Nachfolge

Themen des Neuen Testaments
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Magdalena61
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#1 Nachfolge

Beitrag von Magdalena61 » Mo 13. Mai 2013, 11:24

Jesus Christus ruft Menschen in die Nachfolge: "Folge mir nach!"

Mt. 9,9 (Schlachter 2000): Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach
Mk. 10,21 (Schlachter 2000): Da blickte ihn Jesus an und gewann ihn lieb und sprach zu ihm: Eines fehlt dir! Geh hin, verkaufe alles, was du hast, und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm, nimm das Kreuz auf dich und folge mir nach!
Joh. 1, 43 (Schlachter 2000): Am folgenden Tag wollte Jesus nach Galiläa reisen; da findet er Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!
Joh. 12,26 (Schlachter 2000): Wenn jemand mir dienen will, so folge er mir nach; und wo ich bin, da soll auch mein Diener sein; und wenn jemand mir dient, so wird ihn [mein] Vater ehren.
Wir kennen das Evangelium. Wir haben ein umfangreiches Bibelwissen.

Wie setzen wir unser Wissen in die Praxis um?

Wie sieht Nachfolge für euch praktisch aus?
Woran erkennt man einen Nachfolger?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

closs
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#2 Re: Nachfolge

Beitrag von closs » Mo 13. Mai 2013, 12:35

Magdalena61 hat geschrieben:Wie sieht Nachfolge für euch praktisch aus?
Vorweg: Es gäbe einige Beispiele, wie in der Praxis Nachfolge NICHT aussieht - aber das verrate ich nicht. - Es sind die Schwächen, die einem Leid tun, wenn man sie erkennt - oder erst später leid tun werden, weil man sie vorher nicht erkannt hat - oder Verhärtungen, die noch nicht gelöst sind.

Praktisch hat bei mir bisher Nachfolge so ausgesehen, dass in unserer Ehe der von beiden erkannte höhere Sinn über Krisen getragen hat. - Durchhalten auch in Zeiten, die schwer sind. - Das setzt geistige Verwurzelung beider Seiten voraus. - Jetzt haben wir 4 erwachsene Kinder, die sehen, dass es sich lohnt, Schwierigkeiten zu meistern. - Das würde auch ein Psychologe sagen können - aber es hat sehr wohl etwas mit Nachfolge Jesu zu tun.

Unter Nachfolge verstehe ich auch das distanzierte Verhältnis zu Geld. - Wenn eine Versicherung frei wird, kann man davon ein Goldenes Kalb kaufen, aber auch die Kinder unterstützen oder Bedürftige im Umfeld. - Insofern ist meine Frau ein "soziales Unternehmen", das ich gerne finanziere.

Nachfolge ist natürlich auch unsichtbare Nachfolge, indem man in sich selber verbunden ist mit dem Geist Gottes. - Diese Verbindung kann sehr leise aber stark sein. - Nachfolge über das minutiöse Einhalten von biblischen Feiertagen zu definieren, halte ich für Aberglauben, WENN es sich nicht um eine natürliche Herzenssache handelt. - "Natürlich" heißt wirklich empfunden und nicht sich rituell auferlegt.

Nachfolge heißt auch Verkündigung - allerdings ist das schwer, weil die geistigen Grundlagen unserer Zeit so zerrüttet sind (außerhalb und vor allem innerhalb des Christentums), dass man eigentlich nicht mehr weiß, was man sagen soll. - Handeln scheint mehr zu bringen - Geist scheint verbal nur sehr schwer vermittelbar zu sein.

Magdalena61 hat geschrieben:Woran erkennt man einen Nachfolger?
Ich erkenne Nachfolger Jesu an ihrer Art mit sich und anderen umzugehen. - Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob jemand "zertifizierter" Christ oder" incognito" nachfolgt. - Ich halte es für Aberglauben, Nachfolge über gemeindliche Manöver zu rekrutieren.

barbara
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#3 Re: Nachfolge

Beitrag von barbara » Mo 13. Mai 2013, 13:05

ich achte bei jeder Handlung darauf, ob sie in Liebe geschieht.

nun, soweit meine Achtsamkeit reicht. Es ist nicht ganz einfach, beständig diesen Fokus zu halten, und oft merke ich gar nicht, wie ich wieder rausfalle und unbewusste Gewohnheiten ausübe, die ich nicht ausübte, wären sie mir bewusst.

grüsse, barbara

Hemul
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#4 Re: Nachfolge

Beitrag von Hemul » Mo 13. Mai 2013, 13:14

Magdalena61 hat geschrieben:Jesus Christus ruft Menschen in die Nachfolge: "Folge mir nach![/
Wie sieht Nachfolge für euch praktisch aus?
Woran erkennt man einen Nachfolger?
LG


Hallo Magda!

