Sohn Gottes

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Catholic
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#81 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Do 4. Jan 2018, 15:36

Rembremerding hat geschrieben: Hier darf man aber den Begriff "Erstgeborene" nicht zeitlich oder gar fleischlich verstehen, also: zuerst Gott, dann der Sohn.

Wobei es nach damaligem (!) Verständnis der Erstgeborene war,der dem König auf den Thron folgte.
Übrigens hat Jesus ja nicht nur gesagt er würde in besonderer Weise den Willen Gottes erfüllen,sondern dass er und Gott eins sind.

closs
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#82 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Do 4. Jan 2018, 16:01

Andreas hat geschrieben:"Ontisch fragen" heißt "das eigene Wahrnehmen an dem orientieren, was IST oder NICHT IST
Nein - das "NICHT-IST" ist keine Orientierungsgröße. - Es kann fälschlich passieren, ist aber nicht das, woran man sich orientiert. - Wenn man sich als Rennfahrer darauf orientiert, möglichst schnell zu fahren, hat man sich auch dann nicht NICHT daran orientiert, wenn man gegen einen Baum fährt.

Andreas hat geschrieben:Wieder versuchst du NUR mit Sprache ein angeblich Vorhandenes zu suggerieren.
Ich suggeriere ein geglaubtes Vorhandenes und begründe, warum. - Wo ist das Problem?

Andreas hat geschrieben:Eine Vermutung, Möglichkeit, ist keine Erkenntnis.
Richtig - aber man erkennt auf dem Weg zu dem, was man nicht erkennen KANN, einiges.

Andreas hat geschrieben:Gadamers Hermeneutik könnte man brutal verkürzt darauf reduzieren, "dass der andere Recht haben könnte".
Naja - das ist jetzt aber nicht sensationell neu. - Das geht mir übrigens genauso - so würde ich Theißen mit seiner Aussage "Jesus hatte eine Naherwartung" Recht geben, FALLS Jesus nur Mensch war.

Mit anderen Worten: Der andere oder man könnte recht unter ermittlelbaren Bedinungen/Setzungen haben. - Insofern scheint es mir sehr sinnvoll zu sein, die Frage zu stellen: Unter welchen Bedingungen ist die Aussage des anderes vermutlich richtig? - Ich versuche dies ständig, wenn ich über Setzungen spreche.

Andreas hat geschrieben:. Wenn ich das richtig verstanden haben, meint Hegel das dialektische Aufheben von These und Antithese in einem viel länger dauernden geschichtlichen Prozess, der weit über ein Menschenleben hinausgeht, während Kant das auf das Denken jeden einzelnen Menschen bezieht.
Hegel bezieht es auf Geschichte - richtig. - Das ändert jedoch nichts daran, dass die Technik und der Sinn der "hegelschen Aufhebung" unabhängig davon funktioniert.

Man kann es in Bezug auf Kant auch anders sagen: Sein Aufheben von Wissen ist ein Schritt in eine höhere Erkenntnisstufe - das wäre dasselbe ohne Hegel, passt aber halt trotzdem zum Grundgedanken seiner Dialektik.

Andreas hat geschrieben:Was aus Sicht Gottes "IST" oder NICHT IST. - Das hat mit mir/dem Subjekt nichts zu tun.
Eben

Andreas hat geschrieben:Weil das Subjekt nicht einmal wissen kann, OB Gott IST oder NICHT ist, kann es auch nicht wissen, ob etwas aus der Sicht oder NICHT-Sicht Gottes ist und auch nicht ob da überhaupt etwas ist oder nicht ist.
Richtig.

Andreas hat geschrieben:Aussagewert = NULL, KOMMA NICHTS
Und das soll KEINE Aussage sein?

Andreas hat geschrieben:Können wir beides machen, aber sowohl das eine wie das andere mit Logik und nicht ohne.
Vergiss nicht, dass "Logik" an sich gar nichts ist als ein Instrument. - "Logik" heißt immer: "Was ist logisch auf Basis welcher Voraussetzungen". - Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wo Du logische Probleme siehst.

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Pluto
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#83 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Pluto » Do 4. Jan 2018, 16:16

closs hat geschrieben:Vergiss nicht, dass "Logik" an sich gar nichts ist als ein Instrument. - "Logik" heißt immer: "Was ist logisch auf Basis welcher Voraussetzungen". - Insofern kann ich nicht nachvollziehen, wo Du logische Probleme siehst.
Nein. Logik kann sehr wohl absolut sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#84 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Do 4. Jan 2018, 16:29

Pluto hat geschrieben:Nein. Logik kann sehr wohl absolut sein.

in Bezug worauf?
Hast Du der Verständlichkeit halber ein Beispiel?

closs
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#85 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Do 4. Jan 2018, 16:42

Pluto hat geschrieben:Nein. Logik kann sehr wohl absolut sein.
Als Technik ist das vermutlich so - aber Du brauchst doch die richtigen Inhalte.

Die Logik, dass auf der Basis, dass jeder Mensch zwei Köpfe hat, das deutsche Volk 160 Mio Köpfe zählt, ist technisch vollkommen richtig. - Aber der Inhalt ist falsch.

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#86 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Do 4. Jan 2018, 16:46

closs hat geschrieben: Die Logik, dass auf der Basis, dass jeder Mensch zwei Köpfe hat, das deutsche Volk 160 Mio Köpfe zählt, ist technisch vollkommen richtig. - Aber der Inhalt ist falsch.

andere Beispiele:
Ein Mensch ist erst ab dem Zeitpunkt der Geburt ein Mensch,also darf man den Zellklumpen vor der Geburt entfernen.
oder:
Ein bewusstloser Mensch kann nicht selbständig entscheiden und handeln und daher nicht als Mensch anzusehen.

Sind diese Aussagen logisch?

closs
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#87 Re: Sohn Gottes

Beitrag von closs » Do 4. Jan 2018, 16:51

Catholic hat geschrieben:Sind diese Aussagen logisch?
Auf Basis einer entsprechenden Hermeneutik sind sie schon logisch. - Mit anderen Worten: Nicht die Logik ist das Problem, sondern die Grundlagen, auf die man Logik aufsetzt. - Wir reden hier zu viel über Technik und zu wenig über Substanz.

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#88 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Do 4. Jan 2018, 16:58

Eben,wenn jemand wie z.B. Peter Singer,überzeugt ist,dass es sich vor der Geburt nicht um einen Menschen handelt,dann kann derjenige auch ohne Probleme hinter der Abtreibung stehen.
Unter der genannten Prämisse (Erst nach der Geburt existiert der Mensch.) ist es logisch (!) das Ungeborene abtreiben zu dürfen,denn man entfernt nur einen Zellklumpen.

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#89 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Münek » Do 4. Jan 2018, 17:02

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ja, für de Glauben allgemein. Aber nicht unbedingt für den Glauben an eine höhere Macht (Gott).
Worauf sonst könnte sich "Glaube" beziehen?
Kant sah Gott nur als Begriff, als Idee an. Den Gedanken an die Existenz eines "persönlichen Gottes" lehnte er ab.

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#90 Re: Sohn Gottes

Beitrag von Catholic » Do 4. Jan 2018, 17:04

Münek hat geschrieben: Kant sah Gott nur als Begriff, als Idee an. Den Gedanken an die Existenz eines "persönlichen Gottes" lehnte er ab.

Gut,das war die Meinung die Kant vertrat,und?

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