Doch da alle 3 Synoptiker wie auch Johannes sich also einig zu sein scheinen, dass Pilatus Jesus freibekommen wollte, wie sollte man da zweifeln?

Liebe Maryam, überlege doch mal selbst.
Der römische Präfekt Pontius Pilatus war berühmt-berüchtigt für seine Grausamkeit. In seiner Amtzeit hat er Tausende hinrichten lassen. Er wurde sogar wegen Gewalttätigtkeit und anderer Vorwürfe abgelöst.

Ein Ereignis im Sommer des Jahres 36 führte wahrscheinlich zu seiner Absetzung. Pilatus ließ mit brutaler Gewalt den Zug von Leuten aus Samaria auf den heiligen Berg Garizim unterbinden (siehe Geschichte der Samaritaner). Er wurde daraufhin durch den Legaten Syriens, Vitellius, abberufen, um sich vor Tiberius zu rechtfertigen. Zu den Vorwürfen, die man ihm machte, gehörte unter anderem auch, er habe sich am Tempelschatz bereichert und auf Kosten der Staatskasse eine Wasserleitung in sein Haus legen lassen. Philo von Alexandria zählt folgende Anklagepunkte auf: Bestechungen, Beleidigungen, Raub, Gewalttätigkeit, Zügellosigkeit, wiederholte Hinrichtungen ohne juristisches Verfahren, konstante Ausübung von extrem leidvoller Grausamkeit.
Quelle: Wikipedia

Warum also sollte solch ein Mensch ausgerechnet bei Jesus seine humane Seite gefunden haben?
Nach allgemeiner Ansicht der Forschung sind die Begleitumstände des Prozesses, ja sogar der Prozess selbst, unhistorisch. Wir haben es hier also weitgehend mit Mythen- und Legendenbildung zu tun.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Maryam
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#102 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Maryam » So 3. Jan 2021, 12:11

sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:13
Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Hi sven23
Mit Deiner Vermutung liegst Du völlig falsch. Ich habe mein eigenes Glaubensbekenntnis.
Liebe Maryam, das darfst du ja auch haben, aber darin liegt ja auch gleichzeitig das Problem. Die Forschung benötigt keines und kann demzufolge ergebnisoffen herangehen.
Auch deine Forschungsexperten bekennen sich zu einem Glauben, nämlich dass nicht sein könne, was biblisch von allen Evangelisten festgehalten worden ist.

sven23 hat geschrieben:
Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Ich glaube nicht nur sondern ich weiss, dass wenn man die Gedankenhygiene à la Jesus und später in seinem Sinne von seinen Jüngern und Apostel weitergelehrt bei sich selber anwendet, dass man dann immer mehr den Durchblick hat, was in der Bibel falsch -ob gezielt oder versehentlich ist egal- übersetzt wurde.
Es geht ja nicht nur im Übersetzungen, sondern ganz allgemein um die historische Zuverlässigkeit der Erzählungen. Und da sind nun mal berechtigte Zweifel angebracht.
Ach, ob historisch so oder so gewesen, kann wohl keiner Deiner Forscher mit absoluter Sicherheit sagen. Ich jedoch kann, wie viele mir gleichgesinnten jesustreuen Christen aus eigener Erfahrung bezeugen, dass das was Jesus zur Einhaltung gebot (und seine Nachfolger sogar Paulus nach Christi Vorgaben) zu wahrhaft vorher nie für möglich gehaltener positiver Wesensänderung führt zu wahrem Leben, unerschütterlichem Gottvertrauen, Immunität gegenüber Anfechtungen des Verführers zu Bösem.

