Die VERNÜNFTIGE Auslegung

Themen des Neuen Testaments
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Zeus
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#41 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Zeus » Fr 13. Dez 2013, 19:00

2Lena hat geschrieben:Geh weiter Zeus - bring das Kamel endlich durch die Öse, auch wenn es klein ist:
Es handelt sich doch um von dir so geliebte Definitionen zum logischen Denken!
Bring eine Angelegenheit auf den entscheidenden Punkt.
Dann geht die Argumentation leichter als mit der Vielzahl.
Es wäre doch leichter, hierüber zu reden.
Bei dieser Bibelstelle geht es darum, wer gerettet werden kann. Jesus vergleicht hier in Matth 19,24 einen Reichen mit eben dem 'Kamel'. Interessant ist seine abschliessende Bemerkung in Matth 19,26: Bei Gott sind alle Dinge möglich.

Eigentlich kommt es darum nicht so genau darauf an ob das Kamel nun ein Kamel und das Nadelöhr ein Naldelöhr ist. Die Kernaussage besteht darin, dass ein Reicher aus menschlicher Sicht nicht in das Himmelreich kommen kann, aber eben ... bei Gott ist alles möglich.

Gruß
Zeus

PS.
Sehr wichtig wäre es zu wissen, ab welchem Einkommen/Kapital man als "reich" zählt.
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#42 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von closs » Fr 13. Dez 2013, 19:22

Zeus hat geschrieben:Sehr wichtig wäre es zu wissen, ab welchem Einkommen/Kapital man als "reich" zählt.
Das ist nicht quantitativ, sondern qualitativ gemeint: Wer sein Bestreben an materiellem Besitz über das zum Überleben Notwendige hinaus orientiert, wird hier als "reich" bezeichnet.

Insofern ist ein Mensch, der den Sinn seines Lebens in einem gebrauchten BMW "reicher" (also materie-orientierter) als ein Großgrundbesitzer, der den Ertrag seiner Besitzungen in gute Taten "investiert".

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Zeus
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#43 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Zeus » Fr 13. Dez 2013, 19:52

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Sehr wichtig wäre es zu wissen, ab welchem Einkommen/Kapital man als "reich" zählt.
Das ist nicht quantitativ, sondern qualitativ gemeint: Wer sein Bestreben an materiellem Besitz über das zum Überleben Notwendige hinaus orientiert, wird hier als "reich" bezeichnet.

Insofern ist ein Mensch, der den Sinn seines Lebens in einem gebrauchten BMW "reicher" (also materie-orientierter) als ein Großgrundbesitzer, der den Ertrag seiner Besitzungen in gute Taten "investiert".
Kommt die Janis Joplin jetzt in die Hölle? Sie bittet Gott um einen Mercedes Benz! :devil:
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closs
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#44 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 00:31

Zeus hat geschrieben:Kommt die Janis Joplin jetzt in die Hölle?
Die hat so verdammt gelitten - kann ich mir nicht vorstellen.

2Lena
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#45 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von 2Lena » Sa 14. Dez 2013, 07:28

Dein PS war das Beste an deinem Beitrag!
Zeus hat geschrieben:Sehr wichtig wäre es zu wissen, ab welchem Einkommen/Kapital man als "reich" zählt.
Ich fühle mich relativ reich, wenn ich 7 von 10 Krautköpfen aus der Gärtnerei erfolgreich gegen sämtliche Unbilden verteidigt und glücklich, wenn auch klein auf den Tisch gebracht habe. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, dass ich persönlich die Raupen erschlagen, die Wühlmaus vertrieben, die Schnecken den Enten vorgeführt, und die Kohlfäule bekämpft hätte. Man kauft perfektes Kraut im Laden am Besten schon verpackt, gekocht - ich weiß. Aber auf diese Weise ...

Überlege mal, welche dummen Gewissensbisse solche Predigt vom Reichen ausgelöst hat, der nicht ins Himmelreich käme. Das ist übrigens nur ein Überlegen, wie es zur Zusammenarbeit käme. Malchut haschamaim. Melech (König) leitet sich von nimlach ab, nachdenken. Das [Haschamaim] (der Himmel) ist ein Wortspiel zwischen [schma] höher und [schim] setzen, errichten. In bestimmten Formen ergibt es das Wort "Himmel".

