Liebe deinen Nächsten

Themen des Neuen Testaments
Helmuth
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#71 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Helmuth » Di 16. Mär 2021, 16:07

SamuelB hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 15:38
Das war doch Helmuths Interpretation von Sündern, weil er den Ausdruck nicht schon wieder verwenden wollte. In der Bibel kommt es gar nicht vor und ich habe es daher auch als Helmuths Meinung aufgefasst.
Ich kann auch bei den Ausrücken Schlangenbrut und Otterngezücht bleiben, wei man das im 1. Jh so gesagt hatte. Aber wie man sieht dringt es erst dann tiefer in die Seele ein, wenn man einen zeitgemäßeren Ausdruck dafür verwendet.

Dann wird es, und das nehme ich zur Kenntnis, dass du dazu "meine Meinung" sagst, so verstanden wie es Jesus meiner Meinung nach auch gemeint hat.

Wer sich mit nun Schlangenbrut und Otterngezücht besser angesprochen fühlt, dann soll er das halt so sehen. Streicheleinheiten waren es jedenfalls keine. Für mich sagte Jesu damit sinngemäß "Arschlöcher". Es geht um das dreckige Verhalten nicht um das physische Analorgan. Aber ok, wer hier meint einen auf etepetete zu machen, der wird sich eben nur provozert fühlen anstelle zu erfassen, was Jesu damit wirklich sagen wollte.
Zuletzt geändert von Helmuth am Di 16. Mär 2021, 16:09, insgesamt 2-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Tree of life
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#72 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Di 16. Mär 2021, 16:07

SamuelB hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 15:38
Das war doch Helmuths Interpretation von Sündern
Ja, das sprach Jack ja an und ich ging darauf ein.
Abgesehn davon, selbst wenn jemand sich in einer bestimmten Situation einmal wie ein AL verhält, muss er ja deswegen ned immer ein AL sein.
Es gibt Nichtgläubige, die ihr Leben lang sich nichts zu Schulden kommen liesen, weil sie halt so sind und würden trotzdem vor Gott als Sünder dargestellt?
Und jetzt:"pipipipi, ja aaaaaber die Bibel sagt pipipipi"

Tree of life
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#73 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Di 16. Mär 2021, 16:09

Helmuth hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:07
ch kann auch bei den Ausrücken Schlangenbrut und Otterngezücht bleiben.
Bei den Schriftgelehrten und Pharisäern

Helmuth hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:07
...wenn man einen zeitgemäßeren Ausdruck dafür verwendet.
Hier verwendest du den Ausdruck AL für andere , drüben sprachst du von dir, dass du Mal ein "Nudelaug" warst.
Ma muass ned wiar a Fromma ume kumma, aber Mundl-Speak is ned grod des woahre.
Zuletzt geändert von Tree of life am Di 16. Mär 2021, 16:21, insgesamt 2-mal geändert.

Ruth
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#74 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Ruth » Di 16. Mär 2021, 16:20

Tree of life hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:09
Helmuth hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:07
ch kann auch bei den Ausrücken Schlangenbrut und Otterngezücht bleiben.
Bei den Schriftgelehrten und Pharisäern

Genau so ist es .... und das passiert, wenn man einzelne Worte umdeutet, und verallgemeindert, so wie es einem gerade in den Kram passt.

Die Ausdrücke "Schlangenbrut" und "Otterngezücht" hat Jesus NUR ... wirklich NUR für die Pharisäer und Schriftgelehrten benutzt. Und zwar, um ihnen zu zeigen, dass ihre äußere Frömmigkeit NICHTS ... aber auch gar NICHTS wert ist ... und wenn man sie auch noch so oft zur Schau stellt.

Ich finde es schon lange sehr seltsam, dass diejenigen, die heutzutage sich als die Frömmsten der Frommen darstellen, genau dieser Worte Jesus bedienen, um sie bei denen anzuwenden, die unter der Frömmigkeit und das Gericht der damaligen Frommen leiden mussten, weswegen Jesus diese immer in Schutz genommen hat, und den Frommen einen Spiegel vorgehalten hat, in dem er ihre Frömmigkeit zur Heuchelei erklärte.

