Münek hat geschrieben:Halman hat geschrieben: Münek hat geschrieben:Es geht um den Kontext des Kapitels 6, Du großer Bibelexeget, nicht um Verse
des 5. Kapitels.
Warum denn nicht? Paulus richtete den Römerbrief als zusammenhängenden Text an die urchristliche Gemeinde in Rom. Da halte ich es für legitim den Gesamtkontext des Römerbriefes zu berücksichtigen.
Grundsätzlich richtig, mein lieber Halman,
aber zur Erinnerung, es geht hier um Pauli Aussage in
Röm. 6,7:
"
Und wer gestorben ist, der ist von der Sünde freigesprochen".
Deine an sich richtige Feststellung, den gesamten Römerbrief exegetisch zu berücksichtigen, ist
dennoch kein Grund, die
Verse 1-6 sowie 8-23 bei der Textauslegung des Verses 7
völlig außer Acht zu lassen - wie Ihr das tut; denn gerade
diese
Verse bilden doch den
UNMITTELBAREN KONTEXT zu Vers 7.
Das ist doch klar wie Kloßbrühe.
Na-ja, geht so die Klarheit.
Dieser unmittelbare Kontext gehört zum Gesamtkontext des Römerbriefes. Ich stimme weiterhin mit Dir darin überein, dass die spätere Kapiteleinteilung (und somit auch Kapitel 6) des Römerbriefes durchaus Sinnabschnitte unterteilt. Diese sind damit aber doch nicht scharf vom Gesamtkontext getrennt. Dabei denke ich auch an
Rö 3:23-24.
Eben habe ich mir das 6. Kapitel des Römerbriefes noch mal durchgelesen. Wunderbar tiefgründige, paulinische Theologie. Petrus bemerkte schon, dass Pauli Worte nicht immer leicht zu verstehen sind und daher leicht missverstanden werden können.
Was hälst Du von der Idee, Römer 6 in einem neuen Thread im NT-Unterforum zu diskutieren?
@Alle User
Was haltet ihr von der Idee?
Münek hat geschrieben:Ich habe mir etwa 10 Kommentare zu Römer 6 angesehen. Nicht einer der Kommentatoren kam auch nur andeutungsweise
auf die Idee, die Festellung Pauli in Vers 7 auf den leiblichen Tod zu beziehen. Nein: Es ist der "ALTE nichtgläubige Mensch",
der bei der Taufe glaubend "STIRBT" und durch Jesu Tod "von der Sünde freigesprochen " und neu geboren ("wiederauferstan-
den") ist..
Wenn dem so ist, darf ich Dich darum bitten nur einen dieser Kommentare auszuwählen und hier als Quelle anzuführen? Diese könntest Du dann meiner Quelle mit der Rechtfertigungslehre des Theologen Werner Elerts zu Rö 6,7 gegenüberstellen.
Insbesondere wäre ich für eine Stellungsname zu folgendem Zitat dankbar:
Zitat aus
Röm. 6,7 in der Rechtfertigungslehre Werner Elerts (Seite 4):
Erst der Tote ist gerecht, bzw. gerechtfertigt, nicht, weil er gestorben ist, sondern weil sich an ihm das Urteil Gottes vollstreckt hat. Auch die schlichte Wendung „Er ist des Todes schuldig“, wie sie Jeremia 26,11 über den Propheten im Gericht „vor dem neuen Tor“ (26,10) ausgesprochen wird, bedeutet ja als Todesurteil auch, daß mit diesem Tod die Schuld „beglichen“ ist, eine Deutung, die dem „Wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde“ durchaus entspricht.
Münek hat geschrieben:DAS ist die eigentliche Aussageabsicht des Pauluswortes. Um dieses zu erschließen, sollte man sich schon die Mühe machen,
alle Verse des Kapitels 6 zu lesen, und sich nicht nur selektiv Vers 23 herauszupicken. Ein Vers übrigens, der erkennbar das
hiesige Thema überhaupt nicht betrifft.
Ganz wie Du meinst. Soll ich einen neuen Thread aufmachen, in dem wir Römer 6 diskutieren?
Münek hat geschrieben:Eine gewisse Seriösität bei der Textauslegung sollte schon sein.
Nun, darum diskutieren wir hier doch.
Der Streitpunkt ist doch die Frage, ob erste Halbsatz in
Off 20:5 (hier farblich hervorgehoben) allegorisch verstanden werden darf oder nicht.
5 Die Übrigen der Toten wurden nicht lebendig*, bis die tausend Jahre vollendet waren. ...
*
ουκ ανεζησαν (w. "nicht werden lebendig")
Warum darf man denn diesen Halbsatz nicht allegorisch deuten?
Jesus bezeichnete νεκÏων (
nekron) als ζωντων (Lebende):
Zitat von
Mat 22:31-32:
31 Was aber die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott, der da spricht:
32 "Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Gott ist nicht der Gott von Toten, sondern von Lebenden.
Der zweite Halbsatz
"bis die tausend Jahre vollendet waren" wird von mir durchaus buchstäblich gedeutet (da gibt es andere Meinungen). Eusebius von Caesarea kritisierte Papias von Hierapolis dafür, dass er den
Chiliasmus vertrat, er also daran glaubte, dass Jesus für Tausend Jahre eine messianische Herrschaft auf der Erde errichten würde. Aber ist es nicht das, was die Bibel verkündet?
(Der Wikipedia-Artikel enthält übrigens eine Grafik, in der verschiedene Lehrmeinungen zum Thema übersichtlich dargestellt werden.)
Münek hat geschrieben:@ Halman
kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag:
Wie schreibt Paulus an die Mitglieder der
Gemeinde Ephesus (Eph. 2, 1):
"...auch euch, die
ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden".
Waren die Adressaten seines Briefes vor ihrer Bekehrung und Taufe
leiblich
tot? Quatsch, natürlich nicht. Man achte auf die Feinheiten!

Sie waren insofern "tot", als dass sie "verflucht" waren in die totbringenden adamischen Sünde. Sie erwarteten als "Lohn" nur den Tod.
Doch durch Christus wurde der "Lohn der Sünde" gesühnt und somit wurden sie vom Flucht der Sünde erlöst und ins Leben berufen. Der in ihnen wohnende Heilige Geist war der "Unterpfand" für ihre Hoffnung auf unsterbliches Leben im Himmel.
Pauli tiefgründige Theologie sollte genauer betrachtet werden.