michaelit hat geschrieben:Das Gleichnis beschreibt Jesus aber als harten Mann der nicht gesät hat. Das ist doch nun gerade nicht so denn Jesus sät das Wort. Ebenso ist es seltsam daß Geld was doch als Wurzel des Bösen dient, hier im Gleichnis als etwas Gutes hergenommen wird. Das paßt auch nicht zu Jesus. Ebenso daß wir als Christen seine Feinde "niedermachen" sollen. Bedenke daß die Juden damals eine sehr nationalistische und gewalttätige Religion haben wollten, mit Jesus als Führer eines Aufruhrs gegen Rom. Da macht es Sinn daß Jesus diese Messiaserwartung kritisiert mit einem Gleichnis!
Du hast richtig erkannt, dass Christus Jesus die jüdische Messiaserwartung kritisiert hat. Und an ihre Stelle setzt er das Kommen des Reich Gottes, das mit ihm bereits begonnen hat. Das Gleichnis in Lk 19 befasst sich mit unserem persönlichen Gericht nach unserem Tod!
Jesus ist der Fürst, der nach seiner Auferstehung das Königtum in der Herrlichkeit Gottes übernimmt. Zuvor ließ er aber seine Knechte rufen, damit sie hier auf Erden bis zu seiner Wiederkunft für ihn säen und ernten (das Wachsen liegt in Gottes Hand!). Er gibt ihnen dazu Geld, also Fähigkeiten im Hl. Geist, damit sie dies tun können. Und er gibt ihnen sein Wort und seine Taten. Sie sind also gut gerüstet, als er geht, dennoch laufen ihm die Gottlosen und traditionellen Juden hinterher und sagen: Wir wollen nicht von diesen Christen Lehre erhalten und regiert im Geiste werden!
Als der Herr dann endlich wieder kommt, prüft er jeden einzelnen, den er beauftragt hat das Reich Gottes in die Welt zu tragen. Jeder hatte den Hl. Geist und die Befähigung dies zu tun. So war der erste und zweite damit sehr erfolgreich, sie konnten viele Seelen für den Herrn gewinnen. Sie glaubten seinen Worten
und unterstellten ihren Willen dem des Herrn. Dafür werden sie doppelten Lohn erhalten. Der letzte jedoch tat dies nicht. Er nutzte den Hl. Geist, sein Pfund nicht,
er war unwillig, lau, glaubte nicht dem Wort des Herrn, dass nicht er selbst, sondern er zusammen mit dem Hl. Geist wirken wird. Er wollte nur auf sich selbst bauen, hatte aber Furcht davor, zu versagen. Er vertraute sich nicht, weil er Gott nicht vertraute, so tat er lieber nichts und verschwendete sein Talent. Ja, er war nicht willens, die Fähigkeiten zu erkennen, die ihm der Hl. Geist geben könnte. Diese Früchte wären die Zinsen gewesen, die er auf der Bank erhalten hätte.
Dieser Knecht wusste also, dass Jesus ein strenger Herr ist, so wie wir Christen dies auch wissen. Allerdings darf uns diese Gottesfurcht nicht lähmen, sondern beflügeln Weisheit zu erlangen. Denn der Herr ist auch der Gott der Liebe, der niemals ungerecht urteilt!
Jesus hat tatsächlich nicht gesät, denn dieses Gleichnis soll uns sagen, dass wir säen sollen: Indem wir unseren Willen, unser Ich hergeben, damit es stirbt und zu weitaus größerem gedeihen kann! Der Herr nimmt dem Knecht, der seinen Willen behalten wollte, den Hl. Geist und damit auch all die Möglichkeiten, den Frieden und Freude im Herrn, die sich ihm damit eröffnet hätten, dass er eigentlich als Christ schon sicher hatte. Doch er sündigte gegen den Hl. Geist, denn er glaubte ihm nicht! Er wird also nach Gottes Gerechtigkeit gerichtet, weil er die Barmherzigkeit nicht annehmen wollte.
Zuletzt ruft der Herr die Feinde Gottes zu sich. Auch sie sündigten gegen den Hl. Geist, denn sie glaubten nicht daran, dass der Herr der Gottessohn und Messias ist (... dass er ihr König werde). Ich könnte allerdings noch vieles mehr schreiben, was mir bei diesen Versen gegeben wird.
Es liegt mir nicht daran, Deine Gedanken zu diesen Versen zu negieren. Gott gibt jedem Menschen, der ihn aufrichtig sucht (und das tust Du

) zum richtigen Zeitpunkt stets die richtige Einsicht, um einen Schritt weiter auf dem Weg zu ihm zu gelangen. Sehe also meine Worte nur als Anregung, so wie ich Deine als Impuls begrüßt habe, mich wieder mit den Worten des Herrn in diesen Versen zu befassen.
Wir können nur beide lernen, weil Gott unser Lehrmeister ist!
Servus