Das ist übrigens genauso seltsam, wie die Reden der Freunde von Hiob, die Seitenlang in der Bibel zitiert werden, und noch heute zur Grundlage mancher Predigt werden .... obwohl in der Geschichte Gott deutlich gemacht hat, dass die Freunde von Hiob falsch lagen, und Hiob für diese vor Gott eintreten musste.
Zuletzt geändert von Ruth am Di 16. Mär 2021, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.

JackSparrow
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#75 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von JackSparrow » Di 16. Mär 2021, 16:25

Tree of life hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 14:53
Also wenn ich sage, xxx ist in meinen Augen ein AL macht das einen Unterschied zu dem, als würde ich behaupten in Jacks Augen ist xxx ein AL
Das tat er nicht.

viewtopic.php?f=11&t=6624&start=20#p415264


Lena hat geschrieben:Macht der Bekehrte bei Saufgelagen, Einbrüchen, unmoralischen Vergnügungen usw. nicht mehr mit,
wird er zum Anstoss.
Oder wenn der Bekehrte ungehorsame Söhne steinigt.

Sein besser geworden sein nervt und klagt das Gewissen an. Er wird zum Feind.
Er betrachtet andere als seine Feinde. Weil es ihm nicht gelingt sie davon zu überzeugen, dass er "besser geworden" ist.

Will der Bekehrte alle zu seinem Glauben bekehren, indem er ununterbrochen moralisiert,
kann er desshalb gehasst werden, weil er nervt. Er wird zum Feind.
Du brauchst nicht die Worte zu verdrehen um es so aussehen zu lassen, als hätten Ungläubige Schuld an eurer Misanthropie. Helmuth selbst räumte bereits mehrfach ein, andere Menschen für seine Feinde zu halten und jede menschliche Interaktion als einen Kampf zu empfinden.

Jeder Mensch kann sich frei entscheiden und ihr entscheidet euch eben dafür, eure Mitmenschen zu hassen und ihnen ständig Böses zu unterstellen. Warum auch nicht, wenns glücklich macht.
Zuletzt geändert von JackSparrow am Di 16. Mär 2021, 16:42, insgesamt 2-mal geändert.

Tree of life
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#76 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Di 16. Mär 2021, 16:35

JackSparrow hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:25
Das tat er nicht.

Helmuth schrieb hier: viewtopic.php?p=415244#p415244 (Der Thread wurde gesperrt)
Die Sünde lässt dich nicht erkennen, dass du trotz deiner Intelligenz ein Arschloch in Gottes Augen bist.

Punch
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#77 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Punch » Di 16. Mär 2021, 16:57

Ruth hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:20
Tree of life hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:09
Helmuth hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:07
ch kann auch bei den Ausrücken Schlangenbrut und Otterngezücht bleiben.
Bei den Schriftgelehrten und Pharisäern

Die Ausdrücke "Schlangenbrut" und "Otterngezücht" hat Jesus NUR ... wirklich NUR für die Pharisäer und Schriftgelehrten benutzt. Und zwar, um ihnen zu zeigen, dass ihre äußere Frömmigkeit NICHTS ... aber auch gar NICHTS wert ist ... und wenn man sie auch noch so oft zur Schau stellt.

Aber unter gewissen Umständen sind das schon Schimpfworte, also Verbalinjurien, damals schon und wohl auch noch nach unserem heutigen Verständnis.

Aber das System weiße Weste hat gefälligst auch bei Jesus zu funktionieren, selbst wenn dieser mit der Peitsche in der Hand auf rohe und brutale Weise auf die Menschen gnadenlos eingedroschen hat, die im Tempel....

Aber für Christen waren Nächstenliebe, Gewalt und auch die Peitsche schon immer untrennbare Bestandteile der Nächstenliebe.

