Hallo zusammen, hi Closs,closs hat geschrieben:Über-Zeitlichkeit ist das, was Zeit in höherer Dimension aufhebt, selbst aber keine Zeit ist.
wenn also das Wörtlein "Überzeitlichkeit" keine Zeit bzw. Zeitlosigkeit / Raumlosigkeit (Nichts) bedeutet (Zeit ist ja nur ein anderes Wort für Raum / Existenz, daher der Terminus "Raumzeit" verzerrte Rekonstruktionen verhindern soll), so kann man zumindest darüber staunen, mit wievielen Worten (oder auch Forenbeiträge) man über Nichts diskutieren kann.
Darum meinte Pluto zu recht, dass der Begriff der Überzeitlichkeit ein Produkt überbordender Fantasie darstellt.
Du hingegen widersprichst mit dem Argument, dies sei Sache der Logik und der Dialektik, daher sie keine haptischen Größen darstellen.
Das stimmt ja auch soweit, darum es in diesem/Deinen Satz erneut um "Nichts" bzw. bloße Denkprozesse geht, die unabhängig von empirisch feststellbaren Wechselwirkungen möglich sind, darum man von bloßen Fiktionen spricht.
Folgt man Deiner Methodik "Realitäten" zu erfassen, so gilt in rationalisierter Formulierung die Regel: Ich denke mir einfach mal ein "Irgendwas", somit es auch existiert und/oder existieren muss/müsste - ganz egal, ob nun in rein dialektischer Ausgestaltung, oder einer bloß behaupteten Überzeitlichkeit, oder einer sonstigen Umbenennung des Nichts, dazu auch der Begriff "Gott" bestens geeignet ist.
Diese Ergründungsmethodik (s. Ontologie) ist sogar doppelt unverständlich bzw. fehlerhaft, zumal nach korrekten Ordnungsverfahren zunächst ein Phänomen festgestellt und danach mit einem möglichst neuen Begriff verknüpft werden sollte.
Du hingegen pflegst Dir eine umgekehrte Vorgehensweise, danach Begriffe und Umschreibungen mit bislang nicht feststellbaren Sachlichkeiten und Sachverhalten verknüpft werden.
Daraus ergibt sich die Frage: Warum tust Du das?
Hast Du nie gelernt, dass man auf Basis bislang Unbekanntem keine Weltanschauung begründen kann?
Tja, wie war das noch gleich mit dem "Anfang Gottes"?closs hat geschrieben:Stimmt - das wäre ein K.O-Kriterium.Münek hat geschrieben:das wollen wir natürlich nicht, dass er "im infinitiven Regress festsitzt".
Wer sich realitätsbezogen ausrichten möchte, wird eher auf Rekonstruktion setzen, zumal sich Fiktionen ungleich leichter projizieren lassen, als Realitäten.closs hat geschrieben:Jegliche Wahrnehmung ist Projektion
In Zusammenhang mit dem Begriff der "Überzeitlichkeit - Gott":
Natürlich nicht, ansonsten Du derartigen Begrifflichkeiten eher nicht positiv zugeneigt wärst.closs hat geschrieben: Ich sehe hier keinen Zirkelschluss.
Und weil schon W. v. Ockham zu empfehlen wusste, nicht ohne Zwang irgendwelche Vielheiten anzunehmen, empfehle auch ich Dir, erst ein Phänomen festzustellen, es mit einem Begriff zu benennen, danach zu erforschen und ggf. nutzbar zu machen - allerdings nicht, weil das so sein muss, sondern naturbedingt so sein kann und darf.
In diesem Sinne, lG. Josi
