closs hat geschrieben: Auf "Generation" wäre ich nie gekommen, gäbe es dieses Forum nicht. - Mit anderen Worten: Nur "Geschlecht" macht geistig Sinn - alles andere wäre belanglos.
Sinn macht nur Generation, wenn man den Zusammenhang liest.
"So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht:7 Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht.
30 Ich versichere euch: Diese Generation wird das alles noch erleben."
Markus 13,29-30
Ich darf noch mal auf Müneks Zusammenstellung hinweisen:
So gebot er seinen Freund Timotheus in einem Brief, dass dieser "das Gebot" unbe-
fleckt und untadelig bewahre "bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus"
(1. Tim. 6,14). Ein klares Bekenntnis seines Glaubens, dass die Parusie des Menschensohns
in einem nahen überschaubaren Zeitrahmen stattfinden wird.
"Paulus selbst hat sein Ableben vor dem Erscheinen des Herrn nicht in Betracht gezogen. Im
Gegenteil! Den Christen in Korinth verriet er - wie er es nannte - ein "Geheimnis" und versi-
cherte ihnen:"Wir werden nicht alle entschlafen..." (1. Kor. 15,51).
Der Verfasser des 1. Johannesbriefes bringt die urchristliche Naherwartung mit folgen-
den Worten auf den Punkt:" Kinder, es ist die letzte Stunde..." (1. Joh. 2,18). Von ei-
ner Parusie in ferner Zukunft, in tausenden von Jahren kann keine Rede sein!
"Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile", so versichert der Verfasser des Hebräer-
briefes seinen Mitchristen, "dann wird der kommen, der kommen soll, und wird nicht auf
sich warten lassen" (Hebr. 10,37). Auch das eine eindeutige, nicht wegzuerklärende Voraus-
sage und Ankündigung eines unmittelbar bevostehenden Ereignisses.
Ja, die Zeit drängte damals. Auch der Verfasser der Johannes-Apokalypse wies in seinem
Schreiben an die 7 christlichen Gemeinden ausdrücklich darauf hin, dass die offenbarten Gescheh-
nisse "rasch geschehen sollen". Warum? Weil die Zeit nahe ist! (Offb. 1, 1 und 3)."
Die Vorraussagen für ein nahes Ende sind so überdeutlich, daß auch gewiefte theologische Exegeseakrobaten das nicht wegbekommen.
closs hat geschrieben: Würde die Christenheit einvernehmlich der Idee der Allversöhnung folgen (die geistig sehr gut belegbar ist), würdest Du die "Ideologie", der Du folgen kannst, im Christentum finden. - Insofern macht es das "offizielle" Christentum nicht leicht.
Wenn das um den Preis eines monströsen Fügungsgottes geschehen soll, ist der Preis zu hoch.
Aber auch ohne AV habe ich da so meine Zweifel.
"Das Christentum predigt nur Knechtschaft und Unterwerfung. Sein Geist ist der Tyrannei nur zu günstig, als daß sie nicht immer Gewinn daraus geschlagen hätte. Die wahren Christen sind zu Sklaven geschaffen."
(Rousseau, Der Gesellschaftsvertrag IV, Über die staatsbürgerliche Religion)
'Solange man nicht die Moral des Christentums als Kapitalverbrechen am Leben empfindet, haben dessen Verteidiger gutes Spiel.'
(F. Nietzsche, dt. Philosoph, 1844-1900)
"Es ist leicht zu verstehen, warum das Christentum Jesu sich politisch und sozial nicht durchsetzen und durch Polizei und Kirche leicht unterdrückt werden konnte, während der Paulinismus die ganze westliche zivilisierte Welt...überflutete."
(George Bernard Shaw, irischer Schriftsteller, 1859-1950)
"Wer sich über das Christentum nicht empört, kennt es nicht."
(Joachim Kahl, dt. Theologe und Philosoph, *1941)
"Das Problem aller Religionen, ob Christentum, Judaismus oder Islam: Heilige Bücher sind stets manipuliert worden, interpretiert nach den Interessen der religiösen Machthaber."
(Fatima Mernissi, marokkanische Schriftstellerin und Soziologin)