SilverBullet
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#78 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von SilverBullet » Di 16. Mär 2021, 17:15

Punch hat geschrieben: Übrigens war und ist für mich das Gutsein, das einfache Gutsein in der gelebten Menschlichkeit, aus dem Unbewussten heraus, das Gutsein ohne Hoffnung auf Belohnung in irgendwelchen imaginären Himmeln, das Gutsein aus Einsicht und Rücksicht, das Gutsein immer gestellt unter das Gewissen als oberste sittliche und ethische Instanz, und das Gutsein als ganz normale und selbstverständliche Lebensregel, das war und ist für mich noch niemals ein Privileg der an einen Gott Glaubenden, und um zu begreifen, das ich nicht töten, nicht stehlen, und nicht meines Nächsten Frau nachsteigen soll, dazu bedarf es für mich keine zehn Gebote, dieses Ur-Wissen ist in unzähligen Generationen evolutionär im Menschen gewachsen, sicherlich auch in langwierigen schmerzhaften und leidvollen Erfahrungsprozessen.
Aus meiner Sicht erheben religiöse Organisationen gerne allumfassende Gültigkeitsansprüche - Motto: "von uns kommt alles, ohne uns geht gar nichts"
Das stimmt natürlich nicht. Dass sich dies so manch ein Anhänger wünscht, ist aber schon klar.

Punch hat geschrieben:Es ist ein Wesenszug der Menschen, die sich dem Menschsein, nicht nur aus moralischer Einsicht, verpflichtet haben, und wohl auch einsehen mussten, das es keine anderen Lösungswege gibt, zu einem wirklich friedlichen Miteinander auf diesem seltsamen Planeten.
Nun dieses "Einsehen" (hast du ja auch gesagt) war wohl oftmals schmerz- und leidvoll.
Das Christentum besteht aus meiner Sicht aus zwei Teilen: einem Teil, der in die Schmerzen hineinführt und einem Teil, der eine Art "Konsequenz" aus diesen Schmerzen ist.
=> Wohl den Gläubigen, die es schaffen, sich unbeirrlich auf die Seite der Konsequenz zu konzentrieren.

Beim "Angebot von Religionen" darf man nicht vergessen, dass Religionen ein bestimmtes Flair mitbringen und so wie mich vielleicht asiatische Umgebungen faszinieren, gibt es diese Faszination bei manchen Menschen rund um Religion.
Sei es das Alte/Antike, das Aussergewöhnliche, das Mystische, das "Gegenüber einer guten/bösen/starken Macht" oder was auch immer - irgendetwas wird bedient und der Gläubige nimmt dann den ganzen Rest mit "in den Rucksack hinein".
Die Motivation des einzelnen Gläubigen muss nicht unbedingt in einer funktionierenden Religionsgesellschaft ("Religionsstaat") liegen.
=> in der Folge kann man das rauf und runter kritisieren, aber "es geht links rein und kommt rechts wieder heraus".

So wie ich es sehe, zielst du auch nur auf eine ganz bestimmte Gläubigen-Gruppe ab -> ich würde dazu vermutlich "Hardliner" sagen.
Stecken bei dir ungünstige Begebenheiten/Erfahrungen dahinter?

Ich persönlich fühle mich von dieser Gruppe nicht "verfolgt" und wenn ich nicht gerade im "blauen" und "grünen" Forum lesen/schreiben würde, hätte ich wohl keinerlei Kontakt.
Des Weiteren vertraue ich auf die Funktionsweise der menschlichen Wahrnehmung und dort gilt für mich der Grundsatz: "Korrektheit setzt sich durch".

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JackSparrow hat geschrieben: Selbstverständlich lassen sich solche Ströme auch von außen erzeugen
Das hast du jetzt vermutlich nicht ganz verstanden.
Es geht darum, dass ein behaupteter Nicht-Körperanteil, der den Körper steuern können soll, schon etwas mit Nervenimpulsen zu tun haben müsste.

Du sagst ja selbst, dass bekannt ist, wie man den Körper beeinflussen kann.
Damit liegt eine Wissensbasis vor, die nichts mit Ontologie/Existenzaussagen zu tun hat - was ich für weitaus stärker halte, als das Anbringen von physikalischen Grundregeln, die man für allgemeingültig hält, ohne dass man die dafür notwendige Position einnehmen kann.

