
Doch zunächst zu @Zeus' Kritik.
ΖεÏÏ‚, könnte es sein, dass Du dazu neigst "Blitz und Donner" zu gebrauchen?


Darum tat er das ja. Der Tempel war Jesus heilig und als Sohn Gottes hatte er die Vollmacht, den Tempel zu reinigen.Zeus hat geschrieben:... so wie Jesus selbst durch sein "friedfertiges" Verhalten, Aufforderug zu Gewalt, Vefluchung, Beschimpfung und Drohungen demonstriert hat.Halman hat geschrieben:Die Kernbotschaft [Jesu] ist eine frohe Botschaft, welche die Liebe und Nächstenliebe im Zentrum hat...
Als Jesus im Jerusalemer Tempel die Händler und die Geldwechsler sitzen sah, trieb er sie der Überlieferung des Johannesevangeliums zufolge mit einer Geißel aus Stricken aus dem Tempel, stieß Tische um und verschüttete das Geld der Wechsler mit den Worten:
(Joh 2,16 EU)„Macht meines Vaters Haus nicht zum Kaufhaus!“ .
Der Neutestamentler Prof. Theologe Klaus Berger erklärt diesbezüglich:
Dies war gewissermaßen Jesu Protest, der sich dagegegen richtete das Gebetshaus zu einem Kaufhaus zu machen, der die Leute aufrütteln sollte. Berger erklärt weiter:Zitat von Klaus Berger aus "Die Bibelfälscher" (Seite 255):
Zweifellos gewaltsam ist Jesu Vorgehen gegen die Händler im Tempel, und in Joh 2,14-17 ist Jesu Aktion sogar umfassend. Im Hintergrund steht Sach 14,21b. Dagegen geht es im Markustext (11,15-19) um eine andere Schriftstelle (Jes 56,7), denn jetzt steht die Epoche der Heidenmission bevor. Nach Matthäus treibt Jesus die aus, die nicht hineingehören, nimmt aber die hinzu, die als Israeliten hinzugehören könnten. - Jesu gewaltsame Aktion im Tempel ist deshalb anstößig wie andere prophetische Zeichenhandlungen seit jeher in Israel auch, wie z.B. die Ehe Hoseas. Die Normenverletzung hat daher System, denn die Zeichenhandlung lebt davon, dass sie aufmerksam wahrgenommen und bedacht wird.
In den Evangelien wird der Fokus darauf gelegt, dass Jesus die Tische umstieß und die Münzen auf den Boden schüttete. Die Schriftgelehrten fragten danach, woher er die Vollmacht hierfür nahm.Zitat aus "Die Bibelfälscher" (Seite 257-258):
Jesus übt also Gewalt gegen Personen (Händler, Käufer, Wechsler im Tempel) und gegen Sachen (...) aus ... im Sinne prophetischer Zeichenhandlungen ... Er gestattet seinen Jüngern, sich gegen Personen (Straßenräuber) zu verteidigen. Die Gewalt gegen Personen oder Sachen rührt aus legetimen Besitzrechten. Die Öffentlichkeitswirkung der Normenverletzung steht im Dienste der Verkündigung der Würde Jesu. Insofern gilt: Die Normen sind nicht oberste Prinzipien oder überhaupt so etwas wie Prinzipien. Was wirklich Gottes Wille ist, das bestimmt sich aktuell aus der Verkündigung des Evangeliums.
Daher gibt es in Jesu Tun und Botschaft notwendige Gewaltanwendung. Diese muss nicht in verlogen-hilfloser Exegese künstlich beseitigt werden.
Jesus handelte überlegt und gebrauchte gem. allen Evangelisten Worte gegenüber den Leuten, die er hinaustrieb. Hätte er die Leute tatsächlich mit der Peitsche geschlagen, so wäre dies für Jesus sehr außergewöhnlich und zudem wäre es eine weitere, brisante Provokation gewesen. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass dies nicht deutlicher von einem Evangelisten berichtet worden wäre. Jedenfalls vermag ich dem JohEv dergleichen nicht eindeutig zu entnehmen (mit Eisegese kann man dies dort natürlich hineindeuten).
