Aus der Werkstatt des Theologen

Themen des Neuen Testaments
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abc
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#251 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von abc » So 20. Okt 2019, 21:00

Thaddaeus hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:11
abc hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:52
Hi Thaddaeus, immerhin hast du ev. Theologie studiert? Warum eigentlich (ernstgemeinte Frage)? lg abc
(...) weil mir exakte Sprachanalyse Spaß macht und ich mich für die Antike interessiere.
Ja, das habe ich mir schon gedacht.

Thaddaeus hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:11
Um meinen Glauben besser zu verstehen (...)
Du meinst jetzt den christlichen Glauben, gemäß biblischer Offenbarung?!

Thaddaeus hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 16:11
Und nein, die historisch-kritische Methode hat meinen Glauben nicht zerstört, sondern sie hat ihn im Gegenteil lange Zeit lebendig gehalten.
Wie sah denn dein Glaube ursprünglich aus - und wie hat er sich durch das Studium verändert? Glaubst du noch an eine Schöpfung und einen Schöpfer - losgelöst von allen Religionen (Offenbarungen) oder hast du "Gott" voll und ganz für dich abgeschrieben?

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lovetrail
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#252 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Mo 21. Okt 2019, 09:12

Ich bin ja froh, dass ich nicht Theologie studiert habe. Diese Wissenschaft scheint mir ein Haschen nach Schatten geworden zu sein. Eine Überbetonung formaler und historischer Fragen ohne Blick für Bedeutungen und Sinn. Ein Gräuelbild.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

closs
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#253 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Mo 21. Okt 2019, 11:11

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 09:12
ch bin ja froh, dass ich nicht Theologie studiert habe. Diese Wissenschaft scheint mir ein Haschen nach Schatten geworden zu sein. Eine Überbetonung formaler und historischer Fragen ohne Blick für Bedeutungen und Sinn.
Zumindestens besteht diese Gefahr. --- Man sollte nur dann Theologie studieren,
a) wenn man spirituell gefestigt ist,
b) oder wenn man eine bestimmte Religion religionsgeschichtlich von außen beleuchten will.

Über Wissenschaft Glauben überprüfen zu wollen, ist in etwa so, als wolle man über das Messen der Oberweite eine Frau ermitteln, ob man sie erkannt hat ("jada").
 

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abc
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#254 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von abc » Mo 21. Okt 2019, 11:12

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 09:12
Ich bin ja froh, dass ich nicht Theologie studiert habe. Diese Wissenschaft scheint mir ein Haschen nach Schatten geworden zu sein. Eine Überbetonung formaler und historischer Fragen ohne Blick für Bedeutungen und Sinn. Ein Gräuelbild.

Ach Lovetrail, ich würde eher deine Videos als "Schatten und Gräuelbilder" bezeichnen als ein Studium der Theologie, schon allein wegen der altgriechischen Sprache, die dir sagenhafte Rückschlüsse ermöglicht und eine ganzheitlichere Anschauung! Jeder weiß, was Chaos bedeutet, aber wofür der Kosmos steht, das wissen in der Regel nur diejenigen, die mal altgriechisch gelernt haben.

Diese alten (verborgenen) Bezüge zeigen dir wunderbare Zusammenhänge auf, die das eigene Weltbild wahrlich bereichern und nicht auf eine, wie soll ich sagen, ideologische Weise verkürzen.

Versteh das bitte nicht als persönlichen Angriff, aber ich würde ein Studium der Theologie immer einem Vid vorziehen, wie du es beispielsweise hier eingestellt hast. Verrückterweise beanspruchen alle den HG für sich.

Ich könnte dir ein Vid zu "Gräuelbild" einstellen, das ich mal vor einigen Jahren - während einer Recherche - entdeckt habe. Der Inhalt des Vids hatte mich damals völlig überrascht, mehr als das! Es beinhaltet eigentlich alles, was deine Vids streifen, bzw. dich zu beschäftigen scheint. Auf jeden Fall wird hier ein "Schattenbild" gezeigt, das wahrlich zum Nachdenken anregt, ohne Druckmittel HG!

Achtung: Das Vid ist in erster Linie für Lovetrail gedacht, dem ich das durchaus zumuten kann.
Allen anderen möchte ich aber sagen, das ist harter Tobak - sicherlich für eine empfindsame gläubige Seele.

