Münek hat geschrieben:Wohl eher der Bereitschaft, wegen eines bestimmten Glaubens die Realität teilweise auszublenden.
Das hat damit nichts zu tun - das kann man nur unverständig weltanschaulich so meinen.
Münek hat geschrieben:Da gibt es nichts Großartiges zu verstehen.
"Der Fuchs und die Trauben" - Du kennst diese Fabel?
Münek hat geschrieben:begründete Zweifel sind immer gut.
Richtig - aber nicht als Ersatz für Verstehen. - Kritik sollte NACH dem Verstehen kommen und nicht als Ersatz dafür.
Münek hat geschrieben:Wissenschaft bedient kein Mainstream-Denken.
Aber dessen Ausbeutung für weltanschauliche Interpretationen. - Ansonsten hast Du recht: Wenn man WIRKLICH diszipliniert mit Wissenschaft umgeht, geht sie sehr bescheiden mit ihren Ergebnissen um - dann weiß man, was man sagen kann und was nicht.
Münek hat geschrieben:Daran kann ich mich nicht erinnern. Auf konkrete Nachfrage kam nie was Konkretes von Dir.
Du kannst Dich deshalb nicht erinneren, weil Du mit den Antworten nichts anfangen kannst.
Thaddäus hat geschrieben:Closs propagiert auf der einen Seite einen postmodern-radikalskeptischen Ansatz, den man in der Philosophie "Perspektivismus" nennt und dessen zentrale Aussage darin besteht, zu behaupten, Wahrheit/Falscheit sei immer eine Frage der eingenommenen Perspektive und alle Perspektiven seien gleichberechtigt.
Glatt falsch. - Meine Aussage ist, dass es letztlich nur eine Wahrheit gibt, die aber nur unter Perspektiven beleuchtet werden kann, wobei eine Perspektive nie weiss, sondern nur glauben kann, wie authentisch sie ist zu "dem, was ist".
Wir halten fest: Du machst hier eine glatte Falschaussage.
Thaddäus hat geschrieben:Dass diese Form des Skeptizismus unmittelbar selbstwiderlegend ist, weil der Perspektivismus nach eigener Behauptung ja selbst nur eine Perspektive ist und damit auch die exakt gegenteilige Auffassung genau so wahr sein muss, wie die Hauptaussage des Perspektivismus, interessiert closs nicht.
Richtig - weil dieser Gedankengang für mein Denken nicht relevant ist, weil es mich nicht betrifft.
Wir halten fest: Du ziehst eine formal richtige logische Schlussfolgerung aus Deiner Falschaussage, wodurch nichtsdestoweniger die Schlussfolgerung falsch wird.
Thaddäus hat geschrieben:Entgegen seiner eigenen Behauptung, es könne keine perspektivunabhängige Wahrheit/Falschheit geben
Erkläre mit bitte einmal, wie Du als Philosophin exakt (!!!) das Gegenteil dessen verstehen kannst, was ich hier seit Monaten und Jahren vertrete: Nämlich den kategorialen Unterschied zwischen Wahrnehmung und Realität. ---???---
Wir halten fest: Du machst eine Falschaussage, die exakt diametral zu dem steht, was ich nachweislich mindestens 5 Mal pro Woche sage. - Wie kann das passieren?
Thaddäus hat geschrieben:Damit vertritt er also einerseits die Haltung, es gäbe keine Wahrheit und gleichzeitig, es gäbe so viele Wahrheiten, wie Perspektiven.
Selbstverständlich tue ich das nicht.
Indirekt möchte ich trotzdem das Positive sehen und Einigkeit darin festhalten, dass Wahrheit/Falschheit perspektiven-UNabhängig ist. - Allerdings musst Du dann die Frage beantworten, warum Du irgendwo sinngemäß sagst, dass die HKM (= Perspektive) zu historischen (also tatsächlich wirklichen) ERgebnissen käme, wenn sie keine Fehler mache. - Dies widerspricht der Aussage, dass Perspektive und Wahrheit unabhängig seien.
Thaddäus hat geschrieben:Auch dieser Widerspruch ist closs nicht klar
Wir halten fest: Du deklinierst ein Szenarie durch, das nachweislich von den Grundlagen her falsch ist, da ich nachhaltig das Gegenteil dessen schreibe, was Du mir unterstellst.
