Aus der Werkstatt des Theologen

Themen des Neuen Testaments
R.F.
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#31 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von R.F. » Do 3. Okt 2019, 15:03

Edelmuth hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 12:10
- - -
Was hält die holde Maid von folgender Aussage des weisen König Salomo in Prediger 12:9-14?

9 Der Lehrer war ein weiser Mann und er gab seine Erkenntnisse an die Menschen weiter. Er vertiefte sich in die Lehre und forschte darin. Auch verfasste er viele Sprüche. 10 Er versuchte, einprägsame Worte zu finden und nur das zu schreiben, was der Wahrheit entspricht. 11 Die Worte eines weisen Lehrers sind wie ein spitzer Stock, mit dem ein Hirte sein Vieh antreibt. Die gesammelten Worte gleichen fest eingeschlagenen Nägeln: Sie sind uns von dem einen Hirten gegeben. 12 Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn*: Es werden stets neue Bücher geschrieben - dein Körper wird müde, wenn du zu viel in ihnen forschst. 13 Als Ergebnis dieser ganzen Gedanken will ich dir Folgendes mitgeben: Bring Gott Achtung entgegen und tu das, was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen. 14 Gott wird über alle unsere Taten Gericht halten - seien sie gut oder böse - selbst über die Taten, die im Verborgenen liegen.
Ich vermute nicht viel-gelle? ;)
*hier sind aber nicht nur Söhne, sondern auch holde Maiden mit gemeint
Die meisten Theologen haben aus dem goldenen Becher der in Offenbarung 17 genannten Kurtisane getrunken.

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Andreas
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#32 Re: Aus der Werkstatt des Theologen - Der Text: Mk.5, 1-20

Beitrag von Andreas » Do 3. Okt 2019, 15:16

Helmuth hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 07:23
Davon ausgehend verfasste man später Abfassungen in Schriftform, wobei der Heilige Geist nachweisbar mitwirkte.
Nachweisbar? Wie?

Edelmuth
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#33 Re: Aus der Werkstatt des Theologen - Der Text: Mk.5, 1-20

Beitrag von Edelmuth » Do 3. Okt 2019, 15:30

Andreas hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 15:16
Helmuth hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 07:23
Davon ausgehend verfasste man später Abfassungen in Schriftform, wobei der Heilige Geist nachweisbar mitwirkte.
Nachweisbar? Wie?
Auf das "Wie" bin ich ebenfalls schon so gespannt wie ein gespannter Flitzbogen von Robin Hood.
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

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Thaddaeus
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#34 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Thaddaeus » Fr 4. Okt 2019, 09:51

Edelmuth hat geschrieben:
Do 3. Okt 2019, 12:10
Hallöle liebes Tanzgirl. :wave: Was hält die holde Maid von folgender Aussage des weisen König Salomo in Prediger 12:9-14?

9 Der Lehrer war ein weiser Mann und er gab seine Erkenntnisse an die Menschen weiter. Er vertiefte sich in die Lehre und forschte darin. Auch verfasste er viele Sprüche. 10 Er versuchte, einprägsame Worte zu finden und nur das zu schreiben, was der Wahrheit entspricht. 11 Die Worte eines weisen Lehrers sind wie ein spitzer Stock, mit dem ein Hirte sein Vieh antreibt. Die gesammelten Worte gleichen fest eingeschlagenen Nägeln: Sie sind uns von dem einen Hirten gegeben. 12 Im Übrigen lass dich warnen, mein Sohn*: Es werden stets neue Bücher geschrieben - dein Körper wird müde, wenn du zu viel in ihnen forschst. 13 Als Ergebnis dieser ganzen Gedanken will ich dir Folgendes mitgeben: Bring Gott Achtung entgegen und tu das, was er in seinen Geboten fordert! Das gilt für jeden Menschen. 14 Gott wird über alle unsere Taten Gericht halten - seien sie gut oder böse - selbst über die Taten, die im Verborgenen liegen.
Ich vermute nicht viel-gelle? ;)
Da vermutest du richtig ...