Viel mehr darf man doch bezweifeln, dass sich die Wüstengeschichte des Volkes Israel genau so abgespielt haben kann. Schon allein die Person, die behauptete Gott Israels sein, und dann mittels Zauberstab das eine und andere gezaubert habe, als die Plagen, die Tötung der Erstgeburten gleich selber erledigte der in lärmigen Wolken umherreiste und aus dieser wutentbranntdieser mit Feuer auf Menschen schoss (Zeus lässt grüssen) wenn er nicht gerade Giftschlangen zauberte, wenn zurecht gemurrt wurde.

sven23 hat geschrieben:
Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Ich finde auch, dass die Autoren der einzelnen Bücher, so ganz nach ihrem Galubens- und Wissenstand aufschrieben, was sie meinten mit Gott erlebt zu haben, oder was angeblich Gottes Willen sein solle.
Mit dem "angeblichen" Willen bist du schon auf der richtigen Spur, aber das gilt für die ganze Bibel.
Weisst Du sven23, nebst mir haben schon sehr viele Christen, die ihr Leben nach den biblischen Vorgaben Jesus richteten (die übrigens von vielen Autoren, insbesondere namhaften Lebenslehrern für die jeweilige Zeit verständlicher formuliert wruden ohne darauf zu verzichten zu vermerken, dass Jesus dies schon damals lehrte und vorlebte.

sven23 hat geschrieben:
Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Wie Du weisst halte ich auch nichts von der Vergottung Jesus von Nazareth.
Ich auch nicht und die Forschung sieht es so, dass Jesus sich nicht als Gott verstanden hat. Das wäre für jeden Juden auch die reinste Gotteslästerung.
Trotzdem haben die Evangelisten es versucht und die Kirche hat darauf ihre Dogmen aufgebaut.
Keiner der Evangelisten tat dies und auch in keinem der nachfolgenden Briefe steht etwas, was zweifelsohne auf das konzilisch abgesegnete Trinitätsdogma, das Jesus nebst dem allein wahren Gott auch Gott gewesen sei, schliessen lassen könnte. Texte wurden entsprechend verändert, ihren Dogmen angepasst statt umgekehrt.

Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Ich finde Du glaubst alles, was Kubitza schrieb als uneingeschränkte Wahrheit, wie andere die Bibel oder eine der vielen Bibelübersetzung als DIE Wahrheit betrachten.
Das wäre ein Mißverständnis. Kubitza gibt ja nur die Forschungsergebnisse wieder und die Forschung wird niemals behaupten, die absolute Wahrheit zu verkünden.
Man kann hier nur im Rahmen der historischen Plausibilität von Wahrscheinlichkeiten sprechen.
K
ubitza behauptete Die wissenschaftliche Forschung hat längst erkannt, dass Jesus ein ganz anderer war. Er hat sich bis zum Ende als frommer Jude verstanden, der das nahe Gottesreich ankündigt. In diesem zentralen Punkt seiner Verkündigung hat er sich geirrt, denn das Gottesreich kam nicht.
Das ist was Du immer wiederholst, obwohl klar ist, dass Jesus mit seiner Gottes- Verhaltens- und Vergebungslehre nicht länger an die damals vorherrschenden widergöttlichen Tötungslehren bleiben konnte und wer ihm glaubte und nachfolgte auch nicht. Dass der wahre Gott dann die Herrschaft nicht vom dort vorherrschenden falschen Gott übernehmen konnte lag nicht an Jesus und seiner hierfür not-wendig gewesenen "Gesetzesanpassungen", sondern an der Übermacht jener religiösen Elite, welche ja dem falschen Gottesglauben anhingen und denjenigen durch Jesus verkündeten als schlimme volksverderbende Irrlehre abtaten.


sven23 hat geschrieben:
Maryam hat geschrieben:
Do 31. Dez 2020, 16:35
Wieso bestehst Du eigentlich immer darauf, dass Jesus als Jude geboren worden sei (was stimmt) und immer ein Jude geblieben sei?
Weil die Textquellen das nahe legen. Jesus hat sich nie vom Judentum distanziert, das haben dann Paulus und die Evangelisten nach seinem Tod besorgt.
Jesus bestand zu seinen Lebzeiten sogar auf noch strengerer Torabefolgung.
Er wurde erst nach seinem Tod zum Christen umgeschrieben/umgeglaubt.

