Zippo hat geschrieben:
Das gnädige Jahr des Herrn erstreckt sich mittlerweile schon auf über 2000 Jahre und die Gemeinde wirkt wie eine zeitliche Lücke in dieser Prophetie.
Diese *Lücke" nennt Gott Barmherzigkeit. Gott lässt den Menschen in seiner Güte noch Zeit zur Umkehr, dass möglichst alle, wenigstens viele gerettet werden. So ist nicht zu richten und die Geduld Gottes anzuerkennen auch unsere Aufgabe, wie Paulus schreibt: (Rö 2:3-4)
Meinst du etwa, o Mensch, du könntest dem Gericht Gottes entrinnen, wenn du die richtest, die solche Dinge tun, und dasselbe tust wie sie? Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut? Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?
Diese Geduld Gottes ist u.a. sein Wesen, eine Frucht der Liebe, des Hl. Geistes (Gal 5:22-23):
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit;
Und hier ist es Jesus Christus, der Sohn Gottes als Gesalbter, der dieselbe Geduld im Hl. Geist ist (2Thess 3:5):
Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe Gottes aus und auf die Geduld Christi.
Das deutet doch alles auf eine Präexistenz als Geistwesen.
... und eine Proexistenz als Sohn Gottes auf Erden.
Das Wort Gottes wird zum menschgewordenen Sohn in Person. Das Wort an sich tritt in Christus nicht nur von außen an den Menschen heran, sondern lässt dessen Da-Sein in Gottes Sein „hineinhören“, einwohnen und wird so teilhaftig am Reich Gottes, auch schon im Leben. Gott reagiert nicht auf das Lieben und Hören des Menschen, sondern schenkt ihm zuvor schon die Gnade lieben und hören zu können. Nicht die Liebesbeziehung führt zur Erlösung, sondern die durch Gottes Liebe ermöglichte Erlösung befreit den Menschen hin zu einer erlösenden Liebesbeziehung. Der Mensch wird nicht allein befreit von der Sünde, sondern mehr: befreit und erleuchtet für die Liebe zu Gott. In der Nachfolge Jesu, die Proexistenz schlechthin, bedeutet dies hier für einen Christen gleichfalls unmittelbar Pro-Existenz, leben und sterben für die Liebe. Gott hat nicht allein das Symptom behandelt, unsere Sündhaftigkeit und Lieblosigkeit, sondern die Heilung setzt beim Sein des Menschen an, indem das Wort in uns wohnt. So kann der Mensch auch als Sünder das Gute tun.
Versuchen wir beispielhaft eine wesenhafte Eigenschaft des Sohnes Gottes, die Wahrheit, durchzudeklinieren, von der Jesus spricht, dass er sie ist. Setzen wir es mit dem Vater im Himmel in Bezug, um vielleicht Spuren der Präexistenz Christi zu entdecken.
Hier der Gottvater, die Wahrheit, und sein Verkünder sowie Zeuge der Wahrheit in der Welt in Jesus, dem Menschen (Joh 8:40; 18:37b EÜ):
Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe.
Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege
Hier ist Jesus, der Mensch, die Wahrheit, als Gottes Sohn und der Weg zu Gott (Joh 14:6, Eph 4:21):
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden in der Wahrheit, die Jesus ist.
Hier der Hl. Geist, ebenso die Wahrheit und Zeuge der Wahrheit, wie Jesus, der Sohn Gottes (1Joh 5:6c):
Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit.
Wir sehen in der Hl. Schrift folgendes:
Gottvater = die Wahrheit
Gottes Sohn = Jesus Christus = die Wahrheit und Zeuge der Wahrheit im Menschen Jesus, in der Materie
natur-lich niedriger als der Vater.
Hl. Geist = die Wahrheit und Zeuge der Wahrheit in der Welt
Daraus ergibt sich:
Gottvater, Gottes Sohn, Gott-Hl. Geist = Wahrheit = Gott
Gottes Sohn = Jesus Christus, der Mensch.
Servus