sven23 hat geschrieben:Kubitza beschreibt das sehr richtig:
"... Doch was bleibt uns übrig? Wenn wir etwas über Jesus erfahren wollen, können wir uns nur an die Schriften des Neuen Testaments halten."
Dies halte ich für eine sehr wichtige Feststellung, in der ich Dr. Kubitza zustimme. Dass außerbiblische Zeugnis über Jesus ist rar und würde wahrscheinlich bequem auf eine DIN A4-Seite Platz finden.
Die biblischen Evangelien sind mMn die besten "historischen" Zeugnisse, die wir haben. Wenn wir diese für ungültig erklären, dann entziehen wir uns die Diskussionsgrundlage. Daher halte ich es auch für legitim, wenn in der Argumentation auf die biblischen Worte des NT bezug genommen wird.
Das außerbiblische historische Zeugnis über das 1. Jh. im nahen Osten ist sicher viel umfangreicher als das Zeugnis über Jesus. Wir können daraus wohl ableiten, dass viele Juden eine messianische Zeit erwarteten. Sofern ich mich nicht täusche, glaubten wohl auch die Essener und die Schriftgelehrten in Qumran in dieser Richtung.
Die Theorie von der Parusierverzögerung ist ja nicht völlig aus der Luft gegriffen, auch wenn ich sie nicht teile. Wenn ich dies recht verstehe, wird Jesus als einer von vielen Wanderpredigern und "Christussen" gesehen. Christen kontern, dass dieser aber "echt" war. Kritiker kontern, dass sein Irrtum ihn als "unecht" überführt (mal vereinfacht formuliert.)
Nun stellt sich die Frage, was Jesus wirklich meinte, z.B. mit seiner Prophezeiung in Matthäus 24ff. Sie ist komplex genug für einen eigenständigen Thread. Mal sehen, über das Wochende habe ich leider nur eingeschränkt Zeit für das Forum.
@alle User
In seinem Buch
Die Bibelfälscher umreißt Klaus Berger den historische Entwicklung der "Exegese" (wer an seiner Argumentation interessiert ist, kann ja mal im Link bis zur Überschrift "
Probleme mit der Historität - Missverhältnisse in den Dimensionenm von Zeit und Geschichte" scrollen und reinlesen.)