Hierin liegst Du vollkommen falsch. All jene die sich an Jesus Christus Gottes- Vergebungs- und Verhaltenslehre hielten wurden verfolgt, zuerst Seitens von auf Jahwe-fixierte Juden später von deren Nachkömmlingen, Neopharisäer im Papstkostüm und nur daran interessiert sich am Volk bereichern zu können.

Nur was in der Tora mit gelebter Liebe vereinbar war, wurde dem allein wahren Gott, namentlich dem Himmlischen Vater gerecht. Das übernahmen dann alle Jünger und Apostel und beschworen die Menschen, sich daran zu halten, weil Jesus -sie selber auch- dies ihnen überbringen zu können viel Herzblut vergoss, sein Leben aufs Spiel setze, opferte.

Was glaubst Du, sollte aus den Evangelium und den nachfolgenden Briefen in den Alltag mitgenommen werden, um sich zu einem vollkommen gottgefälligen Menschen zu verändern, einem Christen, wie es im Buche steht und vor 2000 Jahren schon hätte zur Herrschaftsübernahme seitens unserem Schöpfer führen können?

Wie sähe das Zusammenleben auf unserem Planeten aus, wenn sich das damalige auf Jahwe-fixiertes Judentum auf die wohl glaubwürdige Gottes- Verhaltens- und Vergebunglehre umgestellt hätte und alle zu Leiblosigkeit, zum Töten von Mitmenschen für dies und das an den Nagel gehängt statt jenen Menschen, der eine weitgreifende Veränderung im zwischenmenschlichen Bereich hätte führen können, was sich bis heute absolut positiv ausgewirkt hätte?

lg Maryam

Maryam
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#103 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Maryam » So 3. Jan 2021, 13:00

Ruedi hat geschrieben:
Sa 2. Jan 2021, 20:39

Also nur weil bei allen 4 das gleiche steht zu Pilatus glaubst du es ist wahr?

Und was machst du mit den Gegensätzen/Ungereimtheiten? Welche? Was löst das bei dir aus?

Hi Ruedi
Ich war bei einigen sogenannten Evangelisationen dabei, auf angepriesenen Internetseiten die angebliche Schritte zu vermeintlicher Wiederherstellung eines seit Geburt gestörten Verbundenheit von Gott und Mensch aufführen, so auch bei diversen Alphallive-Glaubenskursen in Frei- und Landeskirchen.

Doch alle 3 Arten führen ja bekanntlich nicht dazu, was man den Gottsuchenden verspricht, sondern in eine unselige Bibelabhängigkeit in ein Gebundensein an ein Bibelzitatensammelsurium, das das Gegenteil dessen bewirkt was Jesus und später auch Paulus erreichen wollte.

Nicht zu vergessen sei dann auch noch der unselige Irrglauben, ein folgenloses Lippenbekenntnis mache einem vor allen andern Menschen gerechtfertigt vor Gott. Jesus Kreuzigung habe nur diesen Zweck gehabt.

Was es bei mir auslöst, wenn ich sehe wie "gläubige Christen" (die ganze Bibel sei uneingeschränkt Gottes Wort, Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch, und seine Kreuzigung habe zum Wohle der Menschheit sein müssen, sonst gäbe es keine Sündenvergebung seitens Gott, es sei unmöglich ein küfntiges sündloses Leben zu beginnen und beizubehalten) mit getrübtem Blick bezeugen, noch immer täglich zu sündigen, doch dann mit fast überirdischem Lächeln beteuern, dass sie ja trotzdem das ewige Leben hätten, Einlass in den Himmel ihnen sicher sei, weil sie ja bezeugt hätten, dass Jesus auch damals vor 2000 Jahren die Strafe für ihre früheren und künftigen Sünden übernommen habe, sich dafür aus Liebe ihnen gegenüber habe kreuzgien lassen.

Mir war schon zuvor klar, dass da schon seit zu langer Zeit im sogenannten Christentum vieles falsch verstanden und rübergebracht wurde. Ich wurde auf Jesus aufmerksam als ich in hilfreichen Büchern über inneren Weg zu positiverem, Sinnerfüllendem Erdenleben immer wieder las, dass dies Jesus schon damals -der damaligen Zeit angepasst- lehrte.