Christliche Glaubensfanatiker und Glaubensideologen versuchen bereits seit fast 2000 Jahren den Menschen in ihrer Umgebung einzureden, es sei schädlich für sie und brächte sie geradewegs in die Hölle, wenn sie die heiligen Schriften, aber auch die Naturzusammenhänge oder philosophische Zusammenhänge oder die Geschichte des Menschen und vieles vieles mehr erforschen, um den Dingen auf den Grund zu gehen, die Wahrheit herauszufinden und sich dadurch WISSEN anzueignen. Den religiösen Fanatikern und Ideologen aller Religionen (denn das haben sie tatsächlich alle gemeinsam) war Forschung und Wissen immer schon ein Gräuel, denn es macht aus naiven und leichtgläubigen Tölpeln, wissende und klug nachfragende Menschen, die den so oft augescheinlichen Unsinn und Widersinn, den sie von selbsternannten, listigen Glaubensdespoten vorgesetzt bekommen, nicht mehr willfährig herunterschlucken.

Und darum ist das Sapere aude! des großen Menschenlehrers und Philosophen Immanuel Kant: Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! um soviel größer, klüger, menschenfreundlicher und wichtiger als das Zitieren von Bibelstellen, von denen der Zitierende will, dass die Tölpel, die er damit beeindrucken möchte, sie gefälligst so missverstehen sollen wie er selbst.


Abgesehen davon: in diesem Thread sollten sich die Kommentare auf das beziehen, was geschrieben wird. Das bloße Herumwerfen mit Bibelzitaten reicht nicht. Das ist vielleicht für ein Bibelcamp schwäbischer Pietisten oder den Königreichsaal ausreichend, aber nicht für diesen Thread, in dem man den Mut haben sollte, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Helmuth versucht es wenigstens.

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sven23
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#35 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 11:00

closs hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 23:03
Thaddaeus hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 22:27
Wie man es dreht und wendet kommt am Ende aber keine Inspirationslehre dabei heraus, die hilfreich wäre für ein besseres Verständnis der Schriften, insbesondere, da sie inhaltlich eben voneinander abweichen.
Dazu werde ich viel später etwas sagen.
 

Nein, sag jetzt nichts.
Verdirb nicht das Niveau, das so anspruchsvoll begonnen hat und zum Mitlesen einlädt.
Einfach Lesen und Lernen, gell.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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1Johannes4
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#36 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von 1Johannes4 » Fr 4. Okt 2019, 11:19

Hallo sven23,

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:00
closs hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 23:03
Thaddaeus hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 22:27
Wie man es dreht und wendet kommt am Ende aber keine Inspirationslehre dabei heraus, die hilfreich wäre für ein besseres Verständnis der Schriften, insbesondere, da sie inhaltlich eben voneinander abweichen.
Dazu werde ich viel später etwas sagen.
 

Nein, sag jetzt nichts.
Verdirb nicht das Niveau, das so anspruchsvoll begonnen hat und zum Mitlesen einlädt.
Einfach Lesen und Lernen, gell.
Zum Niveau hat dieser Kommentar von Dir jedenfalls nichts beigetragen, weswegen Du Deinen Ratschlag wohl am Besten mal erstmal selbst beherzigt hättest: einfach mal jetzt nichts zu sagen.

Und ich bin auch auf das gespannt, was closs dann dazu sagen wird. Aber eben erst mal lesen was Thaddaeus so meint - was übrigens ein impliziter Vorschlag von closs war, der dem Niveau zugute käme, wenn es auch von Dir verstanden worden wäre :) .

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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sven23
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#37 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 11:40

1Johannes4 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:19
Hallo sven23,

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:00
closs hat geschrieben:
So 29. Sep 2019, 23:03

Dazu werde ich viel später etwas sagen.
 

Nein, sag jetzt nichts.
Verdirb nicht das Niveau, das so anspruchsvoll begonnen hat und zum Mitlesen einlädt.
Einfach Lesen und Lernen, gell.

