Apokalypse: Warum denn nicht?

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Naqual
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#71 Re: We wish you a merry Christmas

Beitrag von Naqual » Fr 3. Jan 2014, 18:00

Hemul hat geschrieben:Naqual, Naqual bitte melden!
Ja was gibt's?

In den hebräischen Schriften gab es keine Hoffnung auf eine himmlische Auferstehung. Gem. Matthäus 11:11 und Apostelgeschichte 2:34 gab es weder für Johannes dem Täufer noch für König David die Möglichkeit ins sogenannte Himmelreich zu kommen:
Du hast Deinen Beitrag also noch einmal einfach kopiert nach meinem Beitrag. Und nun?
Ich hatte ja schon geschrieben und begründet, dass man nach den hebräischen Schriften eben nicht sagen kann, es gäbe keine Hoffnung auf Auferstehung. Man kann es den Schriften sogar entnehmen - je nach Interpretation. Und im Judentum gab es und gibt es da immer wieder verschiedene Meinungsfraktionen. Deswegen hätte ich ja auch gerne eine jüdische Einlassung dazu gehört.

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Naqual
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#72 Re: Apokalypse: Warum denn nicht?

Beitrag von Naqual » Fr 3. Jan 2014, 18:19

2Lena hat geschrieben:
Die haben ein wenig vom AT abgekupfert, der zu schaffende Kanon des NT sollte natürlich mit dem älteren jüdischen Teil mithalten können. Im AT haben wir einen historischen Teil (Geschichte des Volkes Israel wie Bücher Moses, Könige, Chroniken, etc.), und schließlich ausgiebig die kleinen und großen Propheten.
Und jetzt sollte im NT eine prophetische Schrift fehlen? Auf keinen Fall!
Ganz so ist es nicht, lieber Naqual.
Die haben nicht das AT "abgekupfert", sondern...
Stimmt. Im engeren Sinne sicher nicht und es war auch ein wenig "gefrotzelt" von mir, nachdem die Offenbarung in starker Untertreibung nicht zu meinen Lieblingsschriften zählt.

Du hast Recht Naqual, diese beliebte Schriftgattung durfte nicht fehlen!
Äh? Also ich finde, die könnten schon fehlen. Außer vielleicht für den durchaus gegebenen Unterhaltungswert. (Die Offenbarung hat mich auch schon oft unterhalten gehabt früher)

Eben ...
Deswegen braucht es die Offenbarung ...
Denn sie sagt genau - WIE etwas kommt!
Wie denn?
Was es braucht, ist eine innere Offenbarung in jedem Menschen selbst, damit er sich selbst versteht und seine Rolle in seiner Umwelt einnimmt.

Wenn ich mit Leuten über die Offenbarung geredet habe, dann hat mir bisher noch keiner schlüssig sagen können, was er hieraus für sich selbst gelernt hat und wie er dann vielleicht im Falle einer Apokalypse sich verhalten soll. Der andere Johannes unter den Autoren (der mit dem Evangelium) ist da im Vergleich erste Sahne.

Beispiel Offb 20:
10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!
11 Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.
12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.

Was davon wird tatsächlich benötigt? Wo ist der konkrete Tipp für mein Leben (oder das eines anderen)?
"Bald" ist in der Zeittabelle nicht gerade exakt, wenn es vor 1800-1900 Jahren niedergeschrieben wurde, von daher nicht so hilfreich.
Dass jeder nach seinen Werken entlohnt wird, dafür brauche ich kein extra prophetisches Buch, das steht anderswo auch.

R.F.
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#73 Re: Apokalypse: Warum denn nicht?

Beitrag von R.F. » Sa 4. Jan 2014, 18:21

Naqual hat geschrieben: - - -
Wenn ich mit Leuten über die Offenbarung geredet habe, dann hat mir bisher noch keiner schlüssig sagen können, was er hieraus für sich selbst gelernt hat und wie er dann vielleicht im Falle einer Apokalypse sich verhalten soll. Der andere Johannes unter den Autoren (der mit dem Evangelium) ist da im Vergleich erste Sahne.

Beispiel Offb 20:
10 Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe!
11 Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.
12 Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.
- - -
Sicher doch, für sich genommen wirken die Sätze aus Offenbarung Kapitel 22 merkwürdig.

Ich setze mal anders an. Gleich zu Anfang der Offenbarung steht eine Zeitangabe:

Offenbarung 1,10 (Luther):
Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune,

Dieser Text wird im allgemeinen so gedeutet, als Johannes die Offenbarung an einem Sonntag, dem angeblichen Tag des Herrn vermittelt wurde. Doch andere Übersetzungen lauten z.B:

“Das jüdische Neue Testament” von David H. Stern:
Ich kam im Geist in den Tag des Herrn; und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie eine Trompete sagen:

Die “Konkordante Wiedergabe”:
Ich befand mich im Geist im Herren-Tage und höre hinter mir eine laute Stimme wie eine Posaune, die da sagt:

Die Elberfelder Übersetzung:
Ich war an des Herrn Tage im Geiste, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie eine Posaune,

Die Neue-Welt-Übersetzung:
Durch Inspiration befand ich mich dann am Tag des Herrn, und ich hörte hinter mir eine starke Stimme gleich der einer Trompete,

Die King James Version:
I was in the Spirit on the Lord’s day, and heard behind me a great voice, as of a trumpet,

La Sainte Bible par Louis Segond:
Je fus ravi en esprit au jour du Seigneur, et j’entandis derrière moi une voix forte, comme le son d’une trompette,

Wir befinden uns also unmittelbar vor dem “Tag des Herrn” dem siebten Tag der Weltwoche, nicht etwa an einem wöchentlichen Sonntag.

Unter diesem Aspekt muss man die Zeit kurz vor dem Ende des gegenwärtigen System betreffenden Worte in Offenbarung 22,10-12 sehen.

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