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#221 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 18:23
von Halman
Faransil hat geschrieben:Also die RKK sagt, dass die Bibel wahr ist.
Hat die katholische Kirche nicht auch einen linken Flügel mit kirchenkritischen Vertretern, wie Prof. Hans Küng und Heiner Geißler? Gut, Küng wurde die Lehrerlaubnis entzogen, doch er ist weiterhin katholischer Theologe, meines Wissens mit einem liberalen Glaubensverständnis.

#222 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 18:41
von closs
Pluto hat geschrieben:Das ist eine semantische Spitze die nichts zu bedeuten hat.
Das hat sehr viel zu bedeuten . -Es geht wieder auf das Grundmotiv zurück, dass das Dasein/die naturalistische Welt ihre eigenen Gesetze hat. - Für den Materialisten ist schwer zu akzeptieren, dass diese naturalistische Welt mit ihrer Eigengesetzlichkeit eingebunden sein könnte in eine geistige Welt, deren Ableger sie ist.

Bei Deinem Glauben hast Du recht - dann sind Eigen-Gesetzlichkeit und "Plan dahinter" nicht vereinbar, weil es dann kein "dahinter" gibt.

#223 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 20:34
von Münek
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das Kommen "dieses Reiches nicht von dieser Welt" hat Jesus als nah bevorstehend verkündet.
Ach, so verstehst Du das. - Ein anderer versteht, dass dieses Reich auf Erden sei (kann man ebenfalls so interpretieren). - Oder man interpretiert, dass dieses Reich kein Daseins-Reich ist (so tue ich es bspw.). - Dreimal Eisegese?

Nein, nur einmal.

Nämlich Deine. (Deine) persönlichen Glaubensvorstellungen spielen bei biblisch-historischen Fragen keine Rolle. ;)
Historische Fragen sind keine Glaubensfragen.

Wie oft denn noch. :roll: :roll: :roll:

#224 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 20:55
von closs
Münek hat geschrieben:Historische Fragen sind keine Glaubensfragen.
Aber es ist doch eine Glaubens-Aussage, wenn man behauptet, dass Jesus dies oder jenes gemeint habe - und genau sowas wird doch mit Verweis auf die historisch-kritische Methode als wissenschaftliche Aussage getätigt, obwohl es eine Glaubens-Aussage ist.

Richtig wäre im Sinne der historisch-kritischen Methode zu sagen: Unter Zugrundelegung folgender Parameter 1 - x ergibt sich: .... - Diese Parameter wurden hier mehrfach gepostet. - Du erweckst den Eindruck, als würden historische Fragen mit Glaubens-Antworten beantwortet - genau, was Du nicht willst.

#225 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 21:00
von Savonlinna
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Historische Fragen sind keine Glaubensfragen.
Aber es ist doch eine Glaubens-Aussage, wenn man behauptet, dass Jesus dies oder jenes gemeint habe - und genau sowas wird doch mit Verweis auf die historisch-kritische Methode als wissenschaftliche Aussage getätigt, obwohl es eine Glaubens-Aussage ist.
Nein, es ist keine Glaubensausage!
Wenn ein User hier als Christ auftritt und von seinem Glauben erzählt, dann ist es, wenn ich das als Glaubensaussage konstatiere - nicht auch von mir eine Glaubensaussage. Sondern eine Textanalyse auf Basis von Textforschung.

#226 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 21:13
von Münek
closs hat geschrieben:
Faransil hat geschrieben:Nein, den gibt es nicht.
WÜRDE man die Bibel wörtlich verstehen, müsste man glauben, dass Gott die Welt an "7 Tagen" geschaffen hat. - Die RKK sieht es NICHT wörtlich und akzeptiert deshalb die ET.

Zumindest seit einer gewissen Zeit - und das auch nur modifiziert.

Die RKK hat seit Galilei einen schmerzhaften Erkenntnisprozess nach dem anderen durchlaufen müssen. Seit
damals ist sie immer wieder - salopp gesagt - "auf die Schnauze gefallen". Heute ist sie sehr viel vorsichtiger
geworden - ihre Angst, sich vor der Naturwissenschaft und damit der Welt zu blamieren, ist riesengroß.


Der vom Papst Pius X. 1910 eingeführte sog. "Antimodernisteneid", der von den Klerikern der katholischen Kir-
che abgelegt werden musste, wurde z.B. erst 1967 abgeschafft!

