Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
#1 Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" (Ausgabe 50/1999) enthält unter der Überschrift "Ist Jesus dem Glauben im Weg? ein äußerst interessantes Interview mit dem renommierten evangelischen Neutestamentler Prof. Dr. Andreas Lindemann über "Widersprüche zwischen Jesus-Forschung und kirchlichen Lehren". Lindemann, inzwischen eremitiert, ist Mitautor des mit ca. 100.000 verkauften Exemplaren in Theologenkreisen weitverbreiteten "Arbeitsbuches zum Neuen Testament".
Hier auszugweise einige wichtige Fragen und Antworten aus dem Interview:
SPIEGEL: Stimmen Sie Augsteins Kernsatz [in dessen Buch "Jesus Menschensohn"] zu: "Nicht, was ein Mensch namens Jesus gedacht, gewollt, getan hat, sondern was nach seinem Tode mit ihm gedacht, gewollt, getan worden ist, hat die christliche Religion und mit ihr die Geschichte des sogenannten christlichen Abendlandes bestimmt." Stimmen Sie dem zu?
Lindemann: ...Im Prinzip kann ich diesem Satz zustimmen...
SPIEGEL: Wenn sich nahezu alles, was in der Bibel steht, als unhistorisch erwiese, könnte es Ihren Glauben erschüttern?
Lindemann: Nicht im geringsten...
SPIEGEL: In einer "Handreichung" des Vatikans wird behauptet, "dass es sich bei den Evangelien um Lebensbeschreibungen Jesu handelt."
Lindemann: Das wird seit Jahrzehnten von keinem ernst zu nehmenden Exegeten mehr behauptet.
SPIEGEL: Ihr Kollege Traugott Holtz ...schreibt: "Über die Zeit bis zu Jesu erstem öffentlichen Auftreten wissen wir gar nichts."
Lindemann: Holtz hat völlig recht...
SPIEGEL: Viele halten die Legenden vom Kindermord des Herodes in Bethlehem und von der Flucht der so genannten Heiligen Familie nach Ägypten noch immer für Tatsachenberichte.
Lindemann: Unterschätzen Sie nicht die Allgemeinbildung der Deutschen?... Bethlehem wird wahrscheinlich nicht der Geburtsort Jesu gewesen sein, Bethlehem wird wahrscheinlich nur deshalb genannt, weil es die Stadt Davids war und dort laut Altem Testament der Messias geboren werden sollte.
SPIEGEL: Ist Jesus in Nazaret geboren?
Lindemann: Das vermute ich und mit mir viele andere.
SPIEGEL: Dass die Jungfrauengeburt nicht historisch ist, ist feste protestantische Überzeugung. Wie äußern sich heutzutage die katholischen Exegeten?
Lindemann: Nach meinem Eindruck halten nur wenige Neutestamentler daran fest.
SPIEGEL: Ist es für Sie ein Problem... das Glaubensbekenntnis zu sprechen: "Geboren von der Jungfrau Maria?"
Lindemann: Nein, überhaupt nicht. Glauben, das kann ich auch als kritischer Exeget...
SPIEGEL: Hielt sich Jesus für Gottes Sohn?
Lindemann: Nein...
SPIEGEL: Laut Bibel hat Jesus Tote auferweckt, einen Sturm gestillt, ist über Wasser gegangen, hat Fünftausend mit fünf Broten und zwei Fischen gesättigt, Wasser in Wein verwandelt. War Jesus zu solchen Wundern, also zu Taten fähig, die vor und nach ihm kein Mensch vollbracht hat?
Lindemann: Ich halte es für ausgeschlossen, dass Jesus die von Ihnen genannten Wunder getan hat...
SPIEGEL; Was von all dem, was Christen sonst noch glauben oder glauben sollen, hat Jesus schon geglaubt? Dass er präexistent war, es ihn also schon gab, bevor er gezeugt wurde? Dass er wiederkehren werde am Ende der Tage?
Lindemann: All das ist christlicher Glaube, und Jesus hat dies nicht geglaubt...Die urchristliche Gemeinde hat ihren Glauben in Worte Jesu gekleidet,
SPIEGEL: War das Grab denn leer?
Lindemann: Das weiß ich nicht. Aber selbst wenn das Grab und Reste des Leichnams Jesu gefunden würden, würde dies meinen Glauben an die Auferweckung durch Gott nicht berühren.
SPIEGEL: Was halten Sie denn von den Visionen, die Paulus im 1. Korintherbrief aufzählt, dass Christus gesehen worden sei?... Was wäre auf dem Film gewesen, wenn damals eine Kamera diese Visionen hätte aufnehmen können?
Lindemann: Man würde auf dem Film die von Paulus erwähnten Menschen, vielleicht ihre Reaktionen, aber gewiss kein filmisch wahrnehmbares Gegenüber sehen.
SPIEGEL: Reicht Ihnen als Basis für Ihren Glauben die Behauptung von Menschen, was sie erlebt haben? Ihr Glaube lebt vom Glauben dieser Urchristen?
Lindemann: So ist es.
