Alles ist mir erlaubt- aber...

Themen des Neuen Testaments
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Magdalena61
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#1 Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Magdalena61 » So 16. Jun 2013, 02:21

1 Kor. 6,12: „Alles ist mir erlaubt….“

Aber dann ein Befehl nach dem anderen, eine Einschränkung nach der anderen:
1 Kor. 4,5: „Darum richtet nicht vor der Zeit, bis der Herr kommt,“
1 Kor. 5,9: „Ich habe euch in dem Brief geschrieben, dass ihr nichts zu schaffen haben sollt mit den Unzüchtigen.“
11: „Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht essen.“
1 Kor. 6,1: „Wie kann jemand von euch wagen, wenn er einen Streit hat mit einem andern, sein Recht zu suchen vor den Ungerechten und nicht vor den Heiligen?“
(Unerhört, so etwas! :shock: )
1 Kor. 6, 9+10: „Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten das Reich Gottes nicht ererben werden? Lasst euch nicht irreführen! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Geizige, Trunkenbolde, Lästerer oder Räuber werden das Reich Gottes ererben.“
(Das schreibt er an Christen, wie peinlich!)
1 Kor.6,18: „Flieht die Hurerei!“
1 Kor. 7,10: „Den Verheirateten aber gebiete nicht ich, sondern der Herr, dass die Frau sich nicht von ihrem Manne scheiden soll
(Eine selektive Freiheit nennt man das)
1 Kor 7,11: „ …und dass der Mann seine Frau nicht verstoßen soll.“
1 Kor. 10: „Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen und alle durchs Meer gegangen sind; und alle sind auf Mose getauft worden durch die Wolke und durch das Meer und haben alle dieselbe geistliche Speise gegessen und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus. "
Diese Beschreibung soll sagen, es handelt sich um Gläubige, um Menschen, die zum Volk Gottes gehören.

Was denn jetzt?
Alles ist (mir) erlaubt?

Entweder IST etwas erlaubt oder aber es IST verboten.
LG
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Pluto
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#2 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Pluto » So 16. Jun 2013, 12:19

Intereessantes Thema, Magdalena! :)

Hmm...
1 Kor. 6,12: "Alles ist mir erlaubt…."
Das klingt fast ein wenig wie der Leitspruch der Thelemiten, eine Sektenartige Bewegung die von Aleister Crowley (1875-1947) gegründet wurde.
  • Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz.

Schon klar, dass man das in der Bibel nicht so stehen lassen darf! ;)

Magdalena61 hat geschrieben:Was denn jetzt?
Alles ist (mir) erlaubt?

Entweder IST etwas erlaubt oder aber es IST verboten.
Nein. Ich denke hier wird ein Mittelmaß gefordert, ein Gleichgewicht zwischen dem was der Mensch (als Egoist) tun will, und dem was Pflichterfüllung ist.
Eigentlich eine sehr schöne Parabel und ein Leitspruch für den Alltag.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#3 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von barbara » So 16. Jun 2013, 12:35

Pluto hat geschrieben: Hmm...
1 Kor. 6,12: "Alles ist mir erlaubt…."
Das klingt fast ein wenig wie der Leitspruch der Thelemiten, eine Sektenartige Bewegung die von Aleister Crowley (1875-1947) gegründet wurde.
  • Tu, was du willst, soll sein das ganze Gesetz.

Vorher sagte der Kirchenvater Augustinus: "Liebe, und tu, was du willst"

Die praktischen Probleme bei der Geschichte:
- nicht jeder Mensch kennt die Liebe - oder wagt die Liebe
- nicht jeder Mensch ist sich dessen bewusst, was er tatsächlich will.

Aber ich wiederhole: Paulus in seinem Brief an Korinther richtet sich ausdrücklich an spirituelle Kleinkinder, die noch "Milch und Brei" essen müssen, weil sie gar nicht fähig sind, Nahrung für Erwachsene zu verdauen.

Es ist jedem selbst überlassen, sich als unselbständiges Kleinkind oder als Erwachsener mit Verantwortung zu platzieren.