Ich bin der vollkommenen Überzeugung, dass wer sich aufmacht, seinen Tempel von allem bisherig vorhandenen Unrat in Form von "unrein machenden Gedanken," wie Hass, Neid, Eifersucht, Unversöhnlichkeit zu befreien, wirklich wahres von Altlasten befreites Leben eingehen und beibehalten kann. Sicher gibt es Nichtchristen, die keine Bibel brauchen, dies zu erkennen, solche orientieren sich intuitiv an der jesuantischen Theologie.

Meine Erfahrungen schrieb ich dann in Gedichtform, diese im 2002
Mit Gottes Hilfe den inneren Frieden finden

Hilf dir selbst, denn dann hilft dir Gott
Diese Worte sag' ich nicht zum Spott
Mit Jammern, Grübeln Däumchen drehen
Kann nichts sich ändern, nichts geschehen
Statt zu verzweifeln zu verzagen
Kannst du Gott um Hilfe fragen

Doch hab' Geduld, zur rechten Zeit
Hält Zeichen ER für dich bereit
Um jedoch die „Zufälle“ zu verstehen
Heisst's wachsam nun den Weg zu gehen
Gott sendet dir Zeichen an manchen Orten
Durch Menschen, Lieder, geschriebenen Worten

Um Dir zu helfen, fällt IHM so manches ein
Auch gute Ideen können ein Zeichen sein
Ab sofort solltest du nun nicht mehr wanken
Doch für jede Hilfe vergiss nicht, Gott zu danken
Übe Dich stets in Ruhe und Gelassenheit
Meide Verleumdung, Lüge und auch Streit

Verurteile niemanden, lass das sein
Ob jemand gut oder böse, weiss Gott allein
Vermeide: Hass, Hochmut, Neid und Wut
Auch Angst, Eifersucht, Kummer tun nicht gut
Zu schade ist doch unsere Lebenszeit
Für Trauer, Gram und Bitterkeit

Verzeihung, Liebe Mut bringen Dir mehr
Auch ein gutes Gewissen hilft im Leben sehr
Nutz Deine Begabung, nimm für Schwache Dir Zeit
Dann ist das Lob Gottes gewiss nicht mehr weit
Und hältst Du all' diese Regeln mit Freude ein
Kann endlich Frieden in Deinem Herzen sein

Also so erging es mir, half aber offenbar auch vielen Menschen, denen ich einfach aus innerem Drang alle meine christlichen Gedichte sandte. Die Rückmeldungen waren sehr herzerfreuend.

Es dreht sich bezüglich glaubwürdiger Nachfolge Christi immer um willentliches Loslassen können von allem, auch schlimmsten Erlebnissen in der Kindheit, was künftig gelingendes Leben in der Liebe Gottes erschwert. Das Vergeben können (ohne zu verharmlosen was passierte) spielt eine grosse Rolle um zu werden wozu man geschaffen wurde.

lg Maryam

Maryam
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#104 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Maryam » So 3. Jan 2021, 13:21

sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:25

Nach allgemeiner Ansicht der Forschung sind die Begleitumstände des Prozesses, ja sogar der Prozess selbst, unhistorisch. Wir haben es hier also weitgehend mit Mythen- und Legendenbildung zu tun.

Oh, haben wir das denn ausgerechnet bei den Büchern 2-4 nicht? Der Prozess ist ja wohl glaubwürdiger als all das was da so von diesem JHWH geschrieben stand,. Schliesslich steht ja bei allen Kruzifixen dasjenige Wort am Kreuz, das Pilatus hingeschrieben haben wollte, weil er es als richtig befand und nicht als angebliches Todesurteil. Letzteres war doch eine Erfindung der Kirchenoberen, um deren geistigen Vorgänger von deren Schuld freisprechen zu können, den Römern die Schuld anzulasten.

