Die VERNÜNFTIGE Auslegung

Themen des Neuen Testaments
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Naqual
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#31 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Naqual » Fr 13. Dez 2013, 14:15

Zeus hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Bekanntes Beispiel wozu das führen kann, ist der Satz mit dem Kamel und dem Nadelöhr.
Im Griechischen steht da zweifelsfrei Kamel. Nur hat Jesus das gesagt? Im Armäischen würde hier ein Wort stehen, das sehr ähnlich klingend einmal Kamel und einmal Seil heißen kann. Und Seil ist dann die naheliegendere und sinngebendere Deutung seines Satzes. Obwohl es im Griechischen nicht da steht.
Ob es im Aramäischen ähnlich klingt, wäre doch für den geschriebenen Text nicht von Bedeutung, oder?
Doch, insofern, dass dann im Althebräischen die Schreibung die Gleiche ist (ohne Vokalisation in den antiken Texten, Zeichen für die Selbstlaute wurden erst in der Neuzeit eingeführt). Das andere ist, dass der Übersetzende gerade an den Stellen, wo Wörter sich ähnlich sind, Fehler machen. Und manchmal genau deswegen, weil der Übersetzungfehler ihnen in der Meinung entgegenkommt (siehe "junge Frau" und "Jungfrau" als Übersetzungsfehler vom Hebräischen zur Sextuaginta).

Ich denke, dass JC mit dem Nadelör das kleinere Fußgängertor (das im Volksmund als Nadelör bezeichnet wurde) gemeint hatte, welches viele Städte neben dem Haupttor hatten.
Das ist eine sympathische und plausible alternative Lösung, die sicher zu beachten ist.
Spontan würde ich einwenden, dass durch das Nebentor Kamele durchaus ohne weiteres durchgepasst haben. Und damit hätte die Jesus-Aussage keinen rechten Sinn mehr.

closs
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#32 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von closs » Fr 13. Dez 2013, 14:26

Naqual hat geschrieben:Also bereits der Grundtext, und selbst wenn der Urtext vorliegen sollte, haben bereits ein Manko: es sind bereits Übersetzungen.
So ist es - und somit Interpretationen. - Weshalb mir immer wieder der Satz (so wie er oft verstanden wird) aufstößt: "Die Bibel ist das Wort Gottes". - Ist es nur, wenn der HG entschlüsselt - sicherlich nicht wörtlich - denn wörtlich wäre gleichbedeutend mit kontaminiert.

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Naqual
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#33 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Naqual » Fr 13. Dez 2013, 14:30

Hemul hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Und damals schrieb er einen Brief an die Korinther. Und nicht ein Rundschreiben an alle in der (bekannten) Welt.
Meine Güte? Dann galt also alles was Paulus damals schrieb nur den Römern,Korinthern, Galatern, Ephesern, Thessalonichern u. den Philippern? :roll: Und seine Briefe an Timotheus haben für uns dann heute ja ebenfalls keine Bedeutung? :roll:
Du übertreibst schamlos, denn SOO habe ich es nicht geschrieben.
Natürlich kann ein Tipp zum Zusammenleben von Menschengerichtet an A auch an Kollegen B hilfreich sein, wenn der in ähnlicher Situation ist. Das muss man im Einzelfall prüfen, weil es nicht klipp und klar im Text steht.
Paulus hat seine Briefe sicher nicht als neues Gesetz des Moses verstanden ("Gesetz des Paulus").

Dieser Grundsatz galt nach deiner o.Ansicht ja nur den damaligen Korinthern. Wenn das heute nicht mehr gelten soll kann sich ja jeder Hinz u. Kunz sein Glaubensgebäude selbst zusammenzimmern. Und wie ich festgestellt habe sind hier einige ganz mächtig am zimmern. :lol:
Immer wenn man sein Hirn einschalten muss um eine unklare Situation zu klären, kann man da natürlich sich so Eigenes zusammenreimen oder auch Fehler machen. Aber anders geht es nicht. ;)
Andererseits ist der bloße Glaube an einen unfehlbar eindeutigen Text bereits zusammengezimmert. Die absolute Mehrheit aller Bibelstellen muss erst interpretiert werden, es gibt nur ganz wenige Aussagen, die wirklich klar zu sein scheinen (und selbst da bin ich später oft eines anderen belehrt worden).

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Zeus
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#34 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Zeus » Fr 13. Dez 2013, 14:34

Naqual hat geschrieben: Spontan würde ich einwenden, dass durch das Nebentor Kamele durchaus ohne weiteres durchgepasst haben. Und damit hätte die Jesus-Aussage keinen rechten Sinn mehr.
Deine Spontaneität in Ehren, ein ausgewachsenes Kamel hätte nicht durchgepasst. Dafür war das Haupttor da. Und damit klingt die Aussage des JC nicht mehr absurd,
ganz ohne linguistische Verrenkungen.
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

Hemul
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#35 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Hemul » Fr 13. Dez 2013, 16:49

closs hat geschrieben:Zu meinem Verständnis: Paulus hat doch original in griechisch geschrieben - oder? - Wenn ja: Wie kann man griechische Texte hebräisch interpretieren?

