Markus-Evangelium

Themen des Neuen Testaments
Hemul
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#301 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Hemul » Do 24. Aug 2017, 01:07

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 90#p260565
Könntest Du bitte etwas einfacher auf den Punkt bringen was Du mir hier verklickern möchtest? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Thaddäus
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#302 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Thaddäus » Do 24. Aug 2017, 08:11

Hemul hat geschrieben:http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 90#p260565
Könntest Du bitte etwas einfacher auf den Punkt bringen was Du mir hier verklickern möchtest? :roll:
Nun, du findest das "wissenschaftliche Weltbild" erstaunlich, welches die "Verfasser ohne Abi" in HIOB und JESAJA zum Besten geben, obwohl das bei näherer Betrachtung keineswegs besonders fortschrittlich ist. Ich verweise auf die tatsächlich erstaunlichen Einsichten und mechanischen Fertigkeiten nur wenig später von Verfassern mit Abitur in einer anderen Ecke der Welt. :lol:

2Lena
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#303 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von 2Lena » Do 24. Aug 2017, 09:51

closs hat geschrieben:Hier geht es aber darum, erlebte Spiritualität in die Sprache der akademisch-geprägten Welt zu übersetzen.
Das ist dein Anliegen!
Ich dachte es mir fast ...
War dazu je eine Sprache nötig - und lernt man nicht besser anschaulich?


Es ist doch eine Sache vom Herz, von Musik, vom Beklemmung oder Schmetterlingen im Bauch, von Fingerspitzengefühl oder Gedanken im Hinterkopf. Was kann die akademisch geprägte Welt davon wissen?Künstler hatten auf dem Gebiet seit jeher mehr drauf - als nüchterne Mechaniker, die sich über Hebelwirkungen Gedanken machen oder Hobelspäne produzierende Philosophenzitierer, uralte Mumien ehrend.

P.S. Was du hier alles ansprichst, hatten die "Alten" vermutlich längst verstanden. Die Unwilligkeit, sich mit "Geschwafel" auseinanderzusetzen - der Grund, warum sie ALLEGORIEN, Musik und Historik in der mit großem Wert befundenen Bibel benutzt haben? Um die "echten Werte" in den Herzen und den Köpfen der Menschen zum Klingen zu bekommen, war der flexible, wechselwirkende Zugang notwendig. Nun ist er versprerrt, weil man meint, andere pädagogische Mittel zu haben. Haben wir sie wirklich auch oder kam mit der Lehrmethode nur Folgendes heraus, wie es Münek gut zeigt ...

Münek hat geschrieben:Sühnetod-Glaube ist finsterster Aberglaube oder - wie es Bultmann ausdrückte - primitive Mythologie.
2Lena hat geschrieben: ... oder ein großes Geheimnis, vor dem ein Mensch in die Knie sinkt ...
Münek hat geschrieben:... wenn er seinen Verstand ausgeschaltet hat.
Sorry Müneki, es fehlt dir viel Wissen. Die ganze Ehrlichkeit hilft nicht, es sei denn du holst auf.
Zuletzt geändert von 2Lena am Do 24. Aug 2017, 09:58, insgesamt 1-mal geändert.

2Lena
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#304 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von 2Lena » Do 24. Aug 2017, 09:54

Thaddäus hat geschrieben: ... zu Hemul: Nun, du findest das "wissenschaftliche Weltbild" erstaunlich, welches die "Verfasser ohne Abi" in HIOB und JESAJA zum Besten geben, obwohl das bei näherer Betrachtung keineswegs besonders fortschrittlich ist. Ich verweise auf die tatsächlich erstaunlichen Einsichten und mechanischen Fertigkeiten nur wenig später von Verfassern mit Abitur in einer anderen Ecke der Welt.
Na, ich weiß nicht ... wer zuletzt lacht ...
Die inneren Inhalte von Hiob stellen alles heutige Wissen der Psychologie in den Schatten. Die ganze Kirchenpredigt ist darin enthalten, die allerdings nur einen ganz kleinen Anteil hat.
*Lesen müsste man das Werk halt können ...

... Dann würde wohl der eine oder andere der heutigen "Gelehrten" sich bei Jesaja ein Beispiel nehmen ... ebenso die "Allegorien" verständlich machen und den Menschen "mit Herz" begegnen, statt genial zu prunken?

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#305 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von closs » Do 24. Aug 2017, 10:18

2Lena hat geschrieben:Die inneren Inhalte von Hiob stellen alles heutige Wissen der Psychologie in den Schatten.
Schön, dass Du das sagst. Über diesem Buch saß ich Satz für Satz 3 Monate lang, bis mir aus dem Hin und Her dessen Dialektik die Nichtigkeit derselben klar wurde - und dann kommt noch Elihu, der zwar die Wahrheit sagt, aber gar nicht ermessen kann, was er da sagt. - Also Irrniss und Wirrniss, von allen Beteiligten selbstbewusst vorgetragen - der Einzige, der dabei seine Entwicklungs-Spur leidend beibehält, ist Hiob selbst.

