Parusieverzögerung

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Münek
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#411 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » So 26. Apr 2015, 12:12

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Damit ist "dieses Volk" gemeint (und nicht "diese Generation"). - Das Jüdische NT übersetzt mit "Volk" - und das Volk der Juden gibt es ja noch. - Wir sind also noch im Zeitplan.

Nein, Jesus meinte ganz sicher seine Generation. Da besteht Konsens in der neutestamentlichen Wissenschaft.

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sven23
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#412 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » So 26. Apr 2015, 12:15

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Damit ist "dieses Volk" gemeint (und nicht "diese Generation"). - Das Jüdische NT übersetzt mit "Volk" - und das Volk der Juden gibt es ja noch. - Wir sind also noch im Zeitplan.
Nein, das ist viel zu kurz gesprungen. Egal ob man mit Generation, Geschlecht oder Volk übersetzt. Das Entscheidende ist, daß Jesus hier seine Jünger direkt anspricht.
" So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht: Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.
Ich versichere euch: Diese Generation wird das alles noch erleben"

Auch für einen Sohn Gottes, für den ja Zeit angeblich keine Rolle spielt, muß es klar sein, daß Menschen nun mal keine 2000 Jahre leben. Wenn er seinen Jüngern also in Aussicht stellt, daß sie das alles noch erleben werden, dann kann man maximal von der Lebensspanne eines Menschen ausgehen, weshalb die Übersetzung mit Generation sowieso im Kontext am meisten Sinn macht.
Aus dieser Nummer kommt man nicht raus, es sein denn, man sagt, daß die Bibel generall unglaubwürdig ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Leokadia
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#413 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Leokadia » So 26. Apr 2015, 12:17

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
27 Denn wie der Blitz ausfährt von Osten und bis nach Westen leuchtet, so wird die Ankunft des Sohnes des Menschen sein. 28 Wo das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln.

Nur sehr scharfe Adleraugen sollten demnach die Parusie Jesu wahrnehmen ,offensichtlich gehören Bulti der Duisburger u. Du nicht dazu. :wave:

Ich kenne persönlich keinen Adler, der die Parusie Christi mit scharfem Blick wahrgenommen
hat; aber ich kann ja mal im "Duisburger Zoo" nachfragen. Vielleicht weiß da jemand mehr...


"Hörnsemal, hat einer ihrer Greifvögel die Parusie Jesu gesehen?"

"Häh, watt???"

"Na, als es geblitzt hat am Himmel - von Ost bis West - die Ankunft
Christi."

"Häh? Nee, bei Gewitta komm unsere Vögel rein - die ham nix gesehn."

:lol: :lol: :lol:
Dat war rischtisch herrlisch! :lol: :thumbup: :wave:
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
Grenzen des Universums." Schopenhauer


2Lena
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#414 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von 2Lena » So 26. Apr 2015, 12:25

Sven23 hat geschrieben: Zitat belegt aber- sicher von dir unbemerkt- , daß das Gottesreich niemals kommen wird. Denn die angesprochenen Apostel kamen nicht bis ans Ende der Welt.
Mein Verbesserungsvorschlag:
Leute lest, bevor ihr - immer wieder im Kreis antwortet, obgleich Lösung da ist.
Wir sind hier besser als andere Foren, wo der größte Schmarrn (weil es Unfug ist) zrstritten wird.

Die oft schon erwähnte Sprechfalle:
arets - Erde, Land = Welt und ein "meolam - leolam" ist nicht nur "von Ewigkeit zu Ewigkeit", sondern auch "von einem Geschehen zum nächsten", von einer Welt zur anderen!

Ist das nun deutlich, oder muss man wieder alle "Doktoren" Jahrhunderte im Rückwärtsgang bekehren?

der Punkt, den auch Dr. Kubitza in seinem Buch "Der Jesuswahn" (Seite 96) beschreibt:

"Zudem ist die Vorstellung eines Reiches Gottes in einem heidenchristlichen Umfeld nur schwer verständlich. Der Begriff setzt ein jüdisches oder judenchristliches Umfeld voraus. Eben diese mangelnde Verständlichkeit und die deutliche Rücknahme der Verwendung dieser Vorstellung sprechen dafür, dass wir es hier mit einem Teil der ipsissima vox , der ureigentlichen Verkündigung Jesu zu tun haben. Jesus hat das nahe Kommen des Reiches Gottes verkündigt. Die Kirche hat dann aber nicht das Reich, sondern Jesus verkündigt."
Sowas lese ich immer wie mit einem Schlag in der Magengrube. Hat einen Dr.-Titel, aber die Bibel nicht recheriert! Einem normal Sterblichen fällt auf, dass im NT bei den Formulierungen wohl nicht zu unterscheiden ist, was ipsissima vox ist, was nicht - da alle Reden "seltsam" wirken.

Dann fehlt Kubitza die Kirchenväterliteratur. Wie sollten aus Versen des NT eine Kirche gegründet werden, mit Gleichnissen, Endzeiterwartungen, Wunderheilungen und Hasstiraden auf die Pharisäer. Die machten seltsamerweise etwas ganz anderes nämlich neue Staatsgesetze, Organisation einer Staatsreligion, Klostergründungen, Schulen.