JackSparrow hat geschrieben:Durch Geister erzeugte elektrische Ströme konnten bisher nicht beobachtet werden.
Es geht noch nicht einmal um das Erzeugen, sondern um das Verständnis, dass es sich überhaupt um Nervenimpulse dreht.
Wäre ein Mensch ein Nicht-Körperanteil, müsste er dieses Wissen irgendwie ständig einsetzen und ein sagenhaftes Verständnis der aktuellen Situation im ständig umgebauten Gehirn haben -> Fehlanzeige, nix.
=> Was genau ist die Konsequenz?

Wechseln wir zur "Liebe":
=> Wer schüttet, durch was, diese ganzen Stoffe aus, die einen Menschen "durcheinander bringen", wenn er auf einen anderen Menschen trifft (der irgendwie "passt") und man dieses Ausschütten erst lange danach an sich feststellt?

Hier mal ein Einblick, was man rund um diese Situation im Gehirn feststellen kann.
Es wird hier auch gesagt, dass diese Situation ("Rauschzustand") nach einiger Zeit (Monaten) wieder "beendet" wird -> wer genau beendet hier und warum, wie?

JackSparrow hat geschrieben:Lev19,18 An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.
Das ist ein schöner langer Text, der flüssig und elegant klingt.

Was genau steht davon im alten Testament, was bleibt übrig, wenn sich Übersetzer mal etwas weniger um die flüssige Lesbarkeit kümmern?

Hier bei Wiki ist so ein reduziertes Übersetzen erwähnt (exakt für unsere Nächstenliebe-Stelle!):
„Heimzahle nicht und grolle nicht den Söhnen deines Volkes:/ liebe deinen Genossen/ dir gleich/ ICH.“ (ER RIEF 19:18)

Aha, "liebe deinen Genossen/ dir gleich/ ICH" - cool, von "liebe ..., wie dich selbst" ist plötzlich nichts mehr da -> das könnte also eine reine Fantasie der Übersetzer sein.

Wenn ich nun ganz oben in dem Wiki-Artikel anfange, dann fällt Satz #2 auf:
„Liebe“ beinhaltet hier jede dem Wohl des Mitmenschen zugewandte aktive, uneigennützige Gefühls-, Willens- und Tathandlung, nicht unbedingt eine emotionale Sympathie.

Aha, die hier eingesetzte Bedeutung von "Liebe" muss erklärt werden, denn es hat nichts mit "Liebe" zu tun ("emotionale Sympathie" wird sogar explizit infrage gestellt :-)), sondern bewegt sich entlang der alten philosophischen Fantasien.

Die Ultrakurzfassung "liebe deinen Genossen" ist damit durch Verwendung von "Liebe" auch noch falsch (zumindest waghalsig) übersetzt.

JackSparrow hat geschrieben:Generell neigen Männer in Stresssituationen eher zu "fight and flight" und Frauen eher zu "tend and befriend".

https://scholar.harvard.edu/marianabock ... friend.pdf
Ich sage schon seit längerem, dass das Christentum aus meiner Sicht den Frauen gehören sollte, schlicht, weil sie besser geeignet sind.
Die Analyse aus dem Bereich Psychologie ist hierfür wieder eine Bestätigung.

Die Idee eines Messias, eines als Mann, Menschgewordenen Gottes, der dann ein Friedens-/Liebes-Thema vertritt, zu dem Frauen eine höhere Tauglichkeit aufweisen, ist schon etwas schräg und ich kann es mir letztlich nur so erklären, dass diese Idee auf einem "gehörigen Umweg" zustande gekommen ist.

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Ruth hat geschrieben: In zwischenmenschlichen Beziehungen ist es jedenfalls hilfreich, wenn man gemeinsam im Bund mit Gott steht. Weil man dann auch die Schwierigkeiten, die in jeder Beziehung vorkommen, besser überwinden kann, weil es jemand/etwas (Gott) gibt, der/die/das miteinander verbindet, und worauf man sich verlassen kann.
Denkst du dabei an ein direktes Sich-Über-Gott-Austauschen im zwischenmenschlichen Konfliktfall, so dass man dadurch eine Grundlage zur Beruhigung hat?

