Hat Jesus Judas verraten

[Samantha]

Wäre Judas für das, was Christen "Heil" nennen, verloren? - Weil er von etwas überzeugt war, was sich als falsch herausstellte?

Nein, er irrte sich und bereute. Wenn es wirklich so etwas wie Besessenheit gab, dann war Judas dem nicht gewachsen, und es sollte ihm verziehen werden. Judas wollte Jesus und den Menschen nicht wirklich schaden. Ich glaube aber nicht an Besessenheit, sondern nur an Verwirrtheit und evtl. an einen gewissen Einfluss durch negativen Geist.

Wer soll denn den Verrat ausgemacht haben?

Gott.

Die naheliegendste Chance, Jesus zu ergreifen, war, wenn er nicht innerhalb einer Volksmenge auftrat. Daher war der Verrat wohl nur durch Menschen möglich, die ihn gut kannten bzw. wussten, wie er aussah und wo er sich aufhielt. Ich nehme an, dass Jesus sich oft verbergen musste. Judas war nicht auserkoren zum Bösen, sondern von vornherein unsicher in seinen Idealen. Satan nutzte dies vermutlich, und Jesus wusste dies sicherlich, griff aber nicht ein, außer dass er Judas den Spiegel vor die Augen hielt, indem er u. a. sagte: "Tue, was Du tun musst".

[closs]

Es ist also offenbar möglich, dass unter bestimmten Voraussetzungen die Geisterwelt von Menschen Besitz ergreift und deren Tun steuert.

Das glaube ich auch - allerdings ist es sehr schwierig, psychotische und geistige Bedrohungen zu unterscheiden.

Wahrscheinlich ist es gar nicht unterschiedlich, nur die Erklärungsebene ist unterschiedlich. - Der Naturalist meint, dass die Ursache psychotischer/geistiger Störungen der Körper ist. - Der geistige Mensch meint, dass geistige Störungen sich körperlich über psychotisch Beschreibbares zeigen. - Die medizinischen Nachweise dafür werden von beiden Seiten anerkannt - aber der Grund dafür wird ganz anders interpretiert.

Nach dem historisch entscheidenden, unter dem Einfluss Satans begangenen Verrat des Judas, ist in naher Zukunft ein weiterer Eingriff des derzeitigen Machthabers in das Weltgeschehen zu erwarten

Über Szenarien wie diese mache ich mir keine Gedanken. - "Der Herr kann stündlich kommen" muss reichen. - Spekulationen darüber könnten als Eingriff gewertet werden, der uns nicht zusteht.

[Hemul]

Judas bekommt Geld für den Verrat (obwohl nach meiner Erinnerung nirgends die Rede davon ist, dass er es WEGEN Geld tut - aus Gier etwa). - Das Materielle will also den Verrat des Geistigen. - Auch ein Ansatz.

Was du nicht sagst? Judas war gem. Johannes 12:36 ein materialistischer Spitzbube:

3 Maria aber nahm eine Flasche mit einem Pfund2 Salböl, es war echte, sehr kostbare Narde3, und salbte Jesus damit die Füße. Dann tupfte sie diese mit ihrem Haar ab. Der Duft des Salböls erfüllte das ganze Haus. 4 Da sagte einer von den Jüngern ärgerlich - es war Judas, der Jesus später verriet: 5 "Warum hat man dieses Salböl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare4 dafür bekommen und das Geld den Armen geben können." 6 Er sagte das nicht etwa, weil er sich um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und bediente sich daraus.

[Salome23]

Judas bekommt Geld für den Verrat (obwohl nach meiner Erinnerung nirgends die Rede davon ist, dass er es WEGEN Geld tut - aus Gier etwa). - Das Materielle will also den Verrat des Geistigen. - Auch ein Ansatz.

Was du nicht sagst? Judas war gem. Johannes 12:36 ein materialistischer Spitzbube:

3 Maria aber nahm eine Flasche mit einem Pfund2 Salböl, es war echte, sehr kostbare Narde3, und salbte Jesus damit die Füße. Dann tupfte sie diese mit ihrem Haar ab. Der Duft des Salböls erfüllte das ganze Haus. 4 Da sagte einer von den Jüngern ärgerlich - es war Judas, der Jesus später verriet: 5 "Warum hat man dieses Salböl nicht verkauft? Man hätte dreihundert Denare4 dafür bekommen und das Geld den Armen geben können." 6 Er sagte das nicht etwa, weil er sich um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war. Er verwaltete die gemeinsame Kasse und bediente sich daraus.

Und das nimmst du als Beweis für was?

es war Judas, der Jesus später verriet

Er sagte das nicht etwa, weil er sich um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war.