Damit Du mich nicht wie so oft falsch verstehst, ich sehe nicht in den Juden die Mörder von Jesus dem wohl in der Menschheitsgeschichte wichtigste Mensch, der je lebte sondern in den damaligen religiösen Machthabern, vorab dem damaligen Hohepriester Kaiphas, der ja Jesus aufgrund seiner Gottes- und dessen wahren Verhaltens- und Vergbungslehre zur möglichen Herrschaftsübernahme des wahren Gottes als schlimmen Volksverderber zum Tode verurteilte. Was wohl der grösste Fehler in der Menschheitsgeschichte war.

lg Maryam

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sven23
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#105 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von sven23 » So 3. Jan 2021, 13:32

Maryam hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 13:21
sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:25

Nach allgemeiner Ansicht der Forschung sind die Begleitumstände des Prozesses, ja sogar der Prozess selbst, unhistorisch. Wir haben es hier also weitgehend mit Mythen- und Legendenbildung zu tun.

Oh, haben wir das denn ausgerechnet bei den Büchern 2-4 nicht?
Mit Sicherheit auch, aber das wurde von mir, bzw. auch der Forschung nie bestritten.


Maryam hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 13:21
Der Prozess ist ja wohl glaubwürdiger als all das was da so von diesem JHWH geschrieben stand,. Schliesslich steht ja bei allen Kruzifixen dasjenige Wort am Kreuz, das Pilatus hingeschrieben haben wollte, weil er es als richtig befand und nicht als angebliches Todesurteil.
Ähm, doch. Einen König der Juden, der nicht von der römischen Besatzungsmacht legimiert war, konnte die Römer niemals dulden. Darin sahen sie die Gefahr von Aufruhr.


Maryam hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 13:21
Letzteres war doch eine Erfindung der Kirchenoberen, um deren geistigen Vorgänger von deren Schuld freisprechen zu können, den Römern die Schuld anzulasten.
Hier stellst du die Kirchengeschichte auf den Kopf. Die Evangelisten haben den christlichen Anijudaismus initiiert und die Kirche war stets bemühmt, das Märchen von den jüdichen Gottesmördern in den Vordergrund zu stellen. Wenn man bedenkt, was das im Laufe der letzten 2000 Jahr für unsägliches Leid über die Menschen gebracht hat, dann wird man sicher nicht behaupten können, dass der Jude Jesu das gewollt haben kann. Erst recht nicht ein liebender Gott.



 
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Ruedi
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#106 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Ruedi » Mo 4. Jan 2021, 12:19

Maryam hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 13:00
Ruedi hat geschrieben:
Sa 2. Jan 2021, 20:39

Also nur weil bei allen 4 das gleiche steht zu Pilatus glaubst du es ist wahr?

Und was machst du mit den Gegensätzen/Ungereimtheiten? Welche? Was löst das bei dir aus?

Hi Ruedi
Ich war bei einigen sogenannten Evangelisationen dabei, auf angepriesenen Internetseiten die angebliche Schritte zu vermeintlicher Wiederherstellung eines seit Geburt gestörten Verbundenheit von Gott und Mensch aufführen, so auch bei diversen Alphallive-Glaubenskursen in Frei- und Landeskirchen.

Doch alle 3 Arten führen ja bekanntlich nicht dazu, was man den Gottsuchenden verspricht, sondern in eine unselige Bibelabhängigkeit in ein Gebundensein an ein Bibelzitatensammelsurium, das das Gegenteil dessen bewirkt was Jesus und später auch Paulus erreichen wollte.

Nicht zu vergessen sei dann auch noch der unselige Irrglauben, ein folgenloses Lippenbekenntnis mache einem vor allen andern Menschen gerechtfertigt vor Gott. Jesus Kreuzigung habe nur diesen Zweck gehabt.