Ruth hat geschrieben:Es stimmt zwar, dass man von starken Gefühlen zunächst überrollt werden kann. Dann kann auch eine Weile eine Art Rausch die Reaktion bestimmen. Aber irgendwann werden die Gefühle schwächer oder man gewöhnt sich dran. Und dann entscheidet der Einzelne sich selbst, ob man diesen Gefühlen weiter nachgeben will oder nicht. Somit ist jeder einzelne Beteiligte letztendlich selbst dafür verantwortlich.
Das stimmt, wenn der erste Affekt vorübergeht, beginnt das Denken und man kann Weichen für die Zukunft stellen.

Ruth hat geschrieben:Ich denke, ohne dass man es weiß geschieht auch Liebe nicht. Man kann von den Gefühlen überrollt werden und sich zunächst den Rausch einfach nur hingeben. Aber ich denke, es ist einem schon bewusst, dass hier gerade etwas passiert, und dass man vielleicht irgendwann eine Entscheidung treffen sollte.
Gut, sagen wir man kann entscheiden, ob man der Richtung aus dem Überrollen mit Gefühlen nachgehen möchte, aber man kann das Überrollen mit Gefühlen nicht willentlich erzeugen.

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Lena hat geschrieben: Doch als mir von vielen Jahren, jemand durch einen Schlag, das Trommelfell platzen liess, da habe ich
ihm aus dem Fenster einen Stein nachgeworfen.
Es tut mir leid, dass du soetwas einstecken musstest, du kannst dir vielleicht vorstellen, wie unvorstellbar die Idee "Lena schlagen" mir gerade vorkommt.
Ich vermute mal, dass dieser Mann aus dem Zimmer/Wohnung/Haus hinaus ist, weil er gemerkt hat, dass sein Schlag deutlich zuviel war und er keine vernünftige Alternative mehr aufbringen konnte.

Allgemein:
Ich stelle immer mal wieder fest, dass ich ziemlich blauäugig bin, was meine Gesprächspartner angeht - so gut wie nie vermute ich irgendwelche einschneidenden Schicksale.
Du wurdest geschlagen, andere verlieren Menschen/Familien oder das Leben ist anderweitig belastend.
Immerhin habe ich schon verstanden, dass der persönliche Glaube hierbei einen positiven Aspekt bildet.

Lena hat geschrieben: Zum Glück nicht getroffen. (War aber damals
auch noch nicht bekehrt, wie man das in Frommen Kreisen sagt).
"Zum Glück" vor dem Hintergrund des Gebotes zur "Nächstenliebe"?
Gibst du dir selbst eine Schuld an diesem Ablauf?

Lena hat geschrieben: Wir wissen nie, wie wir in extrem Situationen reagieren.
Genau, da werden Abläufe (bzw. Kombinationen) in uns aktiviert, die wir nicht gewohnt sind und das, was dabei entsteht, kontrollieren wir nicht wirklich (zumindest nicht vernünftig).

Lena hat geschrieben: Ich bin jemand, der eher zu gut als zu schlecht von Menschen denkt.
Beides ist nicht gut. Zu gut oder zu schlecht. Am besten einfach recht :) .
Ja, das wäre der "goldene Mittelweg" - bei mir schwappt es vermutlich einfach nur immer um Mitte herum, mal so mal so.

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Naqual hat geschrieben: Die antiken Philosophen (die alles andere als dumm waren) kannten verschiedene Unterteilungen. Im altgriechischen Sprachraum gab es für Liebe sogar 6 Arten.
Ja OK, aber das bedeutet nicht, dass diese Leute wussten, wie ein Mensch funktioniert.
Wir leben heute mit einer umfangreichen, verlässlichen Weltvorstellung. Das war damals nicht die Grundlage.
Die inflationäre Verteilung/Anwendung des Wortes "Liebe" kann meiner Meinung nach nur zur Konsequenz führen, dass gefragt werden muss, wofür das Wort aktuell stehen soll.

Ich denke, mein Problem, dass "Liebe" in "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" irgendwie eigenartig ist, hat sich bestätigt, denn wie du oben in meiner Antwort an "JackSparrow" sehen kannst, wird zur Erklärung (-> Wiki) explizit "emotionale Sympathie" infrage gestellt.
=> "Liebe" ist hier schlicht nicht "unsere Liebe", sondern je nach Idee irgendeine Absicht.

