Aus der Werkstatt des Theologen

Themen des Neuen Testaments
JackSparrow
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#471 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von JackSparrow » Mo 28. Okt 2019, 15:15

Punch hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 08:52
Denn im Anfang war das Wort, und nicht das Geschwätz.
Am Anfang war nicht das Wort (lexis), sondern das Geschwätz (logos). Steht in Johannes 1:1 für jeden nachzulesen.


abc hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 09:33
Die grundlegenden Aussagen der Bibel sind aus Jesu Sicht sehr einfach zu verstehen,
Deshalb hält er auch regelmäßig den eigenen Jüngern vor, sie seien "unverständig" und ihr Herz sei "verstockt".

sein Leben und seine Lehre kreisten um das höchste Gebot - Liebekraft
Offenbart sich diese "Liebeskraft" bevor oder nachdem die Schergen des Menschensohnes all seine politischen Gegner in den Kamin geworfen haben, in dem "Heulen und Zähneknirschen" herrscht?

nicht nur für den Schöpfer, sondern unserer Mitwelt gegenüber, im Ausdruck der Barmherzigkeit.
Zum Beispiel wenn er seine Zuhörer auffordert, sich wahlweise ein Auge oder einen Arm zu amputieren.


closs hat geschrieben:
So 27. Okt 2019, 23:41
Wenn Paulus sagt " 44 Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen" (1.Kor)
Das sagt Paulus nicht.

es wird gesät ein psychischer Körper
es wird aufgeweckt ein pneumatischer Körper
es gibt einen psychischen Körper und
es gibt einen pneumatischen Körper
1Kor15:44

closs hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 15:12
Aber die Menschen wollen doch auch VERSTEHEN und nicht nur etwas abglauben.
Bezüglich Psyche und Pneuma empfehle ich in diesem Fall entweder die Schriften des Aristoteles oder alternativ ein Lehrbuch des Faches "Geschichte der Medizin".

closs
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#472 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Mo 28. Okt 2019, 15:45

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 15:15
Das sagt Paulus nicht.
Er spricht in der Tat griechisch. - Du stellst jetzt eine Übersetzung gegen die andere - sind wir dem gewachsen? ---- Davon abgesehen: Was ist der Unterschied zwischen "meiner" Einheitsübersetzung und Deiner (welcher?) Übersetzung?

Die Elberfelder übersetzt mit:
44 es wird gesät ein natürlicher[21] Leib, es wird auferweckt ein geistlicher Leib. Wenn es einen natürlichen Leib gibt, so gibt es auch einen geistlichen.
Geh Du mal die anderen Übersetzungen durch.
 

Helmuth
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#473 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Helmuth » Mo 28. Okt 2019, 16:09

closs hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 15:12
Helmuth hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 15:08
Die Überzeugung kommt nicht aus deinem Intellekt sondern aus der Verkündigung des Glaubens.
Aber die Menschen wollen doch auch VERSTEHEN und nicht nur etwas abglauben.
Es macht keinen Sinn darüber weiterzureden, solange du nicht anerkennst was der heilige Geist vordringlicher will als du oder ich. Die Menschen wollen alles mögliche verstehen, schon richtig, und hilft ihnen das was zum ewigen Leben? Das richtige Verständnis kommt nicht vorher, sondern danach.

Ich war jahrelang auf Gottsuche. Und ich wäre heute noch auf der Suche, wenn mir nicht ein geisterfüllter und beherzter Bruder schlicht und einfach das Evangelium verkündigt hat. Zuvor las ich mich zu Tode und wurde nich klüger. Hier muss eine Barriere durchbrochen werden, die Sünde heißt. Sie blockiert auch das Denken und reduziert das Verlangen auf eine fleischliche Ebene. Nennt man z.B Wissensdurst. Das kann einem binden. Man will wissen und wissen und wissen. Mein Gott wozu denn?

