Savonlinna hat geschrieben:Samantha hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Es liegt aber außerhalb ihres Vermögens, historisch festzustellen, ob Jesus der Sohn Gottes ist, der für die Sünden
der Welt starb. Das ist keine historische Frage, sondern eine Frage des Glaubens, für die die Wissenschaft nicht zu-
ständig ist.
Kurz: Ob es Gott gibt oder nicht - dafür interessiert die Wissenschaft sich nicht, dazu äußert sie sich nicht, das ist kein Thema für sie.
Was ist in der "theologischen" Wissenschaft denn Thema?
Zum Beispiel, in welcher Weise in den jeweiligen Evangelien Jesus gezeichnet wird. Ob als normaler Mensch oder als Sohn Gottes oder beides gleichzeitig.
Ob in den Texten Jesus als Gottes Sohn gezeichnet wird, interessiert die historisch-kritische Forschung herzlich wenig. Das ist Interessengebiet der lieben Gläubigen.
Das Ziel der historisch-kritischen Forschung mittels der historisch-kritischen Methode ist nicht die Textanalyse als solche, sondern eine vernünftige, plausible Exegese der Bibel auf der Basis der vorhandenen Texte wobei folgende Methodenschritte (entschuldige bitte die Wiederholung) unternommen werden:
3.1 Textkritik: Vergleich der Handschriften
3.2 Übersetzung aus dem Hebräischen bzw. Griechischen
3.3 Textanalyse: Die Struktur des Textes
3.4 Redaktionsgeschichte: der Umgang des Autors mit seinen Quellen
3.5 Literarkritik: Rekonstruktion der Quellen
3.6 Formgeschichte: Bestimmung der Textgattung
3.7 Traditionsgeschichte: Die zugrunde liegende mündliche Überlieferung
3.8 Begriffs- und Motivgeschichte: wie sich Vorstellungen entwickelten
3.9 Religionsgeschichte: Vergleich mit außerbiblischen Texten
3.10 Zusammenfassende Interpretation und theologische Aussage(n)
Es ist die Methode par Excellence, die von säkularen und religiösen (evangelischen und katholischen) Bibelforschern angewendet wird.
Übrigens gibt die moderne
Archäologie auch eine Menge Zusatzinformationen, die den geschichtlichen Inhalt des AT teilweise bestätigen und oft auch widerlegen.