Münek hat geschrieben:
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Du hast recht, man sollte nicht am Wort kleben. Die Worte "in Kürze" oder "bald" bezeichnen
nicht etwas relativ "zeitnahes", sondern einen Zeitraum von
mindestens 2000 Jahren.
Dass ich auf so etwas
Naheliegendes nicht gleich gekommen bin....

Nein, lieber Heinz, dass Du “gleich†dahinter kommst, habe ich nicht erwartet. Dass Du noch ein wenig weiter liest, allerdings schon...Doch so genau willst Du das alles ja gar nicht wissen, willst Dir doch das fröhliche Weihnachtsfest nicht vermasseln lassen...
Mal ein paar ernst gemeinte Hinweise:
Sicher doch sind die Worte “bald†oder “nahe†für sich betrachtet eindeutig. Aus einigen Schriftstellen geht aber hervor, dass sich Jesus schwer tat, Seiner Umgebung nähere Angaben über die Länge des tatsächlich noch vor ihnen liegenden Zeitraums zu machen. Warum wohl? Es ist nur all zu menschlich, dass die erste Gemeinde nach den ersten Verfolgungen ziemlich schnell schlapp gemacht hätte. Als er Seine Anhänger verließ, antwortete er auf die Frage nach dem Zeitpunkt Seiner Rückkehr und der Übernahme der politischen Macht damals noch ausweichend:
Apostelgeschichte 1,6-7 (Luther):
Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
Spätestens mit der Einnahme Jerusalems im Jahr 66 dürfte es mit so genannten Naherwartung vorbei gewesen sein. Werke darüber bestätigen dies. Erst nach Übermittlung der Offenbarung wird klarer, zu welcher Zeit Seine Rückkehr erfolgen würde.
Wie nun bereits einige Male erwähnt, bestehen die Vorhersagen aus mehr als den Worten “bald†oder “naheâ€. Der Vergleich einiger Vorhersagen mit den aktuellen politischen Entwicklungen lassen vermuten, dass wir uns heute kurz vor Beginn des dreieinhalbjährigen Finales befinden.
Man kann durchaus der Meinung sein, dass sich die Offenbarung an die in dieser Schrift genannten sieben Gemeinden richtet. Doch warum nur an diese Gemeinden? Schon daran erkennt man, dass die Gemeinden symbolisch für die Geschichte der wahren Nachfolger Jesu stehen. Die Charakterisierung der Gemeinde zu Laodizea etwa betrifft offenbar die Phase der Gemeinde Jesu kurz vor dem Ende des gegenwärtigen Systems. Dass dazwischen eine lange Geschichte liegt, geht aus der Schrift, z.B. aus dem Danielbuch, klar hervor.
Ein weiterer Hinweis, dass sich die Offenbarung nicht in erster Linie an die Gemeinden des 1. Jahrhunderts richtet: Während die Verluste an Menschenleben durch Kriege in den Texten zuvor nur in Bruchzahlen genannt werden, taucht mit der in Offenbarung 9,13-16 vorhergesagten asiatischen Offensive erstmals eine absolute Zahl zur Stärke der Streitmacht auf: 200 Millionen. Davon abgesehen, dass derartige Operationen in den genannten kurzen Zeiträumen nur mit der heutigen Logistik möglich sind, bieten nur die bevölkerungsreichen Völker Asiens die Voraussetzungen für derartige Aushebungen. Die Erfahrungen aus der Geschichte und die enorm gewachsenen wirtschaftlichen Verflechtungen schufen übrigens die Gründe für diese gegen den Westen gerichteten militärischen Operationen.
Doch wozu viele Worte, geht doch kaum jemand von der Möglichkeit echter Vorhersagen aus. Jedenfalls erleichtert es diese Dumpfheit den Politikern wie den Völkern den ungebremsten Gang in das vorhergesagte Drama.
Übrigens bilde ich mir ein, die Zumutungen der Schrift recht gut zu kennen. Im Hinblick auf die Einheitsschulung meiner Zeitgenossen verstehe ich durchaus, dass für ein wörtliches Verständnis etwa der Offenbarung einzustehen fast durchweg nur Kopfschütteln auslöst.