Du musst dich auf Jesus auch einmal einlassen, ob du das verstehst oder nicht. Es ist eine Sache des Herzens und nicht des Intellektes. Mein Intellekt versteht bis heute nicht alles. Aber der HG hat Einzug genommen und mir viele Fragen weggepustet. Dafür erhalte ich neue Fragstellungen. Es ist vieles gar nicht wichtig, was ich früher noch als wichtig erachtet hätte. Die Blockade war aktiv.

Das Wort Gottes ist die Grundlage und fertig. Ich denke du bist nicht ganz einverstanden mit dem was ich sage. Mag sein. Etwas rebelliert auch in dir dagegen. Vielleicht ist es bei dir eben eine intellektueller Bindung, die nicht weichen will und dich versklavt immer alle ausdefinieren und diskutieren zu müssen. Dann hauch das einfach aus und sag dazu "in Jesu Namen". Vertrau mal auf die Wirkung des Heiligen Geistes.
Zuletzt geändert von Helmuth am Mo 28. Okt 2019, 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

JackSparrow
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#474 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von JackSparrow » Mo 28. Okt 2019, 16:11

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 13:18
Naturwissenschaftlich betrachtet wäre auch die Erde ein solcher Himmelskörper.
Bevor Newton zu der Erleuchtung gelangte, dass für himmlische und irdische Körper möglicherweise die gleichen Gesetze gelten, unterschieden Naturwissenschaftler prinzipiell himmlische Körper von irdischen Körpern.

Aber Paulus war kein Naturwissenschaftler, sondern geborener Jude und damit Anhänger einer flachen-Erde-Hypothese. Laut Tanach handelt es sich bei den Himmelskörpern um Beleuchtungseinrichtungen, die der Gott während der Schöpfung an der Himmelskuppel befestigt hatte.

Es gibt hier also einen wesentlichen Unterschied in der paulinischen Betrachtung des irdischen Leibes, den wir (noch) haben, und dem zukünftigen Leib, den die Auferweckten bekommen werden,
Sicher. Dem pneumatischen Körper fehlt die Psyche als ursächlicher Antrieb für alle fleischlichen Gelüste. Paulus hielt fleischliche Gelüste für Sünde und Sünde für die Ursache des Todes. Logischerweise lässt sich der Tod also vermeiden, indem man einfach die fleischlichen Gelüste aufgibt.


den Jesus aber jetzt schon hat.
Wo schreibt Paulus, dass Jesus "jetzt schon" einen pneumatischen Körper habe?



closs hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 15:45
Was ist der Unterschied zwischen "meiner" Einheitsübersetzung und Deiner (welcher?) Übersetzung?
In meiner Übersetzung mussten wir nicht "psychisch" in "irdisch" und "pneumatisch" in "überirdisch" verwandeln und keine Konjunktionen ("wenn") dazuerfinden, die im Text gar nicht drinstehen.

Geh Du mal die anderen Übersetzungen durch.
Muss ich nicht.

http://www.perseus.tufts.edu/hopper/tex ... ntry=yuxh/
http://www.perseus.tufts.edu/hopper/tex ... ry=pneu=ma

closs
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#475 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Mo 28. Okt 2019, 16:26

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 16:11
In meiner Übersetzung mussten wir nicht "psychisch" in "irdisch" und "pneumatisch" in "überirdisch" verwandeln und keine Konjunktionen ("wenn") dazuerfinden, die im Text gar nicht drinstehen.
Aber auch dann musst Du Deine Version in Bedeutung übersetzen. - Welche siehst Du?
 

JackSparrow
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#476 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von JackSparrow » Mo 28. Okt 2019, 16:52

closs hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 16:26
Aber auch dann musst Du Deine Version in Bedeutung übersetzen. - Welche siehst Du?
Paulus schrieb den Korinthern. Korinth lag in Griechenland. Was die Leute im antiken Griechenland unter Psyche und Pneuma verstanden, erfahren wir aus den Lehren des Aristoteles, aus den Lehren der Schüler des Aristoteles sowie aus zeitgenössischen Lehrbüchern, welche sich mit der Geschichte der Medizin befassen.