Der "Heilige Geist", der göttliche Begleiter der Kirche, scheint der Zeit immer nachzuhinken. Woran haperts? :P

#227 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 21:38
von Münek
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Historische Fragen sind keine Glaubensfragen.
Aber es ist doch eine Glaubens-Aussage, wenn man behauptet, dass Jesus dies oder jenes gemeint habe - und genau sowas wird doch mit Verweis auf die historisch-kritische Methode als wissenschaftliche Aussage getätigt, obwohl es eine Glaubens-Aussage ist.

Richtig wäre im Sinne der historisch-kritischen Methode zu sagen...

Sorry, das kannst Du als Laie und Outsider doch überhaupt nicht beurteilen...

Du unterstellst der neutestamentlichen Forschung ohne jeglichen Grund, gewisse Dir persönlich
wichtig erscheinende Aspekte biblischer Aussagen bei ihrer Urteilsfindung nicht berücksichtigt zu
haben.

Woher willst Du das wissen?

Diese völlig aus der Luft gegriffenen Unterstellungen sind - sagen wir es offen - schlicht anmaßend
und unverschämt
. An den Fakultäten arbeiten wissenschaftliche Profis! Du bist Laie!

#228 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 21:54
von closs
Münek hat geschrieben: das kannst Du als Laie und Outsider doch überhaupt nicht beurteilen...
Woher willst Du wissen, dass ich wissenschaftlicher Outsider bin?

Münek hat geschrieben:Du unterstellst der neutestamentlichen Forschung ohne jeglichen Grund, gewisse Dir persönlich wichtig erscheinende Aspekte biblischer Aussagen bei ihrer Urteilsfindung nicht berücksichtigt zu haben.
Es gibt nicht DIE NT-Forschung - es gibt aber unterschiedliche Ansätze der Forschung. - Die von Dir bevorzugte scheint zu sein: "Wir verstehen schriftliche Aussagen der Bibel a) als in unserer Auffassung wahr in Bezug auf Jesus, und b) als wäre die Bibel kein transzendenz-bezogener Text - so erscheinst Du wenigstens. - Das heisst: Geistige Aspekte sind nach Deinem Ansatz nicht berücksichtigt.

Unter geistigen Gesichtspunkten ("Gott ist Geist" Joh.) ist das "Reich Gottes" als ein geistiges Reich interpretierbar. - Dem muss man nicht folgen, aber man kann auch nicht behaupten, diese Interpretation sei un-wissenschaftlich - es sei denn, es gibt überhaupt keine wissenschaftliche Interpretation der Bibel-Substanz (ich spreche nicht vom Rumedum). - Es kommt unterm Strich so rüber, als würde man die Bibel nur dann seriös interpretieren, wenn man die Substanz der Bibel ignoriert. - Kann das gemeint sein?

Savonlinna hat geschrieben:Nein, es ist keine Glaubensausage! ... Sondern eine Textanalyse auf Basis von Textforschung.
Das Wort "Glaubensaussage" bezieht sich nicht auf die Methodik, sondern auf deren Setzungen.

#229 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 22:24
von Pluto
closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Nein, es ist keine Glaubensausage! ... Sondern eine Textanalyse auf Basis von Textforschung.
Das Wort "Glaubensaussage" bezieht sich nicht auf die Methodik, sondern auf deren Setzungen.
Seit wann ist Hermeneutik keine Textforschung?

#230 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Verfasst: Do 16. Apr 2015, 22:46
von closs
Pluto hat geschrieben:Seit wann ist Hermeneutik keine Textforschung?
Hier war der Bezug die historisch-kritische Methode.

"Hermeneutik" ist auch wieder so ein Wort. - Denn auch dieser Begriff wird vollkommen unterschiedlich benutzt - insofern würde es nicht verwundern, wenn er auch von der historisch-kritischen Methode beansprucht wäre.

Der kleinste gemeinsame Nenner ist in der Tat, dass "Hermeneutik" etwas mit Textforschung zu tun haben kann - das Wort lehnt sich ja an "Hermes" an, dem "Erklärer".

WIE man aber erklärt, ist wieder Sache des zugrunde liegenden Weltbildes - und da liegen Welten zwischen Hermes, der göttliche Aussagen für Menschen dechiffriert hat, und einer materialistischen Hermeneutik, die un-transzendent Texte interpretiert. - Insofern führt "Hermeneutik" nicht weiter. - Denn ob man griechische Götter oder Materialismus als Glaubensgrundlage nimmt, wird dadurch nicht geklärt.