Alles ist (mir) erlaubt?

Entweder IST etwas erlaubt oder aber es IST verboten.

nein, da gibt es doch noch diveres Abstufungen von Erlaubtheit und Verboten.

Eine wichtige dürfte sein, ob einem die Konsequenzen des eigenen Handelns klar sind; so ist Kindern vieles verboten, was Erwachsene aus Einsicht sowieso nicht tun - zB ohne nach links und rechts zu schauen, auf eine verkehrsreiche Strasse zu rennen. Oder mit Stricknadeln in Steckdosen zu stochern. Oder die Fläche eines Bügeleisens anzufassen.

Erwachsene brauchen diese Verbote nicht, da sie um die Gefahren wissen.

grüsse, barbara

Pluto
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#4 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Pluto » So 16. Jun 2013, 13:39

barbara hat geschrieben:Erwachsene brauchen diese Verbote nicht, da sie um die Gefahren wissen.
Warum haben wir dann so viele Gesetze, Barbara? Meinst du sie seien unnötiger Ballast, und deshalb sinnlos?

Oder mal anders herum gefragt: Wenn Gesetze sinnvoll und logisch und zeitgemäß sind, was ist dagegen einzuwenden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#5 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Abischai » So 16. Jun 2013, 14:09

Alleister Crowley war ein ganz augekochter, übler Satanist. Und wenn der seinen Leitspruch als "Gesetz von Thelema" auf den Sockel hebt, verdient das schon äußerst skeptische Beachtung !

Augustinus wird sicher ein guter Lehrer gewesen sein, und auch sein Ausspruch, man solle tun was man will, ist richtig.

Aber (wie das "aber" in der Themenüberschrift)

Wenn jemadnin sein Verderben rennt und unbelehrbar ist, dann bekommt der manchmal auch den "Rat": "mach nur weiter so!"
Daß dieses aber gewiß keine wirkliche Bestätigung der Richtigkeit seines Handelns ist, dürfte klar sein.

Man kann einem jungen Menschen nicht Büchereien von Lebensweisheiten eintrichtern. Man muß das vereinfachen. Natürlich ist es besser, wenn die Kinder täglich stundenlang im Schneidersitz auf dem Boden verbringen und den Weisen Lehren von Vater und Mutter lauschen. Aber das erfolgt in der Realität wohl ehre selten.
Salomo hat da einen wirklich guten "Rat" oder eher eine Warnung formuliert, die es in sich hat.:

Prediger 11;9 (Elberfelder Übersetzung)
Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit! Und lebe nach dem, was dein Herz wünscht und wonach deine Augen ausschauen! Doch wisse, dass um all dieser Dinge willen Gott dich zur Rechenschaft ziehen wird!
Zuletzt geändert von Abischai am So 16. Jun 2013, 14:49, insgesamt 2-mal geändert.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#6 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Magdalena61 » So 16. Jun 2013, 14:38

Das Gesetz definiert nach wie vor, was Sünde ist. Jesus sagte, Er sei nicht gekommen, um das Gesetz aufzulösen, sondern, um es zu erfüllen ("plerosai": zu vervollständigen, zur beabsichtigten Erfüllung zu bringen) Joh. 14,21, 1. Joh. 2, 3-4, Röm. 7,12

Es ist nicht "alles erlaubt".

Paulus macht ganz klar Einschränkungen und stellt ethische Forderungen auf. Judas, Titus, Johannes etc. ebenfalls.

Das "nicht gut" und "nicht aufbauend" ist als Erklärung für die Einschränkungen zu verstehen und nicht als Erlaubnis, nach eigenem Gutdünken zu entscheiden.

Wenn "alles erlaubt" wäre, dann dürften wir auch Satan anbeten, die Ehe brechen, stehlen, was uns gefällt, lügen... und unbequeme Zeitgenossen umbringen. :mrgreen:
LG
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#7 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von barbara » So 16. Jun 2013, 16:59

Pluto hat geschrieben:Warum haben wir dann so viele Gesetze, Barbara? Meinst du sie seien unnötiger Ballast, und deshalb sinnlos?

ja, ich bin der Meinung, es ginge auch mit weniger Gesetzen. Gesetze sind wie Läuse, hat man sie mal, wird man sie kaum mehr los... sogar dann, wenn sie obsolet geworden sind.