Spitze Sven23, dass du die ganzen "Irrtümer" immer wieder so wirkungsvoll mit Zitaten zur Schau stellen kannst:
Wie der Neutestamentler Bultmann richtig sagt:
„Es bedarf keines Wortes, daß sich Jesus in der Erwartung des nahen Weltendes getäuscht hat.“
(Rudolf Bultmann, Das Urchristentum, S.22)

Bultmann hat sich getäuscht, nicht Jesus. Bultman ging von der übersetzten Bibel aus, erforschte nie die Leseweise des AT. Die Römer richteten die Gesetze Jesu ein, nicht das Handabhacken, Mühlstein um den Hals hängen oder salbungsvolle Rede wie "seilig sein über die Trauernden und Verfolgten", das er im NT las.

Hemul
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#415 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » So 26. Apr 2015, 12:28

Münek hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:32 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, dass es nahe an der Tür ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

Das ist ja gerade der Punkt, die Jünger haben bis zu ihrem Tod nichts diesbezügliches gesehen... ;)

Hat es sich in Duisburg noch nicht herumgesprochen, dass Jesus gem. Apostelgeschichte 1:6-8 auch wenn er nur die Jünger selbst anspricht-in Matthäus 24 waren es gem. Markus 13:3 übrigens nur Petrus-Jakobus-Andreas u. Johannes auch noch andere seiner Nachfolger mit einschließt? :roll:

6 Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich5 wieder her? 7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Und viele dieser hier zum Schluss erwähnten Nachfolger oder Jünger Jesu haben wie von Jesus vorausgesagt aus der Ferne in den
Bergen von Pella damals im Jahre 70 n. Chr. das Ende des Tempels mitbekommen.

Der jüdische Historiker Josephus, der zu dieser Zeit lebte, bestätigt das. Die römischen Legionäre umzingelten Jerusalem und die Einnahme der Stadt schien sicher. Plötzlich ließ Cestius Gallus seine Truppen abziehen. Laut dem Kirchenhistoriker Eusebius nutzten Christen in Judäa diese Gelegenheit und flohen in die Stadt Pella, die in einer Berggegend im Gebiet der Dekapolis lag.
Wenige Jahre später (70 unserer Zeitrechnung) kehrten römische Streitkräfte unter General Titus zurück und belagerten die jüdische Hauptstadt. Diesmal leisteten die Soldaten ganze Arbeit und verwüsteten die Stadt. Hunderttausende waren in Jerusalem gefangen und verloren ihr Leben.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#416 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » So 26. Apr 2015, 12:47

Hemul hat geschrieben:[
32 Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, dass es nahe an der Tür ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.

Wie sollen die Jünger etwas sehen, wenn sie schon 2000 Jahre tot sind?
Sieh es endlich ein: deine ewige Bibelzitiererei hat sich zum Schuß ins Knie entwickelt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#417 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » So 26. Apr 2015, 12:55

Hemul hat geschrieben: Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich5 wieder her? 7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Woraus liest du, daß Jesus nicht die Jünger, sondern ihre Nachfolger meinte?
"und ihr werdet meine Zeugen sein..."
Hier sind ganz klar seine Jünger angesprochen. Was du herausliest ist reines Wunschdenken.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Samantha

#418 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Samantha » So 26. Apr 2015, 12:59

sven23 hat geschrieben: Genau das ist der Punkt, den auch Dr. Kubitza in seinem Buch "Der Jesuswahn" (Seite 96) beschreibt:

"Zudem ist die Vorstellung eines Reiches Gottes in einem heidenchristlichen Umfeld nur schwer verständlich. Der Begriff setzt ein jüdisches oder judenchristliches Umfeld voraus. Eben diese mangelnde Verständlichkeit und die deutliche Rücknahme der Verwendung dieser Vorstellung sprechen dafür, dass wir es hier mit einem Teil der ipsissima vox , der ureigentlichen Verkündigung Jesu zu tun haben.
Jesus hat das nahe Kommen des Reiches Gottes verkündigt. Die Kirche hat dann aber nicht das Reich, sondern Jesus verkündigt."
Das Reich Gottes hat zeitlich nichts mit der Naherwartung Jesu zu tun.

Es bringt auch nichts, über eine "Generation" zu streiten, die alles noch erleben soll, wenn man noch nicht mal weiß, wer damit gemeint war.

Hemul
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#419 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Hemul » So 26. Apr 2015, 13:02

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich5 wieder her? 7 Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat. 8 Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Woraus liest du, daß Jesus nicht die Jünger, sondern ihre Nachfolger meinte?
"und ihr werdet meine Zeugen sein..."
Hier sind ganz klar seine Jünger angesprochen. Was du herausliest ist reines Wunschdenken.

Und Jünger heißt Nachfolger! ;)

http://synonyme.woxikon.de/synonyme/j%C3%BCnger.php
Jünger, Nachfolger
Bedeutung: Anhänger [n]
Fans, Gefolgsleute, Getreue, Jünger, Schlachtenbummler, Verehrer, Zuschauer

Kannste in Matthäus 28:18+19 selbst nachlesen:
18 Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht5 gegeben im Himmel und auf Erden. 19 Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern,....
Zuletzt geändert von Hemul am So 26. Apr 2015, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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sven23
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#420 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von sven23 » So 26. Apr 2015, 13:07

Samantha hat geschrieben: Es bringt auch nichts, über eine "Generation" zu streiten, die alles noch erleben soll, wenn man noch nicht mal weiß, wer damit gemeint war.
Das weiß man doch, da Jesus in direkter Rede zu seinen Jüngern sprach. Und das diese auch nur Menschen waren mit einer zeitlich begrenzten Lebensspanne, macht die Übersetzung mit Generation am meisten Sinn.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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