#321 Re: Aus der Werkstatt des Theologen
Verfasst: Mi 23. Okt 2019, 00:01
Bitte erzähle mir mehr von Jesus. Wann und wo lerntest du ihn kennen? Worüber habt ihr geredet? Wie sah er aus, welche Kleidung trug er? Spricht er mit oder ohne Akzent? Dialekt oder Hochdeutsch? Wie war seine Wortwahl, Duktus, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage? Nahmen weitere Personen an dem Gespräch teil oder nur ihr beide? Wie lang dauerte das Gespräch?
Eine neutrale Herangehensweise muss davon ausgehen, dass diese Leute wirklich jemanden sprechen hörten, den sie für einen Gott hielten, und uns nicht aus möglicherweise völlig unreligiösen Motiven kräftig die Taschen volllügen.
Wie häufig hörst du Stimmen? Täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich oder seltener?Bei wirklich aufrichtigen Untersuchungen, wie es z.B. bei korrekt ausgebildeten Ermittlern der Fall ist, die auch an der Wahrheitsfindung interessiert sind, muss also wenigstens die Möglichkeit eingeräumt werden, der Zeuge meint auch was er sagt
Wenn du der Meinung bist, deine "Würde" sei verletzt worden, dann muss ein Richter nach seinem eigenen Ermessen entscheiden, was er unter "Würde" versteht. Falls der Richter gut gefrühstückt hat, keinen Streit mit seiner Ehefrau hatte und du ihm sympathisch bist, dann versteht er unter dieser "Würde" ungefähr das gleiche wie du und wird dir recht geben. Ein kleiner schauspielerischer Akt nicht unähnlich einer Religionsausübung.Thaddaeus hat geschrieben: ↑Di 22. Okt 2019, 22:25Im ersten Artikel des Grundgesetzes steht, dass die Würde des Menschen unantatsbar ist, und sie zu schützen und zu wahren das Ziel aller staatlichen Gewalt sein soll. Das ist nichts Gegenständliches, - und dennoch hat es einen maximalen Einfluss auf die Gesetzgebung eines ganzen Staates und seiner Institutionen.
Weil die Autorin bisher nicht einräumte gelegentlich Harrys Stimme zu hören.Von Harry Potter steht es außer Frage, dass er "nur"(!) eine fiktionale Figur ist.