Hier auszugweise einige wichtige Fragen und Antworten aus dem Interview:
SPIEGEL: Stimmen Sie Augsteins Kernsatz [in dessen Buch "Jesus Menschensohn"] zu: "Nicht, was ein Mensch namens Jesus gedacht, gewollt, getan hat, sondern was nach seinem Tode mit ihm gedacht, gewollt, getan worden ist, hat die christliche Religion und mit ihr die Geschichte des sogenannten christlichen Abendlandes bestimmt." Stimmen Sie dem zu?
Lindemann: ...Im Prinzip kann ich diesem Satz zustimmen...
SPIEGEL: Wenn sich nahezu alles, was in der Bibel steht, als unhistorisch erwiese, könnte es Ihren Glauben erschüttern?
Lindemann: Nicht im geringsten...
SPIEGEL: In einer "Handreichung" des Vatikans wird behauptet, "dass es sich bei den Evangelien um Lebensbeschreibungen Jesu handelt."
Lindemann: Das wird seit Jahrzehnten von keinem ernst zu nehmenden Exegeten mehr behauptet.
SPIEGEL: Ihr Kollege Traugott Holtz ...schreibt: "Über die Zeit bis zu Jesu erstem öffentlichen Auftreten wissen wir gar nichts."
Lindemann: Holtz hat völlig recht...
SPIEGEL: Viele halten die Legenden vom Kindermord des Herodes in Bethlehem und von der Flucht der so genannten Heiligen Familie nach Ägypten noch immer für Tatsachenberichte.
Lindemann: Unterschätzen Sie nicht die Allgemeinbildung der Deutschen?... Bethlehem wird wahrscheinlich nicht der Geburtsort Jesu gewesen sein, Bethlehem wird wahrscheinlich nur deshalb genannt, weil es die Stadt Davids war und dort laut Altem Testament der Messias geboren werden sollte.
SPIEGEL: Ist Jesus in Nazaret geboren?
Lindemann: Das vermute ich und mit mir viele andere.
SPIEGEL: Dass die Jungfrauengeburt nicht historisch ist, ist feste protestantische Überzeugung. Wie äußern sich heutzutage die katholischen Exegeten?
Lindemann: Nach meinem Eindruck halten nur wenige Neutestamentler daran fest.
SPIEGEL: Ist es für Sie ein Problem... das Glaubensbekenntnis zu sprechen: "Geboren von der Jungfrau Maria?"
Lindemann: Nein, überhaupt nicht. Glauben, das kann ich auch als kritischer Exeget...
SPIEGEL: Hielt sich Jesus für Gottes Sohn?
Lindemann: Nein...
SPIEGEL: Laut Bibel hat Jesus Tote auferweckt, einen Sturm gestillt, ist über Wasser gegangen, hat Fünftausend mit fünf Broten und zwei Fischen gesättigt, Wasser in Wein verwandelt. War Jesus zu solchen Wundern, also zu Taten fähig, die vor und nach ihm kein Mensch vollbracht hat?
Lindemann: Ich halte es für ausgeschlossen, dass Jesus die von Ihnen genannten Wunder getan hat...
SPIEGEL; Was von all dem, was Christen sonst noch glauben oder glauben sollen, hat Jesus schon geglaubt? Dass er präexistent war, es ihn also schon gab, bevor er gezeugt wurde? Dass er wiederkehren werde am Ende der Tage?
Lindemann: All das ist christlicher Glaube, und Jesus hat dies nicht geglaubt...Die urchristliche Gemeinde hat ihren Glauben in Worte Jesu gekleidet,
SPIEGEL: War das Grab denn leer?
Lindemann: Das weiß ich nicht. Aber selbst wenn das Grab und Reste des Leichnams Jesu gefunden würden, würde dies meinen Glauben an die Auferweckung durch Gott nicht berühren.
SPIEGEL: Was halten Sie denn von den Visionen, die Paulus im 1. Korintherbrief aufzählt, dass Christus gesehen worden sei?... Was wäre auf dem Film gewesen, wenn damals eine Kamera diese Visionen hätte aufnehmen können?
Lindemann: Man würde auf dem Film die von Paulus erwähnten Menschen, vielleicht ihre Reaktionen, aber gewiss kein filmisch wahrnehmbares Gegenüber sehen.
SPIEGEL: Reicht Ihnen als Basis für Ihren Glauben die Behauptung von Menschen, was sie erlebt haben? Ihr Glaube lebt vom Glauben dieser Urchristen?
Lindemann: So ist es.
#2 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Eine sehr intelligente Antwort, wirklich...Münek hat geschrieben: - - -
SPIEGEL: War das Grab denn leer?
Lindemann: Das weiß ich nicht. Aber selbst wenn das Grab und Reste des Leichnams Jesu gefunden würden, würde dies meinen Glauben an die Auferweckung durch Gott nicht berühren.
- - -
Mensch Heinz, wie kannst Du ein Interview mit derart widersprüchlichen Antworten auch nur in diesem Forum einstellen... Ts, ts,ts...
#3 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Was ist denn daran widersprüchlich?R.F. hat geschrieben: Mensch Heinz, wie kannst Du ein Interview mit derart widersprüchlichen Antworten auch nur in diesem Forum einstellen... Ts, ts,ts...
