Diesbezüglich verweise ich auf auf den Abschnitt Der ideologische Hintergrund der These von der Priorität der Formeln. Ergänzend zitiere ich aus Datierung der Schriften des NTPluto hat geschrieben:Zwischendurch eine Frage:Catholic hat geschrieben:Münek hat geschrieben: Die Frage, wann die Evangelien verfasst worden sind,
ist keine Glaubens- sondern eine historische Frage.
Gut,was ich schrieb,war überspitzt ausgedrückt.
Die meisten Experten meinen, das Markus Evangelium sei als Erstes geschrieben worden, gefolgt von Matthäus, und danach erst das Lukas Ev.
Wann wurden die Markus und Matthäuse Evangelien deiner Meinung nach geschrieben?
@Halman
Was meint Berger zu dieser Frage?
Um seine Gründe für diese Datierungen zu erfahren, müsste man wohl Berges Kommentar zum Neuen Testament (2011) lesen. Dabei handelt es sich um Fachliteratur, die 1051 Seiten umfasst. Dies mir dann doch ein zu "großer Brocken".„Matthäus zwischen 50 und 60 entstanden, Markus spätestens 45, Lukas spätestens 66, Johannes um 68/69, Apostelgeschichte etwa 66/67.
Ein Vergleich der frühen paulinischen Schilderung des Abendmales (um 54 n. Chr.) und der lukanischen Erzählung zeugt von großer Ähnlichkeit. Der Schreiber des LukEv könnte also von Paulus beeinflusst gewesen sein. Dieses passt zur Überlieferung des Kirchenvaters Irenäus, der am Ende des 2. Jh.s Lukas als Verfasser des LukEv nennt. Vermutlich beruf er sich dabei auf eine mündliche Überlieferung.
Zitat aus Luk 22:19-20:
19 Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis! 20 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.
Als Ergänzung zu unserer Diskussion mag Paulus' 3. Missionsreise von Interesse sein.Zitat aus 1Kor 11:23.25:
23 Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, dass der Herr Jesus in der Nacht, in der er überliefert wurde, Brot nahm 24 und, als er gedankt hatte, es brach und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch ist; dies tut zu meinem Gedächtnis! 25 Ebenso auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, dies tut, sooft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis!
Aus dem Abschnitt "Paulus in Cäsarea" möchte ich einiges zitieren:
Wie Paulus in drei seiner Briefe bezeugte, was Lukas bei ihm. In dieser Zeit könnte Lukas [ebenso wie Paulus], den spuren Jesu nachgegangen sein (Luk 1:1-4).Paulus ging damit bewusst den Spuren Jesu nach, der ebenfalls in Cäsarea sein Leiden erstmals angekünigt hatte (Matthäusevangelium 16. 13. 21). ...
... Nach einem Prozess, bei dem der Hohepriester und Ratsmitglieder als Zeugen auftraten und seiner Verteidigungsrede, in der Paulus seine Verwurzelung im jüdischen Glauben betonte, verschob Statthalter Felix das Urteil; Paulus blieb weiterhin in Gefangenschaft. Diese dauerte zwei Jahre lang; in dieser Zeit führte Felix und seine Frau Drusilla mehrfach Gespräche mit Paulus, dessen Botschaft offenbar ihr Interesse fand.
In der Apostelgeschichte wird die frühe Geschichte des Urchristentums geschildert. Auffällig ist, dass die Erzählung im Jahre 61 n. Chr abbricht. Der Tod von Jakobus dem Gerechten (62 n. Chr.) wird nicht mehr erwähnt. "Lukas" berichtet nichts von der römischen Christenverfolgung und dem Tod des Paulus unter Nero (64. n. Chr.). Angesichts des Umfangs, mit dem der Prozess des Paulus berichtet wird, wäre zu erwarten, dass "Lukas" auch auf diese bedeutsamen Ereignisse einginge, hätte er die Apostelgeschichte nach 61-62 n. Chr. verfasst (die historisch-kritische Exegese datiert die Abfassung in die Dekade von 80 - 90 n. Chr.). Ferner wird nichts vom Jüdischen Krieg (66 - 70 n. Chr.) gegen die Römer berichtet; über die Zerstörung Jerusalems und des Tempels schweigt die Apostelgeschichte.
Wikipedia präsentiert unter dem Abschnitt Datierung eine Gegenüberstellung der Pro- und Kontra-Argumente.