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Thaddaeus
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#255 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Thaddaeus » Mo 21. Okt 2019, 11:24

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 09:12
Ich bin ja froh, dass ich nicht Theologie studiert habe. Diese Wissenschaft scheint mir ein Haschen nach Schatten geworden zu sein. Eine Überbetonung formaler und historischer Fragen ohne Blick für Bedeutungen und Sinn. Ein Gräuelbild.
Das Gegenteil ist der Fall: wenn man entdeckt, dass der Dämon "Legion" etwas mit der Legio X Fretensis zu tun haben könnte, die Jerusalem erobert hat, dann eröffnet sich ein ganz neuer Bedeutungshorizont. Auch, wenn man entdeckt, dass Gerasa gar nicht am See liegt, eröffnet das eine neue Bedeutungsebene, denn nun muss man nach Erklärungen suchen, warum das so im Text steht.

Dir schwebt Theologie als eine Art erbaulicher Bibelkreis im kleinen Gemeindesaal vor, wo man sich, bevor man nach Hause geht, nochmal im Stuhlkreis an den Händen hält. Kenne ich auch, hatte ich in Buenos und in Deutschland, fand ich sauch nicht schlecht, wenn auch schon mit 12 zu kitschig, ist aber eben keine Theologie, wenn man ihren exegetischen Teil als Wissenschaft verstehen will.

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Thaddaeus
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#256 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Thaddaeus » Mo 21. Okt 2019, 11:52

SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:19
Vielleicht noch einmal etwas zurück zur Theologie.
 
Hier ist das Video einer Diskussion zwischen drei evangelischen Theologen, die eine erstaunliche Bandbreite in ihren Ansichten abdecken.
Eine Bandbreite, die nicht auf einem neutralen Wissenschafts-Fundament in der theologischen Vorgehensweise aufbauen kann.
Vielen Dank für den Link zur Diskussion! Das ist doch hoch interessant und meiner Ansicht nach ganz und gar im Rahmen wissenschaftlicher Beschäftigung mit der Materie. Hast du je eine Diskussion über Stringtheorie unter Physikern verfolgt? Da geht es mindestens so kontrovers zu - bis hin zum Vorwurf, die Stringtheorie sei unwissenschaftlich (was berechtigt ist, da sie nicht experimentell bestätigt werden kann).
 
SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Okt 2019, 10:19
Theologen sind damit eher „Glaubensverkäufer“ (und keine Wissenschaftler).
Das sind Naturwissenschaftler im Grunde auch. Die müssen sich ebenfalls gut verkaufen, wenn sie Drittmittel erhalten wollen.

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lovetrail
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#257 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Mo 21. Okt 2019, 14:18

abc hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 11:12


Ach Lovetrail, ich würde eher deine Videos als "Schatten und Gräuelbilder" bezeichnen als ein Studium der Theologie, schon allein wegen der altgriechischen Sprache, die dir sagenhafte Rückschlüsse ermöglicht und eine ganzheitlichere Anschauung! Jeder weiß, was Chaos bedeutet, aber wofür der Kosmos steht, das wissen in der Regel nur diejenigen, die mal altgriechisch gelernt haben.

Diese alten (verborgenen) Bezüge zeigen dir wunderbare Zusammenhänge auf, die das eigene Weltbild wahrlich bereichern und nicht auf eine, wie soll ich sagen, ideologische Weise verkürzen.


Ja gut, Altgriechisch-Kenntnisse habe ich auch. Diese schon wertvoll wenn man tiefer in die Exegese reingehen will. Aber dazu muss niemand studieren. Das kann man auch so relativ rasch lernen.

Es ist ja nicht so, dass ich den großen Anti-Intellektuellen spielen will. Ich habe ja selber einen Abschluss in Philosophie, den ich nicht bereue.
Philosophen sind aber meist so klug und bescheiden, dass sie nicht reden, worüber sie nichts wissen. Und das stört mich an der Vertreterin der HKM hier. Sie beansprucht eine gewisse (akademische) Autorität in Dingen, in die sie gar keine Einsicht hat. Dinge die gar nicht mit ihrer bevorzugten Methode prüfbar sind.