Wenn man die sterblichen Überreste von R.F. in 300 Jahren ausgraben würde, bedeutet dies dann, Gott hätte ihn nicht auferweckt von den Toten obwohl er mit Christus gestorben ist(Kol 3,3 )?
#4 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
R.F. hat geschrieben: Eine sehr intelligente Antwort, wirklich...
Mensch Heinz, wie kannst Du ein Interview mit derart widersprüchlichen Antworten auch nur in diesem Forum einstellen... Ts, ts,ts...
Tja,wenn man die Aussagen des "Neutestamentlers" Lindemann zusammenfassen wollte,könnte man schreiben:
"Jesus war ein normaler Jude,der von den Römern als vermeintlicher Aufrührer hingerichtet wurde!
Alles was über ihn in der Bibel steht ist erfunden."
Wenn Herr Lindemann das Glaubensbekenntnis spricht und währenddessen sagt
"...geboren von der Jungfrau Maria," obwohl er überzeugt ist,dass dem nicht so war,und am Ende Amen sagt,dann ist er schlichtweg ein Lügner.
#5 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Tatsächlich ein interessantes Interview.Münek hat geschrieben:Das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" (Ausgabe 50/1999) enthält unter der Überschrift "Ist Jesus dem Glauben im Weg? ein äußerst interessantes Interview mit dem renommierten evangelischen Neutestamentler Prof. Dr. Andreas Lindemann
Wenn ich es recht verstehe, begründet er seinen Glauben rein geistig - das ist erst mal sympathisch. - Was ich nicht verstehe, ist folgendes:
Wenn man über Jesus nichts weiss außer über die Bibel-Texte (und Apokryphen): Wie kann man überhaupt darüber hinaus entscheiden, was ist oder was nicht ist? ("Hielt sich Jesus für Gottes Sohn?" - "Nein")
#6 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
So ist der heutige Durchschnittstheologe. Überzeugt, dass es sich beim neuen Testament um eine Art Märchensammlung handelt, kann er dies nicht sagen, weil er dann seinen Broterwerb verliert. So lässt man ihn weiter gewähren, wohl wissend, dass er seinen Studenten nicht das nötige Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Schrift vermitteln kann bzw. will...Catholic hat geschrieben:R.F. hat geschrieben: Eine sehr intelligente Antwort, wirklich...
Mensch Heinz, wie kannst Du ein Interview mit derart widersprüchlichen Antworten auch nur in diesem Forum einstellen... Ts, ts,ts...
Tja,wenn man die Aussagen des "Neutestamentlers" Lindemann zusammenfassen wollte,könnte man schreiben:
"Jesus war ein normaler Jude,der von den Römern als vermeintlicher Aufrührer hingerichtet wurde!
Alles was über ihn in der Bibel steht ist erfunden."
Wenn Herr Lindemann das Glaubensbekenntnis spricht und währenddessen sagt
"...geboren von der Jungfrau Maria," obwohl er überzeugt ist,dass dem nicht so war,und am Ende Amen sagt,dann ist er schlichtweg ein Lügner.
#7 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Mein lieber closs, diese wundersame Drehung schafft mein Kopf nicht. Wenn aber doch - was in ein paar tausend Jahren möglich sein könnte -, dann glaube ich gewiss auch an das Wunder der Selbstorganisation der Materie oder an das der Zeitdehnung...closs hat geschrieben: - - -
Wenn ich es recht verstehe, begründet er seinen Glauben rein geistig - das ist erst mal sympathisch.
- - -
#8 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Das war auch ein arger Spagat meinerseits, den ich allerdings für möglich halte. - Hier die geistige Welt - dort das Vergängliche, das eh nur Gleichnis ist. - Aber ob dies auf Lindemann zutrifft, weiss ich beim besten Willen nicht.R.F. hat geschrieben:Mein lieber closs, diese wundersame Drehung schafft mein Kopf nicht.
#9 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Münek hat geschrieben: SPIEGEL: Ihr Kollege Traugott Holtz ...schreibt: "Über die Zeit bis zu Jesu erstem öffentlichen Auftreten wissen wir gar nichts."
Lindemann: Holtz hat völlig recht...
mein Name ist Erwin Lindemann.........und im Herbst eröffnet dann der Papst mit meiner Tochter eine Herrenboutique in Duisburg.
für solches Interview muss man Professor sein
Angelas Zeugen wissen was!
#10 Re: Müssen Theologieprofessoren Atheisten sein? NEIN.
Ein hartes Wort. Oder er ist einfach Jemand, der sich aus ideolgischen Gründen in die eigene Tasche lügt. Soll ja gar nicht so selten sein.Catholic hat geschrieben: Wenn Herr Lindemann das Glaubensbekenntnis spricht und währenddessen sagt
"...geboren von der Jungfrau Maria," obwohl er überzeugt ist,dass dem nicht so war,und am Ende Amen sagt,dann ist er schlichtweg ein Lügner.
Logisch nachvollziehbar ist es nicht.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell