Parusieverzögerung

Themen des Neuen Testaments
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Faransil
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#21 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Faransil » Mo 13. Apr 2015, 12:35

Salome23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Ich werde versuchen :oops: Kritikpunkte zu entkräften. Mal sehen, wir gut und mäßig mir dies gelingen wird. :wave:
Ich habe hier Jesus (angebliche) Aussage zu seiner Wiederkunft zitiert, was soll da noch entkräftet werden?
Zum Beispiel die innerbiblische Tatsache, dass einige der damals vor ihm stehenden noch leben sollten, wenn die Zeit gekommen ist.

Das ist ganz offensichtlich NICHT richtig.

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Münek
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#22 Parisieverzögerung

Beitrag von Münek » Mo 13. Apr 2015, 12:54

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der neutestamentlichen Forschung in dieser Frage Eisegese zu unterstellen
Wenn ich der Definition Savonlinnas von kritisch-historischer Forschung folge (die auch im wesentlichen meine Definition ist), tue ich dies ausdrücklich nicht. - Ich beziehe mich auch das, was hier im Forum als kritisch-historische Forschung dargestellt wird.

Und außerdem: Wie kann es überhaupt möglich sein, dass Wissenschaft geistige Statements macht?

Dass sich Jesus in seiner Naherwartung geirrt hat, ist kein "geistiges Statement", sondern einvernehmliche
Beurteilung eines historischen Sachverhaltes durch die neutestamentlichen Forschung.

Du konntest bisher nicht EINE kompetente Gegenstimme aus dem theologischen Fachbereich präsentieren.
Kein Wunder. Die Frage der Naherwartung wird überhaupt nicht kontrovers diskutiert. Das ist Fakt. Alles
andere ist Wunschdenken, welches in der wissenschaftlichen Forschung nun einmal nichts verloren hat.

closs
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#23 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 13:29

Münek hat geschrieben:Du konntest bisher nicht EINE kompetente Gegenstimme aus dem theologischen Fachbereich präsentieren.
Weil ich nicht gesucht habe - dafür im folgenden eine Sammelaussage der Theologie:

"Dass Jesus nicht mit einer sehr baldigen Wiederkunft rechnete, zeigen mehrere Äußerungen der Parusierede (Mt 24, 14. 21. 31; Lk 21, 24; vgl. Lk 17, 22; Mt 12, 41), die Wiederkunftsgleichnisse, die eine lange Abwesenheit des Herrn nahe legen (vgl. Mt 24, 48; 25, 5; 25,19)" (kathpedia).

Münek hat geschrieben:. Die Frage der Naherwartung wird überhaupt nicht kontrovers diskutiert.
Es scheint so zu sein, dass weder "Deine" Fraktion noch "meine" Fraktion dieses Thema kontrovers diskutieren, weil beide die Auffassung der anderen Seite als abwegig bewerten.

Eine wohlwollende Lösung könnte darin liegen, dass beide "Fraktionen" vollkommen andere Maßstäbe anlegen - wobei wir wieder bei den "Setzungen" wären, die eh die Wurzel jeder Interpretation sind.

Salome23
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#24 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Salome23 » Mo 13. Apr 2015, 14:07

del

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Münek
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#25 Re:Parusieverzögerung

Beitrag von Münek » Mo 13. Apr 2015, 15:30

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Du konntest bisher nicht EINE kompetente Gegenstimme aus dem theologischen Fachbereich präsentieren.
Weil ich nicht gesucht habe - dafür im folgenden eine Sammelaussage der Theologie:

"Dass Jesus nicht mit einer sehr baldigen Wiederkunft rechnete, zeigen mehrere Äußerungen der Parusierede (Mt 24, 14. 21. 31; Lk 21, 24; vgl. Lk 17, 22; Mt 12, 41), die Wiederkunftsgleichnisse, die eine lange Abwesenheit des Herrn nahe legen (vgl. Mt 24, 48; 25, 5; 25,19)" (kathpedia).


Du bringst da was durcheinander.

Jesu Verkündigung an das Volk lautete: "Die Zeit ist erfüllt. Tut Buße, denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen."
Die urchristliche Parusie-Erwartung war dagegen an seine Person geknüpft und entstand erst nach seinem Tod als Glau-
be an seine baldige Wiederkunft.

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Münek
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#26 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von Münek » Mo 13. Apr 2015, 15:36

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:. Die Frage der Naherwartung wird überhaupt nicht kontrovers diskutiert.
Es scheint so zu sein, dass weder "Deine" Fraktion noch "meine" Fraktion dieses Thema kontrovers diskutieren, weil beide die Auffassung der anderen Seite als abwegig bewerten.

Deine Ausreden werden immer fantastischer. :lol:

Es gibt keine zwei "Fraktionen" in dieser Frage. Wer und wo ist denn "Deine" Fraktion? Nenne doch mal Ross und Reiter.

closs
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#27 Re: was/wie/wo soll das Reich Gottes denn nun sein?

