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jk80 hat geschrieben:Die Bibel sagt aber etwas anderes

Das sind interessante Zitate, denen auch ein Trinitarier nicht widersprechen würde.

Naqual hat geschrieben:Also nicht Gott, sondern göttlich.

Wie will man das semantisch unterscheiden?

Wird er göttlich aus eigener Kraft? - Oder wird er göttlich durch Gott?

Eigentlich sehe ich Jesus schon auch ein Mensch, der als 1Jähriger in die Windeln geschissen hat - also vollumfänglich Mensch. - Die Frage wäre, ob Gott durch Jesus spricht, also seine Identität mit der Identität des ehemaligen 1jährigen Windelschissers verschmilzt. - Oder noch deutlicher: Wer erleidet den Daseins-Tod am Kreuz hin zum Baum des Lebens:
a) Nur der Mensch Jesus?
b) Gott in Jesus?

Du kennst folgenden Aphorismus: Frage:"Wo war Gott bei Auschwitz?" ---Antwort: "Am Kreuz." - Könnte ein Unitarist diesen Satz unterschreiben?

closs hat geschrieben:
Du kennst folgenden Aphorismus: Frage:"Wo war Gott bei Auschwitz?" ---Antwort: "Am Kreuz." - Könnte ein Unitarist diesen Satz unterschreiben?

Und ich will noch ergänzen: Gott war auch vor Ort im KZ bei den Schwachen.
Etwa durch und im hl. Maximilian Kolbe. Durch und in der hl. Teresia Benedicta vom Kreuz.
Kann das ein Unitarier auch sagen?

Hallo Rembremerding!

Rembremerding hat geschrieben:Oh, Bibelvers-Rallye. Ich könnte mit einen Bibelvers mehr dagegenhalten...

Es gibt keinen "trinitarischen" Bibelvers, mit dem man Johannes 17, 3 "entschärfen" könnte. Was Textstellen betrifft, die anscheinend dafür sprechen, dass Jesus selbst der allmächtige GOTT ist, so bieten diese Textstellen verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten, die entweder den einen, oder den anderen Schluss zulassen. Auf Bibelverse wie Johannes 20, 17; 1. Korinther 11, 3; 2. Korinther 1, 3; oder eben auch Johannes 17, 3 trifft das nicht zu, diese Verse lesen sich in sämtlichen Übersetzungen gleich. Gott der Vater ist auch der Gott von Jesus Christus!

Rembremerding hat geschrieben:Zeitlichkeit-Überzeitlichkeit, SEIN-DASEIN sagt Dir nichts, gell?

Nein. Stehen diese Begriffe irgendwo in der Bibel?

Rembremerding hat geschrieben:Erfreue Dich also an dem einen Gott, ich tue es auch! Und er hat einen Sohn.

Eben !

Gruß, jk80

Hallo!

Rembremerding hat geschrieben:Nicht ist eine dieser drei göttlichen Personen den anderen göttlichen Personen übergeordnet, (...) Jede erfüllt alles Leben.

Auch hier gibt es keine Übereinstimmung mit der Bibel:

Johannes 5, 26 (Schlachter 2000)
Denn wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben.

Jesus hat das Leben in sich selbst, weil Gott der Vater es ihm verliehen hat. Zum Vergleich:

Johannes 6, 57 (Einheitsübersetzung 1980)
Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

Johannes 5, 19 (Luther 1984)
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.

Gruß, jk80

jk80 hat geschrieben:Hallo!

Rembremerding hat geschrieben:Nicht ist eine dieser drei göttlichen Personen den anderen göttlichen Personen übergeordnet, (...) Jede erfüllt alles Leben.

Auch hier gibt es keine Übereinstimmung mit der Bibel...

Das scheint in der Tat ein Widerspruch zur katholischen Lehre zu sein. Dennoch behauptet das Christentum für sich den Monotheismus. Wie lässt sich das vereinbaren?

Pluto hat geschrieben:Das scheint in der Tat ein Widerspruch zur katholischen Lehre zu sein. Dennoch behauptet das Christentum für sich den Monotheismus.

Wenn man "göttliche Personen" als Selbstoffenbarung Gottes gegenüber dem Menschen versteht, gibt es keinen Widerspruch. - Selbstverständlich ist das trinitarische Gottesverständnis monotheistisch.

closs hat geschrieben:

Pluto hat geschrieben:Das scheint in der Tat ein Widerspruch zur katholischen Lehre zu sein. Dennoch behauptet das Christentum für sich den Monotheismus.

Wenn man "göttliche Personen" als Selbstoffenbarung Gottes gegenüber dem Menschen versteht, gibt es keinen Widerspruch. - Selbstverständlich ist das trinitarische Gottesverständnis monotheistisch.

Die Bibel scheint aber was anderes zu sagen.

closs hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist der Kreuzestod eine Umkehr des Essens vom Baum der Erkenntnis - der eine Adam öffnet die Ausgangs-Schleuse zur Sterblichkeit, der zweite Adam öffnet die Eingangs-Schleuse zu Unsterblichkeit

Der zweite Adam = der zweite Mensch (mit völliger Geistesbeziezung zu Gott). Denn Adam gleich Mensch.

Womit folgendes davon unabhängig bestätigt ist:

closs hat geschrieben:Es steckt also eine fundamental-theologische Frage dahinter: Erlöst der Mensch Jesus den Menschen vor Gott

Falsch.
Der zum Mensch gewordene Sohn Gottes, Jesus, erlöst den Menschen vor Gott.

closs hat geschrieben:das ist mein Einwand gegen einen unitarischen Ansatz, der in Jesus nur einen Menschen sieht.

Tja, Jesus war eben nur ein Mensch.
Alles andere ist willkürliche Glaubensspinnerei aufbauend auf beliebigen Dogmen.

closs hat geschrieben: Wird er göttlich aus eigener Kraft? - Oder wird er göttlich durch Gott?

Durch seinen Vater und natürlich göttlich durch die Weisheit unserer Kirchenväter.

Der Mensch Jesus Christus wurde bekannterweise in Betlehem geboren. Der Gott Jesus Christus erblickte in Nicäa das Licht der Welt". Vom Gott Jesus Christus ist sogar das Geburtsjahr historisch unstrittig. Hier erfüllte sich vermutlich die Naherwartung

Martinus hat geschrieben: Der Mensch Jesus Christus wurde bekannterweise in Betlehem geboren.

Auch das ist nicht sicher, viel wahrscheinlicher ist der Geburtsort Nazareth.