#31 Re: Die Vollzahl der Heiden (Lea & Rahel)
Verfasst: So 21. Okt 2018, 11:15
Hallo lieber Lütti,
zum Thema Lea und Rahel in Verbindung mit dem Heilsweg las ich mal eine sehr gute Predigt. Leider weiß ich nicht mehr genau von wem die war, sonst hätte ich Dir den Link dazu geschickt.
Aber ich fand bei meiner Suche einen anderen Link, der in Richtung Deines Gedankengangs geht.
Schau mal:
Kuckuck
zum Thema Lea und Rahel in Verbindung mit dem Heilsweg las ich mal eine sehr gute Predigt. Leider weiß ich nicht mehr genau von wem die war, sonst hätte ich Dir den Link dazu geschickt.
Aber ich fand bei meiner Suche einen anderen Link, der in Richtung Deines Gedankengangs geht.
Schau mal:
https://www.bibelwissenschaft.de/wibile ... cbe0555a8/Bei den Kirchenvätern wird die Ehe Jakobs mit den beiden Frauen typologisch ausgedeutet: Sie wird von Justin auf die beiden Völker der Glaubenden aus Juden und den Heiden hin gelesen. Lea verkörpert das Volk der Juden und die Synagoge, Rahel die Christen und die Kirche. Die schwachen Augen Leas sind die schwachen Augen des Geistes der Juden, also für Justin ihre mangelnde Einsicht. Rahel hingegen hat die Götter des Vaters entwendet, so dass es für die Christen keine Götterbilder mehr gibt. Jakob ist mit beiden Frauen verheiratet, wie Christus beiden, der Kirche aus Juden und Heiden, dient (Dialog mit dem Juden Tryphon, 134; Bibliothek der Kirchenväter). Die Götzen Labans sind mit Rahel verbunden, weil diese Typos der Völker ist, die Götzen dienten (vgl. auch Caesarius von Arles, Sermo 88).
https://www.bibelwissenschaft.de/wibile ... 1790d46ec/Ein anderes Verständnis der Gestalt Rahels geht von den Kirchenvätern aus, für die das Schwesternpaar Lea und Rahel symbolische Bedeutung hat. Lea steht für die Juden, Rahel für die Heiden (vgl. Ritter, 262-265), die zwar Christus erkennen, aber doch noch dem Götzendienst verhaftet bleiben, wie der Terafimdiebstahl zeigt (Justinus, Dialog mit Trypho CXXXIV Bibliothek der Kirchenväter; Cäsarius von Arles, Sermo 88; vgl. Heither, 147-149; nach anderen frühchristlichen Auslegern beweist der Terafimdiebstahl, dass Rahel sich für den rechten Glauben einsetzt und ihren Vater von den Götzen befreit; ähnlich auch rabbinische Auslegungen; vgl. Ritter, 65; 256). Bei Augustin (Contra Faustum XXII, 52 Text Kirchenväter) stehen die beiden Frauen für die beiden Aspekte des Lebens in Christus: für das irdische, zeitliche, vom Leiden bestimmte Leben steht Lea (ihre matten Augen können die Früchte ihrer Arbeit nicht sehen); für das ewige, kontemplative Leben und das Wahrnehmen der göttlichen Freude steht Rahel (vgl. Ritter, 254f). Dieser Gedanke der aktiven Lea und der passiven, in Meditation versunkenen Rahel findet sich ähnlich auch in Dantes „Göttlicher Komödie“ (Fegefeuer, 27. Gesang; vgl. Blankenship).
Kuckuck