Die Antwort steht in Johannes 13:34+35. Dort heißt es diesbezgl.: (Menge)

34: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, wie auch ich euch geliebt habe,
so sollt auch ihr einander lieben.

35: "DARAN WERDEN ALLE ERKENNEN, DASS IHR MEINE JÜNGER SEID, WENN IHR LIEBE
UNTEREINANDER HABT" ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#5 Re: Nachfolge

Beitrag von closs » Mo 13. Mai 2013, 13:19

Hemul hat geschrieben:Die Antwort steht in Johannes 13:34+35.
So steht es geschrieben - und es ist erfreulich, dass Du DIch darauf beziehst.

Andererseits zeigen mir meine Erfahrungen mit vielen Glaubensgemeinschaften, dass solche Stellen sehr gerne als Feigenblatt verwendet werden, die Praxis aber ganz anders läuft. - Warum da so ist, wäre auch mal ein THema, aber hier eher OT-lastig.

Hemul
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#6 Re: Nachfolge

Beitrag von Hemul » Mo 13. Mai 2013, 14:15

closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Die Antwort steht in Johannes 13:34+35.
So steht es geschrieben - und es ist erfreulich, dass Du DIch darauf beziehst.

Andererseits zeigen mir meine Erfahrungen mit vielen Glaubensgemeinschaften, dass solche Stellen sehr gerne als Feigenblatt verwendet werden, die Praxis aber ganz anders läuft. - Warum da so ist, wäre auch mal ein THema, aber hier eher OT-lastig.

Hallo closs!
Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, dass viele Glaubensgemeinschaften solche Bibelstellen als ein Feigenblatt benutzten.
Aber zum Glück sagte der Herr Jesus, dass ein beziehen darauf allein kein Beweis ist. (s. dazu Matth. 7:13-23)

Gem. Vers 16+17 müssen auch unbedingt gute Glaubensfrüchte damit verbunden sein. Mag eine Glaubensgemeinschaft sich auch noch so auf Jesu Worte aus Johannes 13:34+35 beziehen, wenn sie sich untereinander, wie das in den vergangenen beiden Weltkriegen nachweislich geschehen ist tötet, kann etwas nicht stimmen.
Meinst Du nicht auch? :roll:
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Magdalena61
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#7 Re: Nachfolge

Beitrag von Magdalena61 » Mo 13. Mai 2013, 14:39

Hemul hat geschrieben:Die Antwort steht in Johannes 13:34+35. Dort heißt es diesbezgl.: (Menge)
34: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, wie auch ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Ja, das ist aber sehr allgemein formuliert-- und für unvollkommene Menschen (Sünder) wohl nicht wirklich realisierbar: "wie auch ich euch geliebt habe".

Wir sollen dem Beispiel, dem Vorbild Jesu nach-folgen.
Nur, wie closs bereits einwandte-- Interpretationen biblischer Inhalte gibt es wie Sand am Meer-- die Sachlage ist oftmals nicht eindeutig.
closs hat geschrieben:Nachfolge über das minutiöse Einhalten von biblischen Feiertagen zu definieren, halte ich für Aberglauben, WENN es sich nicht um eine natürliche Herzenssache handelt.
Der Sabbat (Ruhetag) ist, glaube ich, schon wichtig. Von einer (heilsnotwendigen) Verpflichtung für die Gemeinde Jesu, jüdische oder andere "Feste"- die ja jedes eine bestimmte geistliche Bedeutung, einen zeichenhaften Charakter haben- zu feiern, ist mir nichts bekannt. Wir bringen auch keine Opfer mehr im Tempel, der legendäre "Sündenbock" hat ausgedient.
Aber wir haben die Freiheit, diese, von Gott gegebenen Feste zu achten und sie zu feiern, wenn wir das wollen.
Ich halte es für Aberglauben, Nachfolge über gemeindliche Manöver zu rekrutieren.
Bezüglich dieser Aussage werden wir beide garantiert nicht miteinander in Streit geraten :) .
Mich wundert immer wieder... wie vehement auf der RKK herumgehackt wird... und dann macht man genau dasselbe, unter "freikirchlichen" Vorzeichen. In der RKK gilt es als Sünde, die Messe am Sonntag zu versäumen, ohne einen triftigen Grund dafür angeben zu können wie z.B. Krankheit.
Nachfolge heißt auch Verkündigung
Hm, ja.