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#477 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Mo 28. Okt 2019, 17:42

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 16:11
Sicher. Dem pneumatischen Körper fehlt die Psyche als ursächlicher Antrieb für alle fleischlichen Gelüste. Paulus hielt fleischliche Gelüste für Sünde und Sünde für die Ursache des Todes. Logischerweise lässt sich der Tod also vermeiden, indem man einfach die fleischlichen Gelüste aufgibt.
Was ja nicht gleich heisst, dass nichts mehr gegessen und getrunken wird. Die kritische Sicht auf die Lust ist immer verbunden mit einem unkontrollierbaren Irrglauben. Ob ich esse und trinke, oder ob ich aus Essen und Trinken einen religiösen Kult mache, der zudem moralisch und rationierend aufgeblasen ist, das ist doch wohl ein Unterschied. Paulus sagt, man dürfe alles genießen, wenn es mit Dank verbunden ist. Die Irrglaube aber zählt, erobert, rationiert und moralisiert dabei auch noch. Es gäbe Leute, die es verdient hätten oder nicht. Dem Paulus wird das natürlich auch fälschlicherweise zugeschrieben, aber da versteht man ihn einfach falsch als einen babylonischen Bürokraten, der jede Portion durch das Einmeißeln in Tontäfelchen verwaltet.
 
JackSparrow hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 16:11
Wo schreibt Paulus, dass Jesus "jetzt schon" einen pneumatischen Körper habe?
Jesus ist der Auferstandene. Da er wieder kommen wird, schließt man daraus, dass er immer noch lebt. Er ist schon im himmlischen Leib. Ansonsten müsste er noch mal auferstehen und verwandelt werden. Das kann man noch viel weniger aus Paulus Worten schließen. Aus dem Gesamtkontext des NT noch viel weniger.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

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#478 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von closs » Mo 28. Okt 2019, 18:45

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 16:52
Was die Leute im antiken Griechenland unter Psyche und Pneuma verstanden, erfahren wir aus den Lehren des Aristoteles, aus den Lehren der Schüler des Aristoteles sowie aus zeitgenössischen Lehrbüchern, welche sich mit der Geschichte der Medizin befassen.
Ja - aber das wissen die Theologen doch auch. - Und vor allem: WAS verstehen die Griechen damit griechisch und was ist im Transfer ins Christliche gemeint? - Das, was man später NT nennt, ist doch auch begrifflich-semantisch ein Paradigmenwechsel - sonst macht das doch alles keinen Sinn.

Du müsstest also überlegen: Was ist in christlichem Transfer mit Psyche und Pneuma gemeint?
 

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#479 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Münek » Mo 28. Okt 2019, 21:48

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 10:20
Paulus unterscheidet in psychischen und pneumatischen Leibern (1. Kor. 15,44).
Nein - Paulus unterschied zwischen natürlichem (= materiellem) und geistlichem (= pneumatischem) Leib.

ProfDr hat geschrieben: Ja, aber nicht gleichzusetzen mit fester Stoff.
Wieso nicht? Der Auferstehungsleib Jesu bestand nach eigener Aussage aus Fleisch und Knochen (Lk. 24:39).

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#480 Re: Aus der Werkstatt des Theologen

Beitrag von Münek » Mo 28. Okt 2019, 21:55

Helmuth hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 12:58
PeB hat geschrieben:
Mo 28. Okt 2019, 11:51
Ich sprach nicht von gefallenen Engeln, sondern Dämonen. Wo steht geschrieben, dass das gleichzusetzen ist?
Ihr Fall wir recht deutlich beschrieben. Zwei Schlüsselstellen dazu gibt uns die Offenbarung:
[Offb 12,9]
Und so wurde der große Drache niedergeworfen, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt; er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.
Da steht NICHTS von Dämonen.

Helmuth hat geschrieben:Offen 18,2]
Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach: Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Vögel.
Da steht NICHTS von gefallenen Engeln.

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