Was es bei mir auslöst, wenn ich sehe wie "gläubige Christen" (die ganze Bibel sei uneingeschränkt Gottes Wort, Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch, und seine Kreuzigung habe zum Wohle der Menschheit sein müssen, sonst gäbe es keine Sündenvergebung seitens Gott, es sei unmöglich ein küfntiges sündloses Leben zu beginnen und beizubehalten) mit getrübtem Blick bezeugen, noch immer täglich zu sündigen, doch dann mit fast überirdischem Lächeln beteuern, dass sie ja trotzdem das ewige Leben hätten, Einlass in den Himmel ihnen sicher sei, weil sie ja bezeugt hätten, dass Jesus auch damals vor 2000 Jahren die Strafe für ihre früheren und künftigen Sünden übernommen habe, sich dafür aus Liebe ihnen gegenüber habe kreuzgien lassen.

Mir war schon zuvor klar, dass da schon seit zu langer Zeit im sogenannten Christentum vieles falsch verstanden und rübergebracht wurde. Ich wurde auf Jesus aufmerksam als ich in hilfreichen Büchern über inneren Weg zu positiverem, Sinnerfüllendem Erdenleben immer wieder las, dass dies Jesus schon damals -der damaligen Zeit angepasst- lehrte.

Ich bin der vollkommenen Überzeugung, dass wer sich aufmacht, seinen Tempel von allem bisherig vorhandenen Unrat in Form von "unrein machenden Gedanken," wie Hass, Neid, Eifersucht, Unversöhnlichkeit zu befreien, wirklich wahres von Altlasten befreites Leben eingehen und beibehalten kann. Sicher gibt es Nichtchristen, die keine Bibel brauchen, dies zu erkennen, solche orientieren sich intuitiv an der jesuantischen Theologie.

Meine Erfahrungen schrieb ich dann in Gedichtform, diese im 2002
Mit Gottes Hilfe den inneren Frieden finden

Hilf dir selbst, denn dann hilft dir Gott
Diese Worte sag' ich nicht zum Spott
Mit Jammern, Grübeln Däumchen drehen
Kann nichts sich ändern, nichts geschehen
Statt zu verzweifeln zu verzagen
Kannst du Gott um Hilfe fragen

Doch hab' Geduld, zur rechten Zeit
Hält Zeichen ER für dich bereit
Um jedoch die „Zufälle“ zu verstehen
Heisst's wachsam nun den Weg zu gehen
Gott sendet dir Zeichen an manchen Orten
Durch Menschen, Lieder, geschriebenen Worten

Um Dir zu helfen, fällt IHM so manches ein
Auch gute Ideen können ein Zeichen sein
Ab sofort solltest du nun nicht mehr wanken
Doch für jede Hilfe vergiss nicht, Gott zu danken
Übe Dich stets in Ruhe und Gelassenheit
Meide Verleumdung, Lüge und auch Streit

Verurteile niemanden, lass das sein
Ob jemand gut oder böse, weiss Gott allein
Vermeide: Hass, Hochmut, Neid und Wut
Auch Angst, Eifersucht, Kummer tun nicht gut
Zu schade ist doch unsere Lebenszeit
Für Trauer, Gram und Bitterkeit

Verzeihung, Liebe Mut bringen Dir mehr
Auch ein gutes Gewissen hilft im Leben sehr
Nutz Deine Begabung, nimm für Schwache Dir Zeit
Dann ist das Lob Gottes gewiss nicht mehr weit
Und hältst Du all' diese Regeln mit Freude ein
Kann endlich Frieden in Deinem Herzen sein

Also so erging es mir, half aber offenbar auch vielen Menschen, denen ich einfach aus innerem Drang alle meine christlichen Gedichte sandte. Die Rückmeldungen waren sehr herzerfreuend.

Es dreht sich bezüglich glaubwürdiger Nachfolge Christi immer um willentliches Loslassen können von allem, auch schlimmsten Erlebnissen in der Kindheit, was künftig gelingendes Leben in der Liebe Gottes erschwert. Das Vergeben können (ohne zu verharmlosen was passierte) spielt eine grosse Rolle um zu werden wozu man geschaffen wurde.

lg Maryam

Hi Maryam

Ich habe dein Gedicht gern gelesen und es gefällt.