Was ist mit dem Kreuz? Das gehört dazu, nicht wahr? "... der nehme sein Kreuz auf sich..."
LG
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Hemul
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#8 Re: Nachfolge

Beitrag von Hemul » Mo 13. Mai 2013, 14:59

Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Die Antwort steht in Johannes 13:34+35. Dort heißt es diesbezgl.: (Menge)
34: Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander lieben sollt, wie auch ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.
Ja, das ist aber sehr allgemein formuliert-- und für unvollkommene Menschen (Sünder) wohl nicht wirklich realisierbar: "wie auch ich euch geliebt habe".
LG

Hallo Magda!
Jetzt bin ich doch ein wenig enttäuscht von Dir? Glaubst Du wirklich der Herr Jesus verlangt etwas von seinen Nachfolgern was sie gar nicht erfüllen können? :roll:

Was seine Worte bedeuten, u. wie weit dieses markante Erkennungszeichen "WAHRER CHRISTEN" gehen sollte, darauf geht er übrigens in Johannes 15:12-14 näher ein.

Ob Du es glaubst oder auch nicht, es gab u.es gibt auch heute noch "WAHRE CHRISTEN" die die Worte Jesu ernst nehmen, u. bei denen dieses Erkennungszeichen auch deutlich sichtbar ist. ;)
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 13. Mai 2013, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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kamille
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#9 Re: Nachfolge

Beitrag von kamille » Mo 13. Mai 2013, 15:01

Magdalena61 hat geschrieben: In der RKK gilt es als Sünde, die Messe am Sonntag zu versäumen, ohne einen triftigen Grund dafür angeben zu können wie z.B. Krankheit.
Früher ja, aber nun nicht mehr.
Magdalena61 hat geschrieben:Was ist mit dem Kreuz? Das gehört dazu, nicht wahr? "... der nehme sein Kreuz auf sich..."
Freilich, aber jedes Kreuz ist anders, unterschiedlich schwer und groß. So wie in deinen Bibelzitat schon angekündigt. Das Verlassen betrifft das Innere sowie das Äußere. Sicher, wer innerlich alle Begierden und Ängste verläßt, der hat weniger Mühe auch im Außen alles zu verlassen. Darin liegt auch die Schwere und Last des Kreuzes verborgen.
Jesus Christus spricht:..Siehe, ich bin bei euch alle Tage.....

Abischai
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#10 Re: Nachfolge

Beitrag von Abischai » Mo 13. Mai 2013, 17:11

Für mich ist der Aufruf dem Herrn Jesus nachzufolgen zunächst eine theoretische Sache, weil ich nicht gleich sehe, wie das praktisch aussehen soll. Manchmal weiß ich: "hier muß ich mich jetzt [so und so] verhalten, das erwartet der Herr von mir", aber das ist eher selten.
Also gilt es erst mal alles ernst zu nehmen was ich in der Schrift erkenne oder was andere mir in der Schrift aufzeigen. Wenn der Heilige Geist das dann bezeugt (2 oder 3 Zeugen!) ist es bindend. Aber mehr, als es demonstrativ als wahr anzuerkennen, tue ich zunächst nicht. Aber ich "bewege" diese Dinge "in meinem Herzen", man könnte auch sagen "ich meditiere" darüber. Und wenn ein Anwendungsfall kommt, probiere ich die zumeist neue Erkenntnis vorsichtig aus. Ich zweifle nicht an der Richtigkeit, aber das Gefühl, eine bestimmte Sache erstmals im Leben irgendwie richtig zu machen, muß man auch erst mal verarbeiten.

Nachfolge ist für mich zumeist Training in der Heimatkaserne, lange bevor es ins Feld geht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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