Prinzipiell richtig - aber vieles wird in der Aufarbeitung dieser Causa nicht beachtet:1Johannes4 hat geschrieben: ↑Do 16. Mai 2019, 21:59Keine Organisation kann verhindern, dass Angehörige ihrer Organisation irgendwelche Verbrechen begehen. Aber wie dann damit seitens der Organsiation umgegangen wird, sagt eben schon etwas über die jeweilige Organisation aus.
1) Das gesamt-gesellschaftliche Phänomen "Missbrauch" wird einseitig auf die Kirchen, insbesondere die RKK, projeziert.
2) Die Kirche ist in erster Linie dem Staat, hier dem Rechtswesen, verpflichtet und nicht der Medial-Gesellschaft.
3) 90% + x der Fälle sind längst strafrechtlich verjährt (man geht ja zurück bis in die 40er Jahre).
4) In einem Rechtsstaat gilt die Unschuldsvermutung, selbst dann, wenn es weh tut.
In diesem Sinne halte ich die Art der Aufarbeitung durch die Kirchen für um Längen rationaler als die Anforderungen der Medial-Gesellschaft. - Bereits seit knapp 10 Jahren sind Geistliche aufgefordert, im Seelsorgerischen KEINEN Körperkontakt zu Menschen zuzulassen (was in manchen Fällen wirklich gut wäre). Intern gibt es dementsprechende Kritik. --- Weiterhin haben sich die Kirchen bereits unter Leutheusser-SChnarrenberger (also so um das Jahr 2012) verpflichtet, alle strafrechtlichen Fälle umgehend an die Justiz zu melden.
Mit anderen Worten: Die Kirchen tun WEIT mehr, als sie säkular tun müssten - als sie also nach DEM System tun müssten, das zu verteidigen die säkularen Kräfte angetreten sind. - Das heißt: Eigentlich geht es gar nicht darum.
Meines Erachtens geht es darum, dass mit diesem Missbrauchsthema und dessen geschickte Fokussierung auf die Kirche das geistige Dilemma der Entfremdung christlicher und heute üblicher gesellschaftlicher Normen offen gelegt wird. - Da ist jemand, nämlich die Kirche, die reich, mächtig und gesellschafts-präsent ist - und kaum jemand weiß noch, um was es da eigentlich geht.