Oder mal anders herum gefragt: Wenn Gesetze sinnvoll und logisch und zeitgemäß sind, was ist dagegen einzuwenden?

dagegen ist nichts einzuwenden, zB gegen die Strassenverkehrsordnung, die dafür sorgt, dass alle Leute aneinander vorbeikommen.

Als Christin bin ich einem einzigen Gesetz unterworfen, das ist das Gesetz der Liebe, und dieses Gesetz habe ihc frei gewählt und mir zu eigen gemacht. als Erwachsene, die weiss, worauf sie sich einlässt. Alles andere ist sekundär.

grüsse, barbara

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#8 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von barbara » So 16. Jun 2013, 17:03

Magdalena61 hat geschrieben: Wenn "alles erlaubt" wäre, dann dürften wir auch Satan anbeten, die Ehe brechen, stehlen, was uns gefällt, lügen... und unbequeme Zeitgenossen umbringen. :mrgreen:
LG

Dürfen wir ja - können wir, wenn wir wollen.
Die Frage ist, willst du das wirklich, in Anbetracht der Konsequenzen?

Willst du die Ehe brechen und deinen Partner anlügen "müssen" und in einem Klima von Misstrauen und Angst leben? (nein ich will das nicht) Willst du lügen und dich in ein immer dichteres Netz von noch mehr Lügen verstricken und niemandem mehr mit gutem Gewissen in die Augen schauen können? (nein ich will das nicht) Willst du jemanden töten und danach Nacht für Nacht, bis an den Rest deines Lebens, jede einzelne Nacht, im Alptraum die Szene wiederholen, wo dich der Ermordete anschaut, während er stirbt, sodass du nie mehr zu einem tiefen gesunden Schlaf kommst? (nein ich will das nicht)

Aber ich brauch keinen Paulus, der mir das alles sagt und vorkaut. Das sehe ich ganz von selbst ein, dass ich all diese Dinge nicht will.

grüsse, barbara

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#9 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Pluto » So 16. Jun 2013, 19:13

barbara hat geschrieben:Aber ich brauch keinen Paulus, der mir das alles sagt und vorkaut. Das sehe ich ganz von selbst ein, dass ich all diese Dinge nicht will.
Ich denke das sehen die meisten von uns so.
Aber die Gesetzt wurden gemacht für die die sie brechen, nicht für die sie einhalten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#10 Re: Alles ist mir erlaubt- aber...

Beitrag von Abischai » So 16. Jun 2013, 21:27

Die Gesetze sind die Meßlatte. Ohne Gesetz gibt es keine Übertretung. Wenn aber ein Gesetz da ist, weiß man ob man sich dieseits oder jenseits des Gesetzes bewegt. Man erkennt das Problem und läßt es sich am Hinterteil vorbeigleiten, oder man versucht auf die Seite des Gesetzes zu kommen, was nicht funktionieren wird, weil es nicht geht. Dann schreit man irgendwann verzweifelt, daß man es nicht hinkriegt und wird aufmerksam für das leise Werben Gottes. Gott will nämlich, daß wir diese Übertretung bei IHM abladen, ER uns vergeben wird und wir dann frei sind, wirklich frei. Einen anderen Weg gibt es, natürlich, es gibt viele andere Wege.
Aber es gibt nur einen Weg ans Ziel. Alles das was Jesus Christus dazu gesagt hat, ist hilfreich, alles andere nicht. Die Rückkehr zum Vater (Gott ist hier gemeint) ist das Ziel.
Darum hat der Herr Jesus auch ganz eindeutigt festgestellt:
(Johannes 14;6:)
Johannes hat geschrieben:Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Die Geschichte, die die Notlage aller Menschen gut beschreibt ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn, was ich jetzt nicht zitieren möchte, aber der Link funktioniert sehr gut...(Lukas 15;11-32)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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