Schmunzeln musste ich dann doch, wenn ich einige deiner Beiträge mit dieser Schablone abgleiche.

Wie stellst du sicher, dass du unterscheiden kannst resp. wie schälst du Wahrheit von Unwahrheit aus dem NT heraus. Da habe ich Mühe - schwebt doch immer eine schwarze Wolke über dem Ganzen. Was kann ich glauben, was nicht?

Maryam
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#107 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Maryam » Di 5. Jan 2021, 02:39

Ruedi hat geschrieben:
Mo 4. Jan 2021, 12:19

Hi Maryam

Ich habe dein Gedicht gern gelesen und es gefällt.

Schmunzeln musste ich dann doch, wenn ich einige deiner Beiträge mit dieser Schablone abgleiche.

Wie stellst du sicher, dass du unterscheiden kannst resp. wie schälst du Wahrheit von Unwahrheit aus dem NT heraus. Da habe ich Mühe - schwebt doch immer eine schwarze Wolke über dem Ganzen. Was kann ich glauben, was nicht?

Hi Ruedi
Aus meiner Sicht zieht sich die Ermahnung seitens Jesus und später seiner Jünger und Apostel zu einem entsprechenden teils detailliert aufgezeigten Gesinnungswandel der jeweils angesprochenen oder angeschriebenen Menschen durch das ganze NT.

Dies habe ich in meinem Gedicht zusammengefasst aufzeigen wollen. Jesus fing ja damit nicht zufällig bei seinen damaligen jüdischen Geschwistern an, die ja aufgrund von entsprechenden mosaischen Gesetzen dazu verdammt waren Mitmenschen für dies und das gleich gnadenlos zu töten.

Die in frühen Jahrhunderten entstandenen und dem Urchristentum aufgefrängten Glaubensdogmen der damaligen RKK steuerten dann in diee falsche Richtung.dies kann man wiederum anhand des NT sehr gut erkennen.

Es wurde damals und auch später kirchenseits tunlichst vermieden durch Jesus vermittelte wahrhaft gottgefällige Verhaltens- und Vergebunganleitungen und insbesondere bei Paulus und Johannes aufgeführte Wesensänderungen für Mitwirken an einem Reich Gottes ins Bibelzitatensammelsurium aufzunehmen.

Stattdessen trat die Kreuzigung Jesus in den Mittelpunkt und von Paulus wurden nur solche Zitate verwendet, in ein unseliges Bibelzitatensammelsurium aufgenommen, das ja wohl eher im Ursprung darauf hinauszielte, Gottsuchende (mittels Ablassbriefen abzuzocken) und dann ihnen quasi Mitverschulden an Jesus Kreuzigung einzureden, Sünden belastet seit Geburt, so auch, es sei unmöglich ein sündenfreies Leben , also diesen hierfür erforderlichen Gesinnungswandel vollumfänglich vornehmen und zum eeigenen u d Segen andere beibehalten zu können.

Ich machte mir von den Hauptpersonen im NT je ein Gesamtbild. Was wollten sie womit warum erreichen. Was regten sie für Schaffung Reich Gottes der gelebten Nächstenliebe, des inneren Frieden (Gottverbundenheit) an zu tun, respektive zu unterlassen.

Und aus anfäglicher Neugier wurde bei intensivem Bibelstudium unterschiedlicher, Überetzungen wachsende Erkenntnis, dass wohl das durch Jesus dort in jener Gegend angekündigte,Reich Gottes weder an ihm noch srinen Jüngetn zum scheitern verurteilt war, sondern an der gottlosen Sturheit der religiösen Machthaber jener Zeit. Sie waren dermassen vom unseligen Geist Jahwes beeinflusst, wie später ihre geistigen Nachfolger, die auch darauf bestanden Andersgläubige zu bekämpfen.

Lg Maryam

Tree of life
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#108 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Tree of life » Mi 6. Jan 2021, 15:49

sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:25

Warum also sollte solch ein Mensch ausgerechnet bei Jesus seine humane Seite gefunden haben?