Nochmals: Wie kann das passieren? - Wie kann man "Sein"/"Realität" und "Wahrnehmung"/"Perspektive auf das Sein hin" kategorial so brutal verwechseln? - Das ist nicht eine Frage an mich, sondern an Dich.
(1) "Aus meiner Perspektive hatte Jesus k/eine Naherwartung, also HATTE er k/eine Naherwartung" ist doch etwas ganz anderes als
(2) "Aus meiner Perspektive halte ich es für wahr, dass Jesus k/eine Naherwartung hatte.
Ich vertrete schon immer, ewig und gegen alle Widerstände die Version (2). - Du beschreibst oben "Perspektivismus" als (1), also als Gegenteil dessen, was ich vertrete.
Thaddäus hat geschrieben:Das hat vermutlich einen psychologischen Grund, denn wenn closs einsähe, wie selbstwidersprüchlich und komplett inkonsistent die von ihm selbst vertretende "Perspektive" ist, müsste er sich sofort eingstehen, wie unhaltbar sein Standpunkt ist.
Richtig

- wenn es so wäre. - Wie bewertest Du es, dass Du (1) und (2) nicht unterscheiden kannst?
An Deinen intellektuellen Fähigkeiten kann es nicht liegen - also liegt es woanders - etwa im Folgenden? Seid Ihr derart zementiert formatiert, dass Ihr meint, Euer Denken sei so "objektiv", dass es gar nicht als Perspektive (Wahrnehmung) zu verstehen sei, sondern als "Wahrheit" (''Realität')?
Thaddäus hat geschrieben:Closs vertritt damit zugleich einen radikalskeptischen und einen dogmatischen Standpunkt, ohne zu bemerken, dass beide sich gegenseitig ausschließen müssen. Ein weiterer Widerspruch, den er selbstverständlich nicht bemerkt.
Dito. - Du machst am Anfang einen grundlegenden Fehler, der die Dinge diametral auf den Kopf stellt und entwickelst daraus Schlussfolgerungen, die Du auf mich münzt, die aber in Wirklichkeit Dich betreffen.
Das ist gar nicht wütend gemeint, sondern todernst: Mir ist schon lange aufgefallen, dass Du in der Verknüpfung von Argumenten brillant bist - aber Deine Grundlagen un-durchdacht sind. - Das ist die Wurzel unserer Auseinandersetzungen.
Thaddäus hat geschrieben:Und so dreht sich closs beständig innerhalb seiner selbstwidersprüchlichen und bizarr inkonsistenten Argumentation, die, da er aus ihr jederzeit seine eigene Wahrheit ableiten kann und jede Kritik zurückweisen, vollständig immunisiert ist gegen jede Art von Einwand.
[/quote]Dito.
Fazit:
* Du beginnst mit einer Grundlage, die nicht nur mangelhaft ist, sondern die Dinge komplett auf den Kopf stellst ("Ich könnte genauso sagen: 'Thaddäus verwechselt Walzer mit Tango' - also so RICHTIG falsch).
* Daraus entwickelst Du mit dem Dir gegebenen Talent eine Argumentarium, das handwerklich sauber gedacht ist (insofern "gut" ist), aber zu durchgehend komplett falschen Ergebnissen kommt.
* Dieses Argumentarium beziehst Du auf MICH, obwohl Du damit eigentlich DICH beschreibst - klassische Spiegelung.
* Mein Fazit ist mühelos in seinen Behauptungen jederzeit nachweisbar (man müsste nur meine Posts der letzten Monate rausziehen).
Meine Frage:
Wie kann das passieren? - Ist meine Ausdrucksweise in strenger Unterscheidung von "Wahrnehmung" und "'Realität" so ungewohnt, dass man das Gegenteil hineinlesen kann? - Seid Ihr so formatiert/normiert/kontaminiert, dass Ihr beides nicht mehr unterscheiden könnt? - Was geht hier vor?
Ein für alle mal - meine Auffassung war, ist und wird bis auf Widerruf sein:
* "Das, was ist" ("Sein") und "das, was wir davon für wahr halten" ("Perspektive") sind kategorial unterschiedlich.
* Der Mensch kann immer nur "für-wahr-halten" - das gilt auch, wenn er eine wissenschaftliche Perspektive hat.
* Das heißt nicht, dass jede Perspektive gleich authentisch ist zu "dem, was ist".
* Jedoch können wir nur sehr bedingt erkennen, welche Perspektive authentisch ist zu "dem, was ist" - dies gilt in allererster Linie für geistige Fragen.