Schau mal welchen Zusammenhang Matthäus 19 hat:
Jesus geht jenseits des Jordans und dorthin folgte ihm viel Volk.
Über die Heilungen wird nichts erzählt, dafür fragen die Pharisäer über Ehescheidungen. Die Rechtsfachleute fragen einen Heiler. Jesu Antwort, dass Mann und Frau ein Fleisch seien, wurde von den meisten Ehepaaren bis heute bezweifelt.
Vers 9 ist noch unverständlicher vom Sinn und vom Satz. Wer eine andere freiet, bricht die Ehe, aber wer die Geschiedene freit - würde sie auch brechen. Der folgende Sexualkundeunterricht lässt auch zu wünschen übrig. Als Heiler wusste er hier keinen Rat. Ab Vers 14 wird den Kindern das Himmelreich versprochen. Das Leben kommt doch erst! Ein Jüngling, der die 10 Gebote hielt, wollte vollkommen sein. Jesus fordert, dass er alles verkauft. Da war der Jüngling betrübt.


Wenn du aufrichtig denkst, wirst du feststellen, das ganze Kapitel ist unsinnig. Keine einzige "Empfehlung" in Matth. 19 ist machbar. Es fehlt die Auslegung. Mit ihr erstehen weise Lehren, wie alles wirklich zum Rollen käme.

Das wäre aber ein anderes Thema. Hier ist Korinther. Es geht um "koré" wie Reden und Denken geordnet ablaufen können - womit das Leben leichter ist.

Martinus
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#46 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Martinus » Sa 14. Dez 2013, 08:15

2Lena hat geschrieben:. Die Rechtsfachleute fragen einen Heiler. Jesu Antwort,........
Bekannterweise wird Jesus an vielen Stellen im NT als Rabbi bezeichnet. Mit anderen Worten: die Rechtsfachleute befragten einen Lehrer.
Einige der Schriftgelehrten aber antworteten und sprachen: Lehrer, du hast gut gesprochen.
Lukas 20:39 Elb
Angelas Zeugen wissen was!

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#47 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von 2Lena » Sa 14. Dez 2013, 11:45

Martinus, bitte tritt nicht dauernd auf die Leitung.
Martinus: Bekannterweise wird Jesus an vielen Stellen im NT als Rabbi bezeichnet. Mit anderen Worten: die Rechtsfachleute befragten einen Lehrer.
Die Rede über Mann und Frau sind ein Fleisch ist eine "Trauformel", die schon vielen Kopfzerbrechen bereitet hat. Ein "Rabbi" sollte wie eine Art Bürgermeiter für den Ort und nicht für den Untergang sorgen. Jesus war schon ein Ehrenname. Es ging um Lösungslehren.

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#48 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Martinus » Sa 14. Dez 2013, 12:26

2Lena hat geschrieben:Martinus, bitte tritt nicht dauernd auf die Leitung.


Sorry liebe 2 Lena,
das liegt an der Leitungslänge. Dafür bin ich nun wirklich nicht verantwortlich.
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#49 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Zeus » Sa 14. Dez 2013, 13:31

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Sehr wichtig wäre es zu wissen, ab welchem Einkommen/Kapital man als "reich" zählt.
Das ist nicht quantitativ, sondern qualitativ gemeint: Wer sein Bestreben an materiellem Besitz über das zum Überleben Notwendige hinaus orientiert, wird hier als "reich" bezeichnet.

Insofern ist ein Mensch, der den Sinn seines Lebens in einem gebrauchten BMW "reicher" (also materie-orientierter) als ein Großgrundbesitzer, der den Ertrag seiner Besitzungen in gute Taten "investiert".

:thumbup: Einverstanden, aber leider steht davon in der besagten Bibelstelle überhaupt nichts. Jesus diskriminiert ganz klar gegen Reiche, als ob Armut an sich eine Tugend wäre. Der neue Papst scheint ähnlichem Schwachfug-Denken verfallen zu sein.
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#50 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von closs » Sa 14. Dez 2013, 13:42

Zeus hat geschrieben:als ob Armut an sich eine Tugend wäre
In DEM Sinne, dass es eine Tugend ist, nicht materiell reich leben zu WOLLEN, durchaus JA.

Und wenn Jesus sagt, der Reiche solle lieber seinen Reichtum an Arme geben, um seine Seele zu retten, dann ist natürlich damit gemeint, dass er seine Bedürfnis-Abhängigkeit vom Reichtum (also seine Ausrichtung dorthin) loswird. - Es ist NICHT damit gemeint, dass der mit Haziendas begüterte Zeus, der Leute dort für faires Geld arbeiten lässt, daraus ein Kombinat machten soll.

Spirituelle Gleichnisse sind nie wörtlich zu verstehen, sondern in Bezug auf ihre geistliche Absicht.

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