was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

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Leokadia
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#41 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Leokadia » Fr 3. Apr 2015, 22:36

Halman hat geschrieben: Sein Reich war nicht von dieser Welt.

von welcher Welt aber dann? :geek:
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
Grenzen des Universums." Schopenhauer


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Halman
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#42 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Halman » Sa 4. Apr 2015, 05:34

Leokadia hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:
Danke @Leokadia für Deine interessanten Fragen. Ich denke, die Vögel sind Menschen, die im Reich Gottes Unterschlupf finden. Es sind Menschen, die zu Christen werden und sich durch das Bekenntnis zu Jesus in seinem Reich niederlassen.
ja,aber wo und was ist dieses Reich ?
Im Himmel. Stephanus sah gem. Apg 7:55 Jesus zur Rechten Gottes. Jesus Reich ist nicht von dieser Welt (vgl. bitte Joh 17:16 u. Joh 18:36).

Auf Erden gehören nach meinem bescheidenen Glaubensverständnis bisher nur die Christen, welche Jesus "kennt". Dies schließt jene Scheinchristen aus, von denen Jesus gem. Mat 7:22-23 in seiner berühmten Bergpredigt sprach. Interessanterweise sind solche Leute oftmals Zielgruppe von Religonskritikern, weil sie dazu ja auch jede Menge Gründe liefern (Kreuzzüge, Hexenverfolgung usw.).

Aber bitte frage mich nicht, welche Menschen denn nun zum Reich seiner Liebe gehören und welche nicht. Diese Unterscheidung steht mir nicht zu. Gem. der Bibel ist es Jesus, der seine "Schafe" kennt. Ich denke, dass Menschen wie Dietrich Bonhoeffer dazu zählen.
Jesus herrscht schon im Himmel, zur Rechten Gottes wartend, wie Paulus gem. 1Kor 15:25-27 offenbarte. Noch erstreckt sich das [König]Reich Gottes noch nicht auf die Erde.

Leokadia hat geschrieben:wieso soll es (laut Bibel/Jesus)schon hier aber doch unsichtbar sein?
Nun, Jesus herrscht im Himmel, unsichtbar für menschliche Augen, zur rechten Gottes wartend. Die Gegenwart des Menschensohnes ist laut jesuanischer Prophezeiung durch ein Zeichen erkennbar (Mat 24-25, Mk 13 u. Luk 21:5-36). Dabei griff Jesus das bevorstehende Zerstörung Jerusalems und das Ende Israels auf. Dies mag verwirrend erscheinen, da sich nur Teile seiner Worte damals in den Jahren 66-70 n. Chr. erfüllten.
Dies wird von vielen, wie von Münek, als Beweis für eine gescheiterte Eschatologie gewertet. Ich sehe dies freilich anders und traue dem Sohn Gottes eine größere Tiefgründigkeit seiner Worte zu. Die schrecklichen Jahre des jüdischen Krieges gegen Rom werden so zum Vorbild einer größeren Erfüllung, an die sich Christi Millenium anschließen wird (s. Offenbarung). So verstehe ich jedenfalls den biblischen Zusammenhang. Für diese Auffassung werde ich hier aber sicher einen harrschen Gegenwind von Kritik ernten.

Leokadia hat geschrieben:
Das kleine Senfkorn wächst schnell zu einer großen Senfpflanze heran. So begann auch Jesu Reich mit seinen Jüngern wie ein winziger Senfkorn, doch gedieh nach "Ostern" die jesuanische Saat des Reiches Gottes zum Urchistentum.
ich erkenne im Christentum beim besten Willen keinen besonders geeigneten "Senfbaum" für etwaige "Vögel"
auch im Judentum nicht
Darum sprach ich ja auch bewusst vom Urchistentum.

Wie Paulus erkannte, muss sich erst das Gleichnis vom Unkraut des Ackers erfüllen, bevor das Millenium beginnen kann. Paulus sah diese Entwicklung in Ephesus voraus. Dieses "Unkraut" würde sich also bereits nach Pauli Tod unter das christliche Weizen mischen. (Der Taumel-Lolch ähnelt dem Weizen, ist aber giftig. Erst wenn die Ernte reif ist, wird der Unterschied deutlich.)
Auch seinem Freund und Schüler Timotheus schrieb Paulus, unter Berufung des Heiliges Geistes, dass in "späteren Zeiten ... Lügenredner" auftreten würden, ebenso in seinem zweiten Brief an Timotheus.
NIcht nur Paulus, auch Petrus schrieb, dass "falsche Lehrer" kommen werden.
Ich denke, es waren die Apostel, wie Paulus und Petrus, welche den sinnbildlichen Taumel-Lolch zurückhielten, doch spätestens mit dem Tod von Johannes war das "Hemmnis" weg.
Der letzte noch lebende Apostel stellte in seiner "letzten Stunde" seines Lebens sogar fest, dass die Antichristen bereits von den urchristlichen Gemeinden ausgegangen sind.