Ein wirklich hoch-kompliziertes Buch, das heute reduziert wird auf: "Da wollte einer belohnt werden, sonst hätte er sich nicht Gott unterworfen". - Das ist so, als würde man Forschern unterstellen, sie würden nur deshalb 30 Jahre lang mit allem, was sie haben, ihrer Berufung nachgeben, weil sie dann den Nobelpreis bekommen würden. - Ok - aber das ist jetzt OT.

2Lena hat geschrieben:Es ist doch eine Sache vom Herz, von Musik, vom Beklemmung oder Schmetterlingen im Bauch, von Fingerspitzengefühl oder Gedanken im Hinterkopf. Was kann die akademisch geprägte Welt davon wissen?
Naja - es heißt ja "DAS WORT". - Und wie sagt Goethe im Vorwort vom "Faust": "Des Menschen Kraft - im DIchter offenbart".

Also irgendwie glaube ich noch immer an die Aufklärung, mit der man das Tiefe intersubjektiv verständlich mit der Sprache an die Oberfläche ziehen kann - aber andererseits hast Du vermutlich recht.

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#306 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Pluto » Do 24. Aug 2017, 10:30

closs hat geschrieben:Ein wirklich hoch-kompliziertes Buch, das heute reduziert wird auf: "Da wollte einer belohnt werden, sonst hätte er sich nicht Gott unterworfen". - Das ist so, als würde man Forschern unterstellen, sie würden nur deshalb 30 Jahre lang mit allem, was sie haben, ihrer Berufung nachgeben, weil sie dann den Nobelpreis bekommen würden. - Ok - aber das ist jetzt OT.
Du hast trtz der 3 Monate, die du mi dem Buch verbracht hast, die Botschaft nicht verstanden.
Die heutigen Forscher meinen, "Auch das Buch Hiob in all seiner Kompliziertheit, vermag keine Antwort auf die Theodizee-Frage zu geben".

closs hat geschrieben:Also irgendwie glaube ich noch immer an die Aufklärung, mit der man das Tiefe intersubjektiv verständlich mit der Sprache an die Oberfläche ziehen kann - aber andererseits hast Du vermutlich recht.
Das "irgendwie" verstehe ich als Redewendung. Mit der Sprache allein schafft man das aber nicht; schon gar nicht in der Tiefe. Dazu benötigt man den Empirismus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#307 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von closs » Do 24. Aug 2017, 10:48

Pluto hat geschrieben:Die heutigen Forscher meinen, "Auch das Buch Hiob in all seiner Kompliziertheit, vermag keine Antwort auf die Theodizee-Frage zu geben".
Erstens gibt es sehr unterschiedliche Forscher - zweitens ist diese Aussage sogar insofern richtig, dass die Theodizeefrage akademisch tatsächlich nicht beantwortet werden kann - genau das ist doch (ein) Aspekt von "Hiob".

Manche der "heutigen Forscher" haben möglicherweise nicht verstanden, das sie an der falschen Stelle suchen.

Pluto hat geschrieben:Mit der Sprache allein schafft man das aber nicht; schon gar nicht in der Tiefe. Dazu benötigt man den Empirismus.
"Empirisch" im Sinne von empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen' ist schon richtig - aber doch nicht intersubjektiv nachweisbar, wie Du es meinst.

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#308 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Pluto » Do 24. Aug 2017, 10:52

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Mit der Sprache allein schafft man das aber nicht; schon gar nicht in der Tiefe. Dazu benötigt man den Empirismus.
"Empirisch" im Sinne von empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen' ist schon richtig - aber doch nicht intersubjektiv nachweisbar, wie Du es meinst.
Das meine ich NICHT! Du willst falsch verstehen.
Ich sagte "Empirismus". Das ist eine Bewegung der Aufklärung, die schon mit Galileo begann.

Wikipedia schreibt dazu:
Der Ausdruck Empirismus wird bei Klassifikationen erkenntnistheoretischer Ansätze für Theorien gebraucht, welchen zufolge Wissen, verstanden als gerechtfertigte wahre Erkenntnis, zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht (einschließlich der Verwendung wissenschaftlicher Instrumente).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#309 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von closs » Do 24. Aug 2017, 11:17

Pluto hat geschrieben:Das meine ich NICHT! Du willst falsch verstehen.
Ich HABE Dich richtig verstanden: Du meinst "intersubjektiv nachweisbar".

Pluto hat geschrieben:verstanden als gerechtfertigte wahre Erkenntnis, zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht (einschließlich der Verwendung wissenschaftlicher Instrumente).
"Gerechtfertigt" ist weltanschauliche Wertung - auch geistige empeiria ist "gerechtfertigt".

Pluto
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#310 Re: Markus-Evangelium

Beitrag von Pluto » Do 24. Aug 2017, 11:33

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Das meine ich NICHT! Du willst falsch verstehen.
Ich HABE Dich richtig verstanden: Du meinst "intersubjektiv nachweisbar".
Ja. Kennst du was Besseres?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:verstanden als gerechtfertigte wahre Erkenntnis, zuerst oder ausschließlich auf Sinneserfahrung beruht (einschließlich der Verwendung wissenschaftlicher Instrumente).
"Gerechtfertigt" ist weltanschauliche Wertung - auch geistige empeiria ist "gerechtfertigt".
Deine Bemerkung stimmt, ist aber irrelevant.
Wichtig dabei ist die Sinneserfahrung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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