Und ich bin auch auf das gespannt, was closs dann dazu sagen wird.
Grüße,
Daniel.
Nach fast 40000 Beiträgen muss man keine Prophet sein, um vorherzusagen, was closs dazu meint.
Man wechselt einfach die Hermeneutik und dann darf man auch Glaubensbekenntnisse (göttliche Inspiration der Texte) einschleusen und immer noch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Diese Sonderbehandlung beansprucht closs für die biblischen Texte ganz unverholen.
Die Ergebnisse der historisch-kritischen Forschung seien ja eben nur "innerbetriebliche" oder "innersystemische" Ergebnisse.
Aber lassen wir das. Ich will dir nicht die Vorfreude verderben. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#38 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von sven23 » Fr 4. Okt 2019, 12:11

Wissenschaftliche Exegese funktioniert auch über konfessionelle Grenzen hinweg, denn es gibt keine katholische oder evangelische Wissenschaft.
Nach Bultmann kann es keine voraussetzungslose Exegese geben, weshalb seiner Forderung, das myhtische Weltbild der Antike sei bei den biblischen Wunderberichten zu berücksichtigen, unbedingt zuzustimmen ist.
So sieht es auch die LMU München:

Der neutestamentliche Wunderglaube ist nur aus dem Denken der Antike zu verstehen. Wunder waren damals gewissermaßen an der Tagesordnung. Die Geschehensabläufe der Welt wurden von den damaligen Menschen nicht naturgesetzlich interpretiert, sondern auf das Wirken guter und böser (göttlicher) Mächte zurückgeführt. So wurden nicht selten Naturphänomene auf das Wirken solcher göttlicher Wesen zurückgeführt. Ebenso versuchte man im Kriegsfall die Götter für sich zu gewinnen bzw. schrieb man Sieg und Niederlage dem Eingreifen bestimmter Götter zu.

In antiken Kultstätten fanden auch Heilungen statt, wie etwa die in Epidauros gefundenen Berichte über den Asklepioskult beweisen. Diese Heilungen wurden letztlich auf das Eingreifen des Asklepios zurückgeführt, da sich die dortigen Heilmethoden wohl von der damaligen Schulmedizin entscheidend abhoben.

Zudem hat es wohl sowohl griechische als auch jüdische Wunderheiler gegeben, die ähnlich wie Jesus durch die Lande gezogen sind und Menschen geheilt haben bzw. von kranken Menschen aufgesucht wurden (Apollonius von Tyana, Choni der Kreiszieher), wenn freilich die Quellenlage im Vergleich zum Neuen Testament eher dürftig ist.

Die Wunderüberlieferungen aus der Antike sind so zahlreich, dass man nicht annehmen kann, es handle sich in allen Fällen um Erfindungen und Propaganda. Man muss die andere, von der unsrigen unterschiedene Welterfahrung berücksichtigen. In Kulturen, in denen man mit dem beständigen Wirken von guten und bösen Mächten rechnet, kommt es zu anderen Phänomenen von Krankheit und Heilung als in einer Zeit, die von einer naturwissenschaftlich arbeitenden Medizin geprägt ist.

Quelle
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Thaddaeus
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#39 Aus der Werkstatt des Theologen - Zu Spezialthemen und Off-Topics

Beitrag von Thaddaeus » Fr 4. Okt 2019, 12:53

Ich habe gerade den Tochter-Thread: AUS DER WERKSTATT DES THEOLOGEN II - - Spezialthemen und Off-Topics eröffnet, um die Möglichkeit zu schaffen, Spezial- oder Offtopic-Themen, die den hiesigen Rahmen sprengen würden, dort platzieren und (weiter-)diskutieren zu können.

Direkte Kommentare zu dem, was hier präsentiert wird, sind natürlich weiterhin erwünscht. Jeder muss selbst entscheiden, wann ein Thema so speziell ist oder wird oder sich anfängt so tief zu verschachteln oder Off-Topic wird, dass es besser im Tochter-Thread weiter besprochen wird, um diesen Thread nicht damit zu überfluten.

closs
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#40 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Fr 4. Okt 2019, 13:51

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:00
Nein, sag jetzt nichts.
Nein - wie ich sagte: Viel später.

sven23 hat geschrieben:
Fr 4. Okt 2019, 11:00
Verdirb nicht das Niveau, das so anspruchsvoll begonnen hat und zum Mitlesen einlädt.
Diese Gefahr besteht nicht - im Gegenteil: Thaddäus erinnert hier auf angenehme Weise an das, was wir in den Literaturwissenschaften, insbesondere der Mediävistik gemacht haben . - Sie macht das sehr gut und auf Seminar-Niveau - echt schön. - Das ist HKM.

Ich werde erst eingreifen, wenn es um Schlussfolgerungen interpretativer Natur geht. - Aber lass Thaddäus doch erstmal ihr Ding zu Ende führen und quake hier nicht quer rein.

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