Hi closs!
Wenn ich so etwas von einem Nachfolger Jesu lese sträuben sich meine Nackenhaare. :o Man braucht weder griechisch noch hebräisch zu können,noch wer weiß wie schlau zu sein um die Aussagen der Bibel richtig zu verstehen, nachzulesen in Matthäus 11:25,

" 25 Damals rief Jesus aus: "Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast.

An diesen Unmündigen sollten sich seine Worte aus Johannes 8:32 erfüllen:

32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen."
:clap:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

2Lena
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#36 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von 2Lena » Fr 13. Dez 2013, 16:57

Geh weiter Zeus - bring das Kamel endlich durch die Öse, auch wenn es klein ist:
Es handelt sich doch um von dir so geliebte Definitionen zum logischen Denken!

Bring eine Angelegenheit auf den entscheidenden Punkt.
Dann geht die Argumentation leichter als mit der Vielzahl.
Es wäre doch leichter, hierüber zu reden.

An Naqual. Die römischen Päpst "verärgerten" mit einer Unfehlbarkeitserklärung die restlichen Gläubigen, die sich nicht vorstellen konnten, dass die Bibel stimmt und die Kirchenlehre dazu.

Naqual: Die absolute Mehrheit aller Bibelstellen muss erst interpretiert werden, es gibt nur ganz wenige Aussagen, die wirklich klar zu sein scheinen (und selbst da bin ich später oft eines anderen belehrt worden).

Ja, durchweg bei allen Texten gehört mitgedacht. Es geht nur um eine Kleinigkeit:
Die VERNÜNFTIGE Auslegung.
Dazu braucht man den alten Wortschatz und die passenden Entscheidungskriterien.
Deshalb war das Besondere der Eingottglaube. Ich rede jetzt vermutlich mysteriös, denn ich will keinen Schock auslösen bei der schon etwas aus dem Lot geratenen Gottesgläubigkeit.

Hemul
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#37 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Hemul » Fr 13. Dez 2013, 17:13

1.Korinther 1:19-21,
19 Denn Gott hat gesagt: "Ich werde die Weisheit der Weisen zunichte machen und die Klugheit der Klugen verwerfen." 20 Wo bleiben da die Weisen? Wo die Schriftgelehrten? Wo die Wortführer unserer Welt? Hat Gott nicht gerade das als Dummheit entlarvt, was diese Welt für Weisheit hält? 21 Denn obwohl die Welt von Gottes Weisheit umgeben ist, hat sie mit ihrer Weisheit Gott nicht erkannt. Und darum hat Gott beschlossen, alle zu retten, die seiner scheinbar so törichten Botschaft glauben.
:clap:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Vitella
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#38 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Vitella » Fr 13. Dez 2013, 17:29

Naqual hat geschrieben: Spontan würde ich einwenden, dass durch das Nebentor Kamele durchaus ohne weiteres durchgepasst haben. Und damit hätte die Jesus-Aussage keinen rechten Sinn mehr.

ich hab darüber mal gelesen, dass die engen Pfade gemeint sind die die Berge rauf führen und gefährlich waren wo nicht jeder so ohne Probleme entlang ging, besonders wenn die Kamele beladen waren..
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

Hemul
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#39 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Hemul » Fr 13. Dez 2013, 17:45

Vitella hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Spontan würde ich einwenden, dass durch das Nebentor Kamele durchaus ohne weiteres durchgepasst haben. Und damit hätte die Jesus-Aussage keinen rechten Sinn mehr.

ich hab darüber mal gelesen, dass die engen Pfade gemeint sind die die Berge rauf führen und gefährlich waren wo nicht jeder so ohne Probleme entlang ging, besonders wenn die Kamele beladen waren..

Hi Vite!
Noch nie etwas von einer Hyperbel gehört? :roll:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hyperbel_(Sprache)

Hyperbel (Sprache)
In der Literatur bezeichnet man mit einer Hyperbel (griech.: ὑπερβολή hyperbolé „Übertreffung, Übertreibung“, von ὑπερβάλλειν hyperballein „über das Ziel hinaus werfen“) einen Tropus. Bei einer Hyperbel wird über das Glaubwürdige hinaus übertrieben (Übertreibung).
Beispiele:
Domenico Fetti: Gleichnis vom Splitter und Balken, 1619„Warum schaust du also auf den Splitter im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ (Mt 7,3 EU).
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Rembremerding
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#40 Re: 1 Korinther 14

Beitrag von Rembremerding » Fr 13. Dez 2013, 18:54

2Lena hat geschrieben: Die VERNÜNFTIGE Auslegung.
Dazu braucht man den alten Wortschatz und die passenden Entscheidungskriterien.
Deshalb war das Besondere der Eingottglaube. Ich rede jetzt vermutlich mysteriös, denn ich will keinen Schock auslösen bei der schon etwas aus dem Lot geratenen Gottesgläubigkeit.
:lol: Nein, @2Lena, schreibe ruhig weiter und mache dir keine Sorgen.
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