Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Ein Verständnis kann man auf einer so irreführenden Behauptung wie
eben
nicht aufbauen.
Das ist der Regelfall. - Jetzt gibt es auch die von Dir erwähnten Fälle, die sich auf bewährte Muster beziehen, weshalb man vereinbart, dass "Vase mit Muster x aus dem Jahrtausend y" zur Volksgruppe z gehört, weil es genügend viele Beispiele gleicher Art gibt.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Insbesondere, dass du auf einmal mit “Was man als ‘ontisch’ … bezeichnet ist immer eine Vereinbarung” (Zitat!) ankommst.
Richtig - das basiert auf dem "Roten Hering". - Da man (ontisch) nicht weiß, was WIRKLICH der Fall ist, vereinbart man, welche folgende ... Kriterien der Wahrnehmung man für ausreichend definiert, um aus Subjekt-Sicht sagen zu können, dass etwas (ontisch) der Fall sei. - Konkret: Es gibt bspw. Leute hier im Forum, aus deren Sicht ein wissenschaftlich sauberes Ergebnis der historisch-kritischen Exegese per Definition auch der Fall sei, also Fakt/Tatsache sei. - Das ist nichts als eine Vereinbarung, zumal es inhaltlich falsch sein kann.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Du hast aber diesen Unterschied mit methodisch/ontisch gleichgesetzt
In dem Sinne, dass (abgesehen von radikal-skeptizistischen Erwägungen) "Hier ist ein SChwarzer Schwan und das ist ein Nachweis" eine methodische Aussage mit ontischer Qualität ist und "Hier ist KEIN Schwarzer SChwan, aber es trotzdem ein Nachweis" nur methodische (systemische) Aussage ist.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Erstens, weil nicht geklärt ist, warum der methodische Zweifel sich nicht auf die Existenz Gottes beziehen soll.
Auch das geht - natürlich. - Dann fällt halt das diesbezügliche Descartsche Argumentarium weg und er muss sich ein neues suchen.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Wir können doch nicht mit der Weltsicht eines wackeren Inquisitors im Mittelalter operieren: der Nicht-monotheistisch-Gottgläubige als ein seltsames Kuriosum, eine
Abnormalität.
Natürlich geht es. - Es ist eine gut begründbare, aber - wie üblich - nicht falsifizierbare/s Vorannahme/Vorverständnis.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Es mag ja sein, dass du so aus der Zeit gefallen bist, dass du jeden Atheisten in Westen als einen dekadenten Sartre-lesenden Bohémien oder autistischen, klotzmaterialistischen Fachidioten-Naturwissenschaftler ansiehst. Da ist es einleuchtend, wenn du für die ein Schildchen “Wir müssen draußen bleiben” aufstellst – verbannt aus dem closs’schen Paradies der ontischen Einsicht.
Vollkommen daneben. - Vorverständnis muss nicht religiöser Natur sein - es gibt ganz im Gegenteil Vorverständnisse, die lauten: "Nur das, was wissenschaftlich nachweisbar ist, ist Kriterium für das, was wirklich der Fall ist/war. - Auch das ist eine Glaubens-Vorverständnis/methodisches/systemisches Vorverständnis.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Ein Blick über den Tellerrand zeigt aber eben: selbst der Dalai Lama kann
PRINZIPIELL nichts mit deiner Antwort anfangen.
Wenn er über SEINEN Tellerrand hinausguckt, kann er das. --- Das Hinausschauen besteht doch gerade darin, dass man systemisch und ontisch unterscheidet - das geht von verschiedenen Perspektiven aus.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Wenn ich deine Antwort “Glaubensentscheid” so positiv wie nur möglich interpretieren will, ist sie eine Art Beitrag zum ‘Kulturkampf’ “Klassischer Monotheismus vs. alles andere”.
Nein - "Glaubensentscheid" muss nicht religiös sein - im Geggenteil: Die meisten heutigen Glaubensentscheide sind säkularer Natur.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Oder muss man den “Glaubensentscheid” mit einer weiteren Einschränkung verstehen, dass er sich nur auf Erkenntnis im Sinne des naturwissenschaftlichen Alltagsgeschäft bezieht?
Fragen über Fragen.
Richtig - da müsste man sehr viel vorab definieren. ---- Deine Fragen habe ich spontan und überm Daumen beantwortet. - Du solltest nicht wieder mit Spezialfällen anfangen, bevor Du nicht eingeräumt hast, dass es auch klare Fälle gibt, die hart oder weich sind. - Nicht immer erst mit dem Haar in der Suppe anfangen, bevor nicht klar ist, welche Suppe im Topf ist.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Und ich bin mir sicher, du wirst wieder Antworten unterster Schublade geben.
Weder "unterste" noch "wieder". --- Ihr Dogmatiker seid wirklich leicht in Kampfmodus zu bringen - da scheint was sehr empfindlich zu sein.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Können wir also nun endlich die Kategorisierung in positiv/negativ ad acta legen?
Mit welchem Ergebnis? - Dass es diese Unterscheidung nicht gibt? Mach' mich nicht schwach.
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Natürlich kann eine wissenschaftliche Theorie falsifiziert werden. Ich sehe nur keinerlei Sinn / Rechtfertigung für deine Einteilung in die Ebene “bloß pragmatisch akzeptabel” und die Ebene, die einzig durch harten Radikalskeptizismus bezweifelt werden kann.
Das hatten wir oben bei der "Vase mit Muster x". ---- Worauf willst Du eigentlich raus?
Claymore hat geschrieben: ↑Sa 9. Nov 2019, 12:59
Und dass die Sonne morgen nicht im Osten aufgeht, halte ich natürlich für sehr, sehr extrem weit hergeholt. Aber ich sehe auch hier deinen kategorialen Unterschied zu den weißen Schwänen nicht.
Ja - da hast Du recht. Das ist ein Grenzfall. - Du hast soviele echt weiche Beispiele genannt, dass dieser Fall eher hart erschien. -Wie gesagt: Da müsste man genau definieren.