Sagte wer

[Hemul]

es war Judas, der Jesus später verriet

Er sagte das nicht etwa, weil er sich um die Armen sorgte, sondern weil er ein Dieb war.

Sagte wer

Wer das gesagt hat? Heino Muff auf jeden Fall nicht.

[closs]

Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Jesus nicht gsandt worden ist, um am Kreuz zu sterben-sondern sein Tod darauf zurück zu führen ist, dass er so manchen ein Dorn im Auge war, nämlich denen die an der Macht waren und fürchteten, dass dem Volk durch ihn "die Augen geöffnet " wird und sie somit nichts mehr zu sagen haben..

Das eine schließt das andere nicht aus.

Auf geistiger Ebene macht es nur Sinn, dass Jesus stirbt, wenn er der Erlöser sein soll - das hat etwas mit dem Brückenschlag zwischen menschlichem Dasein und göttlichem Sein zu tun - eigenes Thema. - Dass er auf säkularer Ebene ein Feind der Mächtigen war, ist unbestritten.

Vielleicht kann man es so sagen: Auch wenn Jesus nicht "wahrer Mensch und wahrer Gott" gewesen wäre, hätte sein rein menschliches Auftreten für die Mächtigen gereicht, um ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken.

So wie Wille und Fügung nicht interferieren, interferieren auch geistige und weltliche Motive nicht.

Der Daseins-Tod ist per se Bestandteil menschlicher Existenz, bzw. allen Lebens. Dazu braucht es keinen getöteten Jesus.

Das stimmt - DAFÜR nicht.

Da müsste man jetzt wieder weit ausholen - am liebsten bis Hiob zurück. Denn bei Hiob kommt das erste Mal das Motiv einer Existenz nach dem Daseins-Tod, das geistiger Natur ist

Buber/Hiob 19,25 „Da ich doch weiß, mein Auslöser lebt, und als der Spätgekommne wird vortreten er überm Staub, und noch nachdem meine Haut, dies da, zerfetzt ist, noch von meinem Fleisch aus werde ich Gott schauen“.
- Hier kommt (meines Wissens) erstmals das Motiv auf, dass der Mensch nicht im Scheol rum-dümpelt, sondern als geistige Existenz (Gott schauen, ohne fleischlicher Natur zu sein) auferstehungs-fähig ist, also der Daseins-Tod nicht das Ende ist.

Es geht also nicht darum, dass der Mensch ohnehin körperlich stirbt, sondern um die Wegweisung ins Danach/Darüber.

Die Frage, die Paulus umtrieb war: wie kann man aus einer offensichtlichen Niederlage doch noch posthum einen vermeintlichen Sieg machen?

Auf diese Idee muss man erst mal kommen.

[closs]

Ich glaube aber nicht an Besessenheit, sondern nur an Verwirrtheit

"Verwirrer" ist eine der Übersetzungen des Wortes "Diabolus". - Man müsste generell einmal diskutieren, was "Besessenheit" ist. - Üblicherweise bringt man es mit Schaum vor dem Mund und rollenden Augen in Verbindung - kann es nicht auch so etwas wie "Alltags-Besessenheit" geben? - Von der der Betroffene möglicherweise gar nichts merkt?

Judas war nicht auserkoren zum Bösen, sondern von vornherein unsicher in seinen Idealen.

Beides kann gleichzeitig zutreffen.

Jesus wusste dies sicherlich, griff aber nicht ein, außer dass er Judas den Spiegel vor die Augen hielt, indem er u. a. sagte: "Tue, was Du tun musst".

Das Wort "musst" sollte man nicht überlesen. - Das klingt für mich so, als hätte Jesus in diesem Moment eher über Judas Bescheid gewusst als dieser selbst.

[closs]

Judas war gem. Johannes 12:36 ein materialistischer Spitzbube

Gut möglich - und trotzdem war ihm Jesus nah. - Das gibt es oft, dass in EINER Person Licht und Schatten unmittelbare Nachbarn sind.

[Salome23]

Da müsste man jetzt wieder weit ausholen - am liebsten bis Hiob zurück. Denn bei Hiob kommt das erste Mal das Motiv einer Existenz nach dem Daseins-Tod, das geistiger Natur ist

Buber/Hiob 19,25 „Da ich doch weiß, mein Auslöser lebt, ....

Also von einem Erlöser habe ich schon gehört-aber was ist Auslöser?

[closs]

Also von einem Erlöser habe ich schon gehört-aber was ist Auslöser?

Dasselbe - Buber übersetzt halt wörtlich. - Man sagt ja heute noch, dass man jemand "auslöst", wenn man für ihn eine Schuld begleicht. - Kennst Du das Wort nicht?