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 17:06

Münek hat geschrieben:Nenne doch mal Ross und Reiter.
Kathpedia (= zusammengefasste Meinung der katholischen Theologie) sollte reichen. - Außerdem sind wir im falschen Thread.

Ich weiss gar nicht mehr, was das eigentliche Thema hier war. :lol:

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Halman
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#28 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Halman » Mo 13. Apr 2015, 17:20

@Salome,
Danke für Deine Beitrag. :) Darauf werde ich später eingehen.

Faransil hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Ich werde versuchen :oops: Kritikpunkte zu entkräften. Mal sehen, wir gut und mäßig mir dies gelingen wird. :wave:
Ich habe hier Jesus (angebliche) Aussage zu seiner Wiederkunft zitiert, was soll da noch entkräftet werden?
Zum Beispiel die innerbiblische Tatsache, dass einige der damals vor ihm stehenden noch leben sollten, wenn die Zeit gekommen ist.

Das ist ganz offensichtlich NICHT richtig.
Beziehst Du dich damit auf Jesu Versprechen in Mk 9:1? Nun, dieses Aussage wird immer wieder gerne wie ein Joker als vermeintliches Sargnagel-Argument gezückt. Dabei wird allerdings der innertextliche Zusammhang zur Verklärung Jesu unterschlagen.
Aus dem nachfolgenden Kontext ist ersichtlich, dass auf Jesu Versprechen an seine Jünger (Mat. 16:28), gem. dem noch einige unter ihnen Jesus in Königsreichsherrschaft kommen sehen würden, die sog. "Verklärung Jesu" folgt. Sowohl Markus (Mk 9:2), wie auch Matthäus (Mat 17:1), leiten mit dem Wort καὶ (kai), was in diesem Zusammenhang "und" bedeutet, direkt von Jesu Zusage zur "Verklärung" über.
Grundtext s. Mk 9 u. Mat 17

Lukas formuliert in Luk 9:28 anders. Gem. der Elberfelder Bibel lautet der Vers:
Es geschah aber etwa acht Tage nach diesen Worten, dass er Petrus und Johannes und Jakobus mitnahm und auf den Berg stieg, um zu beten.
Auch hier erkenne ich einen eindeutigen Bezug zu dem Versprechen Jesu.
Grundtext s. Luk 9

Petrus, Jakobus und Johannes wurden den Synoptikern zufolge auf dem Berg Zeugen der "Verklärung Christi". Jesus wurde vor ihren Augen zur "Lichtgestalt umgewandelt" ("verklärt") und so erblickten sie ihn verherrlicht als König in seiner Königsreichsherrschaft, ferner sprach sogar GOTT, der VATER, selbst zu ihnen. Damit erhielten sie eine prophetische Vorschau auf seine himmlische Herrlichkeit, die er als König des [König]Reiches Gottes innhaben würde. Moses und Elia repräsentieren das Gesetz und die Prophetie Gottes und sind hier m. E. theologische Symbolträger. (s. bitte 2. Petr 1:16-19)

Dieses außergewöhnliche Ereignis, welches von allen Synoptikern im direkten Zusammenhang zu Jesu Versprechen geschildert wird, erfüllte Jesu versprechen.
Wozu dieses Wunder, wenn die Jünger Jesu Wiederkehr nocht zu ihren Lebezeiten erleben würden? Tatsächlich hätte sich Jesu Versprechen ohne die sog. Verklärung nicht mehr erfüllt. Aus dem innterextlichen Sinnzusammenhang folgere ich, dass sich Jesu Wiederkehr in seiner Königsreichsherrschaft nicht zu Lebzeiten der Apostel erfüllen sollte, sondern zu einer späteren Zeit - weshalb auch die Verklärung auf dem Berg notwendig war. Wunder geschehen in der Bibel nicht ohne Grund.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Samantha

#29 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Samantha » Mo 13. Apr 2015, 19:21

@Halman

Sorry, ich bringe die Verklärung immer noch nicht mit der Parusie(verzögerung) in Verbindung.

Rembremerding
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#30 Re: Parusieverzögerung

Beitrag von Rembremerding » Mo 13. Apr 2015, 19:33

Wie @closs schon mehrmals ausführte, ist die Naherwartung für den Glauben völlig unerheblich und eigentlich für keinen Christen ein Thema. Es wird aber wohl gerne, hier gerade von Gottfernen, als Scheinproblem thematisiert.

Man kann natürlich wieder Bibelvers-Pingpong spielen, aber manchmal genügt auch die Logik und die Vernunft:
Wer eine einfache Lösung des Problems will: Was jederzeit eintreten kann, ist immer nahe!
Und: Wenn Du in der nächsten Minute stirbst, ist jedem das Kommen des überzeitlichen Herrn Jesus Christus sehr nahe!
Und da der Tod für jeden von uns jederzeit eintreten kann ...

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