Augustinus von Hippo vertrat in seinem Werk De Civitate Dei die Auffassung, dass die katholische Kirche das Himmelreich sei; eine Auffassung, die ich nicht teilen kann. Denn darin waren auch Leute wie Kyrill von Alexandria, dem Hauptverantwortlichen für den bestialischen Mord an der Philosophin Hypatia 415 n. Chr. (er förderte übrigens auch die Marienverehrung).

Bezüglich der Henoch-Bücher muss ich passen. Soweit ich gelesen habe, stammen die ältesten Teile aus dem 3. Jh. v. Chr.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#43 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Halman » Sa 4. Apr 2015, 05:35

Leokadia hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Sein Reich war nicht von dieser Welt.

von welcher Welt aber dann? :geek:
Von der transendenten Welt des HImmels, in dem Gott und die Engel wohnen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#44 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von 2Lena » Sa 4. Apr 2015, 09:31

Die Welt besteht auch aus "Ideen".

Wenn du im Kopf hast, wie dein Wohnzimmer aussehen MÜSSTE, dann verwirklichst du das irgendwann, dass es darin "himmlisch" aussieht. Wer jedoch dahingehend planlos ist, bringt es fertig "in der Hölle" zu hausen, im Saustall, unter hässlichen Bedingungen lebend.

Martinus
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#45 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Martinus » Sa 4. Apr 2015, 10:11

2Lena hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Gott sorgt schon dafür das der Gedanke der Schriften nicht verloren geht.
Zu kurz gesagt ... und kurz gedacht....................


...........Das ist das tragische Schicksal deiner Gedanken ,,,

....ich schreib oft was ich denke, damit ich lese was ich weiß.
Angelas Zeugen wissen was!

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Leokadia
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#46 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Leokadia » Sa 4. Apr 2015, 11:01

Halman hat geschrieben:
ja,aber wo und was ist dieses Reich ?
Im Himmel. Stephanus sah gem. Apg 7:55 Jesus zur Rechten Gottes. Jesus Reich ist nicht von dieser Welt . Joh 18:36.
da du Joh.18:36 angegeben hast-weiter im Vers 38 stand :
Jesus antwortete: Mein Reich10 ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier. 37 Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme. 38 Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit?
Ich stehe immer noch am Anfang der Suche und sage ebenso ,mit Nachdruck:
WAS IST WAHRHEIT?
wenn seine Behauptungen von einer höherdimensionellen Welt wahr wären/waren -wieso sind sie nicht ein Teil unserer Wissenschaft und längst erforscht und ausführlich gelehrt ?
warum verbirgt sich diese scheinbar so bedeutende Wahrheit hinter dem Dunst der unverständigen Schriften ?
wieso gibt es kein Klartext dazu?
immer nur Versteckespielen mit Vergleichen :?
Ich meine wenn man Kindern Blödsinn erzählt der Storch bringe die Kinder -braucht man sich später nicht wundern, wenn sie einem verfrüht schwanger antanzen -das Kind ist nicht schuld-sondern die Eltern die es mit falschen Informationen gefüttert haben.
ist darum alles noch genau so wie vor 2000 Jahren?
ich seh kein Unterschied und wo bleibt das Reich ?
Auf Erden gehören nach meinem bescheidenen Glaubensverständnis bisher nur die Christen, welche Jesus "kennt". Dies schließt jene Scheinchristen aus, von denen Jesus gem. in seiner berühmten Bergpredigt sprach. Interessanterweise sind solche Leute oftmals Zielgruppe von Religonskritikern, weil sie dazu ja auch jede Menge Gründe liefern (Kreuzzüge, Hexenverfolgung usw.).
eben
der Grund dafür ist einfach-die Schriften kann man lesen wie man will, man kann jeden Mist drauf projizieren und dabei noch stolz sein
Aber bitte frage mich nicht, welche Menschen denn nun zum Reich seiner Liebe gehören und welche nicht. Diese Unterscheidung steht mir nicht zu. Gem. der Bibel ist es Jesus, der seine "Schafe" kennt. Ich denke, dass Menschen wie Dietrich Bonhoeffer dazu zählen.
Jesus herrscht schon im Himmel, zur Rechten Gottes wartend, wie Paulus .. offenbarte. Noch erstreckt sich das [König]Reich Gottes noch nicht auf die Erde.

