closs hat geschrieben:Queequeg hat geschrieben:Das glaube ich dir unbesehen, nur, tun sie das nicht alle?
Ja
Freundlich ausgedrückt sind unterschiedliche Interpretationen der Bibel Ausdruck verschiedener Erkenntnis-Zustände derer, die interpretieren. Das Problem: Keiner kann nachweisen, wer am authentischsten ist.
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Nicht mal Du könntest Preise verteilen, weil Du Dich möglicherweise selbst nicht erkennst. - Trotzdem "bist" Du das, was Du "bist" - wir sprechen also nicht über eine Illusion. - Das ist eine Art dessen, was man "ontologische Differenz" zwischen "Sein" (Queequeg "ist") und "Wahrnehmung" ("wir interpretieren Queequeg") nennen kann.
Das ist durchaus schon geschickt formuliert, trifft aber die Realität nicht zu, denn diese Erkenntnis-Zustände, von denen du sprichst, diese sind oft genug die wahnvollen Zustände einer sich mehr oder weniger selbst zerfleischenden Religion.
Oder anders ausgedrückt: würde dieses "Erkennen" der verschiedenen Konfessionen, auf den verschiedenen "Leveln" der Erkenntniszustände im Rahmen der gegenseitigen Achtung vor der jeweils so ganz anderenen Konfession ablaufen, so wären deine Worte überlegenswert. So ist es aber gewiss nicht, denn der Hass, die Abscheu, die Rücksichtslosigkeit und die Boshaftigkeit, zwischen den verschiedensten Konfessionen, die sind nun einmal Tatsache, eine Tatsache, um die auch du nicht herumkommst.
Mehr noch: die Bibel, als heiliges und wahres Wort Gottes entzweite und zerrriß das Christentum in ein Konglomerat von hunderen Konfessionen, Denominationen und wahnvollendeter Sekten, die in sich widersprüchlicher nicht sein können, trotz der Bibel und dieses "liebe deinen Nächsten wie dich selbst" wurde gerade dieses Liebesgebot zu einer aberwitzigen und grotesken Posse, täglich aufgeführt von den Christen selbst.
Welche vielfältigen Gründe es auch immer sein mögen, die Christenmenschen dazu treiben, aus der Bibel nicht die Liebe und Demut zu schöpfen, die sie so gern anderen Menschen künden, sondern Hass und Herzlosigkeit zu leben und oft genug auch vorzuleben.
Am ende: ich halte eigentlich nicht viel von YT und den vielen bunten "Fülmchen" dort, aber hier verkündet eine junge Dame eine Welt, die ganz bestimmt nicht unter der Obhut eines christlichen Gottes steht und prangert die satte Moral einer Welt an, die auch von den Christen zu der gemacht wurde, wie sie heute ist:
https://www.youtube.com/watch?v=Sj00vO48MTk
(Jeder, aber auch jeder Mensch sollte sich diese rund 6 Minuten einmal antun, heute, morgen, immer.)
und hier versuchen uns die Schriftgelehrten und Pharisäer der Moderne, im theologisch mümmelnden Kauderwelsch, den Unterschied zwischen Nah und Fernerwartung auf's Gemüt zu drücken.
Der Mensch, gerade auch der religiöse Mensch, der ist schon eine etwas sehr desaströse Spezies.