Das ist Deine Konstruktion, das weiß ich. Nur hilft mir das nichts. Das sind für mich einfach nur zwei Begriffe mit unbekanntem Inhalt.closs hat geschrieben:Ersetze in meinem vorhergehenden Satz "Gott" mit "Sein" - es ist dasselbe.Savonlinna hat geschrieben:Du willst "Gott" gerecht werden
Wenn Du aber sagen würdest, alles "Seiende" - also alles, was wahrnehmbar ist - sei für Dich das, was Du als "Gott" bezeichnest, wäre die Sache für mich sofort klar. Da würden sogar alle Phantasmagorien, alle Phantastereien, alle Träume (Tagträume und die beim Schlafen), alles Gedichtete, alles Ersehnte, alles Gedachte, alles Geschriebene, alles real Geschehene mitsamt seinen vielen Perspektiven und noch viel mehr darunter fallen.
All dies hat jeweils eigene Realität und hängt miteinander zusammen, produziert sich gegenseitig. Das könnte ich nachvollziehen, wenn jemand das als "schöpferischen Gott" bezeichnet.
Aber das Sein? Außer dem, was ich schon mal versucht habe, dahinter zu vermuten - das ging aber irgendwie fehl. Wurde nicht verstanden oder so. "Sein" also als Abstraktion dessen, dass man Seiendes überhaupt identifizieren kann: das könnte mir noch einleuchten.
Okay.closs hat geschrieben:Deinem Satz widerspreche ich nicht - mein Zusatz hatte sehr wohl einen Sinn - aber dann fusselt's hier noch mehr aus, wenn wir es diskutieren.Savonlinna hat geschrieben:Ich sprach nicht von "Jede gott-"gefällige" Handlung des Menschen", sondern von "Nichts war umsonst, alles ist - und bleibt - Teil der Erkenntnis."
Gott als die Bewegung, als die Veränderung und Verwandlung - das hast Du abgelehnt, aber ich hab keine Chance, das per Suchfunktion zu finden. Was soll ich eingeben?closs hat geschrieben:Eigentlich nicht - jede Synthese mehr ist ein Schritt mehr Entwicklung. Da fühle ich mich jetzt nicht angesprochen.Savonlinna hat geschrieben:Denn was Hegel ausmacht - das Werden, die Entwicklung -, das hast Du verbal immer strikt abgelehnt.
"Entwicklung" ist doch ohnehin DAS Thema des Menschen - sonst hätte es keinen Baum der Erkenntnis gebraucht. - Du rennst bei mir offene Türen ein.
Aber umgekehrt: Wie kommst Du darauf, dass ich das Werden/die Entwicklung ablehnen würde? - Wodurch?
Bei "Dasein" hast Du es immer zugegeben, bei "Sein" aber abgelehnt.
Gott ist für Dich statisch - das habe ich immer aus Deinen Worten herausgehört. Dazu benutzt Du ja auch gerade Substantive.
Das Ego ist aber auch kein Irrtum. Es ist da, vorhanden, und notwendig vorhanden. Es ist Teil der Entwicklung, und aus einem Menschen kann man nicht einen Teil herausbrechen und sagen: das gehört nicht in Deine Entwicklung. Denn dann brechen alle anderen Teile auch zusammen.closs hat geschrieben:Das Ich muss das Ego als Irrtum erkennen, weil man ohne Selbst nicht werden/sich entwickeln kann. - Das wäre vermutlich eine geeignete Formulierung im Kontext.Savonlinna hat geschrieben:Bisher dachte ich, Du meinst: das Ich muss sich als Irrtum erkennen, sonst könne man nicht Gott erkennen
Der Mensch ist keine Maschine, wo man einen Teil rausnehmen kann, sondern er ist ein Organismus. Schneide ein Organ raus, und die anderen Organe müssen das Herausgeschnittene ersetzen, irgendwie.