LG

P.S Wenn du Marcus Rogers nicht hot bzw cool findest, dann stimmt was mit dir nicht ;-)
Dein Video werd ich mir noch in Ruhe ansehen.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#258 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Mo 21. Okt 2019, 14:25

Thaddaeus hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 11:24

Das Gegenteil ist der Fall: wenn man entdeckt, dass der Dämon "Legion" etwas mit der Legio X Fretensis zu tun haben könnte, die Jerusalem erobert hat, dann eröffnet sich ein ganz neuer Bedeutungshorizont. Auch, wenn man entdeckt, dass Gerasa gar nicht am See liegt, eröffnet das eine neue Bedeutungsebene, denn nun muss man nach Erklärungen suchen, warum das so im Text steht.
Ok, das sind ja nette Details die ich als solche auch nicht abwerten will, aber die primäre Botschaft scheinst du gar nicht erfasst zu haben: Da ist der Sohn des Höchsten der es mit einer Legion von Dämonen aufnimmt und den Besessenen befreit. Das ist doch der eigentliche Hammer. Das packst du nicht. Dafür bist du zu abgehoben, ich weiß. Das lässt auch dein akademisches Milieu kaum zu.

Dir schwebt Theologie als eine Art erbaulicher Bibelkreis im kleinen Gemeindesaal vor, wo man sich, bevor man nach Hause geht, nochmal im Stuhlkreis an den Händen hält. Kenne ich auch, hatte ich in Buenos und in Deutschland, fand ich sauch nicht schlecht, wenn auch schon mit 12 zu kitschig, ist aber eben keine Theologie, wenn man ihren exegetischen Teil als Wissenschaft verstehen will.
Bis jetzt hab ich aber (abgesehen von dem oben nachgelieferten Detail) noch nicht viel Exegese gelesen. (eher formale, historische Vorarbeit).

Und so ein "Stuhlkreis" kann es in sich haben, wenn gemeinsam Busse getan und gebetet wird. Unterschätze das nicht!

LG
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#259 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von lovetrail » Mo 21. Okt 2019, 14:33

abc hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 11:12

Ich könnte dir ein Vid zu "Gräuelbild" einstellen, das ich mal vor einigen Jahren - während einer Recherche - entdeckt habe. Der Inhalt des Vids hatte mich damals völlig überrascht, mehr als das! Es beinhaltet eigentlich alles, was deine Vids streifen, bzw. dich zu beschäftigen scheint. Auf jeden Fall wird hier ein "Schattenbild" gezeigt, das wahrlich zum Nachdenken anregt, ohne Druckmittel HG!

Achtung: Das Vid ist in erster Linie für Lovetrail gedacht, dem ich das durchaus zumuten kann.
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Ich hab es mir jetzt zur Hälfte angesehen. Ja das ist grausig, aber whats your point? Gehts darum lieber Bücher zu lesen, statt youtube Videos zu schauen? 😏

LG
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Thaddaeus
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#260 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Thaddaeus » Mo 21. Okt 2019, 14:49

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:25
Da ist der Sohn des Höchsten der es mit einer Legion von Dämonen aufnimmt und den Besessenen befreit. Das ist doch der eigentliche Hammer.
Ne, da ist er nicht außergewöhnlicher als die vielen anderen Teufelsaustreiber seiner Zeit auch.
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Jetzt dürfen wir gespannt sein, ob du nachsetzt mit: "Aber er treibt viele auf einmal aus!"
:lol:
Das würde dann die tatsächliche Wirksamkeit der literarischen Steigerung des Wunders einfach durch Vervielfachung der Dämonen in der Mk.-Redaktion oder vorher auf das Köstlichste bestätigen ...
Du glaubst also an einen Magier?!

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:25
Das packst du nicht. Dafür bist du zu abgehoben, ich weiß. Das lässt auch dein akademisches Milieu kaum zu.
Wenn du an Jesus glaubst, weil er ein besonders großer, magischer Zauberkünstler ist, dann wäre das für mein akademisches Millieu in der Tat ziemlich lächerlich.

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:25
Bis jetzt hab ich aber (abgesehen von dem oben nachgelieferten Detail) noch nicht viel Exegese gelesen. (eher formale, historische Vorarbeit).
Oh, dann take a look ... HIER, HIER, HIER und HIER. Mehr Exegese gibt's nicht von der Wissenschaft. Den Rest muss sich dann der Pfarrer auf der Kanzel aus den Fingern ziehen.

lovetrail hat geschrieben:
Mo 21. Okt 2019, 14:25
Und so ein "Stuhlkreis" kann es in sich haben, wenn gemeinsam Busse getan und gebetet wird. Unterschätze das nicht!
Sicher. Das kann eine gute therapeutische Sitzung aber auch. Das ist noch kein Alleinstellungsmerkmal. Aber egal ob Bibel-Stuhlkreis oder therapeutische Sitzung: beides hat natürlich nichts mit Wissenschaft zu tun. Soll es ja auch gar nicht.

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