Vielleicht war es gar nicht human...
Wie in einem andren Thread schon erwähnt wurde, hat jeder Mensch verschiedene Seiten an sich..
Also warum nicht auch Pilatus?
Vielleicht wollte er zur Abwechslung mal ein Spielchen treiben zu seiner eigenen Belustigung, wer weiss dass schon.

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sven23
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#109 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von sven23 » Fr 8. Jan 2021, 17:27

Tree of life hat geschrieben:
Mi 6. Jan 2021, 15:49
sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:25

Warum also sollte solch ein Mensch ausgerechnet bei Jesus seine humane Seite gefunden haben?

Vielleicht war es gar nicht human...
Wie in einem andren Thread schon erwähnt wurde, hat jeder Mensch verschiedene Seiten an sich..
Also warum nicht auch Pilatus?
Vielleicht wollte er zur Abwechslung mal ein Spielchen treiben zu seiner eigenen Belustigung, wer weiss dass schon.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Hitler hatte sicher auch eine andere Seite, gegenüber seiner Mutter, Eva Braun oder seinem Schäferhund, aber nicht gegenüber seinem Feindbild den Juden und anderen "Untermenschen".
Pilatus hatte sicher auch eine andere Seite, aber nicht gegenüber Aufrührern. Er wurde ja auch wegen fortgesetzter Grausamkeit aus dem Amt entfernt.
Wie Dr. House immer sagt: Menschen ändern sich nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#110 Re: Paulus - ein Heiliger?

Beitrag von Maryam » Sa 9. Jan 2021, 12:58

sven23 hat geschrieben:
Fr 8. Jan 2021, 17:27
Tree of life hat geschrieben:
Mi 6. Jan 2021, 15:49
sven23 hat geschrieben:
So 3. Jan 2021, 10:25

Warum also sollte solch ein Mensch ausgerechnet bei Jesus seine humane Seite gefunden haben?

Vielleicht war es gar nicht human...
Wie in einem andren Thread schon erwähnt wurde, hat jeder Mensch verschiedene Seiten an sich..
Also warum nicht auch Pilatus?
Vielleicht wollte er zur Abwechslung mal ein Spielchen treiben zu seiner eigenen Belustigung, wer weiss dass schon.
Halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Hitler hatte sicher auch eine andere Seite, gegenüber seiner Mutter, Eva Braun oder seinem Schäferhund, aber nicht gegenüber seinem Feindbild den Juden und anderen "Untermenschen".
Pilatus hatte sicher auch eine andere Seite, aber nicht gegenüber Aufrührern. Er wurde ja auch wegen fortgesetzter Grausamkeit aus dem Amt entfernt.
Wie Dr. House immer sagt: Menschen ändern sich nicht.
Hi sven23
Da ja nicht Römer Jesus verhafteten überanworteten, sondern die Hohepriester und deren Gefolgsleute Jesus als Volksverderber getötet haben wollten, frage ich mich wieso Du immer darauf drängst, die Römer hätten Jesus wegen Aufrührerei zum Tode am Kreuz verurteilt.

Die These von Tree of Life kann ich mir gut vorstellen. Vielleicht drängte es Pilatus schon immer daran, der jüdischen Tempelelite eins auszuwischen. Dies dann eben mit den steten Freilassungsversuchen, mit denen sie partout nicht einverstanden waren.
Joh 18,39 Ihr habt aber die Gewohnheit, dass ich euch einen zum Passafest losgebe; wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden losgebe?

Der folgende Einwand, nachdem Pilatus die Inschrift (Jesus von Nazareth König der Juden) anbringen liess, wäre auch Indiz dafür, dass Pilatus die jüdischen Hohepriester ärgern wollten. Jedenfalls ist es vollkommen falsch, das "Wort", die Buchstaben am Kreuz als Jesus Todesurteil seitens der Römer zu behaupten, es ist schlichtweg falsch.

Johannes 19,19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

lg Maryam

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