Naqual hat geschrieben: Die o.g. Einteilung (so wenig wie ich diese bevorzugen täte, eher im Gegenteil) ist trotzdem m.E. durchaus funktional. Und damit sind da auch funktionale Grundlagen.
Naja, dieses "funktional sein" geht wohl eher in die Richtung, dass jemand sagt "ich kann etwas damit anfangen".
Dass du daraus dann eine Grundlage für die Funktionalität der menschlichen Wahrnehmung annimmst, ist ein waghalsiger Schritt.
Keine Sorge in Sachen Philosophie machst du dabei nichts falsch, aber es ist halt dann auch nur Philosophie.

Wie wackelig dein Vorgehen ist, hast du im Grunde selbst festgestellt, denn du lieferst prompt das Gegenargument, weil du bei "Feindesliebe" plötzlich auch auf dem Schlauch stehst.

Naqual hat geschrieben: Es sind halt fast nie körperlichen Funktionen und manche Bezeichnungen fassen verschiedene Funktionen zusammen.
Wie soll hierbei der Sprung ins Nicht-Körperliche (was soll das sein?) gelingen können?
Das darf man machen, aber der Stempel "nur Philosophie" sollte dann nicht fehlen.

Ist deiner Meinung nach im Mensch (sagen wir: in mir) ein nicht-körperlicher Anteil aktiv und was ist die Aufgabe dieses Teils?
(kommt daher auch der Hinweis/Abgrenzung "körperlich wie beim Tier"?)

Naqual hat geschrieben: Schwierig finde ich persönlich den Begriff der "Feindesliebe", da genau genommen mit dieser der Feind kein Feind mehr ist.
Aus meiner Sicht bist du nun auch soweit, dass du bei diesem Wort "Liebe" eine "emotionale Sympathie" unterstellst.
Mach es mal nicht, denn du kannst dir da ja nicht sicher sein.
Der Feind bleibt ein Feind, aber die Einstellung zum Vorhandensein des Feindes soll so sein, dass man es positiv sieht - Motto: "Über den Feind hast du eine Gelegenheit für deinen Gott zu kämpfen, vor Gott zu bestehen oder dies von Gott dankend anzunehmen".

Du zielst durch das Wort "Liebe" auf eine Veränderung des Status "Feind" ab, aber wird dir das durch den Text auferlegt?
Ich hab mal kurz danach gesucht und habe nichts gefunden.
=> Die Aussage "mach aus einem Feind einen Freund" fehlt.

Tree of life
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#79 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von Tree of life » Di 16. Mär 2021, 17:26

Punch hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:57
auf rohe und brutale Weise auf die Menschen gnadenlos eingedroschen hat

Wo hat er auf Menschen eingedroschen?
Die Händler machten aus dem "Tempel" ne Räuberhöhle und wollten da nur Kohle machen, das war deren einziges Ansinnen.
Punch hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:57

Aber unter gewissen Umständen sind das schon Schimpfworte
Jesus bezog sich laut Bibel auf Nachkommen des Teufels(Schlange) die anden Bürden auflegten und andren den Zugang "Himmel" verschlossen

Punch hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 16:57
Aber für Christen waren Nächstenliebe, Gewalt und auch die Peitsche schon immer untrennbare Bestandteile der Nächstenliebe.
Und wieder haust alle in einen Topf

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sven23
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#80 Liebe deinen Nächsten

Beitrag von sven23 » Di 16. Mär 2021, 17:42

Tree of life hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 15:23
Weiters habe ich genug Bekannte usw die keine Einbrecher sind , keine Mörder, keine Ehebrecher, keine Steuerhinterzieher usw.
Wie, keine Einbrecher und Mörder im Bekanntenkreis? Wie langweilig. :lol:


Tree of life hat geschrieben:
Di 16. Mär 2021, 15:23
Also nennen mir einen Grund, warum ein Glaubender mit denen keinen Kontakt mehr haben sollte?
Die Zeugen Jehovas wissen schon, warum sie keinen Kontakt zu Außenstehenden, also Ungläubigen haben.
Ungläubige sind nur interessant als potentielle Missionierungsopfer.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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