Schauen wir uns die Tempelreinigung im JoEv genauer an:
Jesus "machte eine Geißel aus Stricken", wozu Zeit notwendig war; er handelte offenkundig bewusst und überlegt. Sicher ist, er "trieb sie alle zum Tempel hinaus", mit der Peitsche in der Hand. Nun waren wir ja nicht dabei. Die johanneische Schilderung legt m. E. nicht nahe, dass Jesus mit der Peitsche die Menschen geschlagen hätte. Der Peitschenknall kann ein wirksames Mittel sein, um alle Menschen und ihre Tiere rauszutreiben. Es ist m. E. plausibel, dass die Händler ihren Tieren hinterherlaufen, um sie einzufangen.Zitat aus Joh 2:13-21:
13 Und das Passah der Juden war nahe, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
14 Und er fand im Tempel die Ochsen-, Schaf- und Taubenverkäufer und die Wechsler sitzen.
15 Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um;
16 und zu den Taubenverkäufern sprach er: Nehmt dies weg von hier, macht nicht das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus!
17 Seine Jünger gedachten daran, dass geschrieben steht: "Der Eifer um dein Haus verzehrt mich."
18 Die Juden nun antworteten und sprachen zu ihm: Was für ein Zeichen der Vollmacht zeigst du uns, dass du dies tust?
19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn aufrichten.
20 Da sprachen die Juden: 46 Jahre ist an diesem Tempel gebaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?
21 Er aber sprach von dem Tempel seines Leibes.
Ferner berichtet Johannes davon, dass Jesus mit den Leuten sprach und ihre Tische umstieß. - Ich bin dafür, nichts in dem Text hineinzulesen, was dort nicht steht. Allerdings räume ich eine, dass Johannes bezüglich des Aublaufes der Tempelreinigung durchaus einen Interpretationspielraum lässt. Als Rezipient nehme ich mir jedoch die Freiheit einer persönlichen Deutung; entscheidend hierfür ist, dass sich die Interpretation am vorliegenden Text orientiert. Andererseits habe ich kein Problem damit andere Deutungen gelten zu lassen.
Jesu Worte sind nicht immer leicht zu verstehen. Er gebot auch sein Fleisch zu essen und sein Blut zu tinken und die Leute gingen weg. Mit seinen Jüngern aß er dann tatsächlich beim ersten Abendmal sein "Fleisch" in Form von ungesäuerten Brot und trank sein "Blut" in Form von Rotwein.Zeus hat geschrieben: (Mt 10,34-35): "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter."
Jesus machte gem. Mat 10:34-39 (teilweise von Dir zitiert) seinen Zuhörer klar, dass seine Lehre die Menschen entzweien würde, sogar mitten durch Familien.
Um seiner würdig zu sein, muss ein Christ bereit sein, sich zu Jesus zu bekennen, auch wenn Feunde und Familienmitglieder dagegen sind. Man muss also bereit sein, sein früheres Leben aufzugeben, um das christiche Leben zu erlangen.
Jesus sprach Worte des Geistes, die man nicht zu buchstäblich auffassen sollte. So sollte man Jesu Kreuz ja auch nicht buchstäblich auf sich nehmen, sondern sinnbildlich.
Bevor sie am letzten Abend zum Garten Gethsemane gingen, wies Jesus ihnen an, Schwerter mitzunehmen.
Im Matthäusevangelium finden wir den schönen Auspruch:Zitat aus Luk 22:36-38:
36 Er sprach nun zu ihnen: Aber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert; 37 ... 38 Sie aber sprachen: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.
Sie sollten also nicht mit dem Schwert wie Krieger kämpfen (sich also auch nicht im jüdischen Krieg den Zeloten und Schimon bar Giora anschließen). Jesus wollte nur nicht, dass seine Jünger wehrlos sind. Gegen Soldaten hätten sie kaum eine Chance gehabt, aber gegen wilde Tiere durchaus.Mat 26:52:
52 Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.
Jesus stellte auch Grundsätze auf, wie diesen hier:
Bedeutet dass, dass jeder, der Jesus verleugnet, keine Chance mehr hat? Nun, Petrus verleugnete Jesus gleich drei mal und dennoch baute Jesus auf ihn die christliche Gemeinde auf. Jesus hatte Unterscheidungsvermögen und wusste, dass Petrus aus menschlicher Schwäche der Furcht erlag.Mat 10:33:
33 Wer aber mich vor den Menschen verleugnen wird, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater, der in den Himmeln ist.
Die christlichen Regeln werden mit Milde und Barmherzigkeit angewandt, ansonsten könnte man dem auch kaum entsprechen. Ein christlicher Grundsatz lautet: "Wer von uns ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."
Als Jesus befragt wurde, wer unser Nächster sei, antwortete er mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samarither. Demnach ist jeder unser Nächster. Wir sollten handeln, wie der barmherzige Samarither. Klarer geht es doch nicht.
