sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:43
Dazu hat Gerd Lüdemann was interessantes geschrieben
Da sind Wahrheit und Irrtum gut verteilt. - Zunächst erschrickt es mich, dass er die Paulus-Aussage zur Lüge gegenteilig von dem interpretiert, wie es im Text steht. - Das macht aber nicht seine Aussage falsch, das zum Teil kräftig gefälscht wurde - natürlich gab es auch in der Kirche gut und böse und wahr und falsch. - Falsch ist wiederum, wenn er diese Fälschung mit einem Irrtum Jesu begründet statt auf einen Irrtum der Rezeption Jesu. - Es ist also ein bunter Strauß.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
Was aber nicht bedeutet, dass Falsifikation außerhalb der Naturwissenschaften nicht möglich wäre.
Natürlich ist es möglich - gerade im Rahmen der Methodenschritte der HKM. - Wenn eine Quelle am Ort x gefunden wurde, ist falsifiziert, dass sie aus dem Ort y stammt. - Das Problem ist hier einzig im interpretativen, also apriorischen Bereich.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
Das hat sie im Kontext der RCTs von Globuli gesagt.
Das kann gut sein. - Aber das Prinzip "Nicht-festellen-können" = "Falsifizieren" ist auch da falsch. --- Es ist im Rahmen des Testaufbaus falsifiziert - gewiss - , aber eben nicht mehr. - Man kann sogar vereinbaren, dass man dies behandelt wie eine Falsifizierung, aber es IST streng genommen keine. - Da wird schlampig gedacht und es werden Kategorien durcheinandergeworfen.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
Sie denkt logisch und stringent und was sie schreibt, hat Hand und Fuß.
Ja - innerhalb ihres Systems hat alles Hand und Fuß..
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
infach "weglesen" ist der Lieblingssport der Glaubensideologen.
Hier ist es umgekehrt: Es geht in die ideologische Richtung, wenn man es nicht wegläßt.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
Diese Grundlage benötigt sie gar nicht, weil sie mit ihrer drüber gestülpten Glaubensideologie sowieso alles versaubeutelt.
Denkfehler. - Die Grundlage selber ist neutral - sie bekümmert sich nicht darum, was aus ihr systematisch interpretatiert werden kann. - Und natürlich will die Theologie diese Grundlagen haben, weil es ihr hilft, richtig zu interpretieren.
Was Du meinst, ist etwas anderes: Du vermengst von Anfang an apriorisch und priorisch im Sinne der HKM und siehst deshalb in der theologischen Interpretation eine Versaubeutelung Deines Konglomerats. - Das passsiert nicht, wenn man bei der HKM apriofreien und apriorischen Anteil streng trennt - aber dazu muss einem halt erst mal bewusst sein, dasss es in der Praxis diese zwei Anteile gibt.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 07:01
Außerdem hast du selbst zugegeben, dass Kanonik überhaupt keine historische Forschung betreiben will.
Keine HISTORISCHE Forschung - richtig. - Sie baut darauf zwar auf, aber mit einer ganz anderen Fragestellung/Hermeneutik. - Man kann auch geschichtlich denken, wenn man heilsgeschichtlich interpretiert - aber das Heilsgeschichtliche steht halt im Vordergrund - ist sozusagen der Chef.
sven23 hat geschrieben: ↑So 20. Okt 2019, 06:09
Nee, wenn sie wissenschaftlich arbeiten, müßte in etwa das gleiche rauskommen.
Du verwechselst das mit Glaubensideologen. Da kommt immer unterschiedliches raus.
Das ist komplett falsch. - Wenn man wissenschaftlich arbeitet, muss NICHT dasselbe rauskommen. - Das mag bei der Naturwissenschaft so sein, ist es aber nicht in der Geisteswissenschaft - da hängt es nicht immer, aber oft vom hermeneutischen Ansatz ab. - Konkret: Beim HKM-Ansatz irrte sich Jesus, was aber nicht heißt, dass das tatsächlich der Fall war, sondern dass das DANN der Fall war, wenn dieser HKM-Ansatz der richtige ist - was ja von der Theologie bestritten wird.
Hier irrt sich Thaddäus grandios - sie versucht, ihre Schäfchen auf ihrem Terrain zu halten, was unterm Strich nicht gelingt, weil das, was der Fall ist/war, sich nicht davon abhängig macht. Aber daraus sieht man, wie die zeitgenössische Philosophie tickt - streng anthropozentristisch. - Falls einer so weit denkt und es begreift ....