Nicht ganz, denn die Erhebung zur Kaiserwürde erfolgte laut Josephus "durch das Heer" und nicht durch "Gott",JackSparrow hat geschrieben:In diesem Fall mag man Flavius Josephus wohl selbst als einen Christen bezeichnen, der seinen Messias inklusive Reich bereits gefunden hatte.
was bei einem Messias wohl schon eine gewisse Deutungsvoraussetzung sein müsste.
Aber mit deinem Zitat aus dem Josphus-Text hast du ja die Grundlage der damaligen Messias-Einstellung im Judentum wiedergeben:
sie konnten sich für den Krieg gegen Rom begeistern, in dem sie das Messias-Thema betonten. Das war die flächendeckende Idee der Zeloten. In den Jahrzehnten davor gab es wohl auch Aufstände, aber diese waren nur lokal, weil die einigende Idee fehlte.
Der zentrale Charakterzug der Widerstandsphilosophie, die von den Zeloten ausging (egal wie lokal eine Zelotengruppe agierte), war die Messias-Erwartung.
Die römische Bezeichnung "Christiani" (für solche Leute) wäre damit nicht verkehrt.
Vor diesem Hintergrund sind die "Christiani" die Feinde Roms. Wie die römischen Schreiber dann wohl auch festhielten,
war dies eine "gefährliche Gruppe" und ein "übler Aberglaube".
Das nachträgliche Hineindeuten einer "Jesus"-Liebes-Bewegung, nur weil ein Messias-Zusammenhang genannt wird, ist aus meiner Sicht maximal waghalsig.
Heraus kommt dann die Überzeugung, dass bereits "die frühen Jesus-Christen" verfolgt gewesen sein sollen.
Ich würde sagen "der Wert dieser Idee ist schnell geschätzt".
Josephus beschreibt letztlich auch den Untergang Jerusalems auf diese Weise: Gruppe gegen Gruppe.JackSparrow hat geschrieben:Sucht man in den Josephus-Texten nach Zeloten, findet man heterogene Gruppierungen wie "die dem Eleazar unterstellten Zeloten" oder "die Zeloten des Manaim", die sich meist gegenseitig bekämpfen und jeweils ganz eigene Vorstellungen davon haben, wer in Judäa an die Macht kommen soll.
Die Messias-Idee enthält ja bereits die vollständige Ungenauigkeit, wer es denn letztlich sein könnte.
Bestimmt kann man davon ausgehen, dass jeder dieser Anführer im Hinterkopf hatte "der echte Messias" zu sein.
Die Folge ist ein übles Gerangel zwischen den Gruppen.
Nach den verlorenen Kriegen gibt es wohl auch im Judentum die Strömung, dass das Messias-Thema an sich bereits eine grosse Gefahr enthält.
Motto: "aus der Messias-Idee kommt nichts Gutes heraus".