Leokadia hat geschrieben:wieso soll es (laut Bibel/Jesus)schon hier aber doch unsichtbar sein?
Nun, Jesus herrscht im Himmel, unsichtbar für menschliche Augen, zur rechten Gottes wartend. Die Gegenwart des Menschensohnes ist laut jesuanischer Prophezeiung durch ein Zeichen erkennbar (Mat 24-25, Mk 13 u. Luk 21:5-36). Dabei griff Jesus das bevorstehende Zerstörung Jerusalems und das Ende Israels auf. Dies mag verwirrend erscheinen, da sich nur Teile seiner Worte damals in den Jahren 66-70 n. Chr. erfüllten.
zu Mathäus 24:
es geht hier vermutlich nicht um die Vernichtung Jerusalems anfangs des ersten Jahrhunderts ,denn dasselbe wird in Lukas 17,34 behandelt :
Ich sage euch: In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden. 35 Zwei werden mahlen miteinander; eine wird angenommen, die andere wird verlassen werden. 36 Zwei werden auf dem Felde sein; einer wird angenommen, der andere wird verlassen werden.
es sieht eher so aus , dass die Menschen von jemanden abgeholt werden
und dies kann man nicht anders interpretieren als es geschrieben steht
manche werden VOM DACH/VOM FELDE/VON DER MÜHLE /AUS DEM BETT weggebracht werden (andere aber nicht)
VON WEM?
WOHIN?
WIE?
KÖRPERLICH oder "nur" geistig?

Der letzte noch lebende Apostel stellte in seiner "letzten Stunde" seines Lebens sogar fest, dass die Antichristen bereits von den urchristlichen Gemeinden ausgegangen sind.
Johannes war ein sehr alter ,vermutlich sehr verwirrter Mann
sich auf seine visionären Aussagen in der Gefangenschaft zu verlassen halte ich für etwas riskant
abgesehen davon -klar-es wird schon immer in allen Reihen Lügner ,Player,Wichtigtuer gegeben haben ,auch in den Reihen der Urchristen
Augustinus von Hippo vertrat in seinem Werk De Civitate Dei die Auffassung, dass die katholische Kirche das Himmelreich sei; eine Auffassung, die ich nicht teilen kann. Denn darin waren auch Leute wie Kyrill von Alexandria, dem Hauptverantwortlichen für den bestialischen Mord an der Philosophin Hypatia 415 n. Chr. (er förderte übrigens auch die Marienverehrung).
fangen wir besser gar nicht erst an kirchliche Fehler zu kritisieren -da könnten wir nämlich ganze Bücher damit füllen :roll:
Bezüglich der Henoch-Bücher muss ich passen. Soweit ich gelesen habe, stammen die ältesten Teile aus dem 3. Jh. v. Chr.
ich kann sie Dir nur empfehlen
der jüdische Glaube basiert auf den Propheten Hiob und Henoch
sie sind die Grundsteine des ganzen
Wusstest du , dass es dort (im Henoch Buch) auch die Mose Geschichte als prophetische Vision gibt(es wird ein Wasser geteilt um die Gerechten zu retten)?
oder dass die dortigen Beschreibungen des Totenreichs ziemlich nah an den Überlieferungen de Totenreichs der Ägypter und der Tibeter sind(die Tibeter nennen das Reich das Labyrinth des Todes)?
oder ,dass dort von Reinkarnation geschrieben steht -ganz so wie von Jesus gesagt wurde , dass er schon davor gelebt haben soll(und darum für Elia gehalten wurde)?
"Kann einem Menschen der Glaube so wichtig sein, dass er nicht die Wahrheit erfahren will?
Für mich ist das unvorstellbar." von Mia

„Der Mensch hält die Grenzen seiner Denkfähigkeit für die
Grenzen des Universums." Schopenhauer


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Faransil
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#47 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Faransil » Sa 4. Apr 2015, 13:21

Leokadia hat geschrieben:wenn seine Behauptungen von einer höherdimensionellen Welt wahr wären/waren -wieso sind sie nicht ein Teil unserer Wissenschaft und längst erforscht und ausführlich gelehrt ?
Weil "feinstoffliches", tranzendentes und metaphysisches grundsätzlich nicht naturwissenschaftlich erforscht werden kann.
Darum!

closs
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#48 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 13:38

Faransil hat geschrieben:Weil "feinstoffliches", tranzendentes und metaphysisches grundsätzlich nicht naturwissenschaftlich erforscht werden kann.
So ist es - Naturwissenschaft ist ausschließlich für die Natur da.

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Faransil
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#49 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Faransil » Sa 4. Apr 2015, 13:39

closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Weil "feinstoffliches", tranzendentes und metaphysisches grundsätzlich nicht naturwissenschaftlich erforscht werden kann.
So ist es - Naturwissenschaft ist ausschließlich für die Natur da.
Exakt.
Für Dinge, die man sich ausdenkt und gedanklich davon abgrenzt, können, selbst wenn sie existieren WÜRDEN, nicht naturwissenschaftlich erforscht werden.

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#50 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Sa 4. Apr 2015, 13:48

Faransil hat geschrieben:selbst wenn sie existieren WÜRDEN, nicht naturwissenschaftlich erforscht werden.
Genau so - das zeigt die natürlichen Grenzen der Naturwissenschaft auf - und das ist wahrlich kein Vorwurf.

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